Lydia Welti-Escher (1858 bis 1891), millionenschwere Tochter von »Eisenbahnkönig« Alfred Escher, war mit Bundesratssohn Friedrich Emil Welti verheiratet. Ihr Entschluss, den Künstler Karl Stauffer zu heiraten, hatte fatale Folgen: ihr Liebhaber wurde der Vergewaltigung an der angeblich geisteskranken Lydia angeklagt, Lydia selber steckte man ins Irrenhaus. Die tragische Liebesgeschichte entwickelte sich zum größten Politskandal der Schweiz des 19. Jahrhunderts, denn auch Bundesrat Emil Welti missbrauchte staatliche Macht für private Zwecke. – Herausgeber und Mitautoren präsentieren ein Bild einer der emanzipiertesten Schweizerinnen ihrer Zeit, die auf tragische Weise im Spannungsfeld von Machtpolitik und gesellschaftlichen Zwängen stand und schließlich daran zerbrach. Eine Vielzahl bisher unveröffentlichter Briefe, unter anderem an Gottfried Keller und Karl Stauffer sowie das kritisch kommentierte psychiatrische Gutachten von 1890 runden diese ausführliche Biografie ab.
Katalog-Nummer: 44647
Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung, 2009
Sprecher: Weber, Marianne
Produktionsort: Blindenbibliothek der CAB Landschlacht