DZB-Nachrichten
Hrsg. von der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig
(DZB)
Nr. 2 – 2011
März / April
21. Jahrgang
Inhalt
Vorbemerkung
Postecke
Einblicke
Fünf Jahre und gar nicht leise
Buchmesse spezial
"Gesunde Füße bei Diabetes mellitus"
Haben Sie Feuer?
Brailleschrift - Relikt oder Chance?
Gleichstellung der Ausgabeformate - ein Rezept gegen den Brailleschwund
Duden-Sprachtechnologie hilft Blinden im digitalen Zeitalter
Autorenporträt
Zum 155. Todestag von Heinrich Heine
Die Kramkiste
Thornton Wilder: "Der achte Schöpfungstag"
Charles Dickens: "David Copperfield"
LOUIS
TV Speak
Info-Service
Leipziger Buchmesse und SightCity
Augenmedikament Lucentis
Wie gut machen Screenreader das Internet zugänglich?
Braille Seasons - Bücher für junge Leute
Info Fahrgastrechte
Benefizkonzert
Ausschreibung zum Segelkurs BFS e.V. 2011
Computer-Kanu-Camp 2011
Impressum
Vorbemerkung
Willkommen zu
einer neuen Ausgabe der "DZB-Nachrichten"!
"Worum ging es in der Anzeige von Andreas Loose?",
wollten nach dem Erscheinen der Januar-Ausgabe einige Anrufer wissen.
Herr Loose bezog sich in seiner Anzeige auf den sogenannten "Einkaufsfuchs",
womit das Rätsel nunmehr gelöst ist.
In der dritten Folge der Rubrik "Brailleschrift
- Relikt oder Chance?" stellt der Bibliotheksleiter der Schweizerischen
Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte, Herr Heinz Zysset,
"Rezepte gegen den Brailleschwund" vor. Dass diese Rubrik Diskussionspotenzial
hat, wird auch in der "Postecke" deutlich, die Wortmeldungen von Leserinnen
und Lesern zum in der letzten Ausgabe veröffentlichten Beitrag "Der
Herr der Ringbücher" von Thorsten Schweinhardt enthält. Endlich
"rappelts in der Postkiste"! Langsam aber sicher kommt die Diskussion
zu "Braille21" in Gang - und das ist ja der Zweck der Artikelserie!
Die "Einblicke" sind dem fünften Geburtstag
von "Ohrfunk" gewidmet. DAISY-Abonnenten der DZBN hören außerdem
einen Originalbeitrag der Ohrfunker. Das sich anschließende Kapitel "Buchmesse
Spezial" macht Sie dann mit zwei Messeneuheiten aus der DZB bekannt.
Der 155. Todestag von Heinrich Heine,
die Unterstützung Blinder im digitalen Zeitalter durch die Duden-Sprachtechnologie,
Nachrichten und Termine aus dem Blindenwesen sowie Literaturtipps
sind weitere Themen dieser März-April-Ausgabe.
Es grüßt herzlich
Ihr Karsten Sachse.
Postecke
Die Veröffentlichungen müssen
nicht mit der Redaktionsmeinung identisch sein. Aus redaktionellen
Gründen behalten wir uns Kürzungen vor. Wenn Sie keine Veröffentlichung
wünschen, vermerken Sie dies bitte.
Zum "Herrn der Ringbücher" I
»(…) Über die verschiedenen
Bindungs-Formen der Punktschriftbücher kann man unterschiedlicher
Meinung sein. Ich persönlich habe schon Punktschriftbücher in den
verschiedensten Aufmachungen gelesen, und musste feststellen, dass
alle ihre Vor- und Nachteile haben.
Optisch sind die gebundenen Bücher
der DZB natürlich einmalig, die Beschriftung der Buchrücken mit
Punktschrift, sowie Schwarzschrift in Goldprägung sieht edel aus.
Diese Bücher machen im Bücherregal echt was her, dieses ist natürlich
nur für Kaufbücher interessant. Für das Lesen im Bett oder auf Reisen
finde ich sie dagegen nicht so praktisch.
Das Querformat der Bücher aus Paderborn
finde ich nicht so gut, sie lassen sich oft nur schwer umblättern,
da die Seiten nicht einzeln sondern in Gruppen, durch drei breite
Kunststoffstege gebunden sind. Optisch finde ich die Kunststoffeinbände
nicht besonders schön, und die Schwarzschriftaufkleber auf dem Buchrücken lösen
sich schnell ab. Eine Punktschriftbeschriftung auf der Außenseite
der Bücher fehlt vollständig. Das Lesen im Bett oder auf Reisen
ist ebenfalls unpraktisch. Die Einheftung der Punktschriftseiten
in ein Ringbuch, wie z.B. aus Marburg, finde ich dagegen gar nicht
so schlecht. Die Bücher lassen sich problemlos umblättern, und wenn
man sie im Bett lesen will, kann man sich ja einfach ein paar Seiten
aus dem Ringbuch entnehmen und sie anschließend wieder einheften.
Optisch sind die Ringbücher zwar auch nicht besonders schön, die
Beschriftung der Buchrücken mit Punkt- und Schwarzschrift ist aber
in Ordnung.
Die Bücher in Broschürenform vom ehemaligen VzFB
sind in der Haltbarkeit am Schlechtesten, denn die Seiten lösen
sich beim Lesen, ähnlich wie beim Scannen eines Schwarzschrift-Taschenbuches,
schnell aus der Verleimung. Optisch sind sie auch nicht besonders
schön, und haben keine Beschriftung auf dem Buchrücken. Am Besten
finde ich zurzeit die Bücher aus der SBS Zürich. Sie haben eine
Spiralbindung und durchsichtige Kunststoffbuchdeckel. Diese Bücher
sind natürlich nicht für das Bücherregal geeignet, da sie keinen
Buchrücken besitzen. Zum Lesen im Bett oder auf Reisen sind diese
Bücher aber einfach am Praktischsten, da man sie komplett umschlagen
kann, und dann nur noch die Breite einer Seite hat. Die Beschriftung
in Punkt- und Schwarzschrift befindet sich auf bzw. unter dem Buchdeckel.
Bei ähnlich gebundenen Punktschriftbüchern sind
die Vor- und Nachteile natürlich vergleichbar, denn ich habe schon
von den verschiedenen Blindendruckereien Bücher in den oben genannten
Bindungs-Formen erhalten.
Die zeitliche Differenz zwischen dem
Erscheinen der Schwarzschrift- und der Punktschriftausgabe könnte
schon dadurch verkürzt werden, wenn die Buchverlage ihre Druckdateien
den Blindendruckereien vorab in einer geeigneten Form zur Verfügung
stellen würden. Auf diese Weise könnte man das Einscannen und das
Korrekturlesen einsparen, und müsste nur noch die Umwandlung in
Punktschrift sowie die Kontrolle auf Kürzungsfehler vornehmen.
Eine unkorrigierte Rohfassung in Punktschrift ausgedruckt,
halte ich für nur wenig sinnvoll. Wenn man eine solche Fassung anbieten möchte,
wäre eher eine Punktschrift-Version als Download empfehlenswert.
Ich persönlich könnte mir allerdings nicht vorstellen, ein ganzes
Buch über die Braillezeile zu lesen, insbesondere auf einer mit
weniger als 40 Stellen, wie sie bei Notizgeräten üblich sind. Fazit:
Was dem Einen gefällt, findet der Andere schlecht, man kann es also
nicht allen recht machen. Bei Verkaufsbüchern sollte man auch auf die
Optik achten, bei Leihbüchern ist die Haltbarkeit dagegen wichtiger. (…)«
[Herr Karsten Brüning aus Hannover]
Zum "Herrn der Ringbücher" II
»(…) Beim Lesen des
Beitrages von Herrn Thorsten Schweinhardt in den 'DZB-Nachrichten'
Nr. 1-2011 sträubten sich meine wenigen Haare! Das besagt schon:
ich bin einer von den Alten - und ich denke, wir brauchen unbedingt
beides, die moderne digitale Technik für Hörliteratur und die Blindenschrift!
Die Zukunft wird von den heute noch
jungen Blinden ganz sicher mehr verlangen als versierte Knöpfchen
drückende Computermaschinisten zu sein. Mit 'Hurra'-Geschrei - wir
erstürmen die neue digitale Welt und brauchen keine Punktschriftbücher
mehr, nicht mehr Blindenschrift schreiben und lesen! - Ihr macht
euch zu einer Gruppe einseitig intelligenter Sonderlinge, die sich
vom normalen Leben mehr oder weniger isolieren! Ihr könnt im Internet
surfen und mit fremden Leuten auf Englisch kommunizieren, aber wie
wollt Ihr mal Euren Kindern ein Märchen vorlesen, wenn Ihr kein
Märchenbuch in Punktschrift habt und wahrscheinlich auch gar nicht
fließend lesen könnt?
Ein kluger Mann hat mal gesagt: Blindheit
trennt von den Dingen, Taubheit trennt von den Menschen.
Die moderne Technik erschließt uns
Blinden ungeahnte Möglichkeiten, und die müssen genutzt werden.
Blindenschrift und Blindenschriftbücher sind auch in Zukunft unverzichtbar.
Übrigens: wenn ich in eine Wohnung komme, in der es keine Bücher
gibt, dann meldet sich der innere TÜV meiner Wertschätzung für die
Besucher mit einem dicken Minuszeichen.
Ich möchte meinen unbedingt positiven
Standpunkt zur Brailleschrift und zum Blindenschriftbuch mit meinen
Lebenserfahrungen begründen. Wie wohl jeder junge Mann zu meiner
Zeit hatte ich die Absicht, einen möglichst einträglichen Beruf
zu erlernen und natürlich auch auszuüben, eine Frau zu suchen und
zu heiraten, Kinder zu haben und ein glückliches Familienleben zu
führen. Dass mir das gelungen ist, daran hat die Blindenschrift
einen ganz wesentlichen Anteil. Glaubt es mir: man kann im Beruf
nicht überall mit sprechenden Geräten umherlaufen. Damit kann man
sich leicht unbeliebt und zu einem Störfaktor machen. Hätte ich
mich vordergründig auf das Abhören jeweils aktueller Bestseller
konzentriert, hätte ich weder mein Studium geschafft, noch meinen
Beruf erfolgreich ausüben können.
Ich empfehle dem Jugendstammtisch beim
Marburger Blindenverein mal die 'Leipziger Bücherliste' der DZB
zur Hand zu nehmen. Dann wäre bekannt: die Bücher der DZB werden
in ganz unterschiedlichen, durchaus handlichen Formaten angeboten,
farblich gut gestaltet und in der Regel mit Fadenbindung gefertigt.
Es gibt folgende Größen:
- A4 210 x 297 mm
- Großformat 270 x 340 mm
- Halbes Großformat 270 x 170 mm
- Mittelformat 265 x 225 mm
- Miniformat 135 x 170 mm
- Schnelldruckerbreitformat 279 x 297 mm
- Schnelldruckergroßformat 260 x 297 mm
- Schnelldruckermittelformat 270 x 235 mm
- Sonderformate
Das sind neun verschiedene Größen und
Gewichte.
Herrn Schweinhardts Schuldzuweisungen
sind also, was die DZB betrifft, ziemlich haltlos.
Zum Schluss: Lebenstüchtige Blinde
kommen meiner Meinung nach auch in Zukunft nicht ohne Blindenschrift
aus. Blindenschrift muss es geben, wo immer es Blinde und solange
es Blinde gibt. (…)«
[Herr Dr. Werner Uhlig aus Leipzig]
Zum "Herrn der Ringbücher" III
»(…) 1. Zunächst
eine Richtigstellung: Ich bin blind und leihe mir seit meiner Kindheit
Punktschriftbücher in der DZB aus. Auch in den letzten Jahren bis
zum heutigen Datum bekomme ich Bücher, somit auch Neuproduktionen.
Es war noch nicht ein Buch mit Ringbindung dabei, sondern alle Bücher
waren ganz normal gebunden. Weder Sachbücher, Romane und auch keine
Bücher für Jugendliche. Ich lese nämlich auch sehr oft schöne Jugendbücher.
2. Auch eine andere Äußerung von Herrn Schweinhardt
kann ich nicht bestätigen. Mir ist nämlich aufgefallen, dass gerade
die neueren Bücher kleiner und leichter sind.
3. Ich bin der Meinung, dass eine Blindenbücherei
nicht so schnell neue Bücher drucken kann, denn trotz der neuen
Technik dauert es doch noch länger. Das kann man aber nicht zum
Vorwurf machen. Auch nehmen Punktschriftbücher viel Platz in Anspruch
und der ist in keiner Punktschriftbücherei über Gebühr vorhanden.
4. Eine weitere Äußerung kann ich auch
nicht bestätigen und zwar wie lange Sehende ein Buch kaufen. Ich
beziehe den Spiegel als Hörbuch und lese auch immer die Bestsellerliste. Viele
von diesen Büchern sind noch nach Monaten dort vorhanden, somit
ist das Buch auch nicht alt, wenn es erst später in der Blindenbücherei
erscheint. Auch kann man ein Buch immer lesen. Ich bestelle die
Bestseller meistens bei der Hörbuchausleihe in der DZB. Und dort
geht es meistens ziemlich schnell. Hörbücher kann man ja auch schneller
und mehr produzieren als Punktschriftbücher. Es gab aber immer noch
genug schöne Punktschriftbücher, die man lesen kann.
5. Ich möchte noch erwähnen, dass ich
seit letztes Jahr in Grundschulen gehe und dort vorlese, damit die
Kinder mitbekommen, wie schnell das auch mit der Brailleschrift
geht. Unterstützt werde ich von einer Buchhändlerin, auch in ihrer Buchhandlung
habe ich schon gelesen. Es kamen fast 40 Besucher. Ich freue mich
wirklich, dass es Sehende gibt, die sich dafür interessieren.
Zum Abschluss möchte ich noch sagen,
dass es mich traurig macht, wie schlecht in letzter Zeit über die
Brailleschrift von einigen geschrieben wird. Ich bin wirklich froh,
dass es sie gibt.
PS. Ich habe doch noch etwas vergessen,
dass so wenig Punktschriftbücher ausgeliehen werden liegt auch daran,
dass die Bevölkerung immer älter wird und somit auch mehr Späterblindete
gibt. Also liegt es nicht vor allem an den Blindenbüchereien. (…)«
[Frau Simone Schlak aus Wolgast]
Zum "Herrn der Ringbücher" IV
»(…) Keineswegs teile
ich die Meinung des Verfassers, das Leseverhalten von Punktschriftbüchern
würde dadurch beeinträchtigt, dass nicht genug Bestseller gedruckt
werden.
Übrigens, es ist hier nur ein Beispiel
aus diesem Artikel benannt worden.
Ich bin der Ansicht, dass es in Leipzig
und auch Hamburg einen unermesslichen Schatz an lesenswerten Büchern
gibt.
Daher ist mir das jahrelange Diskutieren
über die Punktschrift unverständlich.
Ich jedenfalls werde dem Punktschriftbuch immer
die Treue halten und hoffe für die Zukunft der Brailleschrift, dass
es noch genug Nutzer gibt, die das gleiche Vergnügen am Lesen haben! (…)«
[Frau Angela Steuer per E-Mail]
Einblicke
Fünf Jahre und gar nicht leise
Das Ohrfunk-Team
Vollprogramm,
das war die selbstgestellte Vorgabe unter der sich am 28.1.2006
sieben Mitglieder der Medieninitiative blinder und sehbehinderter
Menschen in Deutschland daran machten, ein Internetradioprogramm
mit dem Ziel, Berührungsängste zwischen behinderten und nichtbehinderten
Menschen einzureißen und Brücken zwischen ihnen zu bauen, auf die Beine
zu stellen. Tja, wie das Redaktionsteam um den Vorsitzenden Eberhard
Dietrich selbst zu sagen pflegt, "Fernsehen könnten wir nicht machen,
aber vom Radiomachen da verstehen wir was". Und so arbeiten bei
Radio OHRFUNK.DE, blinde, sehbehinderte und sehende Menschen gemeinsam
und ehrenamtlich zusammen.
Und was sie da zusammen arbeiten, kann
man täglich rund um die Uhr, unter [www.ohrfunk.de] und in einigen
Kabelnetzen, wie z. B. auf 90,8 MHz bei Kabel Deutschland 103,5
MHz bei RKS in Berlin und in einigen digitalen Kabelnetzen in Hamburg
und Schleswig-Holstein hören. Seit einigen Monaten sendet Ohrfunk.de auch
als Teilzeitanbieter (Montag bis Freitag 10.00 Uhr - 11.00 Uhr)
auch auf den Berliner UKW-Frequenzen 88,4 MHz und 90,7 MHz.
Eine eigentliche Ohrfunk-Sendezentrale
gibt es dabei nicht, sondern mehrere kleine, vernetzte Studiostandorte
in Marburg, München, Hamburg, Hannover, Siegen und Berlin. Hier
wird in unterschiedlich ausgestatteten Küchen- Keller- oder Kammerstudios
gearbeitet. Während in München und Siegen große Teile der Musikredaktionsarbeit
geleistet werden, sind in Marburg, Hamburg und Berlin auch Beitragsmacher am
Werk. Das handverlesene Musikprogramm, die Reportagen, Interviews,
Kommentare und Berichte werden über einen von allen Ohrfunkern erreichbaren
FTP-Server bereitgestellt und von den jeweiligen Redakteuren zu
ganzen Sendungen, wie z. B. der "Zeitzone", dem "Audiogramm", dem
"Schwerpunkt", der Sendereihe "Soundkasten" verbaut. Bei Telefonkonferenzen und
in Redaktionsmailinglisten wird geplant, koordiniert und informiert.
Bei Bloggs und Twitter, aus Pressemitteilungen, den Mailinglisten
und Publikationen der Behindertenselbsthilfe, Tageszeitungen, und
den Berichten anderer Sender werden von allen Redaktionsmitgliedern permanent
Anregungen aufgegriffen und als Beitrag für das eigene Programm
gestaltet.
Die Inforedakteure sind wegen ihrer
ehrenamtlichen, d. h. unentgeltlichen und zur hauptamtlichen Tätigkeit
z. B. als Physiotherapeut, Dokumentar, Bibliothekar, Lehrer oder Callcentermitarbeiter
zusätzlichen Tätigkeit, darauf angewiesen, ein stets einsatzbereites Aufnahmegerät
bereit zu halten. Telefoninterviews und Studiotermine mit Gästen
werden mit äußerster Flexibilität in das haupt- und nebenamtliche
Tagesgeschehen eingetaktet.
Halbe oder ganze Nächte werden dazu
benutzt, neueste Hits aufzuspüren und verschollen geglaubte Oldies
auszugraben. Und einer aus dem Team ist immer auf Sendung. Entweder
live oder mit Hilfe der Studiosendeautomatik, die das Ohrfunkprogramm
von einem der heimischen Rechner zu unserem Streamanbieter streamt, von
wo es dann in die WWW-Welt und in die angeschlossenen Kabelnetze
gelangt.
Liveübertragungen sind stets eine besondere Herausforderung.
Hier müssen Timing, Spontanität und Technik extrem gut zusammenspielen und
eine Portion Glück, dass die DSL-Verbindung nicht abreißt, die verabredete
Anschlussmöglichkeit an bestehende Übertragungsanlagen oder Mischpulte
auch zustande kommt und der Programmablauf wenigstens ungefähr eingehalten
wird, gehört auch dazu. Wenn dann aber die Übertragung des Joana-Zimmer-Konzerts,
der Bericht aus dem Cockpit eines A380 Jets oder das Interview mit
dem Bundespräsidenten über den Sender gehen und dann auch noch überwiegend
positive Hörerreaktionen eingehen, dann hat sich der radioaktive
Einsatz wieder einmal gelohnt. Gar nicht davon zu reden, wie hilfreich
es ist auf diesem Wege immer wieder und wohl dosiert die vielfältigen
Belange blinder und sehbehinderter Menschen und ihrer Organisationen
in die Welt hinaus zu tragen. Sei es nun von der Blindengelddemo,
der Hörfilmpreisverleihung oder dem immer wieder beliebten und medienwirksamen
"Autofahren für Blinde".
Weit entfernt davon, ein beliebiges
Radioprogramm zu gestalten, in dem die Titel des Mainstream rauf
und runter genudelt werden, bietet Ohrfunk eine außergewöhnliche
Mischung aus Oldies, selten gespielten oder zu unrecht in Vergessenheit
geratenen Titeln, ebenso Hörenswertes aus unserer Zeit, immer wieder
Rock, Pop, Country und auch mal Klassik und Jazz. Also die Musik
ist handverlesen und so klingt sie denn auch. Ein echt ohrsinniger
Sound.
Wer sich davon überzeugen möchte, der
muss einfach mal klicken oder einschalten. Aber Vorsicht, Ohrfunk.de
kann süchtig machen!
In der Zukunft ist wohl noch mit einigem
Ohrsinn aus dem Hause Ohrfunk.de zu rechnen. So ist die Einspeisung
in weitere Kabelnetze geplant und der stetige Ausbau des Ohrfunkprogramms
ist ebenfalls oberstes Ziel. Wer uns hierbei tatkräftig unterstützen
möchte, melde sich bitte unter Telefon 030 92374100 oder E-Mail:
info@ohrfunk.de.
[Anmerkung der Redaktion:
Die DAISY-Version dieser DZBN enthält zusätzlich einen Original-Tonbeitrag
der Ohrfunkredaktion.]
Buchmesse spezial
"Gesunde Füße bei Diabetes mellitus"
Das neue Buch von Dr. Renate
Wolansky
Von den medizinischen
Hintergründen des Diabetes mellitus ausgehend werden zunächst die möglichen
Folge- und Begleiterkrankungen beschrieben, die leider noch zu viele
Diabetiker betreffen, aber oft auch vermieden werden könnten. Dr.
Wolansky benennt die Ursachen des diabetischen Fußes, erläutert
die Möglichkeiten klinischer Untersuchungen sowie die bildgebenden
Diagnostikverfahren und Therapiemöglichkeiten. Zur Vermeidung diabetischer
Fußerkrankungen werden schließlich entsprechende prophylaktische
Maßnahmen aufgeführt und Übungen für eine häusliche Fußgymnastik
vorgestellt. Zudem wird aufgezeigt, was eine diabetes-adaptierte
orthopädieschuhtechnische Versorgung mit Qualitätskontrolle ist. Mit
ihrem neuen Buch will die bekannte Podologin einen Beitrag für die
Gesunderhaltung und Pflege der Füße von Diabetikern und zur Vermeidung
des diabetischen Fußsyndroms leisten. Der Text wendet sich an Betroffene
ebenso wie an das betreuende Personal bzw. Angehörige. Um für eine
entsprechend weite Verbreitung zu sorgen, steht das Buch in drei
unterschiedlichen Versionen zur Verfügung: Brailleschrift (BNV 6949),
DAISY-Hörbuch (BNV 6947), Großdruck (BNV 6948). Flankiert und ergänzt
wird "Gesunde Füße bei Diabetes mellitus" durch den Vorjahrestitel
"Aktive (häusliche) Fußgymnastik", ebenfalls von Dr. Wolansky verfasst
und in der DZB erhältlich: Brailleschrift mit Reliefs (BNV 6281),
DAISY-Hörbuch (BNV 6279), Großdruck mit Abbildungen (BNV 6280).
Bei der zweiten Neuerscheinung
aus der DZB anlässlich der Buchmesse handelt es sich um ein ganz
besonderes DAISY-Hörbuch mit dem Titel: "Zigaretten danach".
Initiiert, betreut, zusammengetragen
und herausgegeben wurden die auf der CD enthaltene Sammlung aus
insgesamt 27 Beiträgen von 18 Autorinnen und Autoren durch die blinde
Autorin, Moderatorin und Sozialpädagogin Jennifer Sonntag.
Nachfolgend schildert Ihnen die Herausgeberin ihre
Intentionen:
Haben Sie Feuer?
Jennifer Sonntag
Darf ich als
"leidenschaftliche" Nichtraucherin eigentlich über die "Zigarette
danach" sinnieren? Ja, ich darf, denn ich bin von ihrer Symbolik fasziniert.
Einfach nur ein erotisches Hörbuch
zu schaffen schien mir zu eindimensional. Mir kam es auch bei diesem
Projekt, wie bei all meinen Büchern, auf den etwas anderen "Blickwinkel"
an. Und dann sah ich vor meinem inneren Auge einen Zigarettenstummel
mit einem Hauch von Lippenstift am Filterrand und überlegte, was
diese eine "Zigarette danach" so zu erzählen hätte und wie viele
davon, wo, wann und von wem sie wohl geraucht würden.
Auch wenn es nicht immer darum gehen
kann, einen erotischen Akt zu vollziehen, erleben wir doch hin und
wieder besondere Momente, die uns im Nachhinein zu prickelnden Gedankenspielen
verleiten. Und genau dieses "im Nachhinein" sollte mein Aufhänger
werden. Ich interessierte mich für Textentwürfe, die sich nach erotischen
Begegnungen entwickelten. Dabei durfte "die Zigarette danach" als
Metapher stehen, durfte aber auch ganz gegenständlich gemeint sein.
Ich startete eine Ausschreibung und
war erstaunt, auf welch vielfältige Weise sich 17 begeisterte Autoren
mit mir gemeinsam diesem Thema näherten. Es entstand ein reizvoller Querschnitt,
den ich gern erhalten wollte, da ich glaubte, dass das Assoziationsspektrum
der Hörerschaft ebenso breit sein würde, wie das meiner Autoren.
Auf dem Hörbuch mischen sich nun verruchte mit romantisch-verklärten,
makabere mit hinterhälig-doppeldeutigen und obsessive mit literarisch-sinnbildlichen
Textbeiträgen. In meinen letzten beiden Büchern habe ich mich konkret
dem Blindheitsthema gewidmet und auch wenn es mir wichtig war, dabei
möglichst unkonventionell zu sein, bin ich ja doch auf die Behinderung
festgelegt. Als von Blindheit betroffene Sozialpädagogin bin ich
immer auch in halbdienstlicher Mission unterwegs und das schließt
ein freies schriftstellerisches Agieren aus. Hinzu kommt, dass ich
in den letzten Jahren auch immer stark autobiografisch gefärbt geschrieben
habe, da für meine Öffentlichkeitsarbeit rund um die Schwerpunkte
Erblindung und Blindheitsverarbeitung meine Authentizität sehr wichtig
war. Mein Grund zu schreiben war stets, Brücken zu schlagen zwischen
den Welten. Ich wollte sensibilisieren, über Missstände aufklären,
zusammenführen, auch schon in meinem Erstlingswerk, in welchem ich
über die Straßenpunk- und Heroinszene meiner Heimatstadt schrieb.
Aber ich steckte eben auch immer in der Rolle der Mediatorin fest.
Das wollte ich diesmal anders machen.
Mit "Zigaretten danach" möchte ich
kein "Lehrbuch" liefern, ich möchte höchstens dazu motivieren -
so viel Missionarsfreude muss dann doch sein - ein lustbetontes
Leben zu führen, was auch immer das für jeden einzelnen bedeuten
mag. Ich danke der DZB von ganzem Herzen für die engagierte Realisierung
des Projekts und wünsche uns allen, ob Raucher oder nicht, viel Lust
auf die "Zigaretten danach".
"Zigaretten danach" - herausgegeben
von Jennifer Sonntag. Texte: Michael Bammes, Donata, Sven-André
Dreyer, "Elfenkotze", Claudia Feger, Hauke von Grimm, Lord Schadt,
Roland Quant, J. Yeti Rohrberg, Tristan Rosenkranz, H.C. Roth, Dirk
"Dirot" Rotzsch, Karl Rudolf, Sonja Ruf, Thomas Sabottka, Michael
Schweßinger, Jennifer Sonntag, Volly Tanner.
1 CD-DAISY, Sprecher-Team, Spieldauer:
2:25 h, Preis: 9,95 EUR, BNV 6881
Brailleschrift - Relikt oder Chance?
Im Herbst 2011 findet in
Leipzig der Weltkongress "Braille21" statt, an dessen Vorbereitung und
Organisation die DZB maßgeblich beteiligt ist. "Braille21" wird
sich mit der Gegenwart und Zukunft der Brailleschrift befassen.
Die aktuelle Sicht auf das System der
Brailleschrift und deren Perspektiven in der modernen Mediengesellschaft
ist durchaus differenziert. Wir möchten Ihnen in Vorbereitung auf "Braille21"
unterschiedliche Sichtweisen auf das Sechs-Punkte-System von Louis
Braille vorstellen und hoffen auf diese Weise Anreize für eine lebhafte
Diskussion zum Thema Braille in Gegenwart und Zukunft setzen zu
können - gerne auch in der "Postecke".
Autor des heutigen Beitrages ist Herr
Heinz Zysset, Abteilungsleiter Bibliothek der Schweizerischen Bibliothek
für Blinde, Seh- und Lesebehinderte.
Gleichstellung der Ausgabeformate - ein Rezept gegen den Brailleschwund
Heinz Zysset
Im Jahr 1999
betrug die Brailleausleihe in der SBS (Schweizerische Bibliothek
für Blinde, Seh- und Lesebehinderte) 6228 Titel, 2009 waren es noch
2614. Das entspricht einer Abnahme von beinahe 60 %. Im gleichen
Zeitraum stieg die Anzahl der für die Ausleihe von Punktschrift
eingeschriebenen Nutzerinnen und Nutzer um fast 10 % von 786 auf
871. Damit nahm die durchschnittliche Jahresausleihe pro Person
von ca. 8 auf 3 Titel ab, d.h. um beinahe zwei Drittel. Ähnliches
ist aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zu hören. Was bedeutet
dieser massive Rückgang? Hat das Interesse der Nutzerinnen und Nutzer
an Literatur abgenommen? Hat es sich auf andere Angebote verlagert?
Ist die Attraktivität der Brailleschrift gesunken? Entspricht das
Punktschriftangebot der Bibliotheken inzwischen nicht mehr den Erwartungen und
Bedürfnissen der Nutzer?
Unser durchschnittlicher Blindenschriftnutzer
ist gemäß SBS-Statistik 2009 weiblich, aber nicht ganz so sehr,
wie man es in einer Bibliothek und im Vergleich zu unserem Hörbuchbereich
erwarten würde. Weniger männlich ist er übrigens, wenn man ausschließlich
die nur 40 % der Blindenschriftnutzer in Betracht zieht, die 2009 überhaupt
ein Braillebuch ausgeliehen haben. Nennen wir ihn also sie. Sie
ist zwischen 25 und 65 Jahren alt, also deutlich jünger als die
typische Hörbuchkundin. Drei von fünf Büchern, die sie bestellt,
sind Belletristik, eines ist ein Sachbuch und eines ein Kinder-
oder Jugendbuch. Dieser Anteil nimmt natürlich zu, wenn sie jünger
als 25 ist. Dann ist sie auch eine besonders aktive Leserin. In
dem Fall liest sie teilweise auch Vollschrift, was ihre reifere
Kollegin zu mehr als 80 % ausdrücklich ablehnt.
Weniger Braille - mehr Hörbücher
Unsere Musternutzerin würde gern mehr
Krimis, Liebes- und Gesellschaftsromane lesen, aber davon gibt es
nicht genug, oder das, was es gibt, ist gerade ausgeliehen. Sie
hat deshalb angefangen, auch Hörbücher zu lesen, was sie zu Zeiten
der Kassette nie gemacht hätte. Zuerst waren es nur ein paar zwischendurch.
Heute sind es, wenn sie ehrlich ist, eigentlich mehr Hör- als Punktschriftbücher.
Aber gerade neuere Titel sind, soweit sie überhaupt angeboten werden,
kaum zu bekommen. Bei den Hörbüchern ist immer alles lieferbar und
der Bestand ist viel aktueller. Je mehr Braille sie liest, desto
mehr Hörbücher leiht sie aus. Inzwischen ist nur noch jedes vierte
Buch, das sie von uns bezieht, ein Punktschriftbuch, aber trotzdem
möchte sie aufs "richtige" Lesen nicht verzichten. Deshalb bleibt
sie auch Punktschriftnutzerin.
Die auffälligste Entwicklung der letzten
zehn Jahre ist tatsächlich die zunehmende Hörbuchnutzung durch Braille-Leserinnen
und -Leser. Noch vor 10 Jahren deckten sie praktisch ihren gesamten
Lektürebedarf aus den Regalen der Blindenschriftbibliothek.
2009 dagegen liehen 181 Personen sowohl
Hör- als auch Punktschriftbücher aus. 168 der 971 für Punktschrift
registrierten Nutzer hörten gar ausschließlich DAISY-Bücher. Insgesamt
gingen etwa 12'000 der 120'000 Ausleihen der SBS an registrierte
Blindenschriftleser. Damit war ihr Anteil an der Nutzung insgesamt
leicht höher als ihr Anteil an der Nutzerschaft. Es kann also keine
Rede davon sein, dass diese Gruppe weniger liest als früher. Aber
9'500 der 12'000 ihrer Ausleihen waren eben DAISY-Bücher.
Dass diese Änderung des Leseverhaltens
mit der Einführung des DAISY-Formats zu tun hat, liegt auf der Hand.
Aber, was genau macht das neue Hörbuch so attraktiv? Ist es das
Format selber, z.B. die Navigierbarkeit der Texte, die das Hören dem
Lesen ähnlicher macht? Sind es die Medien, CDs und SD-Karten, die
weit weniger sperrig und deshalb portabler sind als die Kassetten, oder
gar Punktschriftbände? Das lässt sich vermuten, aber aus unseren
Nutzungszahlen nicht eindeutig ableiten. Die Statistiken geben aber deutliche
Hinweise auf zwei weitere Faktoren, die für die Änderung des Nutzungsverhaltens wichtig
sind: Das Hörbuchangebot ist aktueller und alle Titel sind jederzeit
verfügbar.
Die Umstellung auf das neue Format
hat zu einer erheblichen Verjüngung des Hörbuchbestands geführt:
62,8 % der Titel stammen aus den letzten 20, 34,5 % aus den letzten
10 Jahren. Im Blindenschriftbereich der SBS dagegen sind nur gerade
17,7 % der Titel nach dem Jahr 2000 erschienen, 41,1 % in den letzten
20 Jahren. Im Bestand einer öffentlichen Bibliothek sollten aber
mindestens 50 % aller Bücher aus den letzten beiden Jahrzehnten
stammen.
Alter Bestand - neue Bedürfnisse
Dass die Überalterung des Bestandes
für unsere Nutzerinnen und Nutzer ein Problem ist, zeigt sich, wenn
man den Anteil der nach 2000 erschienenen Titel am Bestand mit ihrem
Anteil an der Ausleihe vergleicht. Die betreffenden 17,7 % Bestand
haben einen Anteil von 57,4 % an der gesamten Ausleihe. In der bibliothekarischen
Bestandspflege bezeichnet man den Quotienten aus Ausleih- und Bestandesanteil
als "Effizienz". Dieser Wert sollte um 1 liegen, gleich großer Bestands-
und Ausleihanteil. Sinkt er unter 0,7, geht man von einem zu hohen
Bestand aus. Steigt er über 1,3, sollte der Bestand vergrößert werden.
Im Bereich Braille liegt er in der SBS bei 3,25, bei den Hörbüchern
bei 1,1. Im Gegensatz zu den Hörbüchern, die in der SBS on demand,
d.h. für jede Ausleihe neu kopiert werden, sind Braillebücher magaziniert,
also bloß in einzelnen Ausleihexemplaren verfügbar. Bei einer Bestandeseffizienz
von 3,25 hat die erfolgreiche Ausleihe eines nach 2000 erschienenen
Buches schon beinahe die Qualität eines Lottogewinns.
Für die Mehrzahl unserer Nutzer, die
wie die Mehrzahl der Nutzer aller öffentlichen Bibliotheken vorwiegend
Belletristik lesen, ist das Hörbuchangebot mittlerweile sicher attraktiver
als das Blindenschriftangebot. Welche der Alternativen sie allerdings
wählen würde, wenn die Angebote ebenbürtig wären, kann man nur vermuten.
Die Tatsache, dass die Brailleausleihe seit 2007 nicht mehr signifikant
gesunken ist und es in diesem Bereich nur sehr wenige Bibliotheks-austritte
gibt, kann positiv gedeutet werden. Vielleicht gibt es doch so etwas
wie ein Bedürfnis nach dem direkten Kontakt mit der Schrift.
Was aber ist mit den 363 registrierten
Punktschriftnutzern, die 2009 in der SBS weder Braille- noch Hörbücher
ausgeliehen haben? Aus Rückmeldungen wissen wir, dass manche davon dazu
übergegangen sind, zumindest ihren Informationsbedarf auf elektronischem
Weg zu decken. Sie beziehen ihre Lektüre vor allem aus dem Internet
und lesen sie mit PC/Braillezeile oder auf Braille-Notizgeräten.
Man kann annehmen, dass sie, im Gegensatz zu unserer Musterleserin,
eher an Sachbüchern interessiert wären, diese aber in unserem Angebot
(33 % des Bestands) nicht in ausreichender Themenbreite finden.
In diesem Bereich spielen Aktualität und Verfügbarkeit ja eine noch
wichtigere Rolle als bei der Belletristik. Hier scheint auch das
Hörbuchangebot nicht auszureichen. Wie viele unserer Nutzer und
nicht-Nutzer ihren Lektürebedarf über elektronische Bücher decken,
wissen wir nicht. Wir sollten aber davon ausgehen, dass zunächst
einmal diejenigen, die ihre Schul- und Studienmaterialien von uns
auf diesem Weg beziehen, früher oder später e-Bücher auch im Freizeitbereich
nachfragen werden. Mit dem zunehmenden Erfolg dieser Medien dürften
andere Nutzer ihnen bald folgen.
Erfolglose Brailleförderung
Insgesamt muss man wohl davon ausgehen, dass
die SBS-Bibliothek mit ihrem Punktschriftangebot inzwischen hinter
den Erwartungen und Bedürfnissen einer Mehrheit ihrer Nutzerinnen
und Nutzer zurück bleibt. Da große Teile der Bestände in den Medibus-Bibliotheken identisch
sind und überall dieselben Ausleihverfahren gelten, dürfte diese
Feststellung auch auf die übrigen deutschen Angebote zutreffen.
Dieser Zustand gibt vor allem deshalb zu denken, weil er besteht,
obwohl im gesamten deutschen Sprachgebiet mit moderner Technik,
viel Engagement und hohem Kostenaufwand laufend Blindenschrift produziert
wird. Überall ist dabei der Anteil der Produktion am Gesamtaufwand der
Institutionen um ein Vielfaches höher als der Anteil der Blindenschriftbücher
an der Ausleihe oder am Verkauf. Damit soll die Brailleschrift mit Rücksicht
auf ihre besondere Bedeutung als einzigem wirklichen Schriftäquivalent
für Blinde speziell gefördert werden. Unschön ist, dass dies letztlich
auf Kosten derjenigen Seh- und Lesebehinderten geht, die überhaupt
keinen dem Schriftlichen gleichwertigen Zugang zu Büchern haben.
Noch weniger schön ist, dass diese Art der Blindenschriftförderung
offensichtlich nur unzureichende Resultate zeitigt, nämlich ein Punktschriftangebot,
das die Bedürfnisse vieler Leser unbefriedigt lässt.
Aus diesem Dilemma gibt es ohne grundlegende Änderung
der Produktions- und Ausleihverfahren keinen Ausweg. Solange wir
Schwarzschriftvorlagen direkt in Punktschrift übertragen, binden
wir einen großen Teil der investierten Arbeit an ein einziges Ausgabeformat.
Für jede weitere Darstellung, sei es Großdruck oder semantisch gesteuerte
Sprachausgabe, muss dieselbe oder zumindest sehr ähnliche Arbeit
erneut geleistet werden. Realistisch, d.h. von unseren Ressourcen
her betrachtet, bedeutet das: Wir produzieren entweder ein Braille-,
oder ein Großdruck-, oder ein Hörbuch. Im Zeitalter der mechanischen
bzw. elektromechanischen Übertragung gab es keinen anderen Weg.
Aber warum leisten wir uns auch mit den heutigen digitalen Mitteln noch
den Luxus, die unterschiedlichen Formate in getrennten Prozessen
zu produzieren?
Mediengleichberechtigung statt Brailleförderung
Schließlich können in der digitalen
Welt die einzelnen Ausgabeformen aus einer einzigen elektronischen
Quelle erzeugt werden. Wenn in dieser Quelle die Strukturelemente,
z.B. Kapitel, Abschnitte, Seiten, Fußnoten usw., sauber definiert
und ausgezeichnet sind, kann die Ausgabe der einzelnen Formate
anschließend mit Hilfe entsprechender Anweisungen erfolgen, durch die
die Darstellung der Strukturelemente im jeweiligen Medium gesteuert
wird. Produktionsverfahren auf dieser Grundlage müssten - und werden
schließlich auch - die Übertragung in zugängliche Formate weiter
automatisieren und damit verbilligen helfen.
Wie in so vielen Bereichen der digitalen
Welt gibt es freilich auch hier eine nicht unbedeutende Differenz
zwischen dem technisch Möglichen und seiner Umsetzung in die Wirklichkeit
der tückischen Objekte. Diese tückischen Objekte sind in dem Fall
zum einen die Buchvorlagen, die selbst in ihren einfachen Formen
eine erstaunliche Vielfalt an Strukturelementen und deren mehr oder
minder konsequenter Handhabung aufweisen. Aber auch die Brailleschrift
selber legt eine gewisse Widerborstigkeit gegen ihre automatisierte
Erzeugung an den Tag. Probleme macht dabei nicht so sehr das genial
einfache Basissystem, sondern dessen höhere Entwicklungsformen wie
z.B. die deutsche Kurzschrift. Ihr kunstvolles Regelwerk zur Unterbindung
von Verletzungen der Integrität der deutschen Sprache macht die
automatische Kürzung von Texten beinahe so schwierig wie die künstliche
Erzeugung grammatisch korrekter Sätze.
An den vielfältigen Erscheinungsformen
der Bücher können wir bei der Übertragung nichts ändern. Als Teil
und Ausdruck der inhaltlichen Vielfalt möchten wir sie, ganz im
Gegenteil, sogar möglichst unbeschadet in die zugänglichen Formate
transformieren. Anders ist es mit den durch die Kurzschrift verursachten
Problemen. Sie müssen nicht durch noch ausgeklügeltere Übersetzungsprogramme,
sondern im Regelwerk der Kurzschrift selbst endlich konsequent gelöst
werden. Es gibt keinen Beweis dafür, dass der dazu nötige Wechsel
zu einer weitgehend sequentiellen Kürzung nach Zeichenketten, wie sie
in anderen Sprachen bereits üblich ist, im Deutschen die Lesbarkeit
wirklich gefährdet. Auch die völlig unautomatisierbare Einschränkung
der Anwendung von Kürzungen auf den Wortsinn, könnte aufgegeben
werden, ohne dass dies zum Verständlichkeitskollaps führen würde.
Ohne Vereinfachung der Kurzschrift
wird der unverhältnismäßig hohe Aufwand für die Erstellung dieser
einen Ausgabeform auch mit den neuen, schnelleren Produktionsverfahren
weiterhin anfallen. Er wird Ressourcen verbrauchen, die wir besser
zum Nutzen aller Leser für die Erschließung noch unzugänglicher
Dokumente einsetzen würden. Entweder produzieren wir auch künftig
unsere Bücher nach Kurzschriftregeln, nach denen heute außer uns
kaum noch jemand einen Text korrekt schreiben kann, oder wir produzieren
mehr Bücher und setzen sie anschließend auf Wunsch automatisch in eine
einfachere Kurzschrift um, die vielleicht zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig
sein wird. Wenn die zunehmende Braille-Abstinenz tatsächlich mit
der mangelnden Aktualität und Menge der verfügbaren Bücher zu tun
hat, braucht man über die Wahl der Alternative kaum lange nachzudenken.
Letztlich geht es bei der laufenden
Entwicklung neuer Produktionsverfahren darum, die verfügbaren Mittel
primär auf die Herstellung genereller Zugänglichkeit zu konzentrieren.
Der Aufwand für die Ausgabeformate soll dagegen so gering wie möglich
sein, damit diese einander gleich gestellt werden können und für
die Kunden frei wählbar sind. Die Entscheidung darüber, ob ein Text
in Voll- oder Kurzschrift, als Grossdruck oder für synthetische
Sprache ausgegeben werden soll, darf keine Entscheidung des Produzenten
bleiben, sondern muss vom jeweiligen Kunden getroffen werden können.
Dabei wird sich der Vertrieb den Möglichkeiten der
Produktion anpassen müssen. Da wir uns in den Bibliotheken Magazine
mit X unterschiedlichen Ausgabeformaten derselben Titel nicht werden
leisten können, sind auch neue Ausleihverfahren nötig: physische
on demand und selbstverständlich elektronische Ausleihe. Nur diese
Verfahren gewährleisten die volle Umsetzung der Möglichkeiten der
digitalen Produktion. Diese Gleichstellung der Ausgabeformen im
Angebot und in der Verfügbarkeit stellt keine Bedrohung für die
Nutzung der Brailleschrift dar. Sie ist ganz im Gegenteil das, was
wir als Produzenten und Bibliotheken für ihren Erhalt tun können,
nämlich ihre volle Integration ins Angebot aller zugänglichen Formate.
Duden-Sprachtechnologie hilft Blinden im digitalen Zeitalter
Pressemeldung des Duden-Verlages
- Mannheim, 27.01.2011
Wie macht eine
Hochschule digitale Inhalte und den Wissensschatz des Internets
am besten für blinde Studenten zugänglich? Mit dieser Frage beschäftigt
sich ein Entwicklerteam an der Fernuni Hagen. Damit Blinde mit wissenschaftlich komplexen
Inhalten arbeiten können, müssen diese in Blindenschrift ausgedruckt
vorliegen. Die gegen eine Gebühr zur Abdeckung der Druckkosten für
die Handbücher beziehbare Hagener Braille-Software (HBS) überträgt
deshalb digitale Inhalte in Blindenkurzschrift und ermöglicht über
den Brailledrucker das Drucken der Texte. Zu den Stolpersteinen
in Texten, die sich durch das Übertragen in die Blindenschrift ergeben,
gehört beispielsweise eine falsche Silbentrennung. Solche Hindernisse
behebt jetzt die Sprachtechnologielösung des Dudenverlages. Die
benötigten Funktionen dieser Lösung werden in die Braille-Software
integriert. Der Dudenverlag stellte seine Technologie für die Weiterentwicklung
des Hagener Braille-Software-Systems kostenfrei zur Verfügung.
In der Blindenkurzschrift werden Wörter
dadurch verkürzt, dass für eine Silbe eine Abkürzung steht. Diese
sogenannte Kürzung nimmt die HBS automatisch vor. Hierzu muss die
Software aber entscheiden, wo eine Silbe endet und die nächste Silbe
beginnt. Da diese Aufgabe nicht einfach ist, werden Wörter bei der
automatischen Übertragung in die Blindenkurzschrift oft an der falschen
Stelle auseinandergerissen. So entstehen zahlreiche verwirrende
Kombinationen aus Silben wie z. B. "Speis" und "esaal", "Reis" und
"eleiter", "Rein" und "emachen" oder "Nach" und "tessen". An diesen
Beispielen wird deutlich, wie irritierend eine falsche Trennung von
Wörtern auf einen blinden Leser wirken muss. Die Irritation des
tastenden Lesers unterbricht dessen Lesefluss. Die sprachtechnologische
Lösung des Dudenverlages erkennt jedoch zusammengesetzte Wörter,
sogenannte Komposita. Vor der Übersetzung in die Blindenschrift "zeigt"
die Duden-Software der Übersetzungssoftware, an welcher Stelle im
Wort eine Trennung der Silben sprachlich richtig und möglich ist.
Somit werden Wörter nicht mehr an der falschen Stelle gekürzt. Der
Lesefluss eines Blinden ist dann ungestört.
Einen weiteren Beitrag zur Qualität
von Texten in Blindenkurzschrift leistet die Dudentechnologie durch
Informationen zur Silbenvortrennung. Das heißt, die Duden-Software
verhindert das automatische Trennen von Wörtern am Zeilenende an
den falschen Stellen. Mithilfe dieser Informationen ist jetzt eine
automatische Silbentrennung am Zeilenende während der Übertragung
von Texten in die Blindenkurzschrift durch die HBS möglich. Das
ist wichtig, da in der Blindenkurzschrift sehr oft Wörter getrennt
werden müssen, um die Zeilen möglichst vollständig zu füllen. Das
hat mehrere Gründe. Zum einen geht es darum, Platz und damit auch
Druckkosten zu sparen, denn die Zeichen der Blindenkurzschrift sind
relativ groß. Somit passt im Vergleich zur lateinischen Schrift
relativ wenig Text auf eine Druckseite. Das Layout sollte daher
als Ausgleich möglichst platzsparend sein. Des Weiteren signalisiert
ein frühes Zeilenende dem blinden Leser einen neuen Absatz. Endet
die Zeile früh, allerdings mitten im Satz, verwirrt das den tastenden
Leser und unterbricht somit wieder seinen Lesefluss. Das passiert
auch bei Lücken zwischen den einzelnen Wörtern, die eine tastende
Wahrnehmung ebenfalls unterbrechen würden. Deshalb ist in der Blindenkurzschrift
das Formatieren von Texten im Blocksatz nicht möglich, da beim Blocksatz
Lücken zwischen den Wörtern entstehen. Die Dudentechnologie liefert
nun die nötigen Informationen für eine korrekte Trennung und ermöglicht
ein besseres automatisch erstelltes Layout.
Dank der Dudentechnologie müssen Autoren
in der automatischen Übersetzungssoftware für blinde Leser keine
nachträglichen Korrekturen wegen falsch zusammengesetzter Substantive oder
falscher Silbentrennung mehr vornehmen. Der leitende Wissenschaftler
in der Entwicklung der HBS ist Richard Heuer. Er ist Ansprechpartner
für Blinde an der Fernuniversität Hagen und arbeitet bereits seit
1984 an der Entwicklung und Verbesserung der HBS. Dabei griff er
auf die Arbeiten des Informatikers Wolfgang Slaby, Westfälische
Universität Münster bzw. Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt,
und der Schweizerischen Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte,
Zürich, zurück. Heuer betont: "Mit der Dudentechnologie haben wir
bei der automatischen Übertragung in die Blindenkurzschrift eine
neue Qualitätsstufe erreicht. Mithilfe dieser zuverlässigen Technologie,
die wir in unser Braillesystem integrieren durften, schaffen wir bessere
Voraussetzungen für eine akademische Laufbahn von Blinden."
Die Leiterin des Geschäftsbereichs
Duden-Sprachtechnologie, Melina Alexa, sieht in der Unterstützung
der Hagener Forschergruppe eine Aufgabe, welcher der Dudenverlag
sich sehr gerne annimmt. "Wir schätzen engagierte Wissenschaftler
wie Richard Heuer sehr. Seine Arbeit ermöglicht blinden Menschen
einen leichteren Zugang zu digitalen Inhalten. Als führender Anbieter
für die automatische Textkorrektur und als 'Instanz der deutschen
Sprache' unterstützen wir das Projekt HBS gern mit unserer Technologie."
[Quelle: www.fernuni-hagen.de/zmi/at-medien/hbs.html]
Autorenporträt
Zum 155. Todestag von Heinrich Heine
Susanne Siems
Im Sommer letzten
Jahres habe ich ihn in Paris auf dem Friedhof von Montmatre besucht,
an seinem 155. Todestag am 17. Februar 2011 bin ich schon längst
wieder zurück in Deutschland. Der Dichter Heinrich Heine war sowohl
Frankreich als auch seiner deutschen Heimat zeitlebens eng verbunden.
Seine Geburtsstadt Düsseldorf gehörte von 1806 bis 1813 zu Frankreich.
Damals hieß der wahrscheinlich 1797 geborene Heine mit Vornamen
noch Harry und stammte aus einem jüdischen Elternhaus. Napoleon
Bonaparte setzte sich für die Gleichberechtigung der jüdischen Bevölkerung
ein und dafür gehörte ihm Heines Anerkennung. Der freiheitsliebende
Dichter fand allerdings die kaiserlichen Wahnideen keineswegs gut.
Deutschland und Frankreich im Leben
Heines? Bis 1831 lebte Heine in Düsseldorf, Hamburg, Göttingen,
Berlin und vielen anderen deutschen Orten. Er liebte sein Heimatland
und sehr auch seine Sprache. Schon früh versuchte sich der junge
Harry auf dem Gebiet der Lyrik und Dramatik. Das 1827 veröffentlichte
"Buch der Lieder" eine Sammlung romantischer und über die Romantik
hinauswachsender Gedichte ist sicherlich vielen Menschen bekannt.
"Ein Traum, gar seltsam schauerlich, ergötzte und erschreckte mich
…" heißt es dort auf den ersten Seiten. Der volksliedhafte Charakter
der Gedichte reizte geradezu zum Vertonen, am berühmtesten sind
die Stücke von Robert Schumann und Franz Schubert.
Zwei Tragödien schuf Heine in den zwanziger Jahren;
ihnen war jedoch kein Erfolg beschieden. Anders sah es da schon
mit "Der Harzreise" aus. Sie stieß auf das Wohlwollen vieler Leser. 1820
studierte Heine für kurze Zeit in Göttingen. Dass er nicht nur romantisch,
sondern auch mit sehr spitzer Feder zu schreiben verstand, zeigt unter
anderem die berühmt gewordene Beschreibung der Stadt Göttingen:
"Die Stadt selbst ist schön und gefällt einem am besten, wenn man
sie mit dem Rücken ansieht. Sie muss schon sehr lange stehen, denn
ich erinnere mich, als ich vor fünf Jahren dort … [war], hatte sie
schon dasselbe graue, altkluge Ansehen." In dem folgenden Jahrzehnt
wurden Heines Schriften zunehmend politischer. Er sah sich selbst zeitlebens
als überparteilichen, unbestechlichen Dichter und Journalisten.
Noch aber, wir sind in den zwanziger
Jahren des 19. Jahrhunderts, war die Literatur eher ein Hobby. Heine
hatte in Berlin als Doktor der Rechtswissenschaften promoviert und
bemühte sich danach um eine Anstellung als Rechtsanwalt. Da er als
Jude in Deutschland nur wenig mit Anerkennung rechnen durfte, konvertierte er
zum Christentum und nannte sich fortan Heinrich Heine. Die erhoffte
Akzeptanz seiner Tätigkeit blieb aber auch jetzt aus. Und auch aufgrund
seiner immer kritischeren politischen Haltung erwies sich die Arbeitssuche
als aussichtslos. Er sympathisierte mit der Pariser Revolution von
1831 und sagte und schrieb das offen. Daraufhin wurden seine Schriften
in Deutschland verboten, er siedelte nach Paris über. Obwohl er
seine deutsche Heimat sehr vermisste, sollte er bis zu seinem Tod
1856 nicht für längere Zeit nach Deutschland zurückkehren. Neben
Gedichten entstanden in der französischen Schaffenszeit sehr viele
Essays und literaturtheoretische Schriften. Heine bemühte sich um
die Vermittlung zwischen deutscher und französischer Kultur. Seine
deutschen Landsleute kannte er nur zu gut. Schon 100 Jahre vorher
sprach er von der alles zerstörenden Kraft der germanischen Wurzeln.
Wie recht er doch leider behalten musste.
Heine gehörte zu den Dichtern, die
wohl von ihren Mitmenschen zu gleichen Teilen geliebt und gehasst
wurden. Geliebt für Mut, Humor, kritischen Menschenverstand, gehasst
wegen einer spitzen Zunge und dem unbezwingbaren Drang, zu sagen
bzw. niederzuschreiben, was man denkt. Heines Leben war nicht leicht,
er war auch sicher eher das, was man eine schwierige Persönlichkeit
nennt, empfindsam und stolz, nicht immer liebenswürdig aber auf
jeden Fall liebenswert. 1843 heiratete er ein einfaches französisches
Mädchen, das er für sich Mathilde nannte. Tragisch oder befreiend
für den Dichter, dass Mathilde nichts von seinem Handwerk verstand?
Kein Austausch der Dichtergedanken, aber auch keine falsche Liebe
zum berühmten Dichter. Mit ihrer Heiterkeit vertrieb sie wohl oft die
Schatten auf Heines Gemüt, auch das in seinem bekannten Gedicht
"Nachtgedanken" nachzulesen: "Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann
bin ich um den Schlaf gebracht … Gottlob! Durch meine Fenster bricht
französisch heitres Tageslicht; es kommt mein Weib, schön wie der Morgen,
und lächelt fort die deutschen Sorgen." Sorgen und Krankheit nahmen
aber zu für Heinrich Heine. Sein in den dreißiger Jahren diagnostiziertes
Nervenleiden verstärkte sich und 1848 kam der endgültige Zusammenbruch.
Seit dieser Zeit war Heine durch umfassende Lähmungen ans Bett gefesselt.
Aber der körperliche Verfall, der ihm die "Matratzengruft" bescherte, hatte
nicht den geistigen Verfall zur Folge. Er schrieb bis zuletzt mit
Herz, Humor, Bissigkeit und Ironie.
Mein kleiner Beitrag soll an den Dichter
Heinrich Heine erinnern und Sie, liebe Leserinnen und Leser, vielleicht
anregen, sich mal wieder mit dem Dichter zu beschäftigen. Vieles
blieb hier ungesagt, berühmte Werke wie "Deutschland, ein Wintermärchen"
oder die "Loreley" habe ich gar nicht erst erwähnt. Auch über Heines
Begegnung mit Goethe gibt es eine wunderbare Anekdote. Bei wem ich
Neugier wecken konnte, der sei auf die Bestände unserer Bibliotheken
hingewiesen. Besonders empfehlenswert scheint mir die Heine-Biographie
von Werner Steinberg "Der Tag ist in die Nacht verliebt", die Sie
in unserem Punktschriftbestand finden. Als Hörbuch und in Punktschrift
gibt es außerdem zahlreiche Werke Heines. Sie warten darauf, mal
wieder gelesen zu werden. Unsere Mitarbeiter in Ausleihe und Verkauf
geben Ihnen gern Auskunft.
Die Kramkiste
Unsere Bibliothekare stellen
jeweils einen Punktschrift- und einen Hörbuchtitel vor, die sich schon
länger im Bestand unserer Bibliothek befinden.
Thornton Wilder: "Der achte Schöpfungstag"
Angelika Müller
[Punktschriftbibliothek]
Der 1897 in
Madison geborene und 1975 in Hamden verstorbene Autor erzählt in
seinem Alterswerk die Geschichte des in einem kleinen Bergwerksstädtchen
1902 unschuldig zum Tode verurteilten John Ashley.
Dieser Roman stellt Wilders letztes
bedeutendes Werk dar. 1967 erhielt das Werk den National Book Award
für den besten amerikanischen Roman. Das Buch ist spannend wie ein
Kriminalroman und auch anrührend wie eine große Familien-Saga zu
lesen.
Auf den ersten Seiten wird dem Leser
klar, dass John Ashley nicht der Mörder sein kann. Er wird beschuldigt,
Breckenridge Lansing, seinen Vorgesetzten, Freund und Bergwerksvorsteher,
erschossen zu haben. In der Urteilssprechung wird er für schuldig
befunden und wenige Tage danach soll er mit dem Zug zu seiner Hinrichtungsstätte
gebracht werden. Doch dieser Transport wird von einer mysteriösen
Bande Maskierter befreit, die keine Waffen bei sich führten. Nach gelungener
Befreiung erhält er Instruktionen für die Flucht. Bereitgestellt
wurden ihm Kleidungsstücke, ein Pferd und die Fluchtrichtung wurde beschrieben.
In Rückblenden in die Vergangenheit,
durch mehrere Generationen zweier amerikanischer Familien, nämlich
der betroffenen Familien, wird die mögliche Zukunft aufgezeigt.
Die Familie Ashley und die Familie Lansing werden ausführlich beschrieben,
wie sie nach der Verurteilung des Mannes und Vaters weiterleben
und wie sich die Familie des Ermordeten nach dem gewaltsamen Tod
des Mannes und Vaters das Leben einrichtet. So schützt zum Beispiel
Frau Ashley ihre Kinder vor dem Volkszorn und lässt sie nicht mehr
die Schule besuchen. Alle Familienmitglieder der Ashleys und der
Lansings werden sehr genau auf Charakter und Bildung beleuchtet
und über einige Jahre wird über ihr Leben ausführlich berichtet.
Die Fluchtstationen des John Ashley
bis nach Chile werden dem Leser geschildert. Immer kurz vor der
Entdeckung der Identität Ashleys helfen mutige Menschen weiter.
Überall wo er sich aufhält, hilft auch er, um sich nützlich zu machen
und stellt seine praktischen Fähigkeiten zur Verfügung.
Breckenridge Lansing wird als unzufriedener, jähzorniger
und beruflich unbegabter Vater dargestellt. Seinem Sohn bringt er
wenig Vaterliebe entgegen und nutzt die Schwächen des Sohnes, um
ihn bei jeder Gelegenheit zu denunzieren. So wird aus dieser Erkenntnis
der Charaktereigenschaften des B. Lansing am Ende des Werkes deutlich,
dass es sich hier um einen Vatermord handeln muss. Ebenfalls im
letzten Teil des Buches erfährt der Sohn von John Ashley, dass sein Vater
selbstlos einer Religionsgemeinschaft mit finanziellen Mitteln und
seinen praktischen, handwerklichen Fähigkeiten geholfen hat. Diese Gläubigen
waren sich sicher, dass John Ashley kein Mörder sein kann und man
ihm helfen muss. Sie organisierten seine Befreiung und retteten
ihn so vor der Hinrichtung.
Nachdem feststeht, dass der eigentliche
Mörder von B. Lansing dessen Sohn ist, gibt die Familie Ashley die
Hoffung nie auf, dass der auf der Flucht befindliche und verschollene
Vater und Ehemann eines Tages zurückkommen wird.
Titel von Thornton Wilder im Punktschriftbestand
- "Der achte Schöpfungstag", 10 Bde., rkh., BNA 5535
- "Die Brücke von San Luis Rey", 2 Bde., rkh., BNA 5685
- "Unsere kleine Stadt", 1 Band, kh., BNA 12545
Titel von Thornton Wilder als
Hörbuch
- "Der achte Schöpfungstag", 18:27 h. BNV 3756
- "Die Brücke von San Luis Rey", 4:23 h. BNV 4337
- "Die Frau aus Andros", 2:27 h. BNV 6994
- "Theophilius North oder ein Heiliger wider Willen", 14:02 h. BNV 4388
Charles Dickens: "David Copperfield"
Jörg Klemm
[Hörbücherei]
Die hier verwendete
Ausgabe für die Aufsprache stammt aus dem Verlag Neues Leben zu
Berlin, 1961.
Ein anrührendes Buch, welches auf der
ganzen Welt gelesen, verstanden und geliebt wird: Charles Dickens
veröffentlichte 1849 den stark autobiografischen Roman namens "David
Copperfield". Beim Lesen betreten wir die düstere Kindheit der ungeliebten
kleinen Waise David, welcher sich durch das Ungemach seiner glücklosen
Zeit kämpft. Auch der Leser von heute ist nach einigen Seiten Lektüre
gefesselt und will den Ausgang der Geschichte unbedingt erfahren.
Und Dickens wäre nicht Dickens, ginge die Geschichte ungut aus:
wir können uns beim Lesen auf ein Happy End freuen!
David lebt mit seiner Mutter und deren
Haushälterin, der großherzigen und wackeren Pegotty, in einem kleinen
Paradies, bis seine schöne und vermögende Mutter den Ränken eines
übel gesinnten Heiratskandidaten erliegt. Sie heiratet diesen Mr.
Murdstone, der gemeinsam mit seiner Schwester das Zepter im Haushalt
übernimmt und als erstes David in ein Internat schickt. Auf diesem
Internat schließt David Freundschaften fürs Leben. Doch da seine
Mutter von ihrem neuen Mann und dessen Anhang sämtlicher Lebensfreude
beraubt wird und alsbald dahinsiecht, muss David nach dem frühen Tod
seiner Mutter das Internat verlassen und in Mr. Murdstones Fabrik
arbeiten. Die grausamen Lebensumstände, deren Schilderungen dem Leser
sehr zu Herzen gehen und daran erinnern, wie einsam sich ein allein
gelassenes Kind fühlt, verleihen David Flügel und geben ihm den
Mut zur Flucht. Er erreicht nach einer beschwerlichen Reise seine
Tante Betsy Trotwood, hinter deren spröden Habitus ein wahrlich
großes Herz schlägt. Sie gibt David Liebe, ein Zuhause und kümmert
sich um seine Aus- und Herzensbildung. Er beginnt eine Anwaltslehre
und wird dereinst als Schriftsteller seine Berufung finden.
Zahlreiche Nebenhandlungen und -figuren geben
uns einen Einblick in das England des 19. Jahrhunderts. Wir erleben
die Verführung von Emily, einer guten Freundin Davids, durch seinen
adeligen Freund Steerforth, wir erleben, wie Emily fällt und von
der Gesellschaft ausgestoßen wird, bis ihr Adoptivvater sie ungeachtet
aller moralischen Dünkel seiner Umwelt errettet und ihr ein neues
Leben in Australien schenkt, wir freuen uns an der Hochzeit von
Barkis mit Pegotty. Wir lernen den schlimmen Uriah Heep, der es
auf Firma, Vermögen und Tochter seines Arbeitgebers abgesehen hat,
kennen und freuen uns, dass all seine finsteren Vorhaben scheitern. Wir
lachen über den windigen Lebenskünstler Mr. Micawber, dessen ewige
pekuniäre Missgeschicke sehr erheitern, der jedoch bei der Enttarnung
Uriah Heeps die Hauptrolle spielen wird. Und wir wünschen auch Mr.
Micawber von Herzen viel Glück in Australien, wohin es überhaupt eine
ganze Schar von Zeitgenossen David Copperfields verschlagen wird.
Wir ahnen beim Lesen bereits, dass die Ehe von David mit der zarten,
unreifen Dora nicht die glücklichste sein wird … - doch auch David
findet nach Jahren seine wirkliche Liebe. Der Leser trennt sich
frohen Mutes von David Copperfield, und freut sich am Happy End
für die skurrilen, lieben Helden dieses großartigen Romans!
Und wer dieses Buch nun ausleihen möchte:
Der Sprecher ist Günter Bormann, der Umfang rund 17 Stunden, die
Ausleihnummer: H001057.
Zahlreiche weitere Titel von Charles
Dickens erhalten Sie sowohl in der Hörbücherei, als auch in der
Punktschtriftbibliothek.
LOUIS
Betreuer dieser Rubrik ist
Herr Ulrich Jander (Tel.: 0341 7113-145, Fax: 0341 7113-125, E-Mail:
Ulrich.Jander@dzb.de).
Detaillierte Ausführungen zu den Themen
können direkt bei ihm abgerufen werden. Selbstverständlich erhalten
Sie auch Antwort auf Fragen, die uns in Blindenschrift, auf Kassette
oder in Schwarzschrift erreichen. Mehr zu LOUIS gibt es im Internet
unter www.dzb.de/louis.
TV Speak
Ulrich Jander
Ein Programm, welches digitales
Fernsehen bedienbar macht
Digitales Fernsehen
bzw. digitaler Hörfunk ist heutzutage moderner Standard; er kommt
als DVB-S (über Satellit), als DVB-C (per Kabelanschluss) oder als
DVB-T (über digitale Antenne) zu uns in die Wohnung. Das Bedienen
der dazu erforderlichen Geräte ist für blinde bzw. hochgradig sehbehinderte
Menschen in aller Regel ein großes Problem. Manche Tastenbedienung kann
man sich merken, wenn sie oft wiederholt wird; die meisten Funktionen
sind über Menüs zu bedienen, die am Bildschirm des Fernsehers oder
am Display des digitalen Gerätes ablesbar sind; und da endet dann
spätestens die Bedienmöglichkeit für unseren Personenkreis.
Seit einigen Jahren ist ein digitaler
Receiver, Empfangsgerät, mit Sprachausgabe auf dem Markt, der AMMEC,
der vor wenigen Monaten aktualisiert wurde und der mit dem SDR (Sprechender
Digitalreceiver) eine Konkurrenz bekommen hat. Beide Geräte sind
komplex und funktionsreich, besitzen jeweils eine Fernbedienung
und passen sich inzwischen gut in die TV- und Radiolandschaft im
Wohnzimmer ein. Beide Geräte haben Ihre Berechtigung, der Nutzer sollte
die Tastenvielfalt unterstützt durch die umfassende Sprachausgabe
nicht scheuen; jedoch sind beide Geräte im Preisbereich zwischen 1.400
bis 1.900 Euro nicht billig.
Als Alternative bietet die spanische
Firma Code Factory ein Windows-Programm mit Namen TV Speak, welches
im Grunde die gleiche Funktionalität besitzt, wie die beiden oben
genannten Geräte. In der Praxis ist es leider gegenwärtig etwas
anders, da das TV-Speak-Programm zur Zeit nur DVB-T empfängt, also
über digitales Antennenfernsehen, welches zwar oft als sogenanntes
digitales Überallfernsehen bezeichnet wird, jedoch diese Aussage
als Anspruch längst nicht realisiert wird. Die Techniker bei Codefactory
werden das Programm weiterentwickeln; es soll DVB-S und DVB-C als
Empfangsvariante hinzukommen. Auch wird noch eine Funktionserweiterung
bezüglich Audiodescription entwickelt, damit die sogenannten Hörfilme
als solche empfangen werden können. Aber vor allem ist zwingend
erforderlich, dass in Deutschland, wie in Spanien z. B. längst geschehen,
die Empfangsvielfalt bei DVB-T, sowohl im Radio- als auch im Fernsehbereich,
entschieden gesteigert wird. Im Ergebnis meines Tests hier im Büro
mit der kleinen Zimmerantenne empfing ich 14 Fernseh- und 2 Radiosender.
Allerdings im Anschaffungspreis ist es billiger als die beiden oben genannten
Receiver. TV Speak kostet nach der 30-tägigen Testphase 249 Euro.
Hinzu kommen die Ausgaben für die digitale Empfangsmöglichkeit (z.
B. DVB-T-USB-Stick mit digitaler Antenne) für ca. 20 Euro. Im Unterschied
zu AMMEC und SDR, welches beide reine Unterhaltungsgeräte sind,
ist bei TV Speak natürlich ein Computer erforderlich. Stephan Merk,
der das Programm anbietet, schreibt zu den Anforderungen auf seiner
Internetseite www.tvspeak.de folgendes:
Zitatbeginn:
"Abgesehen vom Computer benötigen Sie
lediglich:
- 1 TV Antennenkabeladapter für Digitalfernsehen. Dies ist derselbe, den Sie zum Fernsehen verwenden,
- 1 TV-Empfangskarte, beispielsweise: AVerMedia AVerTV HD http://tienda.avermedia.es/product.aspx?productid=67116
Der Empfänger stellt die Verbindung
zwischen Ihrem Computer und der TV-Antenne her. Die eine Seite hat
einen USB-Anschluss zum Einstecken in den Computer und auf der anderen
Seite befindet sich ein Anschluss für die Antenne. In anderen Worten,
das Fernsehantennenkabel, welches aus der Wand kommt, ist mit dem
TV-Empfänger verbunden, welcher wiederum über einen USB-Anschluss
mit dem PC verbunden ist.Beachten Sie, dass Sie zudem einen für
den verwendeten Empfänger entsprechenden Treiber installieren müssen.
Beispielsweise finden Sie die AverMedia Treiber auf deren Webseite:http://www.avermedia.eu/avertv/sp/Support/Download.aspx?Type=Driver.
Die einzige Voraussetzung zur Wahl Ihres Empfängers ist die Kompatibilität
mit der BDA Architektur.
Bezüglich des mit TV Speak zu verwendenden Computers:
Die minimalen Anforderungen sind:
- 1 GHz CPU mit 512 MB Arbeitsspeicher
- mit DirectX Grafikbeschleunigung kompatible Grafikkarte mit 128MB VRAM
- Microsoft Windows 7, Vista oder XP Betriebssystem
- DirectX kompatibler MPEG2 Decoder
- Windows Media Player
- wichtig: bei Computern mit Windows XP muss .NET Framework 2.0 installiert sein"
Zitatende
Die Treiberinstallation
ist bei Vista und Windows 7 nicht erforderlich, dort erkennt das
Betriebssystem die Hardware. Ich bezog den DVB-T-Stick zusammen
mit der Antenne und einer kleinen Fernbedienung sowie der Treiber-CD
von Stephan Merk und seiner Firma Merk, www.firmamerk.de. Da ich
sowohl hier in der DZB als auch zu Hause Windows XP verwende, war
zuerst der Treiber für den Stick von der beiliegenden CD zu installieren.
Dazu rief ich direkt die Datei setup.exe im Ordner Drivers auf.
Anschließend installierte ich nacheinander die beiden Acapela-Stimmen
Julia und Klaus sowie zuletzt das eigentliche Programm TV Speak.
Die beiden Stimmen gehören als Lieferumfang zum Programm; alle drei
Komponenten sind von der Internetseite www.tvspeak.de als zip-Dateien
herunterzuladen, die natürlich vor der Installation ausgepackt werden
müssen. Als blinder Anwender geschieht dies durchaus komplikationslos mit
Hilfe des verwendeten Screenreaderprogramms. Nach dem ersten Start
von TV Speak, welches auf dem Desktop als Eintrag zu finden ist,
erlebte ich zum Teil eine Überraschung: Im Büro gab es kein Problem,
ich konnte das Programm sofort nutzen. Zu Hause kam wiederholt eine
Fehlermeldung, die darauf schließt, dass der wichtige Punkt, das
Zusatzprogramm von Microsoft NET Framework 2.0 muss im Rechner vorhanden
sein, nicht vergessen werden darf. Das Herunterladen von der Microsoft-Internetseite
und Installieren dieses Zusatzprogramms, allerdings in der angebotenen
Version 4.0, erbrachte bis jetzt keinen Erfolg. Ich werde mich um
die Version 2.0 bemühen müssen, damit der Laptop zu Hause auch mit
DVB-T und TV Speak zurechtkommt, obwohl der Rechner Windows XP Servicepack
3 aufweist.
Am Computer in der DZB funktioniert
TV Speak problemlos. Die Acapela-Stimmen Julia oder Klaus sind die
Sprachführung in TV Speak, man benötigt also keinen Screenreader,
die Braillezeile funktioniert nicht. Nach Start des Programms vom
Desktop aus gelangt man in eine kleine Funktionsliste des Hauptmenüs,
in der man mit Pfeil ab- bzw. aufwärts zwischen fünf Menüpunkten
auswählen kann; das sind: Digitalfernsehen, Dateiwiedergabe, Konfiguration, über
TV Speak und Beenden. Mit dem Punkt Digitalfernsehen startet man
den Empfang. Bevor dies das Erstemal ausgeführt wird, muss der Punkt
Konfiguration aktiviert werden, da dort einiges eingestellt werden
kann, u.a. ist dort der Sendersuchlauf zu starten, der zu Beginn
vollständig durchgeführt werden muss. Das benötigt einige Zeit,
Prozentwerte als Fortschrittzahl und das fertige Ergebnis werden
angesagt. Wenn ein Menüpunkt eingestellt werden soll, z. B. die
Lautstärke oder Geschwindigkeit der Sprachführung, dann geschieht
dies mit Pfeil nach links bzw. rechts. Im Hauptmenüpunkt Dateiwiedergabe
kann man Videodateien mit Audio oder nur Audiodateien aufrufen und
abspielen. Die Dateien werden im Ordner Eigene Dateien gesucht.
Der Punkt über TV Speak informiert über die Version, die Seriennummer,
den Status des Programms, ob es eine registrierte oder eine Testversion
ist. Über den Hauptmenüpunkt Beenden verlässt man das Programm.
Mit Hilfe der Leertaste gelangt man in ein weiteres Funktionsmenü,
wenn man zuvor einen Punkt aus dem Hauptmenü aktiviert hat. Außer
dem Empfang digitaler Radio- und TV-Kanäle vermag TV Speak noch
einiges mehr, z. B. das Aufzeichnen der digitalen Sendungen, auch
zeitgesteuert, das Bedienen der Videotextseiten der ausgewählten
Fernsehkanäle oder das Nachschlagen im elektronischen Programmführer
(EPG). Verschiedene Funktionen sind mit Tastenkombinationen versehen.
Eine Bedienungsanleitung wird auch zur Verfügung gestellt, die von
der Internetseite www.tvspeak.de heruntergeladen oder bei mir als
Datei angefordert werden kann.
Die Bedienung des TV Speak geschieht
mit relativ wenigen Tasten und ist recht einfach. Wen es weniger
stört, Fernsehen und Radio am Rechner zu verfolgen, der könnte sicher
Gefallen an diesem Programm finden und dies vor allem, wenn in Deutschland
wirklich überall aus einer großen Anzahl an digitalen Fernseh- und
Radioprogrammen ausgewählt werden kann. Es bleibt zu hoffen, dass
einerseits diese Entwicklung möglichst schnell so vonstatten geht
und andererseits TV Speak fleißig weiterentwickelt wird, so dass
wir hoffentlich bald Hörfilme und außerdem nicht nur DVB-T, sondern
auch DVB-C oder DVB-S nutzen können.
Für Fragen stehe ich Ihnen gern in
der DZB zur Verfügung. Sie können natürlich gern auch die Firma
Merk wie folgt erreichen:
Fa. Merk
Inhaber: Stephan Merk
Egerstraße 5, 35112 Fronhausen
Tel.: +49 (0) 6426 863000
E-Mail: info@firmamerk.de
Info-Service
Leipziger Buchmesse und SightCity
Michael Wallies
Auch in diesem
Jahr präsentiert sich die DZB Leipzig auf einigen ausgewählten Fachmessen. Das
Frühjahr bietet mit der Leipziger Buchmesse und der SightCity gleich
zwei ganz wichtige Termine, die wir sehr gern nutzen, um Ihnen unsere
Bibliotheken und unser Verkaufssortiment vorzustellen.
Bei beiden Messen geben wir einen Überblick
zu unserem Verlagsprogramm, welches Grußkarten, Kalender, Reliefkarten
sowie Publikationen unterschiedlichster Art für Jung und Alt - in Punktschrift,
Großdruck, als DAISY-Hörbuch oder auf CD-ROM - bietet. Wir werden
dabei viele Produkte präsentieren, die frisch aus unserer Produktion
kommen, wie zum Beispiel das neue Reliefkinderbuch "Kleine Biene
Nimmersatt", die Australien-Karten unseres Weltatlas-Projektes für
Blinde und Sehbehinderte oder die Neuerscheinungen aus der Reihe
"Ohne Maus" von Doris Hippeli. Weitere Highlights sind die DZB-Produktionen
"Gesunde Füße bei Diabetes mellitus" - in Großdruck, Punktschrift
und als DAISY-Hörbuch - von Renate Wolansky, und das DAISY-Hörbuch
"Zigaretten danach" herausgegeben von Jennifer Sonntag.
Die Leipziger Buchmesse, der wichtigste
Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche, findet vom 17. bis 20.
März 2011 auf dem Leipziger Messegelände statt. Die barrierefrei
konzipierten Messehallen sind täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Die DZB Leipzig finden Sie in Halle 3 am Stand B307.
Die SightCity, die größte Fachmesse
für Blinden- und Sehbehinderten-Hilfsmittel in Deutschland, findet
vom 4. bis 6. Mai im Sheraton Airport Hotel am Frankfurter Flughafen
statt. Die Messe ist am 4. und 5. Mai von 10 Uhr bis 18 Uhr sowie am
6. Mai von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die DZB
Leipzig teilt sich auch dieses Jahr einen Stand mit der Westdeutschen
Blindenhörbücherei e.V. und der Mediengemeinschaft für blinde und
sehbehinderte Menschen e.V. (MediBuS). Sie finden uns am Stand E1.
Augenmedikament Lucentis
Das Augenmedikament
Lucentis darf zukünftig auch zur Behandlung des diabetischen Makulaödems
verabreicht werden. Nach Angaben des Herstellers Novartis wurde
die EU-Zulassung für Lucentis entsprechend erweitert. Lucentis sei als
erste zugelassene Therapie in der Lage, die Sehkraft bei diabetischem
Makulaödem zu verbessern, so die Schweizer Novartis-Zentrale heute
in einer englischsprachigen Pressemitteilung. Hier finden Sie den
vollständigen Text:
www.novartis.com/newsroom/media-releases/en/2011/1477848.shtml
[Quelle: DBSV-direkt ]
Wie gut machen Screenreader das Internet zugänglich?
Webseiten sind
heute dynamisch und interaktiv, sie werden mit Videos und Animationen
angereichert. Was bedeutet das für blinde Nutzer, die mit Screenreader
im Internet unterwegs sind?INCOBS hat in Kooperation mit dem Projekt
BIK getestet, wie gut die einzelnen Screenreader das Surfen im Netz
ermöglichen. Neben den kommerziellen Produkten COBRA, HAL (jetzt Supernova
Screenreader), JAWS und Window-Eyes wurden auch die Freeware NVDA
sowie der in das Apple-System integrierte Screenreader VoiceOver
unter die Lupe genommen.
In erster Linie haben wir geprüft,
wie gut die Hilfsmittel mit barrierefreien Seiten umgehen können.
Da im Weballtag aber auch häufig Barrieren auftreten, wurde ebenfalls
untersucht, ob und wie Screenreader diese kompensieren.
Das Ergebnis: Im Internet surfen und
die wesentlichen Inhalte einer Webseite erfassen, das funktioniert
mit allen Screenreadern.Geht es aber um die Erkennung und Ausgabe komplexerer
Informationen oder neuer Webtechnologien, z.B. größere Datentabellen,
WAI- ARIA-Elemente, zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen
den Produkten. Testsieger ist der Marktführer JAWS. Im Verhältnis
schneiden die kostenlosen Hilfsmittel NVDA und VoiceOver (Apple)
jedoch nicht schlecht ab und stellen eine echte Alternative dar,
wenn es um das Surfen im Web geht.
[Quelle: INCOBS-Infobrief ; http://www.incobs.de/produktinfos/screenreader/webtest_2010/index.php]
Braille Seasons - Bücher für junge Leute
Lesen ist cool
und macht Spaß! Mit Lesen kann man was erleben, und deshalb stellt
euch der DBSV-Jugendclub zusammen mit MediBraille künftig viermal
im Jahr ein Jugendbuch vor. Braille Seasons hat für jede Jahreszeit
das passende Buch für euch und ihr könnt sogar was gewinnen, nämlich
das jeweils nächste Braille Seasons-Buch.
Das Frühjahrsbuch 2011 heißt "Die drei
!!! - Jagd im Untergrund" von Mira Sol.
Die drei !!! können ihr Glück kaum
fassen: Sie nehmen an einem Theater-Festival in Berlin teil. Das
bedeutet eine Woche Theater, Shoppen, Nachtleben - Hauptstadt-Feeling
pur! Doch kaum sind sie in Berlin angekommen, haben sie auch schon
ihren nächsten Fall. Scheinbar sollen die Bewohner eines alternativen
Szene-Viertels von einem skrupellosen Immobilien-Hai aus ihren Häusern
vertrieben werden, damit der dort Luxus-Wohnungen bauen kann. Doch
bei genauerem Hinsehen, kommen Kim, Franziska und Marie einem ganz
anderen Verbrechen auf die Spur und tauchen ein in die geheime Berliner Unterwelt
…
"Die Drei Ausrufezeichen" gibt es
im BIT-Zentrum München des BBSB e.V., Tel.: 089-55988-136, E-Mail:
bit-bestellservice@bbsb.org
Zum Kauf: Best.-Nr.: P 14828, Kurzschrift:
197 Seiten (Vollschrift 265 S.), 1 Ordner, 29,00 €
Das Braille Seasons-Quiz zum
Frühjahrsbuch
Frage: 1. In welcher Stadt ermitteln unsere
drei Heldinnen dieses Mal?
Antwort: a) Hamburg
Antwort: b) Frankfurt
Antwort: c) Berlin
Frage: 2. Welches Verbrechen klären
unsere Detektivinnen in dieser Geschichte auf?
Antwort: a) Erpressung
Antwort: b) Entführung
Antwort: c) Bankraub
Frage: 3. In welchem Theaterstück
spielt Marie mit?
Antwort: a) Geschlossene Gesellschaft
Antwort: b) Brandner Kasper
Antwort: c) Romeo und Julia
Eure Antworten sendet per
Mail, Post (Punkt- oder Schwarzschrift) oder Telefon an: DBSV, Rungestr.
19, 10179 Berlin, Martina Hell, Tel.: 030-285387-289 und gewinnt
das nächste braille-seasons Buch.
Alle Braille Seasons-Bücher findet
Ihr unter www.dbsv.org/jugend
Info Fahrgastrechte
Das Europäische
Parlament hat den von einem Vermittlungsausschuss vorgeschlagenen
Kompromisstext zu einer EU-Gesetzgebung über Fahrgastrechte angenommen.Die
neue Verordnung regelt das Recht auf Entschädigungen bei Verspätungen
der Abfahrt sowie bei Verlust oder Beschädigung von Gepäck und Hilfeleistungen
bei Unfällen. Grundsätzlich gelten die neuen Regelungen bei allen nationalen
und grenzüberschreitenden Linienbusverbindungen für Fernstrecken
ab 250 Kilometer, aber auch wenn nur ein Teil des Langstreckenverkehrsdienstes
in Anspruch genommen wird. Gestärkt werden auch die Rechte behinderter
Menschen. So darf niemandem die Beförderung aufgrund einer Behinderung
versagt werden. Es besteht das Recht auf barrierefreie Informationen
vor und während der Reise. Das Beförderungsunternehmen muss zudem
sein Personal schulen, um dieses gründlich mit den speziellen Bedürfnissen
behinderter Fahrgäste vertraut zu machen. Diese "Basisrechte" gelten unabhängig
von der Streckenlänge für alle Busverbindungen, also auch für den
Regional- und Nahverkehr.Bei Fahrten auf Fernstrecken müssen behinderte
Menschen ohne Probleme mit dem Fernbus fahren können. Zusätzlich
zu den Basisrechten gilt hier, dass das Busunternehmen verpflichtet
ist, angemessene Assistenz zu leisten, sofern der konkrete Bedarf
spätestens 36 Stunden vor der Abfahrt mitgeteilt wurde. Ist der
Beförderer hierzu nicht in der Lage, hat der behinderte Busreisende
das Recht auf kostenlose Begleitung freier Wahl. Bei Verlust oder
Beschädigung von Mobilitätshilfen besteht zudem Anspruch auf Entschädigung.Die
neue Verordnung tritt voraussichtlich im Frühjahr 2013 in Kraft.
[Quelle: "DBSV-direkt"]
Benefizkonzert
Tandem-Hilfen
e.V. lädt am 20. März ab 11.00 Uhr zu einem Benefizkonzert zu Gunsten
des 8. Internationalen Tandem-Camps für blinde und sehbehinderte
Jugendliche. Das Camp wird vom 22. bis 31. Juli 2011 in Beckerwitz
bei Wismar stattfinden. Vierzig Teilnehmer aus sieben Ländern werden
dann die Region per Tandem erkunden und in einen regen Gedankenaustausch treten.
Die Künstler beim Benefizkonzert am
20. März singen und spielen ohne Honorar. Spenden der Besucher helfen,
den Aufenthalt der blinden und sehbehinderten Jugendlichen aus Osteuropa
zu finanzieren. Und die Musik sorgt für gute Laune und anspruchsvolle
Unterhaltung.
[Quelle: Newsletter Die Kette]
Ausschreibung zum Segelkurs BFS e.V. 2011
Berlin, 28.06. - 06.07.2011
Sehbehinderte
Kinder und Jugendliche können im Rahmen des seit über 30 Jahren
erfolgreichen Segelprojektes des Landesverbandes BFS Berlin-Brandenburg
auch im Jahr 2011 auf dem Tegeler See in Berlin segeln lernen oder
ihr Können verbessern. Eine Woche lang können 20 Teilnehmende unter
entsprechender Anleitung im Schülerbootshaus, direkt am See, segeln, wohnen
und Spaß haben. Vom Optimisten, über Jollen wie Flying Bee, Partner
und Flying Cruiser bis zum Topper, insgesamt stehen 15 Segelboote
und 5 Motorboote zur Verfügung.
Neben dem Segeln stehen auch Ausflüge
auf dem Programm, die in die Stadt, den Zoo, den Filmpark Babelsberg
oder zu anderen Berliner Sehenswürdigkeiten führen. Die Gruppe wird aus
Seeleuten mit unterschiedlichstem Sehvermögen bestehen.
Voraussichtlich wird der
Kurs nur sensationell günstige 160,-€ kosten. Vorausgesetzt, er
wird wie bisher durch das Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend nach dem Bundesjugendplan gefördert. Da die Teilnehmenden
aus allen Teilen der Bundesrepublik kommen, muss für An- und Abreise
jeder selbst sorgen. Fahrgemeinschaften werden aber sicher wieder
gebildet werden können. Wer Probleme mit dem Termin hat, weil noch
keine Ferien sind, kann eine entsprechende Stellungnahme für die Schule
oder Ausbildungsstelle bekommen. Anreise ist am Dienstag, Abreise
ist am nächsten Mittwoch, hier die Daten:
Dienstag, 28. Juni bis
Mittwoch, 6.Juli 2011
Teilnahmevoraussetzungen:
- Mindestalter 11, Höchstalter 20 Jahre
- Schwimmabzeichen Bronze
- Teilnahmeerklärung (von Erziehungsberechtigten unterschrieben)
- kein medizinischer Befund, aus dem sich Bedenken gegen eine Teilnahme ergeben
- eine Persönlichkeitsstruktur und das Maß an Körperpflege, welches achttägiges Zusammenleben in Vier- und Sechsbettzimmern möglich macht
- Selbständigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Bereitschaft zur Selbstversorgung im Bootshaus
Anmeldeschluss: 30.04.2011
Infos und Anmeldung bei Robert Heuser
Tel.: 0241 83321, Fax: 0241 8942188
E-Mail: rob.heuser@t-online.de
Computer-Kanu-Camp 2011
Sommerfreizeit für blinde und
sehbehinderte Jugendliche in Marburg
Marburg/Lahn:
Vom 29. Juli bis 04. August 2011 veranstaltet die Deutsche Blindenstudienanstalt e.V.
(blista) in Marburg/Lahn wieder eine interessante Freizeit für blinde
und sehbehinderte Jugendliche im Alter von 12 - 14 Jahren. Beim diesjährigen
Angebot können die Jugendlichen ihre Computerleidenschaft ausleben
und sich gleichzeitig sportlich aktiv beim Kanufahren ausprobieren.
Jeweils halbtags gilt es, die Tücken und Feinheiten des Internets
und in der anderen Hälfte des Tages beim spielerischen Umgang am
Wasser das Kanu als Sportgerät kennen zu lernen und Spaß zu haben.
Die blista bietet mit komfortabel ausgestatteten Computerräumen
mit allen notwendigen Hilfsmitteln, eigenen Kanus, den familiären
Wohngruppen und dem pädagogischen Fachpersonal für die Betreuung
den optimalen Rahmen für diese Sommerfreizeit. Die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer werden in einem Haus des Internates der blista im
Zentrum von Marburg wohnen, zusammen Mittag essen und verbringen
auch die Abende gemeinsam.
Herzlich eingeladen sind vor allem
Jugendliche, die nicht an der blista zur Schule gehen. Die Kosten
belaufen sich auf 285,- € pro Person inkl. Unterkunft und Verpflegung.
Dieser sehr günstige Preis ist nur möglich, da die Freizeit von Stiftungen
großzügig unterstützt wird.
Insgesamt stehen für diese Freizeit
nur 12 Plätze zur Verfügung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
müssen Schwimmen können und mit der Bedienung eines Computers und
ihres individuell benötigten Hilfsmittels vertraut sein.
Anmeldeschluss für das Sommercamp
der blista ist der 30. April 2011!
Weitere Infos und Anmeldung:
Deutsche Blindenstudienanstalt e.
V. (blista)
Am Schlag 8, 35037 Marburg
Ansprechpartnerin: Brigitte Luzius
Telefon: 06421 606-0, Fax: 06421 606-229
E-Mail: sommercamp@blista.de
Internet: www.blista.de
Impressum
»DZB-Nachrichten« erscheint
zweimonatlich im Jahresabonnement wahlweise als CD-DAISY, in Blindenkurzschrift
und in Schwarzschrift.
Kündigungsfrist:
3 Monate vor Ende des Kalenderjahres.
Kostenlose Beilage: »Leipziger Bücherliste«.
Online unter:
www.dzb.de/zeitschriften/index.html
Herausgeber, Herstellung, Vertrieb
Deutsche Zentralbücherei
für Blinde zu Leipzig (DZB)
Staatsbetrieb des Freistaates Sachsen
Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig
Postfach 10 02 45, 04002 Leipzig
Tel.: 0341 7113-0
Fax: 0341 7113-125
E-Mail: info@dzb.de
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Redaktion
Karsten Sachse
Tel.: 0341 7113-135
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