DZB-Nachrichten
Hrsg. von der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig
(DZB)
Nr. 5 – 2012
September / Oktoberr
22. Jahrgang
Inhalt
Vorbemerkung
Postecke
"argon daisy edition" in der DZB
argon daisy edition in der Ausleihe
argon daisy edition zum Kauf
Einblicke
Zum Artikel von George Kerscher
Die Zukunft der digitalen Literatur aus Sicht eines Optimisten
Umfrage zur DZB - eine erste Nachlese
Die Kramkiste
Hermann Hesse: "Kinderseele"
Wilhelm Hauff: "Die Bettlerin vom Pont des Arts"
LOUIS
Noxon dRadio 110
Info-Service
Medibus-Tagung
Talliner Tagung
Die DZB auf der REHACARE 2012
Das Telefon und seine Verbindungen
Hinweiskarte ermahnt Gehwegparker
Immer mehr ältere Menschen nutzen das Internet
Schon heute an Weihnachten denken
Impressum
Vorbemerkung
Mit einer ganz
besonderen Neuerung dürfen die Hörerinnen und Hörer unter unseren
Kunden rechnen: Die DZB erweitert ihren Service mit dem Kauf- und
Ausleihangebot kommerzieller Hörbuchtitel aus der "argon daisy edition"!
Mehr dazu erfahren Sie nach der "Postecke" in einem Beitrag von
der Leiterin unserer Abteilung BBV. Zum gleichen Thema enthält die
Brailleausgabe eine gedruckte Beilage mit dem Verzeichnis aller angebotenen
Titel aus dem Argon-Verlag. Die Hörer erhalten diese Informationen
auf der CD im Verzeichnis der "DAISY-Übernahmen und -Konvertierungen"
in zwei neuen Kapiteln.
In den Inhalt der CD wurde außerdem
noch einmal das Verzeichnis der DAISY-Übernahmen aus der letzten
Ausgabe aufgenommen. Aufgrund eines technischen Fehlers war dieses
auf vielen ausgelieferten CDs nicht lesbar. Wir bitten dies zu entschuldigen.
In der Rubrik "Einblicke" finden Sie
einen Beitrag vom Geschäftsführer des DAISY-Konsortiums, George
Kerscher, über die Zukunft der digitalen Literatur. In einem Vorwort
stimmt Sie Dr. Thomas Kahlisch, Direktor der DZB, auf den Artikel ein
und beschreibt die diesbezügliche Position der DZB.
Neben diesen beiden Hauptschwerpunkten
erwartet Sie wie gewohnt eine bunte Informationsfülle.
Es grüßt herzlich
Ihr Karsten Sachse.
Postecke
Die Veröffentlichungen müssen
nicht mit der Redaktionsmeinung identisch sein. Aus redaktionellen
Gründen behalten wir uns Kürzungen vor. Wenn Sie keine Veröffentlichung
wünschen, vermerken Sie dies bitte.
Nachlese
»(…) Nach erfolgreicher
Facharbeiterprüfung 1975 im Rehabilitationszentrum Karl-Marx-Stadt
erhielt ich - wie damals üblich - eine 7-Punkt-Stenomaschine zur
Berufsausübung. Diese habe ich seither bewahrt. Leider habe ich mich
vom Zubehör getrennt, als ich sie nicht mehr nutzte.
Nun möchte ich diese Maschine einem
Museum überlassen. Da wäre es natürlich schön, wenn auch Zubehör
vorhanden ist.
Hat jemand noch irgendwo eine Spule
zum Aufwickeln des Streifens oder gar die Umwickelvorrichtung, die
sie oder er zur Verfügung stellen könnte? Kurbeln habe ich selbst
noch. Wer helfen kann, melde sich bitte bei Roland Gotscha Tel.
0345 9773121. (…)«
[Herr Roland Gotscha aus Halle per E-Mail]
"argon daisy edition" in der DZB
Christiane Felsmann
Rufus Beck,
Dietmar Bär oder Senta Berger - Wer kennt sie nicht?! Diese und
noch viele weitere Schauspieler, Sprecher und bekannte Persönlichkeiten
geben seit 2008 ihre Stimmen den DAISY-Büchern des Argon Verlags
Berlin. Die Titel der "argon daisy edition" verbinden die Vorteile
eines kommerziellen Hörbuches mit dem DAISY-Format: Aktuelle Titel
- von prominenten Sprechern gelesen - gibt es auf einer CD mit allen
DAISY-Navigationsmöglichkeiten.
Da wir als Experten der DAISY-Technik
von Beginn an in die Entwicklung dieser Buchreihe involviert waren,
möchten wir nun unserer Zusammenarbeit besonderen Ausdruck verleihen: Wir
werden mit Beginn des Monats September 2012 eine Reihe von Titeln
in die Hörbücherei einstellen und das gesamte Spektrum von nunmehr
300 DAISY-Titeln zum Kauf anbieten. Verpackt sind die einzelnen
Bücher in einer DVD-Box mit Braille-Aufschrift, so dass sich Autor
und Titel bereits auf der Hülle erkennen lassen.
Die DAISY-Hörbücher sind dem "Typ 2.02"
zuzuordnen, das heißt, sie verbinden Audioinhalte mit einem textlichen
Inhaltsverzeichnis. Die Buchaufsprache entspricht dem jeweiligen
Titel der Audio-CD. Dies bedeutet auch, dass der Großteil der Bücher
gekürzt ist. Ungekürzte Lesungen sind immer entsprechend als solche
gekennzeichnet. Den DAISY-Titeln werden vorwiegend Informationen
aus dem Booklet wie etwa Pressestimmen oder Autoren- und Sprecherviten
hinzugefügt. Zu einigen ausgewählten Titeln gibt es weitere ausführliche
Hintergrundinfos. Die DAISY-Struktur lehnt sich an den Standard der
Medibus-Hörbüchereien an, so dass sich grundsätzliche Informationen
in allen Titeln an der gleichen Stelle befinden.
Wir informieren Sie in dieser Ausgabe
ausführlich über das gesamte Angebot. In den kommenden Ausgaben
Bücherliste finden Sie von nun an die aktuellen und neuen Angebote
in Hörbücherei und Verkauf.
Die Hörbücherei erhält eine Auswahl
von Hörbüchern des ARGON-Verlages, um diese in die Ausleihe aufzunehmen.
Aktuell handelt es sich hierbei um 125 Titel aus den Jahren 2009
bis 2011. Eine Übersicht über diese Titel finden Sie in der Hörfassung
der "DAISY-Übernahmen und -Konvertierungen" dieser Ausgabe unter
"Übernahmen aus der argon daisy edition".
Sie können diese Hörbücher wie gewohnt
bei uns bestellen. Die Titel werden ausschließlich in der Box angeboten,
die individuelle Sofortausleihe - die Sofortbrennung der CD auf
Hörerwunsch - ist für diese Bücher leider nicht möglich.
Wünschen Sie einen brandaktuellen Titel?
Diesen erhalten Sie gern im Verkauf.
Aktuelle Bücher in großer Auswahl -
und das im DAISY-Format. Als Geschenk, für zu Hause, oder einfach,
um es selbst zu besitzen. Kinderbücher, Bestseller und auch Sachbücher;
von "Suse Sausewind" bis zum aufgesprochenen "Bürgerlichen Gesetzbuch"
finden Sie fast alles in der argon daisy edition.
Sie können die Bücher unkompliziert
in der DZB per Internet, Mail, Telefon oder Brief bestellen. Gern
beraten wir Sie bei der Auswahl.
Die zuständige Mitarbeiterin Ilona
Portleroy erreichen Sie unter der Rufnummer 0341 7113 119 oder schreiben
Sie eine Mail an verkauf@dzb.de!
Einblicke
Zum Artikel von George Kerscher
Dr. Thomas Kahlisch
Es freut mich
besonders, dass wir in der aktuellen Ausgabe der DZB-Nachrichten
einen Artikel des Geschäftsführers des DAISY-Konsortiums präsentieren
können: "Die Zukunft der digitalen Literatur aus Sicht eines Optimisten"
von George Kerscher. Ich habe Dr. Kerscher, der sich als blinder
Informatiker schon seit vielen Jahren im Bereich des barrierefreien
Zugangs zu Informationen engagiert, immer als Optimisten und Visionär
erlebt. Angekurbelt durch stark wachsende e-Book-Verkäufe auf dem
amerikanischen Buchmarkt stellt er in seinem Artikel anschaulich
dar, welche Potenziale in der neuen Generation digitaler Buchangebote
für blinde und sehbehinderte Literaturfreunde liegen.
Nach einem kurzen Blick in die Geschichte
der digitalen Bücher widmet er sich dem neuen e-Book-Standard EPUB
3. Das Besondere an diesem neuen Format ist, das sowohl Verlage
als auch die Anbieter von Lesegeräten und entsprechender Internetdienstleistungen
an der Definition mitgewirkt haben, und der Standard somit eine
breite Akzeptanz bei der Industrie und den Anbietern von Inhalten
finden kann. Dazu kommt, dass neben Dr. Kerscher selbst, verschiedene
Techniker des DAISY-Konsortiums an der Spezifikation des neuen Formates
mitwirkten. Konsequent nennt das Konsortium die Bestandteile des
EPUB 3 - Formates, die einen barrierefreien Zugang zu den Informationen sichern,
"DAISY Version 4".
Der Autor deutet in seinem Artikel
an, welche Möglichkeiten entstehen, wenn Texte, Grafiken, mathematische
Ausdrücke aber auch Ton- und Video-Spuren in ein elektronisches
multimediales Buch integriert werden. Das Potenzial des DAISY 4
- Formates wird dabei deutlich, in dem Buchinhalte für jedermann
zugänglich gestaltet werden können. Der Autor weist gleichzeitig
auf die Tatsache hin, dass diese Buchinhalte entsprechend gestaltete
Endgeräte benötigen, wenn blinde oder sehbehinderte Anwender davon
profitieren sollen. Am Ende des Artikels steht ein Appell an die
Nutzer bzw. Käufer, barrierefrei gestaltete Endgeräte und Buchinhalte einzufordern
und zu kaufen.
Als Fazit für unsere Arbeit in der
DZB ziehe ich die Schlussfolgerung, dass wir diese neuen Entwicklungen
unbedingt im Auge behalten und die Anwendungsfelder des neuen Standards
genau kennen und nutzen sollten. Wie die wachsende Verbreitung sogenannter
Smartphones bei blinden und sehbehinderten Anwendern zeigt, entsteht
hier ein völlig neuer und komfortabler Weg zum Wissen der Welt,
der vor einigen Jahren noch unvorstellbar war. Auch die Produktion
von Braillebüchern und Großdruckpublikationen kann von diesen neuen
Technologien wesentlich profitieren.
Als Blindenbibliothek sind wir angehalten,
diese neuen Wege gemeinsam mit unseren Nutzern zu deren Vorteil
zu erschließen. Ich stimme Dr. Kerschers optimistischer Einschätzung
zu: Dank der gemeinsam mit den Verlagen zu entwickelnden Verfahren
und Methoden zur barrierefreien Aufbereitung von Inhalten werden
Lesefreunde zukünftig in einem bislang unvorstellbaren Umfang flexibel
und mobil Bücher lesen und hören.
Die Zukunft der digitalen Literatur aus Sicht eines Optimisten
George Kerscher, PhD.
Während der
Verkauf von Printerzeugnissen stagniert, steigen die Zahlen für
digitale Bücher und andere Materialien sprunghaft an. Dieser erneute
Höhenflug des digitalen Buchs begann 2009, und heute, 2012, haben
wir bereits den Wendepunkt erreicht.
Zu dieser Revolution des digitalen
Buchs hat vieles beigetragen, doch der wichtigste Einzelfaktor ist
die zunehmende Verfügbarkeit digitaler Geräte. Wir können heute
aus einer schier unbegrenzten Auswahl an Smartphones, iPhones, Tablets,
iPads, Kindles, Nooks, Netbooks und Laptops wählen und so alles
jederzeit und überall lesen.
Ein Blick zurück
Traditionell war barrierefreier Zugang
kein Thema im Bereich der Printveröffentlichungen, war es doch unmöglich,
ein gedrucktes Buch mit Funktionen auszustatten, die den Inhalt
auch für blinde Leser erschlossen hätten. Es war ja gerade die Beschaffenheit
gedruckter Bücher, die eine Neu- oder Andersnutzung unmöglich machte.
Ein Buch war an Zeit, Ort und Format gebunden. Für blinde und lesebehinderte
Nutzer musste eine komplett neue Version erstellt werden.
Anfang der 1990er-Jahre begannen die
Verlage, Computer zur Erstellung von Dateien einzusetzen, die dann
anschließend als gedruckte Bücher erschienen. Zu dieser Zeit konnten
sich nur wenige Verleger eine Zukunft vorstellen, in der ihre Kunden
digitale Bücher am Computer oder auf anderen Geräten lesen würden.
So machten sich die Verlage auch keine Gedanken über Möglichkeiten,
ihre Dateien für auf einzelne Kundengruppen zugeschnittene Produkte,
wie z. B. eine Zusammenstellung einzelner Kapitel aus verschiedenen
Büchern für eine bestimmte Lehrveranstaltung, anzupassen.
1999 sah es bereits so aus, als sei
die Bewegung hin zu elektronischer Literatur für alle am Ende, und
als 2003 auch noch die Technologieblase platzte, brach die E-Book-Industrie
völlig ein. Das wird vielen Verlagen ganz recht gewesen sein, hatten
sie sich doch in ihrer von Druckerzeugnissen beherrschten Welt ganz
bequem eingerichtet. Sie sahen einfach nicht, welch gutes Geschäft
mit digitalen Büchern zu machen wäre.
Doch bei einer Handvoll aufgeklärter
Verlage wurde erkannt, wie wichtig es ist, Inhalte, d. h. geistiges
Eigentum, im Hinblick auf Neu- und Wiederverwertung so wie Langlebigkeit
zu erstellen, was ihnen schließlich einen Anfangsvorsprung im Wettbewerb
der digitalen Verlagsangebote einbrachte.
Barrierefreiheit an vorderster
Front
Digitale Verlagsangebote unterscheiden
sich in vielerlei Hinsicht stark von Druckerzeugnissen. Für Menschen
mit Behinderungen ist der gravierendste Unterschied, dass ein barrierefreier
Zugang in den Bereich des Möglichen gerückt ist, können doch sowohl
Inhalte als auch Ausgabesysteme entsprechend angepasst werden. So sollte
ein digitales Buch von vornherein für blinde oder lesebehinderte
Menschen zugänglich sein.
Blinde Nutzer von Braillezeile und
Screenreader waren von den 80er-Jahren an unter den ersten E-Text-Lesern.
Daher war es nur konsequent, diesen reichen Erfahrungsschatz in
die Entwicklung kommerzieller digitaler Bücher einzubeziehen. So
haben sich blinde Menschen und sie vertretende Einrichtungen von
Beginn an bei der Entwicklung kommerzieller digitaler Verlagsangebote
eingebracht. Das DAISY-Konsortium (DAISY = Digital Accessible Information
System) führte fortwährend Dialoge mit Verlagen und gab für viele
Entwicklungen sogar den Anstoß. Im DAISY-Konsortium haben sich Einrichtungen
aus aller Welt zusammengeschlossen, die blinde Menschen mit Literatur
versorgen. Vollmitglieder aus den USA sind die Nationalbibliothek
für Blinde und Körperbehinderte (NLS), Learning Ally (ehemals Recording
for the Blind and Dyslexic), Bookshare und der nationale Blindenverband
(NFB).
Auch die US-Regierung zeigt großes
Engagement für Barrierefreiheit. So verfasste das Justizministerium
2011 einen Brief an die Bildungseinrichtungen und forderte sie darin
zur Beschaffung und Nutzung barrierefreier digitaler Bücher und
entsprechender Abspielgeräte auf. Im internationalen Bereich fordert
die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
von den Staaten, den Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien
zu gewährleisten. Bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum
(WIPO) wurde der Entwurf zu einem Abkommen eingebracht, das den grenzüberschreitenden
Austausch barrierefreier digitaler Bücher ermöglichen würde. Die
Weltblindenunion (WBU), eine Lobbyorganisation mit Delegierten aus
190 Ländern, gehört zu den treibenden Kräften hinter der Initiative
zum WIPO-Abkommen. Blinde Menschen machen in den Industrieländern
nur einen geringen Teil der Bevölkerung aus. In den Entwicklungsländern dagegen
ist ein viel größerer Anteil der Bevölkerung blind. Barrierefreie
Produkte werden schließlich zur Erschließung neuer Märkte und zur
Erhöhung der Verkaufszahlen beitragen.
Die ersten Lesegeräte
Die ersten digitalen Bücher waren einfach
nur elektronische Versionen kommerzieller Titel, die auf ein kleines
Lesegerät übertragen wurden. Die Verlage verstehen unter kommerziellen
Büchern Romane oder populäre Sachbücher wie Biografien und Ratgeber,
die hauptsächlich aus Text bestehen. Da sie einfach strukturiert
und formatiert sind, konnten sie leicht für die ersten Lesegeräte
angepasst werden. Schnell erkannten die Kunden, dass diese digitalen
Bücher zwei große Vorteile hatten: Zum Einen konnten sie jederzeit,
Tag und Nacht, gekauft werden und standen sofort zum Download bereit.
Außerdem konnte man viele Titel gleichzeitig auf einem Lesegerät
mitnehmen.
Doch die ersten Lesegeräte unterlagen
noch großen Einschränkungen. Komplex gestaltete Materialien wie
Lehrbücher mit Marginalien, Illustrationen und verschiedenen Schriftgrößen ließen
sich darauf nicht anzeigen. Es gab auch keine Möglichkeit, Texte
in Sprachen wie Japanisch anzuzeigen, die nicht mit römischen Buchstaben
geschrieben werden. So blieben die gedruckten Bücher doch noch konkurrenzfähig. Schließlich
stellten sie Inhalte perfekt dar, konnten überall hin mitgenommen
werden und kamen ohne Akku aus. Und trotzdem Überstiegen in den
USA ende 2010 die Verkäufe digitaler Versionen kommerzieller Bücher
diejenigen für gedruckte Bücher.
EPUB 3: das erweiterte E-Book
der Zukunft
EPUB 3 ist der vom International Digital
Publishing Forum (IDPF), entwickelte offene Standard für die neue
E-Book-Generation, der an der Dateiendung "epub" zu erkennen ist.
Von Anfang an wurde bei der Entwicklung auf barrierefreien Zugang
für blinde und lesebehinderte Nutzer geachtet. Die Experten für
Barrierefreiheit und Verlagstechnologie des DAISY-Konsortiums arbeiteten
Hand in Hand mit den großen Technikanbietern und Verlagen, und gemeinsam haben
sie ein überaus leistungsfähiges Format entwickelt.
EPUB 3 liegt HTML 5 zugrunde, ein Format,
das in immer mehr Geräte eingepflegt wird. Darüber hinaus unterstützt
EPUB 3:
- Videos
- Animationen
- Interaktivität
- Mathematik (über den Code MathML)
- SVG und JPG-Grafiken
- Audio- und Textsynchronisierung (Medienübergreifend)
- Nicht-westliche Sprachen wie Koreanisch, Japanisch, Chinesisch, Hebräisch und Arabisch
- Komfortable Navigationsmöglichkeiten im gesamten Dokument
- Barrierefreien Zugang für blinde und lesebehinderte Nutzer
Da kann das gute alte gedruckte Buch
doch gar nicht mehr mithalten!
Barrierefreier Zugang für blinde
Menschen ein Muss
Es ist unerlässlich, dass sowohl die
digitalen Publikationen im EPUB-Format als auch die genutzten Lesesysteme
barrierefrei sind, denn ein perfektes EPUB-Dokument bleibt unzugänglich, solange
es nicht auf einem sprechenden und für blinde Menschen bedienbaren
Lesegerät angezeigt wird. Lesesysteme und EPUB-Inhalte müssen aufeinander
abgestimmt werden. Beides muss zugänglich sein.
EPUB-3-Dokumente sind schon von Grund
auf gut zugänglich. Der gesamte Text muss in korrekter Lesereihenfolge
für Hilfsmittel oder eingebaute Lesesysteme abgreifbar sein. Wenn
Sie z. B. über die iBooks-Anwendung ein EPUB 3 auf dem iPhone oder
iPad öffnen, kann VoiceOver den gesamten Inhalt des EPUBs lesen.
Gleiches gilt für die anderen Lesesysteme, die EPUB 3 verarbeiten
können.
Am 11.10.2011 wurde EPUB 3 offiziell
als Standard für digitale Publikationen angekündigt. Wie alle Standards
wird auch dieser sich mit der Zeit durchsetzen. Als Mitentwickler
des Standards erwarten wir, dass er ungefähr innerhalb des nächsten
Jahres in die Lesesysteme vieler unterschiedlicher Hersteller eingearbeitet
wird. Außerdem erwarten wir, dass Autorenwerkzeuge demnächst auch
die Erstellung von EPUB 3 unterstützen. Zwar können wir nicht wissen, wie
lange es dauert, aber man darf guten Mutes sein, denn ich habe noch
nie erlebt, dass ein Standard so schnell akzeptiert wurde!
Coole neue Funktionen in digitalen
Büchern
Es ist nicht leicht, vorauszusagen,
welche Funktionen als Erste in EPUB-3-Publikationen zu finden sein
werden. Wahrscheinlich wollen die Verlage die Gestaltung der Seiten
zunächst besser kontrollieren können. So wird man das Schriftbild
verändern, was das Lesen mit den Augen angenehmer macht. Auch Lehrbücher,
die schon in gedruckter Form über ein kompliziertes Layout verfügen,
werden im EPUB-3-Standard erstellt werden. Mit eingebauten Videos
werden viele Verlage ihre digitalen Bücher zum Multimediaerlebnis
machen. Animationen und mit Javascript erstellte interaktive Übungen
und Quizzes gehören sicher auch bald zum Standard.
Wo stehen aber blinde Menschen in dieser
digitalen Zukunft? Ich bin da optimistisch, denn ich glaube, dass
kommerzielle digitale Bücher schon jetzt beim Kauf problemlos zugänglich sein
müssten, und die Hersteller von Lehrbüchern werden dafür sorgen
müssen, dass ihre digitalen Multimediabücher auch für Menschen mit
Behinderungen nutzbar sind. Damit diese Formate barrierefrei sind,
müssen Bild- und Videobeschreibungen eingearbeitet werden. Die Entwickler
der Lesesysteme müssen Mechanismen entwickeln, über die diese Funktionen
ein- und ausgeschaltet werden können. Natürlich muss der gesamte
Text der Lehrbücher barrierefrei zugänglich sein.
Grafiken müssen beschrieben und taktile
Materialien erstellt werden. Zurzeit werden Methoden zur Beschreibung
von Grafiken entwickelt. Auch an Möglichkeiten zur Erstellung der
Dateien für taktilen Druck oder sogar eines 3-D-Modelldrucks wird
gearbeitet. All diese Innovationen müssen so eingearbeitet werden,
dass sie die Mainstream-Leseerfahrung nicht behindern.
Sogar der Mathematikunterricht wird
viel mehr Spaß machen, wenn erst MathML in digitalen Büchern genutzt
wird. Denn MathML ist kein Bild, es trägt vielmehr dazu bei, mathematische Inhalte
auf interessante Weise zu vermitteln und zu verändern. Es wird ein
ganz besonderes Vergnügen sein, die Entwicklungen in diesem Bereich
zu verfolgen, deren Beginn sich jetzt schon abzeichnet.
Schließlich kann ich mir die Animationen
und Interaktionen digitaler Bücher ausmalen. Stellen Sie sich ein
Rechteck vor, das ein Gewächshaus darstellt. Der Leser kann nun
das Sonnenlicht und dem zufolge auch das Wachstum der Pflanzen beeinflussen.
Er kann Feuchtigkeit und Temperatur verändern, und deren Auswirkungen
auf das Pflanzenwachstum direkt erkennen. Das ist ein einfaches
Beispiel, aber ich bin ganz sicher, dass solche Übungen ein fester
Bestandteil des digitalen Buchs oder ähnlicher Lernerfahrungen werden.
All diese Innovationen können für blinde und lesebehinderte Menschen
voll zugänglich gemacht werden.
Ich kann nur jedem empfehlen, die wunderbaren
digitalen Bücher zu kaufen. Bestehen Sie dabei darauf, dass die
digitalen Bücher und das Lesesystem Ihrer Wahl barrierefrei zugänglich sind.
Über Bücher und Geräte, die wir heute kaufen, legen wir den Grundstein
für die Zukunft.
[Quelle: Veröffentlichung mit freundlicher
Genehmigung der Zeitschrift "Future Reflections", Band 32 Nr. 2. "Future
Reflections" ist eine Zeitschrift für Eltern und Lehrer blinder
Kinder, die vom American Action Fund for Blind Children and Adults
in Zusammenarbeit mit der National Organization of Parents of Blind
Children herausgegeben wird. Copyright © 2012 American Action Fund
for Blind Children and Adults. Redaktion: Deborah Kent Stein]
Umfrage zur DZB - eine erste Nachlese
Christiane Felsmann
Vielleicht wurden
auch Sie kürzlich erst angerufen oder erhielten eine Mail, um an
der DZB-Nutzerbefragung teilzunehmen? Uns erreichten eine Vielzahl
von Rückfragen und Meldungen. Ein Grund mehr, die Umfrage und ihre
Hintergründe vorzustellen.
Die Umfrage ist Teil eines Projektes
und einer Masterarbeit an der Leipziger Universität. Mit dem Studiengang
Empirie [entspricht: Erfahrungswissen] am Institut für Medien- und
Kommunikationswissenschaft hat sich nun eine angehende Fachgruppe
dem Thema Nutzerbefragung gewidmet. Ein Thema, was uns in der DZB
schon lange bewegte, jedoch ohne Hintergrundwissen und entsprechende
Instrumente bisher nicht realisierbar war.
Drei Seminargruppen haben sich über
ein Semester der Aufgabe zur Erstellung dieser Befragung gestellt,
eine Studierende bearbeitet den gesamten Gegenstand in ihrer Abschlussarbeit.
Die Umfrage wurde nun also durch die
Studierenden vorbereitet und erstellt. Es gab vorab Führungen und
eine Vielzahl von Vorstellungen und Erläuterungen zu unserm Haus
und den Services. Es folgten Tests mit blinden Nutzern am Telefon
und am Computer. Eine von vornherein feststehende Bedingung war
die Nutzung kommerzieller Software für die Online-Befragung. Im
Hintergrund laufen hierbei parallel Auswertungsprogramme und statistische
Erhebungen. So war es von Anfang klar, dass ein Word-Dokument oder
eine einfache Mail dem Ziel der Arbeit nicht entsprechen. Dennoch
müssen wir unser Bedauern darüber aussprechen, dass die Umfrage
nicht den technischen Standards der Barrierefreiheit entsprach.
Ein Umstand, für den wir uns entschuldigen.
Umso erfreulicher ist es, dass Nutzer
das Telefon nahmen, um uns um Rat zu fragen bzw. mit uns oder Angehörigen
gemeinsam die Umfrage auszufüllen. Andere schrieben uns eine Mail,
erhielten Tipps und versuchten sich erneut. Alles in allem haben
rund 1.500 Personen an der Umfrage teilgenommen. Ein sehr positives
Ergebnis für die Qualität der Auswertung.
Wir möchten uns bei allen bedanken
für die Geduld, das Verständnis und die Mühe!
Gern werden wir weitere Informationen
veröffentlichen, wenn die Daten verarbeitet sind und die Abschlussarbeit
vorliegt.
Die Kramkiste
Im Bestand der Bibliothek gekramt
Unsere Bibliothekare stellen jeweils
einen Punktschrift- und einen Hörbuchtitel vor, die sich schon länger
im Bestand unserer Bibliothek befinden.
Hermann Hesse: "Kinderseele"
Susanne Siems
[Punktschriftbibliothek]
"… und er liest
ein Buch von Hermann Hesse, und dann macht er Meditation..." - so
singt Udo Lindenberg in seinem Song "Er wollte nach London". In
London war ich dieses Jahr nicht, war mir zu voll im Sommer während
der Olympischen Spiele. In Paris war ich vor zwei Jahren. Aber genau
wie der Junge in Lindenbergs Song dachte ich mir, vielleicht kommt
es nicht so sehr auf die Umgebung, sondern doch eher auf einen selber
an. So folgte ich der literarischen Anregung, blieb im Urlaub im
Lande und beschäftigte mich u. a. mit den Büchern von Hermann Hesse. In
diesem August erinnerten wir uns an seinen 50. Todestag. Der Schriftsteller
wurde 1877 in Calw in Baden-Württemberg geboren. All seine Bücher
sind autobiographisch. Hesse war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
bei vielen Jugendlichen Kultautor und wird auch heute noch von jungen
Menschen in der Selbstfindungsphase gern gelesen. Mit seiner Anti-Kriegshaltung
und der ständigen Suche nach der inneren Mitte erkoren ihn die Flower-Power-Bewegung
und die Popkultur zu ihrer zentralen Figur. Seine literarischen
Helden, also auch er selbst, zeichnen sich aus durch hohe Sensibilität,
Einfühlungsvermögen und gleichzeitig Stärke und Festigkeit im Charakter.
Von vielen Kritikern wurde er angegriffen oder belächelt - wie kann
die Selbstfindung der eigenen Persönlichkeit ein Thema sein für
Literatur mit Nobelpreischarakter? Von vielen Lesern wurde und wird
er aber gerade dafür gemocht. Den Nobelpreis erhielt er 1946 für
sein literarisches Gesamtwerk.
Die DZB-Punktschriftbibliothek hat
einige Titel von Hermann Hesse im Bestand. Mir ist am liebsten ein
kleines Bändchen mit dem Titel "Kinderseele".
Der elfjährige Ich-Erzähler hat seinem
Vater heimlich eine Süßigkeit gestohlen. Nun plagt ihn das schlechte
Gewissen und die Sehnsucht nach gerechter Strafe für diese Tat.
Wie ein Spiegel des Erwachsenenlebens sind die Gedanken und Gefühle
des Jungen. Die selbstquälerischen Gewissensbisse, das Wohlwollen
der Menschen, die ihn lieben und nichts von seiner "Bösartigkeit" wissen,
all das erscheint gleichnishaft für viele Menschen in ähnlicher
Lage. Was aus der Sicht des Erwachsenen als eine Lappalie erscheint,
ist für das Kind kaum zu bewältigen. Seine Seelenqualen stehen in
Nichts denen eines wirklichen Verbrechers nach.
Doch die Tat bleibt am gleichen Tag
unentdeckt, erst am kommenden Morgen stellt ihn der Vater zur Rede.
Und da hat sich das Seelenleben des Jungen schon wieder verändert,
die Reue ist nicht mehr so stark, an ihre Stelle tritt jetzt sogar
Zorn auf den Vater, der ihn hat so lange warten lassen auf die Strafe.
Gedanken und Gefühle eines elfjährigen
Jungen versteht Hesse so zu beschreiben, dass man das spannende
Buch gar nicht aus der Hand legen mag. Kennen wir nicht alle dieses
Gefühl, etwas zu tun, von dem wir wissen, dass es falsch ist? Aber
nichts kann diesen Drang in uns bezwingen, es dennoch zu tun. Dann
die Hoffnung, dass wenigstens die Menschen um uns erkennen, dass
wir falsch handeln und die Enttäuschung darüber, dass niemand etwas
bemerkt. Und wenn jemand etwas bemerkt, dann ist es meist zu spät,
sind wir in unserer Gedanken- und Erlebniswelt schon wieder weitergewandert.
In unserer Punktschriftbibliothek finden
Sie diese Erzählung unter der Bestellnummer 7401 in einem Band reformierter
Kurzschrift. Auch viele andere Erzählungen Hesses sind als Einzelausgaben
ausleihbar. Viel Spaß beim Lesen!
Hesse-Titel in der Punktschriftbibliothek
- "Der Bettler", 1 Bd., kzp.98, BNA 13166
- "Emil Kolb", 1 Bd., rkzp., BNA 8691
- "Knulp", 1 Bd., rkzp., BNA 4040
- "Legenden", 2 Bde., rkzp., BNA 8467
- "Merkwürdige Nachrichten von einem anderen Stern", 1 Bd., rkzp., BNA 7563
- "Mit der Reife wird man immer jünger", 1 Bd., rkzp., BNA 8611
- "Unterm Rad", 2 Bde., rkzp., BNA 915
- "Walter Kömpff", 1 Bd., rkzp., BNA 8997
Titel von Hermann Hesse als
Hörbuch
- "Berg und See", H011855
- "Das Glasperlenspiel", H010942
- "Demian", H011248
- "Der Dichter", H000812
- "Der Steppenwolf", H016026
- "Die Heimkehr. Der Weltverbesserer.", H003562
- "Die Morgenlandfahrt", H021148
- "Diesseits", H014545
- "Eine Fußreise im Herbst. Der Latein", H003561
- "Frühe Prosa", H017336
- "Gertrud", H009336
- "Hermann Lauscher", H021079
- "Kleine Freuden", H016211
- "Klingsors letzter Sommer", H020092
- "Knulp", H003563
- "Kurgast. Die Nürnberger Reise", H003565
- "Märchen", H017342
- "Mein Glaube. Eigensinn", H017620
- "Mit der Reife wird man immer jünger", H012419
- "Narziß und Goldmund", H000465
- "Peter Camenzind" H001290
- "Rosshalde", H011247
- "Siddhartha", H003564
- "Unterm Rad", H000435
Wilhelm Hauff: "Die Bettlerin vom Pont des Arts"
Jana Waldt
[Hörbücherei]
Wer kennt nicht
"Das kalte Herz" oder "Zwerg Nase"? Geschrieben hat diese und andere
Märchen der 1802 geborene Wilhelm Hauff. Bereits mit 23 Jahren war
er ein bekannter Schriftsteller - wenige Tage vor seinem 25. Geburtstag
starb er an den Folgen einer Typhus-Erkrankung.
Doch Wilhelm Hauff hat außer Märchen
auch einen Roman - "Lichtenstein" - sowie einige Novellen geschrieben.
Eine davon, die während einer Frankreichreise entstandene Novelle
"Die Bettlerin vom Pont des Arts" stelle ich Ihnen heute vor.
In einer Stuttgarter Galerie treffen
sich 1824 zwei völlig unterschiedliche Männer. Beide verweilen stundenlang
vor ein und demselben Gemälde, auf dem eine unbekannte junge Frau dargestellt
ist.
Der ältere der Männer, ein Spanier
namens Don Pedro, glaubt die Frau zu kennen. Er hatte sich als junger
Mann in sie verliebt, doch sie heiratete einen anderen. Fröben,
der jüngere der beiden Männer, kannte ebenfalls einmal ein Mädchen,
das dem auf dem Gemälde sehr ähnlich sieht. Im Laufe der Zeit verband
beide Männer eine Art Freundschaft, man traf sich auch außerhalb
der Galerie. Irgendwann verließen beide mit unterschiedlichen Zielen
die Stadt.
Fröben, dem die Galeristen eine Kopie
des Gemäldes anfertigen ließen, reist weiter zu Baron von Faldner,
einem eher groben und unsympathischen Mann. Obwohl Fröben das ganze
Gegenteil von ihm ist - höflich und gebildet - sind sie so etwas
wie Freunde. Von Falden ist erst seit kurzer Zeit verheiratet und
stellt Fröben nun stolz seine Frau Josephe vor. Nach wenigen Tagen
merkt er, dass Josephe, obwohl sie nichts sagt, in ihrer Ehe sehr
unglücklich ist, sich aber mit ihrem Schicksal abgefunden hat.
Eines Abends sind Gäste im Haus, man
trinkt, ist vergnügt und die Männer machen Pfänderspiele. Auch Fröben
muss sein Pfand mit einer Strafe auslösen. Der Baron drängt ihn,
eine Geschichte zu erzählen - die Geschichte vom Pont des Arts.
Fröben lernte damals in Paris, wo er sich mit dem Baron aufhielt,
ein junges armes Mädchen kennen. Sie musste Geld für sich und ihre
kranke Mutter verdienen und tat Fröben leid. Er gab ihr Geld und
sie besserte als Gegenleistung seine Kleidung aus. Da sie immer
einen Hut mit Schleier trug, konnte er nur ein einziges Mal kurz
ihr Gesicht sehen und verliebte sich sofort in sie. Eines Tages
jedoch, war sie dann plötzlich verschwunden. Fröben hat nie aufgehört,
an sie zu denken. Der Baron belächelte ihn damals wie heute, und
unterstellte ihm süffisant, ein Freudenmädchen unterhalten zu haben.
Unter den zuhörenden Gästen war auch
Josephe. Sie lauschte Fröbens Erzählung aufmerksam und wurde plötzlich
ganz bleich …
Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht
verraten. Wenn Sie wissen möchten, wie es weitergeht und welche
Rolle der Spanier Don Pedro noch spielt, müssen sie das Buch zu
Ende hören oder lesen.
Gelesen hat diese Novelle Renate Cyll.
Sie können sie unter H003056 bestellen.
Auch in Vollschrift können Sie dieses
Buch ausleihen - hier unter der BNA 225.
Weitere Titel von Wilhelm Hauff
im Hörbuchbestand
- "Der Affe als Mensch", H000652
- "Die Geschichte vom Kalif Storch", H000650
- "Das kalte Herz", H000651
- "Die Karawane", H003184
- "Othello", H019598
- "Sämtliche Märchen", H015955
- "Saids Schicksale", H000653
- "Das Wirtshaus im Spessart", H016361
- "Zwerg Nase", H000179
Titel von Wilhelm Hauff in
Punktschrift
- "Das Bild des Kaisers", 2 Bde., vh., BNA 12137
- Drei Märchen", 1 Bd., vzp., BNA 1262
- "Das kalte Herz", 1 Bd., rkzp., BNA 1579
- "Der kleine Muck und andere Märchen", 3 Bde., vzp., BNA 1775
- "Die letzten Ritter von Marienburg", 1 Bd., kzp., BNA 12142
- "Lichtenstein", 4 Bde., kzp.98, BNA 15829
- "Mitteilungen aus den Memoiren des Satans", 5 Bde., vh., BNA 12108
- "Phantasien im Bremer Ratskeller", 1 Bd., kzp., BNA 578
- "Die Sängerin", 1 Bd., kzp., BNA 2156
- "Der Scheich von Alessandria und seine Sklaven", 1 Bd., kzp., BNA 12206
- "Der Scheik von Alessandria und seine Sklaven", 2 Bde., vzz., BNA 1604
- "Das Wirtshaus im Spessart", 2 Bde., kzz., BNA 14467 oder BNA 885
LOUIS
Betreuer dieser Rubrik ist
Herr Ulrich Jander (Tel.: 0341 7113-145, Fax: 0341 7113-125, E-Mail:
Ulrich.Jander@dzb.de).
Detaillierte Ausführungen zu den Themen
können direkt bei ihm abgerufen werden. Selbstverständlich erhalten
Sie auch Antwort auf Fragen, die uns in Blindenschrift, auf Kassette
oder in Schwarzschrift erreichen. Mehr zu LOUIS gibt es im Internet
unter www.dzb.de/louis.
Noxon dRadio 110
Ein ausführlicher Testbericht
für blinde und sehbehinderte Nutzer von Ulrich Jander
In der letzten
Ausgabe der DZB-Nachrichten berichtete ich bereits kurz über das
neue Digitalradio "NOXON dRadio 110" der Firma Terratec, welches
für blinde bzw. sehbehinderte Nutzer gut bedienbar ist. Ich stützte
mich im Kurzbericht auf Informationen des Bayerischen Blinden- und
Sehbehindertenbundes sowie der Internetseiten der Herstellerfirma.
Das Radiogerät hat mir inzwischen die Firma Terratec zum Testen
zur Verfügung gestellt. Ich möchte nun nach ausführlichen Tests
darüber berichten.
Gleich zu Beginn muss ich wirklich
feststellen: Es ist für blinde oder sehbehinderte Nutzer sehr gut
bedienbar, auch wenn man es ausgepackt hat und das erste Mal in
Betrieb nimmt. Erleichtert wird das nicht zuletzt durch die zum
Lieferumfang gehörende akustische Bedienungsanleitung auf MP3-CD.
Das Radio ist ein reines Netzgerät. Wenn man es mit dem mitgelieferten Netzkabel
an die Steckdose angeschlossen, die beiliegende Teleskopantenne
an der Rückseite ohne Probleme angeschraubt hat und der Netzschalter
betätigt wurde, dann sucht das dRadio 110 automatisch zuerst alle
verfügbaren digitalen Sender, das kann ca. eine Minute dauern. Sobald
es die Suche abgeschlossen hat, ertönt ein digitales Radioprogramm.
Da man hier in Leipzig zur Zeit 26 digitale Radiostationen empfangen
kann, konnte ich nicht feststellen, ob das NOXON-Radio etwas Akustisches
vernehmen lässt, wenn gar kein digitaler Sender empfangbar ist;
auf dem Display wird in dem Fall sicher etwas angezeigt. Gegenwärtig
ist in Deutschland die Versorgung mit digitalen Radiostationen nicht
gleich gut; es gibt vor allem im ländlichen Bereich durchaus noch
Empfangslücken, die aber sicher in nächster Zeit geschlossen werden.
Bezüglich der Empfangssituation digitaler Sender und der näheren
Zukunft kann sicherlich die jeweilige Länderstation der ARD, wie
z. B. SWR, NDR oder RBB, Auskunft geben.Das Digitalradio "NOXON
dRadio 110" empfängt Sender digital und analog über DAB und DAB plus
sowie über UKW. Digitale Sender sind insbesondere interessant, weil
es kein Rauschen gibt, der Sender wird empfangen oder nicht, und weil
eine Sendersuche nach Ortswechsel, vor allem bei bundesweit empfangbaren
Radiostationen, entfällt; außerdem können Sender gegenüber UKW hinzukommen,
z. B. bereits gegenwärtig Deutschlandradio Wissen oder das Fußballradio
9011. Das sind Punkte, auch für den blinden oder sehbehinderten
Hörer, die die Nutzung eines digitalen Empfängers leichter machen.
Die akustische Qualität digitaler Stationen kann besser sein als
bei UKW, das ist es jedoch sicher nicht immer. Es hängt von mehreren
Faktoren ab, wie z. B. von der Qualität des abgestrahlten Signals
(die Bitrate) oder von der Qualität des Empfängers und des darin
befindlichen Lautsprechers.
Das dRadio 110 von Terratec macht einen
gut verarbeiteten Eindruck und besitzt funierartige Seitenflächen.
Zehn fühlbare Bedientasten in zwei hintereinander liegenden Reihen
zu je fünf Tasten befinden sich auf einem Art kleinen Bedienpult
auf der Oberseite des Gerätes. Die vordere Reihe beinhaltet die
jeweils fünf Stationsspeicher für DAB und UKW. In der zweiten Reihe liegen
fünf Funktionstasten, von links nach rechts, Scan- oder Sendersuchlauftaste,
Umschalttaste zwischen UKW und DAB, die Infotaste für Angaben am
Display, die Stummschalttaste und die Standby-Taste. An der Vorderseite befindet
sich im linken Bereich der Lautsprecher, im rechten Bereich oben
das Display, darunter ein großer Drehknopf und gleich links daneben eine
kleinere, flache Taste. Der Drehknopf rastet sanft ein, wenn man
ihn nach links oder rechts dreht. Wird ein Radiosender wiedergegeben,
so bedient man mit dem Drehknopf die Lautstärke. Will man einen
anderen Sender einstellen, dann drückt man den Drehknopf kurz hinein
und dreht nach links für rückwärts und nach rechts für vorwärts
im Suchlauf. Bei UKW muss man den Drehknopf nur einmal nach links
oder rechts einrasten, damit das Gerät automatisch den nächsten
stärkeren Sender sucht und dort stehenbleibt. Im digitalen Empfang
ist ab der zweiten Einrastung jedes Rasten ein digitaler Sender, der
im Display angezeigt und gegebenenfalls akustisch angesagt wird.
Um den neuen digitalen Sender aufzurufen, drückt man wieder den Drehknopf
kurz in das Gerät. Der Beginn bzw. das Ende der Bandbreite auf UKW
oder DAB plus wird jeweils durch einen Piepton angezeigt. Mit der
gleich neben dem Drehknopf befindlichen, flachen Taste ruft man
das Funktionsmenü auf. Dies ist in den meisten Bereichen und Untergliederungen
mit akustischer Unterstützung versehen. Vieles, gerade im Sendersuchlaufbereich, geschieht
im NOXON-Radio automatisch. Aber erst durch die akustische Unterstützung
ist es möglich, den Wecker des Gerätes zu benutzen und zu bedienen.
Hat man die Menütaste betätigt, so bewegt man dann den Drehknopf
nach rechts, um von Menüpunkt zu Menüpunkt zu gelangen. Sobald man
den richtigen Menüpunkt erreicht hat, der angesagt wird, drückt
man den Drehknopf kurz in das Gerät, so dass man sich im entsprechenden
Untermenü befindet. Die Vorgehensweise ist dann genauso, wie bereits für
das Hauptmenü beschrieben. Hat man die richtige Einstellung erreicht,
so betätigt man mehrmals die Menütaste solange, bis wieder ein Radiosender
ertönt.
Die Sprachunterstützung im digitalen
Empfangsbereich und im Menü geschieht nicht durch Auslesen des Displays,
sondern hierfür ist ein USB-Speicherstick erforderlich, der an der Rückseite
des Gerätes an den USB-Steckplatz angesteckt wird. Auf diesem Speicherstick
müssen sich alle akustischen Dateien befinden, da das digitale Radio
von dort seine Sprachunterstützung bezieht. Die Firma Terratec liefert einen
Speicherstick mit den nötigen Sprachdateien, wenn man dies bestellt.
Man kann auch die Sprachdateien als zip-Paket aus dem Downloadbereich
der Internetseite von Terratec unter www.terratec.de herunterladen.
Gute Erfahrungen habe ich mit einem 4-GB-Stick gemacht, wo hingegen
mit einem 2-GB-Speichermedium das dRadio 110 die Sprachdateien nicht
erkannt hat. Sowohl der Umfang der Sprachdateien als auch die Betriebsversion
des Radios wurde bereits erweitert und aktualisiert. Gerade im Bereich
der akustischen Ansage der digitalen Stationen sollen auch zukünftig
bezüglich der einzelnen Bundesländer Erweiterungen und Vervollständigungen
erfolgen, denn die bundesweiten Sender sind zwar vorhanden, jedoch
viele Länderstationen der ARD und private Stationen in den verschiedenen
Ländern fehlen noch als akustische Unterstützung.
Mit dem einen Lautsprecher ist das
NOXON-Radio akustisch ein Monogerät, jedoch an den beiden Anschlüssen
für Kopfhörer und Line-out als 3,5-mm-Buchsen auf der Rückseite
wird das Radiosignal stereofon wiedergegeben, wobei an diesen Anschlüssen
das Radiosignal etwas leise übertragen wird. Ebenfalls an der Rückseite
befinden sich im gleichen Bereich die bereits genannte USB-Anschlussbuchse
und der Anschluss für das Netzkabel. Direkt über dem Netzanschluss
ist ein Kippschalter zu fühlen, der das Digitalradio richtig vom
Netz trennt. Kippt man den Schalter nach oben, ist das Gerät eingeschaltet;
nach unten gekippt wird das NOXON-Radio ausgeschaltet. An der Rückseite, oben
links in der Ecke, befindet sich der Schraubanschluss für eine Antenne,
entweder für die mitgelieferte Teleskopantenne oder, mit beigelieferten
Kopplungsstück, für eine externe Antenne, z. B. ein Kabelanschluss.
Das Aufschrauben der Antenne funktioniert einfach und dürfte im
Allgemeinen kein Problem darstellen.
Die Abmessungen des NOXON dRadio 110
sind: 240 x 150 x 160 mm (B x H x T), das Gewicht beträgt 900 gramm.
Das dRadio 110 kostet 89,99 Euro zuzüglich ca. 10 Euro für den USB-Speicherstick
mit den Sprachdateien.
Das NOXON dRadio 110 von Terratec ist
kein Spezialgerät, sondern ein handelsübliches Digitalradio, welches
dort im Fachhandel angeboten wird, wo Geräte der Firma Terratec
vertrieben werden. Jedoch Anfragen und Kaufbestellungen können auch
direkt gestellt und abgegeben werden bei der Firma Terratec unter
Telefon (0 21 57) 81 79-14 (Montag bis Freitag, 10-13 und 14-18
Uhr) sowie per E-Mail unter briefkasten@terratec.de.
Als blinder Nutzer komme ich von Anfang
an mit diesem einfach gehaltenen Digitalradio sehr gut zurecht.
Im Wesentlichen gibt es bei der Bedienung des Gerätes keine Probleme,
vor allem dann, wenn einmal die akustische Sendernennung für möglichst
alle Stationen der einzelnen Bundesländer auf dem Speicherstick
bzw. der Internetseite von Terratec zur Verfügung steht. Wenn Sie
weiteres von diesem Radiogerät wissen möchten, so können Sie mich
gern in der DZB in Leipzig erreichen. Der Firma Terratec danke ich
für die Zurverfügungstellung des Testgerätes. Es bleibt zu hoffen,
dass die Entwicklung auch auf diesem Marktsegment unter Berücksichtigung
blinder und sehbehinderter Bedürfnisse weitergeht. Mit dem NOXON
dRadio 110 von Terratec ist ein guter Anfang gemacht. Ich wünsche
Ihnen viel Freude mit diesem neuen Digitalradio.
Info-Service
Medibus-Tagung
Dr. Thomas Kahlisch | Christiane Felsmann
Seit nunmehr
acht Jahren sind wir als DZB in Medibus - der Mediengemeinschaft
für blinde und sehbehinderte Menschen e.V. - organisiert. Produzenten
und Bibliotheken, die blinden- und sehbehindertengerechte Medien
herstellen und verleihen sowie die landesweit tätigen Verbände der
Selbsthilfe im deutschsprachigen Raum sind so in einem einzigen
Verein organisiert. Alle Mitglieder sind gemeinnützig und erfüllen
Bildungsaufgaben.
Die Arbeit miteinander stärkt uns als
Bibliothek in der Lobbyarbeit gegenüber Verlagen und der Politik.
Die gemeinsamen Absprachen und Einigungen zur Produktion der Bücher
und auch der Austausch der DAISY-Titel sind Teil des Prinzips Medibus.
Während der Sommerpause trafen wir
uns zur jährlichen Sitzung des Medibus-Vorstands. Hier geht es darum,
Erfahrungen auszutauschen und künftige Entwicklungen zu planen.
Ein besonderer Meilenstein war 2010 die gemeinsame Abkehr von der
Kassette. Und dies mit vollem Erfolg, denn derzeit stehen über 40.000
DAISY-Bücher bereit.
Von besonderem Interesse sind Neuheiten
und die sich rasch entwickelnden technischen Möglichkeiten. Themen
wie die Herstellung von ebooks, die künftige Bereitstellung von
DAISY-Titeln zum Download oder auch die Nutzergewinnung spielen
für uns Bibliotheken eine übergeordnete Rolle.
Ziel ist es, die Zukunft gemeinsam
umzusetzen und hierbei die jeweiligen Stärken der Einrichtungen
zu berücksichtigen.
Das nächste Treffen steht schon im
September an. Hier treffen alle 24 Mitgliedsinstitutionen von Medibus
in Landschlacht [Schweiz] zusammen.
Talliner Tagung
Christiane Felsmann
Lasst uns Lesen!
Leseeinschränkungen und -verhalten junger Menschen - so der Titel
der im August stattgefundenen internationalen Zusammenkunft der
Bibliotheken für blinde, sehbehinderte und lesebehinderte Menschen
[LPD] in Tallinn/Estland. Wir sind über die Mitgliedschaft in der
Internationalen Vereinigung der Bibliotheken [IFLA] in dieser Sektion
aktiv.
Im Mittelpunkt der dreitägigen Sitzung
standen hierbei die jungen Nutzergruppen. Es wurden Projekte und
Angebote verschiedener Bibliotheken vorgestellt und diskutiert.
Ein Großteil der Einrichtungen darf neben blinden und sehbehinderten
Nutzern auch lesebehinderte Menschen mit Medien beliefern. Viele
Angebote im DAISY-Format 4.0 - mit Volltext und als ebook präsentiert
- werden so vor allem von Legasthenikern genutzt. Großes Interesse
galt überdies dem gesamten Themenkomplex der Online-Angebote. Sei
es der Download von DAISY-Büchern, die automatisierte Übertragung
von Schwarzdrucktiteln per Mail, die Verwendung von Apps oder die
Öffentlichkeitsarbeit vor allem in den sozialen Netzwerken des Internets.
Es ist doch immer wieder erstaunlich,
wie vielfältig in den verschiedenen Ländern Bibliotheksarbeit funktioniert.
Vieles scheint in Norwegen, Schweden oder gar Südafrika einfacher
- die Zusammenarbeit mit der Vielzahl von Verlagen und auch das
deutsche Urheberrecht stellen uns doch in so mancher Hinsicht Grenzen
auf. Dies betrifft den internationalen Austausch, unsere Nutzergruppen,
aber auch die Regularien der künftigen Online-Angebote.
Dennoch, der beständige Austausch bringt
neue Ideen und motiviert gleichermaßen.
Also: Lassen Sie uns Lesen!
Viel Spaß dabei!
Die DZB auf der REHACARE 2012
Heidrun Güntzel
Vom 10.10. 2012
bis 13.10.2012 findet die REHACARE, die Internationale Fachmesse
für Rehabilitation, Pflege, Prävention und Integration in Düsseldorf
statt.
Gemeinsam mit der Firma F.H. Papenmeier GmbH
& Co. KG aus Schwerte wird die DZB einen Gemeinschaftsstand
eröffnen.
Wir wollen in Düsseldorf einen Überblick
über unser Verlagsprogramm geben: Welche Buchneuerscheinungen in
Punktschrift oder zum Hören, welche Zeitschriften und neugestaltete
Glückwunschkarten gibt es aus Leipzig.
Den neuen Reliefkalender für das Jahr
2013 "Natur be-greifen", der Reliefdarstellungen aus Botanik, Zoologie
und Geologie zeigt, können Messebesucher genauso in Augenschein
nehmen, wie unsere neuen Mini-Pocket-Bücher für Kinder im Erstlesealter.
Diese ganz neu entwickelte Reihe eignet sich sowohl für das erste selbstständige
Lesevergnügen als auch zum Vorlesen.
Die Deutsche Zentralbücherei wird auf
der REHACARE 2012 ein ganz neues Angebot vorstellen. Aktuelle Hörbücher
vom Kinderbuch bis zum "Bürgerlichen Gesetzbuch" werden in der neuen
"argon daisy edition" auch zum Kauf angeboten.
Die Titel dieser Edition verbinden
die Vorteile kommerzieller Hörbücher mit dem DAISY-Format: Aktuelle
Titel - von prominenten Sprechern gelesen - gibt es auf einer CD
mit allen DAISY-Navigationsmöglichkeiten.
Natürlich haben Sie in diesen vier
Tagen Gelegenheit, mit Mitarbeitern der DZB ins Gespräch zu kommen.
Für Ihre individuellen Wünsche und Vorstellungen erfahren Sie kompetente
Beratung.
Messeort der REHACARE ist das Messegelände Düsseldorf,
Stockumer Höfe in 40474 Düsseldorf. Die Standnummer des Gemeinschaftsstandes:
5A09.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Das Telefon und seine Verbindungen
Christiane Felsmann
Die Urlaubszeit
ist gerade vorbei und die Mitarbeiterinnen kehren an ihre Arbeitsplätze
zurück. Ferienzeit für den Einen bedeutet meist auch Arbeitszeit
für den Anderen. Telefone und Mailempfänge werden weitergeleitet
und vertretend beantwortet. Dies verläuft meist sehr eingespielt
und unkompliziert. Jedenfalls für uns, die wir hier vor Ort sind.
Wie sich in dieser Urlaubszeit einmal
mehr zeigte, ist es für Sie als Nutzer und Kunden unseres Hauses
nicht immer ebenso bequem. Werden Telefonate weitergeleitet oder
sind die Mitarbeiter bereits in einer fernmündlichen Beratung, so
erklingt für den nun Anrufenden ein "Freizeichen". Es scheint, dass
die Bibliothek oder der Verkauf nicht besetzt sind und Telefonate
generell nicht angenommen werden. Dies kann durchaus zum Ärgernis
werden, insbesondere wenn dies wiederholt passiert.
Leider gibt es keine technischen Möglichkeiten, um
dieses "Freizeichen" in ein "Besetzt" umzuwandeln.
Sie sollten wissen, dass wir bemüht
sind, alle Anrufe anzunehmen, um Ihnen persönlich zu antworten.
Wir bitten an dieser Stelle um Geduld und Verständnis!
Hinweiskarte ermahnt Gehwegparker
Kennen Sie nicht
auch das Problem: Ein Autofahrer parkt soweit auf dem Gehweg, dass
dieser nahezu unpassierbar ist. Für Passanten mit Kinderwagen, Gehilfe
oder für Rollstuhlfahrer bleibt dann oft nur die Möglichkeit, auf
die Straße auszuweichen. Dass das nicht ganz ungefährlich ist, kann
sich wohl jeder vorstellen.
Mit witzigen Hinweiszetteln macht der
Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. (BSK) darauf aufmerksam,
dass viele Menschen auf eine freie Durchfahrt auf dem Gehweg angewiesen
sind. Die Kärtchen haben einen Haftstreifen an der Rückseite und
können damit am Fahrzeug angebracht werden.
10 dieser Kärtchen erhält man kostenlos
beim BSK e.V. gegen Einsendung eines frankierten (55 Cent) und adressierten
Briefumschlags (C6 oder DIN-lang): BSK e.V., Gehwegparker-Karten,
Postfach 20, 74236 Krautheim.
[Quelle: BSK-News]
Immer mehr ältere Menschen nutzen das Internet
Ein neuer Ratgeber gibt Tipps
zum sicheren Surfen
Immer mehr ältere
Menschen nutzen das Internet: Wie die Initiative D21 in ihrem aktuellen "(N)ONLINER
Atlas 2012" feststellt, nutzen in der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen
bereits mehr als 60 Prozent das Internet. Bei den über 70-Jährigen
sind mittlerweile 28 Prozent regelmäßig online, wobei diese Altersgruppe
den größten Zuwachs aufweist. Immer mehr ältere Verbraucher gehen
mit Smartphones und Tablet-PCs ins Netz, außerdem erfreuen sich
Soziale Netzwerke großer Beliebtheit auch bei Senioren - Trends,
die sich in den nächsten Jahren fortsetzen werden.
Der von der Bundesarbeitsgemeinschaft
der Senioren-Organisationen (BAGSO) herausgegebene "Wegweiser durch
die digitale Welt" gibt älteren Menschen wertvolle Ratschläge zum
sicheren Surfen im Internet. Mit Unterstützung des Bundesverbraucherministeriums
konnte die Broschüre seit 2008 bereits über 140.000 Mal kostenlos
verteilt werden. Die rasante Entwicklung auf dem Gebiet der Technik
und der Internetmärkte hat eine Überarbeitung des Ratgebers notwendig
gemacht. Die aktualisierte und erweiterte Neuauflage informiert
nun auch über neue Wege ins Internet durch Smartphones und Tablet-PCs.
Der neue Ratgeber zeigt auch, wie die eigenen Daten beim Online-Einkauf
durch die Wahl eines sicheren Passwortes geschützt werden können,
und gibt Tipps, die Persönlichkeitsrechte in sozialen Netzwerken
zu wahren.
"Ich freue mich, dass immer mehr Menschen das
Netz für sich entdecken", sagte Bundesverbraucherministerin Ilse
Aigner am Donnerstag in Berlin. "Gerade für Ältere bietet das Internet viele
Chancen. Nachrichten austauschen, Freundschaften pflegen, Einkäufe
tätigen, Behörden kontaktieren - das Internet erleichtert den Alltag,
wenn man die vielen Möglichkeiten richtig nutzt, die Chancen erkennt
und einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet." Auch die BAGSO-Vorsitzende
und frühere Bundesfamilienministerin Prof. Dr. Ursula Lehr ist überzeugt, dass
diejenigen, die den Einstieg wagen, begeistert sein werden und das
Internet nicht mehr missen wollen.
Die kostenlose Broschüre "Wegweiser
durch die digitale Welt für ältere Bürgerinnen und Bürger" kann
über den Publikationsversand der Bundesregierung, Postfach 48 10
09, 18132 Rostock, E-Mail: publikationen@bundesregierung.de, oder
telefonisch unter der Rufnummer 0 18 05-77 80 90 (0,14 €/Min, abweichende
Preise aus den Mobilfunknetzen möglich) bestellt werden. Sie ist
außerdem auf den Internet-Seiten der BAGSO, www.bagso.de, und des
Bundesverbraucherschutzministeriums, www.bmelv.de, eingestellt.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.bmelv.de
www.bagso.de
Schon heute an Weihnachten denken
Christiane Felsmann
Kaum ist der
Sommer hinter den bunten Blättern des Herbstes verschwunden, denken
die Ersten schon an das Weihnachtsfest. Dies mag für manche abwegig
klingen, ist aber gar nicht so falsch. Denn schnell ist das begehrte
Produkt vergriffen oder nicht im gewünschten Format erhältlich.
Hinweisen möchten wir an dieser Stelle
deshalb schon jetzt, dass Bestellungen von Büchern, CDs, Kalendern,
Zeitschriften oder weihnachtlichen Glückwunschkarten gern schon
zeitnah entgegen genommen werden. Anders als in kommerziellen Buchläden
erhältlich, produzieren wir immer nur sehr kleine Auflagen und fertigen
Bücher oft auch erst auf Bestellung individuell an.
Die Druckmaschinen und Mitarbeiter
arbeiten bis zum Fest selbstverständlich auf Hochtouren. Und doch
möchten auch wir gern sicher gehen, dass Ihr Fest eines der Freude
und nicht des Stresses wird.
Gern beraten wir Sie bei Fragen zu
Buchauswahl und geben persönliche Empfehlungen. Selbstverständlich
können Sie auch einen Geschenkgutschein für den Weihnachtsmann erwerben.
Wir sind gern für Sie da!DZB | Ilona
Portleroy
Telefon: 0341 7113 119
E-Mail : verkauf@dzb.de
Impressum
Herausgeber, Herstellung, Vertrieb
Deutsche Zentralbücherei
für Blinde zu Leipzig (DZB)
Staatsbetrieb des Freistaates Sachsen
Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig
Postfach 10 02 45, 04002 Leipzig
Tel.: 0341 7113-0
Fax: 0341 7113-125
E-Mail: info@dzb.de
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Redaktion
Karsten Sachse
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