DZB-Nachrichten
Hrsg. von der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig
(DZB)
Nr. 6 – 2011
November / Dezember
21. Jahrgang
Inhalt
Vorbemerkung
Postecke
Brailleschrift - Relikt oder Chance?
Braille21 - Begeisterung für Braille
Braille21: Daten und Fakten
Einblicke
Vorschau auf die Zeitschrift "Literaturtreff" 2012
Die Kramkiste
Mark Twain: "Leben auf dem Mississippi"
Charles de Coster: "Die Hochzeitsreise"
Weihnachtliche Empfehlungen
LOUIS
Das Programm "Guide" von Dolphin
Info-Service
Schließzeiten zum Jahreswechsel
DAISY-CD "DZB-Informationen 2011"
Anzeigenpreisregelung 2012
Louis Braille Festival der Begegnung 2012
Wolfgang Angermann neuer Präsident der Europäischen Blindenunion
Bundesweite Orientierungsveranstaltung
Impressum
Vorbemerkung
Der Weltkongress
"Braille21" liegt hinter uns. Eine erste Zwischenbilanz liefert
Michael Wallies.
Passend zum Thema Braille: Mit der
Zeitschrift „Literaturtreff“ leistet die DZB schon seit vielen Jahren
einen Beitrag zur Förderung des Lesens der Brailleschrift. Welche
Titel im Jubiläumsjahrgang 2012 des „Literaturtreff“ erscheinen
werden, erfahren Sie in der Rubrik „Einblicke“.
Wichtig ist außerdem die Übersicht
der ab 2012 in den DZB-Zeitschriften gültigen Anzeigenpreise. Hier
ist besonders die Regelung für Inserenten aus der Selbsthilfe zu
beachten.
Last not least steht Weihnachten vor
der Tür. Vielleicht kann sich ja die eine oder andere weihnachtliche
Empfehlung Ihrer besonderen Aufmerksamkeit erfreuen und somit den
Weg auf den Geschenktisch finden. Viel Spaß beim „Stöbern“ unter
den speziell für diesen Anlass und für unterschiedliche Interessen
ausgewählten DZB-Titeln!
Frohe Festtage und kommen Sie gut ins
neue Jahr!Es grüßt herzlichIhr Karsten Sachse.
Postecke
Die Veröffentlichungen müssen
nicht mit der Redaktionsmeinung identisch sein. Aus redaktionellen
Gründen behalten wir uns Kürzungen vor. Wenn Sie keine Veröffentlichung
wünschen, vermerken Sie dies bitte.
Nachlese
»(…) Ehrlich gesagt,
weiß ich nicht recht, was uns Herr Illig in den DZB-Nachrichten
5/2011 sagen möchte.
Welche Entwicklung ist für ‚uns' nicht
günstig (…)
Wer ‚verlangt' von Blinden allein einkaufen
zu gehen? Die Sehenden doch eher nicht. Ich selbst will es und habe
es auch schon genug gemacht. Ich akzeptiere aber auch wenn ein blinder Mensch
sagt, ich traue es mir nicht zu, oder mir ist es zu stressig, ist
das völlig in Ordnung. Und wenn es Herr Illig für eine Zumutung
hält, er muss ja nicht alleine einkaufen gehen, aber er soll doch
bitte schön jedem überlassen, wie er es handhaben möchte. (…)Das
klingt für mich sehr verbittert oder entmutigt, wie auch immer,
aber ich lasse mich davon nicht anstecken, und hoffe, dass es nicht
so viele Nachahmer findet. (…)«
[Herr André Rabe aus Hamburg per E-Mail]
Brailleschrift - Relikt oder Chance?
Im September fand in Leipzig
der Weltkongress "Braille21" statt. Veranstalter war die DZB.
Braille21 - Begeisterung für Braille
Michael Wallies
Unter dem Motto
"Brailleschrift - Relikt oder Chance" haben wir in den vorangegangen
Ausgaben der DZB-Nachrichten einen Ausblick auf den Weltkongress
"Braille21 - Innovationen in Braille im 21. Jahrhundert" gegeben.
Nach knapp zwei Jahren der Vorbereitung ist der Kongress nun vorbei.
An dieser Stelle wollen wir Ihnen einen ersten Rückblick bieten.
Demnächst wird auch eine englischsprachige Tagungsdokumentation
mit allen Beiträgen erscheinen, über die wir Sie dann zu gegebener
Zeit in den Medien der DZB informieren.
Vom 27. bis zum 30. September 2011
nahmen 410 Teilnehmer aus 49 Ländern am Weltkongress Braille21 teil,
was uns als Ausrichter stolz macht, denn dies beweist, wie wichtig
ein internationaler Dialog über die Blindenschrift ist und wie richtig
es war diesen Kongress zu organisieren. Die internationale Fachkonferenz
machte - mit über 70 Vorträgen und Workshops, dem Markt der Möglichkeiten
und der Hilfsmittelausstellung - deutlich, in welcher Vielfalt die
Brailleschrift in der ganzen Welt angewendet wird. Dazu wurde der
Dialog der Blindeneinrichtungen aus der ganzen Welt intensiviert,
insbesondere zu den Entwicklungsländern. Wir möchten an dieser Stelle
auch allen Sponsoren, Ausstellern und Partnern danken, die es möglich
gemacht haben, dass das Projekt Braille21 komplett über Drittmittel
finanziert wurde.
Die besondere Qualität von Braille21
lag darin, dass der Kongress nachdrücklich zeigte, wie vielfältig
und komplex die Diskussionen in der ganzen Welt sind. Einen ersten
wichtigen Impuls setzte die Keynote von Dr. Judith Dixon, die das Kongressprogramm
eröffnete. Die Amerikanerin arbeitet als Referentin für Kundenbeziehungen beim
"National Library Service for the Blind and Physically Handicapped"
in Washington. Dixon, die begeistert zahlreiche Vorträge besuchte,
war insbesondere von den vielseitigen Methoden beeindruckt, die
im Rahmen des Kongressprogramms vorgestellt wurden, um Braille zu
vermitteln: "Braille ist für Menschen jeden Alters relevant. Es
gab bei Braille21 sehr viele Präsentationen die gezeigt haben, wie
viele Strategien es gibt, um die Punktschrift gerade auch älteren Menschen
erfolgreich beizubringen."
Hervorzuheben ist, dass nicht nur Teilnehmer aus
den Industrie- oder Schwellenländern die Möglichkeit hatten, nach
Leipzig zu kommen. Durch die Unterstützung des Deutschen Blinden-
und Sehbehindertenverbandes, der Christoffel-Blindenmission (CBM)
und der Herbert Funke-Stiftung konnten auch Vertreter aus Entwicklungsländern
zu der mehrtägigen Kongressveranstaltung reisen. So wurden Teilnehmern aus
Ländern wie Äthiopien, Peru oder Kenia die Reisekosten erstattet.
Uwe Bruchmüller, Richter am Landgericht
Magdeburg und Vorstandsmitglied des DVBS, der im internationalen
Programmkomitee mitwirkte, sieht hier eine große Herausforderung
für die Zukunft: "Ein Diskussionsteilnehmer aus Äthiopien rief uns
diese Tatsache ins Bewusstsein, als er uns überversorgte Nutzer
darauf hinwies, dass sich für Blinde in Afrika die Frage stelle,
wie sie überhaupt Zugang zur Brailleschrift finden könnten. Eine
Aussage, die mich nachdenklich gestimmt hat. Was können, was müssen
wir tun, um blinden Menschen in den Entwicklungsländern Zugang zur
Brailleschrift zu ermöglichen?"
Auch Peter Brass, Mitglied im DBSV-Präsidium, führte
viele Gespräche, die zeigten, dass in den Entwicklungsländern viel
bewegt werden muss: "Die Kosten der heutigen Braillezeilen sind immer
noch viel zu hoch, was vor allem zu Zugangsproblemen bei dieser
Technologie in Entwicklungsländern führt. Beide Kostenfaktoren, qualitativ
hochwertige Brailletexte und -Zeilen, erschweren den ohnehin stark
eingeschränkten Zugang zu Bildung mit allen bekannten Nachteilen
in diesen Ländern."
Dr. Thomas Kahlisch, Direktor der DZB,
stellt in diesem Kontext auch heraus, dass selbstverständlich auch
die Nutzer in Deutschland von günstigen Braillezeilen und -druckern
profitieren, was wiederum zeigt, wie vielschichtig diese Thematik
ist und dass man die Probleme der Entwicklungsländer auf keinen
Fall isoliert betrachten darf: "Vertreter internationaler Organisationen
sind davon überzeugt, dass es bei einer stärkeren Verbreitung von
Brailleschrift - speziell auch in Ländern der sogenannten Dritten Welt
- möglich sein wird, eine 40-er Braillezeile für den Preis von 200
Euro zu erhalten. Die britischen Kollegen suchen Partner aus anderen Ländern,
um die Entwicklung einer preisgünstigen Braillezeile zu forcieren."
Ferner zeigte Braille21, wie wichtig
es ist, dass auch weiter engagiert an innovativen Standards gearbeitet
wird. So ist Peter Brass vom Thema Open Braille begeistert: "Wenn
es tatsächlich zu einem universellen Standard kommt, der es erlaubt,
Brailledisplays mit allen möglichen Geräten zu verbinden, vom Bankautomaten
zur Kaffeemaschine, dann bringt das eben nicht nur beachtliche Fortschritte
für die PC-Nutzung."
Andrea Katemann, von der Deutschen
Blindenstudienanstalt e.V. in Marburg, sieht in gut abgestimmten
Formaten und Verfahren entscheidende Potenziale für die Zukunft
der Blindenschriftübertragung: "Braille21 hat gezeigt, dass weltweit
mit ähnlichen Problemen gekämpft wird. Jeder möchte möglichst schnell und
automatisiert ein Dokument mit wenig Fehlern erhalten, das dann
auch noch in verschiedene Formate umgesetzt werden kann."
Mit der Verleihung des WBU Braille21
Awards setzte die Weltblindenunion ein wichtiges Zeichen für universelle
digitale Standards, durch die Zugänglichkeit und Bezahlbarkeit gefördert wird.
Dabei wurde die Swedish Library of Braille and Talking Books für
ihr PEF (Portable Embosser Format) prämiert. Das digitale Format
PEF ist ein ausgezeichnetes Beispiel, denn es ermöglicht, dass Braille-Texte
auf jedem Blindenschriftdrucker der Welt ausgedruckt werden können.
Dieses Format ist sehr gut dazu geeignet Informationen auszutauschen,
was wiederum den grenzübergreifenden Austausch unterstützt. Einen
besonderen Farbtupfer bot die ebenfalls für den WBU Braille21 Award
nominierte Firma Kampmann GmbH-international, die sich darauf spezialisiert
hat die wichtigsten Produktinformationen in Kleidung einzusticken.
Besonders stolz ist der DZB-Direktor
über die Nominierung und Ehrung des Notenservice Dacapo, welcher
ebenfalls auf die shortlist des Awards gesetzt wurde.
Weitere zentrale Themen des Weltkongresses waren
der weltweite Einsatz der Braille-Notenschrift und die Bedeutung
der Blindenschrift für taubblinde Menschen. So war nicht nur Maryanne
Diamond, die Präsidentin der Weltblindenunion, von der zweiten Keynote,
in der Peter Hepp über die Rolle der Brailleschrift für taubblinde
Menschen referierte, beeindruckt: "Der Vortrag von Peter Hepp, einem
taubblinden Mann, war für mich sehr inspirierend und bewegend."
Dr. Thomas Kahlisch ist mit der Resonanz
zu Braille21 mehr als zufrieden: "Die Teilnehmer des Kongresses
waren begeistert von Leipzig, der tollen Organisation, dem vollgepackten
Programm und den kulturellen Angeboten. Viele Menschen brachten
dies auch sehr persönlich mir gegenüber zum Ausdruck. Es ist unbeschreiblich
schön zu erleben, wie Menschen aus der ganzen Welt sich für ein
Thema begeistern und eine gemeinsame Kraft entwickeln. Dies hilft
im Nachgang sehr, sich dann wieder mit den eigenen lokalen Schwerpunkten
auseinanderzusetzen. Der Funke des Braillenetzwerkes ist übergesprungen
und es liegt jetzt bei uns, aus dem Funken eine Flamme der Begeisterung
und des Selbstbewusstseins in der Anwendung und Weiterentwicklung
von Braille zu schaffen."
Schirmherrschaft: Bundeskanzlerin
Angela Merkel
Anzahl der Partner: 27
Anzahl der Sponsoren: 9
Anzahl der Aussteller: 32
Anzahl der Braille-Botschafter: 33
Anzahl der Teilnehmer: 410
Herkunftsländer der Teilnehmer: Argentinien, Äthiopien,
Australien, Belgien, Brasilien, Bulgarien, Burkina Faso, China,
Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Ghana, Großbritannien,
Hongkong, Indien, Irland, Italien, Japan, Kanada, Kenia, Kroatien,
Lettland, Libanon, Litauen, Malaysia, Marokko, Neuseeland, Niederlande,
Nigeria, Norwegen, Österreich, Peru, Philippinen, Polen, Portugal,
Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Südafrika, Südkorea, Tschechien,
Ungarn, Uruguay, USA.
Einblicke
Vorschau auf die Zeitschrift "Literaturtreff" 2012
Die wöchentlich in der DZB erscheinende
Zeitschrift "Literaturtreff" stellt ausgewählte Romane und Erzählungen
namhafter in- und ausländischer Autoren in Fortsetzungen vor. Im nächsten
Jahr werden wir den 25. Jahrgang dieser Zeitschrift ausliefern!
Passend zum Jubiläum erhält sie ein neues Gewand: ab 2012 wird "Literaturtreff"
im handlichen A4-Format erscheinen. Beibehalten wird der Plattendruck
als Garant für das hohe Niveau des Brailledrucks. Weitere Vorteile
der Zeitschrift: Woche für Woche neues Lesevergnügen, Informationen
über Autor und Werk bei jedem neuen Titel sowie der absolute Vorzugspreis
in Höhe von 1,20 € pro Heft!
Hier nun die Vorschau auf die im nächsten
Jahr vorgesehenen Titel:
Der Start erfolgt im Januar mit dem
Roman "Winter in Maine" von Gerard Donovan (Luchterhand, 2009).
Der Autor entführt Sie in die Wälder
von Maine, wo der Winter kalt und einsam ist, was aber den Einsiedler
Julius Winsome nicht stört. Er lebt hier schon lange allein mit
seinem treuen Gefährten, dem Pitbullterrier Hobbes. Als der Hund eines
Nachmittags offenbar absichtlich erschossen wird, bricht Julius'
Welt zusammen. Kurzerhand nimmt er, der bisher friedlich mit seinen geerbten
Büchern und den antiquierten Worten Shakespeares lebte, sein ebenfalls
geerbtes Scharfschützengewehr und macht Jagd auf die Mörder seines
Hundes.
"Das Regenorchester" von
Hansjörg Schertenleib (Aufbau-Taschenbuch-Verlag, 2010) erzählt die
Geschichte einer besonderen Freundschaft:
Irland sollte für einen Schweizer Schriftsteller
zu dem Ort werden, an dem er und seine Frau ihre Liebe leben. Doch
nun sitzt er betrogen in seinem Haus, seine Frau hat ihn verlassen.
Als der Mittvierziger die über 60-jährige Irin Niamh trifft, bekommen
seine Tage wieder einen Sinn. Denn Niamh erzählt ihm, dem Fremden,
ihr Leben. Mit betörend schönen Worten nimmt sie ihn mit auf die
Reise zurück zu ihrer vielköpfigen Familie, zu ihrer deutschen Freundin,
ihrer traurigen, verlorenen Liebe - und sie zeigt ihm eine andere
Seite der Musik, die Musik des Regens, die man nur in Irland hören
kann. Dass auch der traurigsten Geschichte Hoffnung und Möglichkeiten
für einen Neuanfang inne wohnen, das kann man aus dieser kleinen
und poetisch fein erdachten Geschichte lernen.
Viel weniger zurückhaltend,
sondern sehr direkt ist der Stil von Roberto Bolaños "Lumpenroman" (Hanser,
2010).
"Alles eine große Schweinerei! - Roberto
Bolaño hat einen kleinen, teuflischen Roman über den Himmel geschrieben",
titelte die ZEIT in ihrer Besprechung. Schauplatz ist Rom. Seit
ihre Eltern bei einem Autounfall starben, ist Bianca Waise. Gemeinsam
mit ihrem Bruder, der in einem Fitnessstudio aushilft, lebt sie
sinnleer zwischen TV-Shows und Pornofilmen. Da ziehen zwei ebenso
farblose wie zwielichtige Gestalten in ihre Wohnung, ein Bologneser
und ein Nordafrikaner, besetzen das Ehebett und nehmen die Rolle
der Eltern und der Liebhaber ein. Und Biancas Bruder macht über
das Fitnessstudio Bekanntschaft mit dem ehemaligen Bodybuilding-Meister
und Sandalenfilmstar Maciste, der inzwischen erblindet in einer
labyrinthischen Villa haust und dessen sagenumwobenen Tresor Bianca
ausfindig machen soll. Aber Bianca verliebt sich in den traurigen
Mann - und sorgt am Ende doch fast dafür, dass er in einer Katastrophe
ums Leben kommt.
"Ein kleiner, teuflischer Roman über
den Himmel" (Adam Soboczynski, DIE ZEIT, 26.08.10).
"Das Licht der Flüsse" ist
das Debüt des späterhin weltbekannten Robert Luis Stevenson (Aufbau-Verlag,
2011).
Drei Wochen paddelte er mit einem Freund durch
Belgien und Frankreich. Im Herbst 1876 lassen die zwei unerfahrenen
Kanuten die "Cigarette" und die "Arethusa" zu Wasser und beginnen,
was mehr als eine Kanufahrt durch Belgien und Frankreich werden
soll. Stevenson berichtet in seiner bestechend modernen Erzählung
von entrückten Orten, schildert herzliche und komische Begegnungen
und beschreibt die besonderen Momente, die man nur beim Reisen erlebt.
Unterwegs fand der Autor übrigens auch sein privates Glück. Geschickter
kann man eine erfolgreiche Schriftstellerkarriere wohl kaum beginnen:
Mit einem charmanten kleinen Reisebuch, einem Stück hochkomische,
leichte und erhellende Literatur über die zeitlose Magie einer kleinen
Reise, über das Aufbrechen, Ankommen und die großen Fragen des Lebens.
Wir wechseln Ort, Zeit und
Genre: Um eine von Anfang an gefährdete Liebe geht es im Roman "Gestern
noch" von Kathrin Groß-Striffler (Aufbau-Verlag, 2007).
Als Maria im Frühling auf den Hof zum
Reiten kommt, ist es dem 15-jährigen Nikolas, als entstamme sie
einer anderen Welt, so anmutig wirkt sie. Maria ist Gymnasiastin
und wohnt im Millionenviertel einer fränkischen Kleinstadt. Aber
es scheint sie weitaus mehr auf den ärmlichen Hof zu ziehen als
nur die Pferde. Von dem schlichten, ganz unidyllischen Leben ist
Maria fasziniert, und so bleibt es nicht aus, dass sie sich in einen
der Brüder verliebt. Ein Rückgriff auf die sechziger Jahre, fränkisches
Dorfambiente und eine vermeintlich konventionelle Figurenanordnung
- das reiche Stadtmädchen Maria heiratet den ungebildeten melancholischen Jungbauern
Johann - stimmen zunächst auf einen trivialen Heimatroman ein. Doch
das Buch entwickelt eine berückende Intensität. Und ganz nebenbei
gelingt es der Autorin, immer wieder neue, wunderbare Stimmungen
und Bilder heraufzubeschwören.
In die Natur entführt auch
Peter Schanz' "Mitten durchs Land" (Aufbau-Verlag, 2009).
Fast drei Monate und 1500 Kilometer
ist Schanz gelaufen: Dort, wo Bayern, Sachsen und Tschechien aneinanderstoßen,
nahm er die Spur auf und folgte der alten Grenze zwischen zwei Welten
bis ans Meer. Heute trifft man hier viel Natur und nur sehr wenige
Menschen: fröhliche Apothekerinnen, traurige Wirte und verwirrte
Veteranen. Schon bald merkt er: Er hat viel zu lernen über die Deutschen.
Und er muss sich selbst ertragen, geht durch Krisen mit Knie- und
Kreuzschmerzen, erlebt aber auch Momente der Euphorie. Es hat ihn
ergriffen, die Landschaft ebenso wie das Gehen an sich auf seinem
Weg, der ihm längst zum Pilgerpfad geworden ist: Denn diese Wanderung
führt ihn zu sich selbst und uns zum tieferen Verständnis des vereinten Landes
und seiner Menschen.
Autorin Elly Griffiths liefert
mit "Totenpfad" (Wunderlich, 2009) nicht nur eine spannende Geschichte.
Sie macht auch erstmals mit ihrer Heldin
Ruth Galloway bekannt: Lehrauftrag an der University of Norfolk
am Stadtrand von King's Lynn, Spezialistin für Überbleibsel aus
der Eisenzeit, Katzenliebhaberin, Leseratte, Genussmensch, Single
(und mit aktuell 79 Kilo nach eigener Auffassung entschieden zu
voluminös). Sie liebt ihr kleines Haus am Rande des Sumpflands,
die Schwärme von Wildgänsen am Himmel, die ganze grauweißgrüne Einsamkeit
dieses wilden Fleckchen Lands an der Küste von Norfolk. - Nicht
ganz so entspannt geht es dann allerdings weiter: Vor zehn Jahren
verschwand die fünfjährige Lucy. Seitdem schreibt ein Unbekannter verstörende
Briefe an die Norfolk Police. An einem nebligen Herbsttag werden
in den Salzwiesen nahe der Küste Mädchenknochen gefunden. Lucys?
Ruth Galloway sieht auf einen Blick: Sie steht vor einem Fund aus
vorgeschichtlicher Zeit. Damals opferte man Menschen, wo Land und
Wasser aufeinandertreffen. Zufall? Ein weiteres Mädchen verschwindet,
und Ruth ahnt, dass sie dem Täter nahe ist. Wie nahe, ahnt sie nicht.
Von einer unerfüllten Liebe
erzählt Otto de Kat in seinem Roman "Julia" (Insel-Verlag, 2010).
An einem Sommernachmittag 1981 findet
der Chauffeur van Dijk seinen Chef Chistiaan Dudok tot in dessen
Arbeitszimmer - der Inhaber einer Maschinenfabrik hat sich das Leben
genommen. Ein Abschiedsbrief fehlt, doch auf seinem Schreibtisch
liegt eine vergilbte deutsche Zeitung vom 2. April 1942. Auf der
Titelseite wird über den verheerenden Luftangriff auf Lübeck berichtet,
eine Liste verzeichnet die Todesopfer dieser Bombennacht: Der Name
Julia Bender ist mit einer Markierung versehen. Die Titelfigur ist eine
junge Ingenieurin aus Lübeck, die der holländische Erzähler 1938
in der Hansestadt kennen- und lieben lernt. Mit ihrem Mut und ihrer entschiedenen
Ablehnung der Nationalsozialisten hat die junge Deutsche den Holländer
Christiaan einst unwiderstehlich in ihren Bann gezogen, als er 1938
ein Praktikum in Lübeck absolviert. Doch noch im selben Jahr verlässt
er fluchtartig Deutschland und die Frau, die er liebt, obwohl er
ahnt, dass er einen nicht wieder gutzumachenden Fehler begeht. Als
ein Bombenhagel über Lübeck niedergeht, ist alles vorbei. "Julia"
erzählt die kurze eindrückliche Chronik einer Liebe, die scheitern
muss an fehlender Zivilcourage und am Fanatismus, eine bittere aber
lesenswerte Liebes- und Lebensgeschichte.
Eine Mischung aus Autobiografie,
französischem Familien- und englischem Kriminalroman ist der Roman
"Paris - Brest" von Tanguy Viel (Wagenbach, 2010).
Die Großmutter erbt viel Geld und eine
Putzfrau. Der Vater veruntreut die Kasse des lokalen Fußballvereins.
Die tyrannische Mutter bemüht sich um Kontrolle der Situation. Der
Bruder hat wenig Talent und ein Geheimnis. Und der Erzähler seinerseits
will alles ans Licht bringen. Nachdem seine Familie der Bretagne
gezwungenermaßen den Rücken gekehrt hat, bleibt Louis, der Erzähler,
bei seiner Großmutter in Brest und verbringt die Abende mit dem
zwielichtigen Sohn ihrer Putzfrau bei Rotwein und Zigaretten. Ein böser
Plan entsteht. Im Tonfall eines Geständnisses geschrieben ist die
Sprache dieses Familienkriminalromans ironisch und elegant. Es geht
um viel Geld, um bodenlosen Verrat. Genau und schlicht entwickelt
der Autor die Geschehnisse, Figuren und das Bühnenbild seiner Geschichte.
Mit wenigen, eindrücklichen Strichen baut er eine Spannung auf,
die eines alten britischen Krimis würdig und zugleich voller Humor ist.
Ein Roman über eine Frau,
deren Welt aus den Fugen gerät, soll den Jahresreigen 2012 beenden:
"Die Frau, die sich verlor" von Willa Cather (Knaus, 2009).
Marian Forrester ist jung, attraktiv
und voller Lebenslust, der strahlende Mittelpunkt des Forrester-Hauses
in Sweet Water. Mit ihrem 25 Jahre älteren Mann verbringt sie dort
die Sommermonate. Niel, der Nachbarjunge, hat schon früh sein Herz
an Marian verloren. Für ihn ist sie das Sinnbild jenes Westens,
in dem die Träume der Siedler Wirklichkeit geworden sind. Als Niel
einige Jahre später als Erwachsener nach Sweet Water zurückkehrt,
hat sich Marians Leben von Grund auf geändert. Ihr Mann ist alt
und krank, das Vermögen fast aufgebraucht. Verzweifelt versucht
Marian den Schein zu wahren. Aus Einsamkeit flüchtet sie in die
Arme junger Männer. Niel verliert jeden Respekt vor ihr, der Zauber ist
verflogen. Erst am Ende ihres Lebens begreift er das Geheimnis dieser
Frau. "Cather schafft ein sinnliches Bild der Epochenwende vom 19. zum
20. Jahrhundert. Eine gierige neue ‚Elite' wertloser Finanzkapitalisten
stürzt die Pioniergeneration in die Krise. Neben der lyrischen Schönheit
von Cathers Sprache schenkt uns der Roman also auch eine hochaktuelle
Krisen-Lektüre" (NZZ am Sonntag).
Damit ist unsere kleine
Vorschau beendet. Hier noch einmal eine Zusammenfassung der einzelnen
Titel in der vorgesehenen Reihenfolge:
- Donovan, Gerard: Winter in Maine.
- Schertenleib, Hansjörg: Das Regenorchester.
- Bolaño, Roberto: Lumpenroman.
- Stevenson, Robert Louis: Das Licht der Flüsse.
- Groß-Striffler, Kathrin: Gestern noch.
- Schanz, Peter: Mitten durchs Land.
- Griffiths, Elly: Totenpfad.
- Kat, Otto de: Julia.
- Viel, Tanguy: Paris-Brest.
- Cather, Willa: Die Frau, die sich verlor.
Der Jubiläumsjahrgang hat
also einiges zu bieten und es würde uns freuen, wenn Sie unserer literarischen
Exkursion 2012 folgen würden. Das Jahresabonnement für 52 Hefte
in Blindenkurzschrift kostet nur 62,40 EUR (1,20 EUR pro Heft).
Helfen Sie uns weiterhin das Lesen der Brailleschrift zu fördern,
abonnieren Sie "Literaturtreff" 2012!
Kontakt:
Sylvia Thormann
Tel.: 0341 7113-120
E-Mail: abo@dzb.de
Die Kramkiste
Im Bestand der Bibliothek gekramt
Unsere Bibliothekare stellen jeweils
einen Punktschrift- und einen Hörbuchtitel vor, die sich schon länger
im Bestand unserer Bibliothek befinden.
Mark Twain: "Leben auf dem Mississippi"
Anatoli Krüger
[Punktschriftbibliothek]
In diesem Jahr
gab es in den USA einen überraschenden Spitzenreiter in der Liste
der meistverkauften neuen Bücher. Es war der 1. Teil der Autobiografie
des Schriftstellers Mark Twain. Er hatte in seinem Testament verfügt,
dass seine Erinnerungen erst 100 Jahre nach seinem Tod erscheinen
durften. So konnte er aus der Sicherheit des Grabes heraus sprechen,
ohne irgendwelche Rücksichten nehmen zu müssen. Man kann es kaum
glauben, aber so viele Werke wie Mark Twain in seinem Leben auch
veröffentlicht hat, genauso viele Werke ließ er auch bis heute unter
Verschluss liegen. Davon ist diese Autobiografie das erste, was
an die Öffentlichkeit gelangt ist. Und im vorigen Jahr war im Deutschen eine
hervorragende Neuübersetzung des "Huckleberry Finn" durch Andreas
Nohl erschienen, die auch die Grundlage für eine gelungene Hörspielfassung
des Romans im Radio abgab. Das alles lenkte auch mein Interesse
wieder auf Mark Twain. Als ein Beispiel für sein Schaffen habe ich
sein Buch "Leben auf dem Mississippi" herausgegriffen.
Es umfasst vieles, wie ein richtiges
Sammelsurium. Auf den ersten Seiten gibt er einen Abriss der geologischen
Geschichte und Zukunft dieses Stromes, seine Erkundung durch europäische Reisende,
wie sich die Neuankömmlinge an seinen Ufern ansiedelten. Er erzählt
auf dem Fluss kursierende Gruselgeschichten, einen spannenden Kriminalfall
mit anschließender Schatzsuche, er gibt die Nacherzählung eines
indianischen Märchens wieder, er schreibt über Begräbnisrituale
in New Orleans und dortige Bausünden sowie Modetorheiten und manches andere
mehr. Es sind humoristische Geschichten eingeflochten, wie die von
dem einfältigen Hufschmied, der vom Schauspielfieber gepackt wird.
Etwas ermüdend wirken die Zeitungsberichte über vorangegangene große
Überschwemmungen des Mississippi, vor allem, wenn einem die geografischen
Angaben und amerikanischen Längeneinheiten nicht allzu geläufig
sind.
Besonders interessant waren für mich
jene Passagen, wo er von seiner eigenen Zeit als Lotse auf dem Mississippi
erzählt. Am Anfang stand die Lehrzeit, für Twain waren es siebzehn
Monate, bevor er sein Patent als Lotse erhielt. Mit sarkastischem
Humor schildert er, wie es ihm bei seiner anfänglichen Naivität
langsam aufging, auf was er sich da eigentlich eingelassen hatte.
Er sollte das Lotsenhandwerk auf der Strecke St. Louis - New Orleans
erlernen, das sind etwa 2000 km. Und das hieß nichts anderes, als
den Fluss auf diesem Abschnitt auswendig zu lernen - jede Sandbank,
jeden ins Wasser gefallenen Baum, dessen Äste eine Gefahr für das
Schiff sein könnten, jede Besonderheit des Ufers und die Verhältnisse
bei unterschiedlichem Wasserstand. Auch ändert der Fluss häufig
seinen Verlauf, so dass man alles, was man sich schon eingeprägt
hatte, ständig aktualisieren musste. Deshalb fuhren auch meist auf jedem
Schiff etliche Lotsen mit, die gerade keine Arbeit hatten, nur um
sich den Fluss anzuschauen, um so auf dem Laufenden zu bleiben und
jederzeit ein Schiff übernehmen zu können. Auch waren die Bedingungen,
wenn man flussaufwärts fuhr, andere, als wenn man flussabwärts fuhr,
also musste man nicht nur 2000 km Flusslauf auswendig lernen, sondern
den doppelten Umfang. Und das alles auch noch so, dass man buchstäblich
mit geschlossenen Augen, auch nachts, wissen musste, wo man sich
gerade auf dem Fluss befand.
In diesen Jahren als Lotse auf dem
Mississippi lernte Mark Twain alle nur möglichen menschlichen Charaktere
und Typen kennen. Eine reiche Erfahrung, aus der er später, als
Schriftsteller, schöpfen konnte. In der ersten Hälfte des Buches
entsteht ein farbiges Bild von dem Leben im Mississippi-Tal in der
Frühzeit der USA, noch vor dem Bürgerkrieg. Den Kontrast dazu bilden die
Eindrücke, die Twain zwanzig Jahre später gewann, als er, ein schon
erfolgreicher Schriftsteller, die gleichen Gegenden noch einmal
bereiste.
"Leben auf dem Mississippi", BNA 4844,
10 Bände, rkh.
Weitere Titel von Mark Twain
im Punktschriftbestand
- "Ausgewählte Skizzen", rkzp., BNA 2295
- "Das Tagebuch von Adam und Eva", rkzp., BNA 4042
- "Der Prinz und der Bettelknabe", rkzp., BNA 9487
- "Die Abenteuer des Huckleberry Finn", rkzp., BNA 4282
- "Durch dick und dünn", rkh., BNA 5440
- "Erzählungen", rkzp., BNA 1675
- "Tom Sawyers Abenteuer", rkzp., BNA 86
Titel von Mark Twain als Hörbuch
- "Bummel durch Deutschland", H012951
- "Die Abenteuer des Huckleberry Finn", H000024
- "Ein Yankee an König Artus' Hof", H000076
- "Leben auf dem Mississippi", H003331
- "Tom Sawyers Abenteuer", H000042
Charles de Coster: "Die Hochzeitsreise"
Jörg Klemm
[Hörbücherei]
Der Titel erschien
1964 im Verlag Volk und Welt zu Berlin und umfasst 280 Seiten.
Charles de Coster, belgischer Schriftsteller,
geboren 1827 in München, gestorben 1879 in Ixelles, wählte für seine
Hauptwerke Stoffe aus flandrischen Volkserzählungen. Überwiegend
in Brüssel lebend, wo er auch sein Jurastudium abschloss, zeigte
Coster wenig Interesse am bürgerlichen Erwerbsleben und schlug sich
als Journalist, Finanzbeamter, Deutschlehrer und freier Schriftsteller
durch. Die unglückliche Liebe zu Eliza Spruyt verstärkte seinen
Außenseiterkomplex.
In seinem Roman aus den Unabhängigkeitskämpfen
der Niederlande gegen Spanien "Uilenspiegel und Lamme Goedzak" erhob
er die Gestalt des derben Spötters Eulenspiegel zum Freiheitskämpfer
gegen jede tyrannische Herrschaft. Dieser wird zum unsterblichen
Symbol des "ewigen" Flanderns. Das Werk gewann eine wichtige ideologische
Funktion für das Selbstverständnis des seit 1830 unabhängigen Königreiches
Belgien.
Zum Buch "Die Hochzeitsreise":
Die alternde Schankwirtin Roosje ist
von maßloser Habgier und Geiz besessen, sie liebt nur einen Menschen,
ihre einzige Tochter Grietje. Als das Mädchen einen jungen Arzt,
der sie aus einer todesähnlichen Bewusstlosigkeit wieder ins Leben
zurückbringt, liebgewinnt und heiratet, schlägt die Freude und Dankbarkeit
der Mutter über die wiedergeschenkte Tochter in wilden Hass und
maßlose Eifersucht um. Mit übermenschlicher Geduld ertragen die
beiden jungen Leute die Quälereien der Alten, die erst zur Besinnung
kommt und endgültig Frieden schließt, als sie die Tochter mit ihren
boshaften Intrigen fast in den Tod getrieben hat. Obwohl es de Coster
vor allem um Charakterdarstellungen ging, ist es ihm demnach gelungen,
in den vier Hauptpersonen, der Wirtin Roosje, ihrer Tochter Grietje,
des Arztes und der Dienstmagd Siska, die typischen Gestalten des
19. Jahrhunderts realistisch darzustellen und mit ihnen ein Bild
der Gesellschaft zu geben, wie Fontane in Deutschland. In dieser
zarten Liebesgeschichte schildert der Dichter Menschen seiner Gegenwart,
die bis in unsere Zeit lebendig geblieben, ja eigentlich erst uns
Heutigen lebendig geworden sind. Roosjes tragikomischer Kampf zwischen
Mutterliebe und Geiz, ihre teils grotesken, teils ausgeklügelt grausamen
Bemühungen, das Glück des jungen Paares zu zerstören, und die tragischen
Verwirrungen, die sich daraus ergeben, sind mit einer Meisterschaft
dargestellt, die höchstes dichterisches Können verrät. Die Anerkennung
seien Zeitgenossen blieb Coster versagt, aber die Worte, die der
Dichter Camille Lemonnier an seinem Grabe sprach, sind Wahrheit
geworden: Aus dem Verkannten von gestern wurde der Lebende von morgen.
Ein mit flämischer Farbigkeit und oft
recht drastischem Humor geschriebener Roman.
Sprecher: Hanskarl Hoerning, 382 Minuten,
Bestellnummer: H001436
Weitere Titel von Charles de
Coster im Hörbuchbestand
- "Uilenspiegel und Lamme Goedzak", H000068
- "Smetse Smee", H004965
- "Die Brüder von der tüchtigen Süffelsnut", H006260
Titel von Charles de Coster in
Punktschrift
- "Die Hochzeitsreise", rkh., BNA 356; vh., BNA 1624
- "Ulenspiegel", kzp., BNA 11665
Weihnachtliche Empfehlungen
Das "edle Geschenk"
Hoffmann, Michael: "Trust
in Taste [‚dem Geschmack vertrauen']: Kochbuch für Blinde und Sehende.
Justina-Verlag, 2011.
In enger Zusammenarbeit mit Betroffenen hat
sich der Berliner Sternekoch Michael Hoffmann auf ein kulinarisches
Abenteuer eingelassen. Die Rezepte sind für den sehenden Leser in
Schwarzschrift abgedruckt und in Blindenkurzschrift auf die Food-Fotografien der
jeweiligen Gerichte geprägt.
Für die Blindenschrift war es notwendig, sämtliche
Buchseiten zu zellophanieren, damit das Papier durch den Prägevorgang
nicht aufbricht und die Brailleschrift auch nach mehrmaligem Gebrauch
des Buchs erhalten bleibt. Neben der sensitiven Darstellung der Gerichte
unterstützt ein Hörbuch - eingesprochen von den Schauspielern Viktoria
Brahms, Ralf Bauer und Hans-Jürgen Stockerl - mit eigens komponierten
Koch-Musikstücken und den gelesenen Rezepten die Sinnlichkeit des erlebten
Kochens.
2 Bde. im Schuber, 275 x 310 mm, 264
Seiten, über 164 Fotografien, CD mp3, kzp.98/ND, 125,00 €, BNV 7226
"KAMASUTRA Die 21 besten
Stellungen".
Auswahl aus: Randi Foxx: Das Foto-Kamasutra. Bassermann,
2007. Aus dem Engl.
Das Kamasutra (Sanskrit: = "Verse des
Verlangens") wurde vermutlich zwischen 200 und 300 n. Chr. geschrieben.
Das Werk gilt als einer der einflussreichsten Texte der Weltkulturgeschichte
zum Thema der erotischen Liebe und enthält detaillierte Darstellungen
von Koituspositionen.
Der vorliegende Band enthält in Wort
und Bild eine Auswahl von 21 Positionen. Die transparenten Reliefs
sind mit künstlerischen Schwarz-Weiß-Grafiken unterlegt, durch die Sehbehinderte
und natürlich auch sehende Interessierte angesprochen werden. Jeder Darstellung
ist ein Text in Großdruck und Blindenvollschrift zugeordnet, der
die betreffende Paar-Position beschreibt.
Die Ausstattung des Buches ist aufwändig: Die
Seiten haben das Format von 310 x 300 mm, das Papier ist elfenbeinfarben
und zeichnet sich aus durch einen feinen Strich, das Buch ist mit
einem Lesebändchen ausgestattet. Ein roter, seidiger Vollleineneinband,
Fadenheftung sowie Front- und Buchrücken--beschriftung runden den
hochwertigen Eindruck ab. Wer möchte, kann diesen sogar noch steigern,
indem er den optional gegen Aufpreis erhältlichen Schuber erwirbt,
der ebenfalls vollständig mit dem Einbandleinen überzogen ist.
1 Bd., Format 310 mm x 300 mm, vzp.98rR/GD,
21 Rel./Ill., 98,00 €, BNV 6963 bzw. 1 Bd. im Schuber, 128,00 €,
BNV 6963
Das "dekorative und praktische
Geschenk"
Relief-Wandkalender 2012:
"Chinesische Tierkreiszeichen".
DZB, 2011.
2012 ist das Jahr des Drachen! Der
Drache war das Symbol des chinesischen Kaiserhauses, Ratten gelten
als ehrgeizig, die Schlange zeigt sich verführerisch und der Tiger
strotzt vor Kraft und Kühnheit - das und noch mehr erfahren Sie
in unserem neuen Relief-Wandkalender. Die Abbildungen zeigen die
Darstellungen der zwölf Tiere und der entsprechenden chinesischen
Schriftzeichen.
Die Texte beschreiben die wesentlichen
Eigenschaften, die mit den einzelnen Tierkreiszeichen verbunden
sind. Für die genaue Zuordnung befindet sich im Anhang eine Zeittafel.
Kalendarium und Texte sind in Blindenvoll- und Schwarzschrift verfasst.
Jedes Motiv ist auf einem transparenten Relief dargestellt, das
mit einem farbenfrohen Druck unterlegt ist.
Dieser Kalender entstand in Kooperation
mit dem Konfuzius-Institut Leipzig.
1 Ringblock mit Aufhängung, Format
26,5 x 33,5 cm, 18,00 €, BNV 6951
passend dazu:
"Das chinesische Horoskop
- eine Einführung in die chinesische Astrologie. Geschichte, Grundlagen
und detaillierte Beschreibung der zwölf Tierkreiszeichen."
Parragon Books, o.J.
2 Br., kzp.98rR, 12,00 €, BNV 7108
2 Br., vzp.98rR, 12,00 €, BNV 7107
GESCHENKE "von der Großmutter"
Adam, Linda: "Was Großmutter
noch über Hunde wusste. [Hausmittel, Tipps & Tricks]"
Kynos-Verlag, 2003.
Wunde Pfoten, Haare auf dem Sofa oder
Flöhe im Wohnzimmerteppich? Linda Adam hat bewährte Hausrezepte
gesammelet, wie man diesen und vielen anderen Problemen mit verblüffend
einfachen, billigen und unschädlichen Mitteln wirkungsvoll begegnen
kann.
1 Bd., kzp.98rR, 12,00 €, BNV 6662
1 Bd., vzp.98rR, 12,00 €, BNV 6663
Lichter, Horst: Großmutters
geheime Rezepte[mit kleiner Kochschule!]
vgs Egmont, 2007.
Der kölsche Koch Horst Lichter kocht
auf einem 150 Jahre alten Kohleofen. Er erklärt traditionelle Gerichte
und ihre herkömmliche Zubereitung, verrät aber auch, wo man durchaus
einmal pfuschen darf und sich Zeit und Mühe sparen kann, ohne Einbußen
im Geschmack zu haben. Garniert ist das Ganze mit Geschichten aus
seinem Leben.
1 Bd., kzp.98rR, 17,90 €, BNV 6267
Geschenke "für Kreative"
"Die 100 schönsten Socken
für die ganze Familie."
Frechverlag, 2009.
Wenn Sie zu den Fans des Sockenstrickens gehören,
wird dieses Buch Sie begeistern.
3 Bde., kzp.98rR, 42,00 €, BNV 6829
"Topflappen - witzige &
dekorative Häkelideen"
Christophorus-Verlag, 2009.
Endlich alle Topflappen-Lieblinge in
einem Band - von schnell gearbeiteten Einsteigermodellen bis hin
zu anspruchsvollen Stücken für Häkelprofis.
2 Bde., kzp.98rR, 34,00 €, BNV 6701
Geschenke "für Genießer"
Feuersee, Hermann: "Der
kleine kulinarische Adventsbegleiter."
Piper, 1997.
Hermann Feuersee weiht in diesem vergnüglichen
Adventsbegleiter in 24 kulinarischen Kapiteln in die verschwiegenen
Geheimnisse der Advents- und Weihnachtsküche ein, verrät originelle
Varianten von Fasan und Ente, Karpfen und Zander, erzählt von einem
vergessenen Rezept für wirklich gute Trinkschokolade und lässt den
Leser auch bei dem Versuch, Anisplätzchen selbst zu machen, nicht
allein.
2 Bde., vzp.98, 22,50 €, BNV 6005
2 Bde., kzp.98, 22,50 €, BNV 6006
Guter, August: "Festlich
kochen und backen für Advent und Weihnachten."
Falken-Verlag, 1989.
Dieses Buch spiegelt den ganzen Reiz
der Weihnachtsküche wider.
2 Bde., kzp.98rR, 22,50 €, BNV 6559
Zander, Hans Conrad: "Warum
waren die Mönche so dick? Wahre Komödien aus der Geschichte der
Religion."
Gütersloher Verlagshaus, 2005.
Etwa zwei Kilo Brot pro Tag, bis 30
Eier, rund drei Liter Wein und zweimal täglich Fleisch - so eine
6882-Kalorien-Diät hat es in sich. "Dicke Männer sind intelligenter
als dünne" - diese Feststellung des Aristoteles diente Thomas von
Aquin als Antwort auf Hänseleien seiner Mitbrüder ...
2 Bde., kzp.98rR, 24,00 €, BNV 6513
3 Bde., vzp.98rR, 36,00 €, BNV 6514
Geschenke "für Leseratten"
Gordian, Robert: "Die Germanin.
Roman zur Varusschlacht."
Zabern, 2009.
2000 Jahre nach der Varusschlacht schildert Robert
Gordian die Ereignisse aus Sicht der Germanenfürstin Thusnelda,
Frau des Heerführers Arminius. Auch wenn der spannende Historienroman
manchmal unrealistisch wirken mag: Faktisch stimmt jedes Detail.
(Hörzu 10/2009)
2 Bde., kzp.98rR, 36,00 €, BNV 6598
Heidenreich, Elke: "Alte
Liebe."
Hanser, 2009.
Alte Liebe rostet nicht. Aber die Zeit
ist an Lore und Harry nach 40 Jahren Ehe nicht spurlos vorbeigegangen.
Elke Heidenreich und Bernd Schroeder erzählen in umwerfenden Dialogen
die Geschichte eines Ehepaars, in der sich eine ganze Generation
wiedererkennen kann.
2 Bde., kzp.98rR, 36,00 €, BNV 6873
Schümann, Matthias: "Einsatzort
Wanderweg. Mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers durch Mecklenburg-Vorpommern."
Rostock : Hinstorff, 2010.
Sie sind mit Abstand das beliebteste
"Tatort"-Ermittler-Duo: Thiel und Börne alias Axel Prahl und Jan
Josef Liefers. Ein Traumpaar - und dies' nun auch noch in einer
wahren Traumlandschaft. Denn Prahl und Liefers sind in den Nordosten
gezogen, um dort die Welt zu erkunden.
1 Bd., kzp.98rR, 12,00 €, BNV 6978
1 Bd., vzp.98rR, 12,00 €, BNV 6979
Geschenke "für junge Löwenbändiger"
Hagen, Hans: "Das Löwenamulett."
Dtv, 1996.
Ein mitreißender Abenteuerroman aus
der Zeit der Sumerer um 4400 vor Christus, in dem ein junger Mann
hart um seine Freiheit kämpfen muss: Yarmin hat einen Löwen erlegt.
Das bringt ihm zunächst große Bewunderung ein, als aber eine Dürreperiode einsetzt,
gibt die Dorfgemeinschaft Yarmin die Schuld am Zorn der Götter.
Er wird von seinen Leuten als Sklave verkauft.
2 Bde. + 3 Rel., kzp.98, 23,60 €, BNV
4479
Janosch: "Die Löwenreise.
Jeden Abend eine Geschichte."
Beltz & Gelberg, 1995.
Auf dem Dachboden steht die Kiste mit
den Spielzeugleuten. Dort ist Lari Fari Mogelzahn, der größte Lügner
aller Zeiten, zu Hause. Und er kann es wieder mal nicht lassen:
Diesmal lügt und mogelt er sich aus der Spielzeugkiste buchstäblich
in die Welt hinaus, zusammen mit seinem Freund und Widersacher,
dem ehrlichen Löwen Hans. Die beiden erleben auf ihrer Reise unglaubliche
Abenteuer, bis sie wieder die Spielzeugkiste erreichen.
1 Bd., kzp.98, 11,25 €, BNV 3154
2 Bde., vzp.98, 22,50 €, BNV 3153
Scheffler, Ursel: "Leselöwen-Weihnachtsgeschichten."
Loewes Verlag, 1991.
In neun heiteren und besinnlichen Geschichten
vom Nikolaustag bis Weihnachten erschließt die Autorin den Zauber
dieser Zeit der Vorfreude und der Geheimnisse. Sie erzählt vom Hasen
Fränzi, der ein Weihnachtsbraten werden sollte; von einem aufregenden Krippenspiel;
von Jans und Evas Erlebnissen auf dem Weihnachtsmarkt; von der Freude am
Schenken und der Überraschung der Beschenkten.
1 Bd., vzp., 11,25 €, BNV 2419
Grußkarten zur Weihnachtszeit
1. mit transparenten Reliefs,
mit Umschlag und Einlegeblatt, Kartenformat 21 x 10 cm; Preis pro Stück:
2,00 Euro
- Ein gesegnetes Fest (Motiv = Maria an der Krippe) BNV 4887
- Fröhliche Weihnachten (Motiv = Weihnachtsmann) BNV 6652
- Frohe Weihnachten (Motiv = Sterne, Weihnachtsbäume, Haus) BNV 4888
- Frohe Weihnachten (Kirche im Schnee, Sternenschweif) BNV 4886
- Frohes Fest (Motiv = Weihnachtsmann im Schlitten, Rentier) BNV 3773
- Gesegnete Weihnachten (Motiv = Kerzen, Tannenzweige) BNV 6648
- Gesegnete Weihnachten (Motiv = Winterlandschaft, Haus, Schnee, Tanne) BNV 6649
- Herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße (Motiv = Schneemann) BNV 6645
- Herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße (Motiv = geschmückter Tannenbaum) BNV 6647
- Herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße (Motiv = Tannenzweig mit Stern) BNV 6646
2. mit farbigen Reliefs,
mit Umschlag und Einlegeblatt, Kartenformat 21 x 10 cm; Preis pro Stück:
2,50 Euro
- Ein frohes neues Jahr (Motiv = Glücksschwein, Hufeisen, Kleeblatt) BNV 2610
- Frohe Weihnacht (Motiv = Weihnachtsglocke an Tannenzweig) BNV 2611
- Frohe Weihnacht und ein gutes neues Jahr (Motiv = Kerze, Tannenzweig) BNV 2612
- Liebe Grüße vom Nikolaus (Motiv = gefüllter Nikolausstiefel) BNV 2938
3. mit farbigen Reliefs,
mit Umschlag und Einlegeblatt, Kartenformat 21 x 10 cm und mit CD; Preis
pro Stück: 5,50 Euro
- Herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße (Motiv = Reh im Winterwald) BNV 2940
Wir beraten Sie gern! Weitere
Informationen:
Ilona Portleroy
Telefon: +49 341 7113-119
Telefax: +49 341 7113-125
www.dzb.de
verkauf@dzb.de
LOUIS
Betreuer dieser Rubrik ist Herr
Ulrich Jander (Tel.: 0341 7113-145, Fax: 0341 7113-125, E-Mail:
Ulrich.Jander@dzb.de). Detaillierte Ausführungen zu den Themen können
direkt bei ihm abgerufen werden. Selbstverständlich erhalten Sie
auch Antwort auf Fragen, die uns in Blindenschrift, auf Kassette
oder in Schwarzschrift erreichen. Mehr zu LOUIS gibt es im Internet unter
www.dzb.de/louis.
Das Programm "Guide" von Dolphin
Ein Helfer für Computeranfänger
Mit dem Computer
zu arbeiten, ist für blinde oder sehbehinderte Menschen ohne weiteres
in aller Regel nicht möglich. Deshalb werden oft Hilfsprogramme
im Computer installiert, die man als Bildschirmausleseprogramm oder Screenreader
bezeichnet. Diese Programme versuchen den Bildschirminhalt in vergrößerter Form
oder akustisch über die angeschlossenen Lautsprecher bzw. für blinde
Nutzer als Blindenschrift auf dem Zusatzgerät Braillezeile darzustellen.
Die Programme sind nicht billig und auf Grund ihrer Komplexität
mit umfangreicher Einführung zu bedienen. Gerade letzteres ist oft eine
Hürde für den Kreis der Computerneulinge. Die Screenreaderprogramme
weisen zur Bedienung viele Tastenkombinationen auf, die man als
Anfänger lernen und dann beherrschen soll.
Hier wird ein Programm interessant,
welches sich vor allem durch seine einfache Bedienung auszeichnet.
Es kommt mit relativ wenigen Tasten aus; die Pfeiltasten nach oben
und unten, die Eingabe- oder Enter-Taste und die Escape-Taste (ganz
oben links in der Ecke) zum Verlassen. Das Programm heißt Guide,
stammt von der Firma Dolphin und kostet 595 Euro. Eine 30-tägige
Demoversion mit vollständigem Funktionsumfang gibt es natürlich
auch. Herunterladen können Sie das Programm, ca. 408 Megabyte groß,
von der Internetseite www.dolphinguide.de. Anfragen richten Sie
an B&M Ingenieurbüro GmbH, Strandallee 101, D-23683 Scharbeutz,
Tel.: 0180-5006822 (14 Ct/Min aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise
können abweichen), Fax: 04503 702399, E-Mail: bm@bm-ing.de. Oder
Sie können Guide als CD-ROM anfordern bei:
Herrn Helmut Ernst
Reha-Beratung für Sehgeschädigte
Heinrich-Schütz-Allee 287
D-34134 Kassel
Tel.: 0561 4009560
E-Mail: info@he24.de
Internet: www.he24.de
Herr Ernst schreibt auf
seiner Internetseite u.a. zur Bedienung von Guide:
"Dolphin Guide macht den
einfachen Umgang mit einem Computer für jedermann möglich!
Dolphin Guide ist für alle, die mit
der Bedienung vieler Programme Probleme haben, ein willkommenes
ideales Hilfsmittel. Viele Personen, die keine Braille-Zeile nutzen
können, die allein mit der Sprachausgabe bei den vielen Fenstern
auf dem Bildschirm Ihre Probleme haben, können mit Dolphin Guide
ohne Schwierigkeiten E-Mail-Funktionen nutzen, Texte schreiben und
drucken, im Internet surfen und vieles mehr.
Das Programm ist so aufgebaut, dass
Ihnen Dolphin Guide über eine qualitativ hervorragende deutsche
Stimme mitteilt, welche Zifferntaste Sie für die einzelnen Bedienschritte
drücken können. Machen wir es an einem konkreten Beispiel deutlich:
Im Hauptmenü teilt Ihnen das Programm
mit, dass Sie durch Drücken der Ziffer 1 die E-Mail-Funktionen anwählen
können.
Wenn Sie die 1 gedrückt haben, teilt
Ihnen Dolphin Guide folgendes mit:
- drücken Sie 1, um Ihre neuen E-Mails abzurufen
- drücken Sie 2, um vorhandene E-Mails zu lesen
- drücken Sie 3, um eine neue E-Mail zu schreiben
Genau in dieser Art ist die gesamte
Bedienung aller Programme aufgebaut. Allein durch Drücken der Ziffern
1-9 können Sie das Programm bedienen.
Sie müssen auch nicht auswendig wissen,
welche der Zifferntasten Sie wann drücken müssen. Dolphin Guide
sagt Ihnen immer, welche Tasten für welche Funktionen gedrückt werden
können. In Dolphin Guide sind die nachstehenden Programme enthalten:
E-Mail-Funktionen, Textverarbeitung, Internet-Funktionen, Scann-Funktionen,
Adressbuch, Abspielen von Hörbüchern oder Musikdateien, Kalender,
Versenden von Sprachmemos, Taschenrechner, Hören von Podcasts, Internet-Radio,
kostenfreies Telefonieren über das Internet, tägliches Hören einer
von Ihnen frei wählbaren Zeitung."
Zitatende.
Statt der Zifferntasten
kann man auch zur Auswahl der Anwendung, z. B. E-Mail, Internet
oder Briefe schreiben, die Pfeiltasten nach oben oder unten benutzen;
die Funktion wird angesagt, man bestätigt dann mit Enter.
Da Guide ein übliches Windows-Programm
ist, kann man es relativ einfach über die einzelnen Installationsschritte
im Computer installieren. Als Standard ist es so eingestellt, dass
Guide automatisch aufgerufen wird, wenn der Computer gestartet worden
ist. Guide lässt sich natürlich auch gesondert starten und beenden.
Das Programm bietet sowohl Sprachunterstützung als auch Vergrößerung
am Bildschirm. Über die Funktionstasten lässt sich hier einiges,
wenn man will, einstellen.
Im Hilfetext zu Guide, den man über
die Funktionstaste F1 aufrufen kann, wird weiter zur Programmbedienung
ausgeführt:
Zitatbeginn:
"Mit der Taste 9 gelangen Sie in das
‚Hauptmenü - weitere Optionen'. Es beinhaltet Taschenrechner, Wörterbuch,
Vergrößerer von Bild und Handschrift, Fotokopierer, Dateimanager,
Internet News Reader, Tastaturübung, Systemeinstellung und Guide
Extras. Der Menüpunkt 8 ‚Systemeinstellung' ist wichtig, da Sie
dort die Darstellung von Guide, die Spracheinstellungen sowie die
E-Mail- und Interneteinstellungen vornehmen können.
Das Guide Hauptmenü kann im Menüpunkt
‚Eigenes Menü' völlig auf Ihre Bedürfnisse angepasst werden. Außerdem
können Sie für jeden Menüpunkt Schnelltasten vergeben, indem Sie mit
den Pfeiltasten den gewünschten Menüpunkt auswählen und mit der
Steuerungs-Taste und einem Buchstaben eine Schnelltaste festlegen.
Wählen Sie zum Beispiel den Menüpunkt ‚E-Mail', drücken Sie dann
die Steuerungs-Taste und die Taste E. Ab dann können Sie mit der Taste
E den Menüpunkt ‚E-Mail' öffnen.
Um diese Schnelltaste wieder aufzuheben,
drücken Sie die Steuerungs-Taste und die Entfernen-Taste am jeweiligen
Menüpunkt.
Um die Sprache kurzfristig zu stoppen,
drücken Sie entweder die Steuerungs-Tasten oder die Taste F9. Sobald
Sie eine andere Taste drücken, spricht Guide weiter. Damit Ihnen
Guide den gesamten Bildschirminhalt vorliest, drücken Sie die Taste
F8."
Zitatende.
Zu empfehlen ist, damit
Guide gut funktioniert, ein aktueller Computer mit der Betriebssystemversion
Windows XP, Windows Vista oder Windows 7. Die Mindestanforderungen
an den Rechner sind gemäß Aussagen von www.dolphinguide.de:
Zitatbeginn:
- Processor - Pentium™ 300 gleichwertig oder höher,
- Memory - 64Mb oder höher,
- Hard Disk (Festplatte) - 350 MB freier Speicher und
- Internet Connection.
Zitatende.
Es ist möglich, dass nicht jedes Anwendungsprogramm
mit Guide zusammen funktioniert. Entsprechende Wunschanwendungen
müssen mit dem Verkäufer von Guide besprochen werden. Einzelne Funktionen,
z. B. ein Computerlaufwerk formatieren, sind mit Guide nicht möglich.
Dateien kopieren, einfügen oder löschen ist über den Dateimanager
von Guide ausführbar. Außerdem kann man noch ein Zubehör erwerben:
Für ca. 50 Euro erhält man eine Fernbedienung mit gut fühlbaren
Tasten, um Guide ganz bequem vom Wohnzimmersessel bedienen zu können.
Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen zum
Programm Guide haben, so stehe ich Ihnen gern in der DZB zur Verfügung
oder Sie wenden sich an die oben genannten Händler.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim
Computereinstieg mit Guide.
Info-Service
Schließzeiten zum Jahreswechsel
Jana Waldt
Die Weihnachtszeit
rückt näher, und wir möchten Sie daran erinnern, dass die DZB vom
27. Dezember 2011 bis einschließlich 1. Januar 2012 geschlossen
bleibt.
Somit können am 22.12. letztmalig Bestellungen
von Ihnen realisiert werden.
Wenn Sie also zwischen den Feiertagen
nicht auf Hör- oder Punktschriftbücher verzichten und eine größere
Lieferung erhalten möchten, teilen Sie uns dies bitte bis spätestens
13. Dezember mit.
Liebe Hörer, sollten Sie konkrete Weihnachtsliteratur-Wünsche
haben, können Sie uns diese ab sofort mitteilen, denn die Hörbuchtitel
sind nicht in unbegrenzter Zahl verfügbar. Erinnern möchten wir
an dieser Stelle außerdem, dass alle Hörer, die ständig mehr als
3 Hörbücher im Umlauf haben, wie jedes Jahr automatisch zusätzliche
Titel erhalten werden. Informieren Sie uns bitte rechtzeitig, falls
Sie dies nicht wünschen.
DAISY-CD "DZB-Informationen 2011"
Michael Wallies
Wir freuen uns
auch in diesem Jahr eine abwechslungsreiche Info-CD anbieten zu
können, die an alle Kunden versendet wird. Die von Susanne Siems
moderierten DZB-Informationen beginnen mit einem langen Gespräch
von Sylke-Kristin Deimig (Förderverein "Freunde der DZB e. V.")
mit Dr. Thomas Kahlisch (Direktor der DZB Leipzig), das ausführliche
Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in unserem Haus gibt.
Weiterhin erfahren Sie von der Leiterin der Abteilung Bibliothek-Beratung-Verkauf
(BBV) Christiane Felsmann, warum es zu Veränderungen im Zeitschriftangebot
gekommen ist. Dazu stellen wir Ihnen unseren Programmdienst "Radio-TV"
und das neue DAISY-Buch "Grundkurs zum Erbrecht" von Otto Kawalle
genauer vor. Ferner hören Sie ein Mitarbeitergespräch mit Angelika
Müller, die über viele Jahre die Punktschriftbibliothek leitete.
Außerdem bietet unsere Info-CD zwei anschauliche Reportagen zum Weltkongress
Braille21. So berichtet die Kongressmanagerin Jenni Schwan, wie
sie im Vorfeld des Kongresses in den unterschiedlichen Abteilungen
der DZB Leipzig unterstützt wurde. Außerdem haben wir für Sie zahlreiche
Stimmen vom Braille-Tag in Deutschland eingefangen. Die DAISY-CD
wird mit einem Überblick zu den Spendenmöglichkeiten und dem DZB-Ticker komplettiert.
Dazu bieten wir auch in diesem Jahr einige interessante Bonusangebote.
So können sie die Lesung von Else Buscheuer nochmals erleben. Die
beliebte Schriftstellerin, Fernsehmoderatorin und Journalistin hatte
in der DZB im Rahmen der Veranstaltungsreihe Treffpunkt Bibliothek
aus ihrem Erfolgsroman "Masserberg" gelesen. Weiterhin finden Sie
im Bonusbereich einen unterhaltsamen Vortrag zu chinesischen Tierkreiszeichen
vom Konfuzius-Institut sowie ausgewählte Episoden aus dem DZB-Podcast.
Anzeigenpreisregelung 2012
Nachfolgend
veröffentlichen wir die ab 01.01.2012 gültige Anzeigenpreisliste
für folgende Zeitschriften der Deutschen Zentralbücherei für Blinde
zu Leipzig:
- Das Gesundheitsmagazin
- Deutschlandrevue
- DZB-Nachrichten
- Ratgeber Aktuell
- Sechs mal Sex
Anzeigen werden automatisch in allen
Editionsformen der jeweiligen Zeitschrift (außer im Internet) veröffentlicht.
Veröffentlichungen in mehreren Zeitschriften werden
mehrfach berechnet.
Für Inhalt und Aussage der Anzeige
sind die Inserenten verantwortlich.
Die Anzeigentexte sind schriftlich
(Mail, Fax, Brief) an die DZB zu richten.
Anzeigen können auf Wunsch unter einer
Kennziffer geschaltet werden.
Preise
- Private Kleinanzeigen kosten pro Wort 0,25 €.
- Kommerzielle Anzeigen kosten pro Wort 1,00 €.
- Selbsthilfegruppen erhalten Anzeigen zu einem gesonderten Pauschalpreis von 30,00 €.
- Die persönliche Kennziffergebühr beträgt 5,00 €.
- Inserate mit Geschenkangeboten wie auch Anzeigen für Kinder ("Brieffreundin gesucht" o. ä.) sind kostenfrei.
Die Preise verstehen sich netto zzgl.
gesetzlicher Mehrwertsteuer.
Anzeigenverwaltung
Sylvia Thormann
Telefon: 0341 7113-120
Telefax: 0341 7113-125
E-Mail: abo@dzb.de
Louis Braille Festival der Begegnung 2012
DBSV-direkt
Vom 1. bis 3.
Juni öffnen sich die Tore des Berliner Tempodroms. Auf Einladung
des DBSV und seines Berliner Landesvereins ABSV kommen blinde, sehbehinderte
und sehende Menschen aus ganz Deutschland zusammen, um miteinander
ein fröhliches Wochenende zu verbringen.
Das Festivalprogramm hat für alle etwas
zu bieten: für Musikfans von Klassik bis Rock, für Anhänger des
spitzen Wortes, für Hörfilm- und Punktschriftfreunde, für Spieler
und Sportler, ja sogar für Hobbyköche. Der Kabarettist Horst Evers
wird die vielen Geschichten, die sich tagtäglich in Berlin abspielen,
die Absurditäten, die sich oftmals daraus ergeben, und die extreme Mischung
der Menschen aufs Korn nehmen. Auf der Künstlerliste, die von Tag
zu Tag länger wird, stehen Namen wie Corinna May, Joana Zimmer, Plückhahn
& Vogel, Blind Foundation und Overback. Wer es lieber aktiv
mag, kann sich auf jede Menge Mitmachangebote freuen, von einer
großen Malaktion über Tanz- und Schmink-Workshops bis zu Showdown
und Blindenfußball. Und ein Geburtstagskind gibt es auch zu feiern:
Der DBSV wird 100 Jahre alt.
Anmeldung und Hotelbuchung sind sieben
Tage die Woche telefonisch unter 030 / 25 00 23 84 möglich sowie
rund um die Uhr im Internet unter www.dbsv-festival.de.
Aktuelle Infos zum Festival: Informieren
Sie sich im Internet unter www.dbsv-festival.de oder in der "Gegenwart", dem
Mitgliedermagazin des DBSV.
Wolfgang Angermann neuer Präsident der Europäischen Blindenunion
DBSV-direkt
Die 9. Generalversammlung
der Europäischen Blindenunion (EBU), die vom 4. bis 7. Oktober 2011
in Fredericia, Dänemark, tagte, hat Wolfgang Angermann zu ihrem
neuen Präsidenten gewählt.
Das EBU-Präsidium ist das höchste Entscheidungsorgan
der EBU zwischen den alle vier Jahre stattfindenden Generalversammlungen. Die
EBU ist die Dachorganisation der Blinden- und Sehbehindertenverbände
in 45 Ländern Europas und vertritt die Belange von 30 Millionen blinden
und sehbehinderten Menschen.
Bundesweite Orientierungsveranstaltung
PRESSEINFORMATION
Jährlich bietet
das Studienzentrum für Sehgeschädigte (SZS) des Karlsruher Instituts
für Technologie (KIT) blinden und sehbehinderten Oberstufenschülern/-innen
und Schulabsolventen/innen eine bundesweite Orientierungsveranstaltung
an.
Über drei Tage können Fragen zu Universitäten und
Hochschulen, Studienfächern und -abschlüssen, fachlichen Anforderungen,
einzelnen Studienorten, studentischem Wohnen, Orientierung und Mobilität
und vor allem zu spezifischen pädagogischen und technischen Unterstützungen
im Studium diskutiert werden.
Dazu stehen Experten der jeweiligen
Themenkomplexe, studentische Vertreter und ältere sehgeschädigte
Studierende zur Verfügung.
Die diesjährige Orientierungs-Phase
findet vom 14. - 16. Mai 2012 am Karlsruher Institut für Technologie
(KIT) statt.
Für interessierte Eltern, die ihre
Tochter/ ihren Sohn begleiten möchten, wird ein gesondertes Programm
angeboten.
Die Teilnahme an der Veranstaltung
ist kostenfrei; Anfahrt und Unterkunft müssen von den Teilnehmenden
selbst getragen werden.
Detaillierte Informationen, einschließlich
Programm und Anmeldung, können entweder online oder telefonisch
abgerufen werden. Bitte merken Sie sich diesen Termin vor und melden Sie
sich bis spätestens 17. April an!
Anmeldung und nähere Informationen:
Karlsruher Institut für Technologie
(KIT)
Studienzentrum für Sehgeschädigte
(SZS)
Susanne Schneider
Engesserstr. 4 (Campus Süd)
76128 Karlsruhe
Tel.: 0721 608-41937
E-Mail: susanne.schneider@kit.edu
http://www.szs.kit.edu
Impressum
»DZB-Nachrichten« erscheint
zweimonatlich im Jahresabonnement wahlweise als CD-DAISY, in Blindenkurzschrift
und in Schwarzschrift.
Kündigungsfrist:
3 Monate vor Ende des Kalenderjahres.
Kostenlose Beilage: »Leipziger Bücherliste«.
Online unter:
www.dzb.de/zeitschriften/index.html
Herausgeber, Herstellung, Vertrieb
Deutsche Zentralbücherei
für Blinde zu Leipzig (DZB)
Staatsbetrieb des Freistaates Sachsen
Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig
Postfach 10 02 45, 04002 Leipzig
Tel.: 0341 7113-0
Fax: 0341 7113-125
E-Mail: info@dzb.de
www.dzb.de
Redaktion
Karsten Sachse
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