DZB-Nachrichten
Hrsg. von der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig
(DZB)
Nr. 6 – 2012
November / Dezember
22. Jahrgang
Inhalt
Vorbemerkung
Einblicke
Make-up in der Bücherei?
Vorschau "Literaturtreff" 2013
MDR auf dem Weg zur Barrierefreiheit
Zurück in die Zukunft
Literarisches Leben
Hörbuchportale
Die Kramkiste
Brendan Behan: "Der Spanner"
Klaus Mann: "Mephisto"
LOUIS
EasyTBS
Die Weiterentwicklung des DAB/UKW-Radios NOXON dRadio 110
Info-Service
Schließzeiten zum Jahreswechsel
Lesevergnügen für junge Bücherwürmer
Aus der Bibliothek
Auszeichnung für den Relief-Wandkalender 2013 der DZB
Blinde und sehbehinderte Kinder brauchen mehr Fachpädagogen
Blindenfußball
Der Deutsche Hörfilmpreis
Blindengerechten Audioguides gehört die Zukunft
BAGSO
Es weihnachtet schon …
Impressum
Vorbemerkung
Diese Ausgabe
informiert Sie über unsere Schließzeiten zum Jahreswechsel, bitte
beachten Sie den Eintrag im Info-Service.
Neben dem Bericht über eine ganz besondere Veranstaltung
finden Sie die Vorschau auf den nächsten Jahrgang der Zeitschrift
"Literaturtreff", Informationen über den Weg des Mitteldeutschen
Rundfunks zu mehr Barrierefreiheit und die Forderungen des Bibliotheksverbandes hinsichtlich
des Umgangs mit e-Books.
Außerdem werden Internet-Portale vorgestellt, die
sich besonders mit dem Thema Hörbuch befassen. Als besonderen Service
haben wir die angeführten Links einer Kurzprüfung hinsichtlich ihrer
Barrierefreiheit unterzogen. Und natürlich erwarten Sie auch die
Rubrik LOUIS sowie die Kramkiste mit neuen Informationen.
Und wie es sich für die letzte Ausgabe
des Jahres gehört, liefern wir weihnachtliche Empfehlungen für den
Kauf von Geschenken.
Bleibt mir nur, Ihnen eine interessante
Lektüre zu wünschen und in Anbetracht der Jahreszeit alles Gute
für die sich nähernden Feiertage und den bevorstehenden Jahreswechsel.
Bis nächstes Jahr!
Es grüßt herzlich
Ihr Karsten Sachse.
Einblicke
Make-up in der Bücherei?
Heidrun Güntzel
Seit auf der
SightCity 2012 ein junger blinder Mann am Stand der DZB vor mir
stand und verzückt in meine Richtung strahlte: "Was, es gibt Hörbücher
für Blinde"?, "Was, die werden kostenlos an mich verschickt"?, weiß
ich, es ist nie sinnlos, auf sich als Einrichtung aufmerksam zu machen.
Auch der hundertste Tag der offenen Tür, an dem man zum hundertsten
Mal erklärt, dass die DZB seit 1894 Literatur für Blinde verleiht,
erreicht doch Menschen, die unsere Bücherei kennen sollten, um sich
Lebensqualität zu erhalten oder wieder zu schaffen.
Volker Lenk, Pressesprecher des DBSV,
fragte an, ob sich die DZB in der Woche des Sehens, am Tag des Weißen
Stockes am 15.10., vorstellen könnte, einen Make-up-Workshop für
blinde und sehbehinderte Frauen auszurichten.
Einerseits könnte manch Sehender der
Meinung sein, dass eine blinde Frau doch wahrscheinlich andere Probleme
hat, als sich das Gesicht mit unterschiedlichen Farben zu bemalen.
Andererseits, warum soll sich eine
blinde Frau nicht an einer zart gepflegten, samtweichen, duftenden
Gesichtshaut erfreuen? Warum soll sie nicht in ihrem Gesicht die
Konturen betonen, die der Schöpfung wirklich gut gelungen sind - sei
es Lippenbogen, Wangenknochen oder Augenbrauen?
Einerseits könnten wir, wenn wir noch
andere Kosmetikerinnen gewinnen, in Leipzig ein Netzwerk aufbauen.
Und wenn eine blinde Frau in Leipzig Passfotos machen lassen will
oder eine Familienfeier ins Haus steht, hat sie in der Stadt einen
Ansprechpartner in Sachen Schönheit.
Andererseits kann ich als PR-Referentin
die Presse motivieren am Tag des Weißen Stockes die DZB wieder in
der Öffentlichkeit präsent zu machen und auf unsere eigenen Themen
verweisen. Also gingen wir auf das Angebot von Herrn Lenk ein, eine
Verbindung zu Frau Monika Ferdinand, der Vorsitzenden des Bundesverbandes
Deutscher Kosmetiker/-innen und der DZB herzustellen.
Der BSV-Sachsen, Kreisorganisation
Leipzig, organisierte die blinden und sehbehinderten Probandinnen.
Die DZB stellte Räumlichkeit, Verpflegung, weitere zwei Kosmetikerinnen
und ein Presse-Echo.
Und der Nachmittag, der weiblichen
Schönheit gewidmet, begann mit einer guten Nachricht aus dem Munde
des Kosmetikprofis: Wir haben keine Falten!
Es gibt überhaupt keine Falten! Das
sind Erfahrungslinien. Bei Männern natürlich Denkmuster, meinte
der Fotograf. Und dann begann die Herstellung eines Tages-Make-ups
am lebenden Objekt. Ohne Spiegel. Aber mit 14 Augen, die jeden Handgriff
begutachteten, was zu lautstarken Kommentaren führte. Logisch der
Griff zu Naturfarben. Ein lichter, hautfarbener Lidschatten fällt
bei nicht ganz exaktem Sitz auf dem Augenlid nicht weiter auf. Signalgrün
wäre schlecht.
Ein etwas dunklerer Hautton kommt
im Anschluss mit der Fingerspitze direkt auf die Unterkante des
Oberlids. Beides sieht zusammen wirklich attraktiv aus. Und lässt
sich auch für nicht sehende Frauen nach einiger Übung gut applizieren.
Zur Auswahl einer Lippenstiftfarbe muss sich die blinde Frau auf
den Rat einer guten Freundin oder einer Verkäuferin verlassen. Auftragen
wiederum kann sie ihn mit der Fingerspitze allein. Selbst auf betonte
Wimpern muss sie nicht verzichten. Allerdings nicht mit Wimpernspirale,
sondern durch das alte kleine Kästchen, drin schwarze Farbe und
ein kleines Bürstchen zum Auftragen. Gut bekannt aus alten Tagen.
Inzwischen Mangelware.
13 Frauen verlebten einen entspannten
und auf dem Gebiet der dekorativen Kosmetik auch bildungsreichen
Nachmittag in der DZB. Und so konnten wir mit einer gelungenen Veranstaltung drei
Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Vorschau "Literaturtreff" 2013
KARSTEN SACHSE
Die im Abonnement
wöchentlich in Blindenkurzschrift erscheinende Zeitschrift "Literaturtreff" enthält
ausgewählte Romane und Erzählungen namhafter in- und ausländischer
Autoren in Fortsetzungen.
Nachfolgend finden Sie die Vorstellung
der für den nunmehr 26. Jahrgang 2013 vorgesehenen Titel:
Mit einer heiteren Wendekomödie wollen
wir in das neue Jahr starten: Sascha Lange: "Das wird mein Jahr"
(Aufbau-Taschenbuch-Verlag, 2011) handelt vom Abhauen und Ankommen
im Spätsommer 1989. Friedemann ist 18. Alles, was der Gärtnerlehrling
aus Leipzig vom Leben will, ist ein bisschen Rock 'n' Roll und Anke.
Doch dann sind Anke und die Mauer plötzlich weg. Und Friedemann
braucht einen neuen Plan. Was läge da näher, als im Westen zum Cannabis
züchtenden Hausfrauentröster zu werden? - Dieses Buch ist turbulente
Wendekomödie, Roadmovie und Love-Story in einem. Sascha Lange beschreibt Reise
und Eindrücke seines Protagonisten auf klarsichtige und humorvolle
Weise.
Der zweite Titel unserer Auswahl führt
nach Südengland im 19. Jahrhundert: Die junge Pell Ridley will sich
dem eintönigen Leben in Armut, das zu ihrer Zeit für Frauen nur
aus Kinderkriegen, Hunger und harter Arbeit besteht, nicht fügen.
Am Morgen ihres Hochzeitstages flieht sie mit ihrem stummen Pflegebruder
Bean zu Pferd durch die raue und düstere Heidelandschaft im Südwesten
Englands. Pferde sind Pells große Liebe, man könnte sie eine "Pferdeflüsterin" nennen.
Meg Rosoffs Roman "Davon, frei zu sein" (S. Fischer, 2010) ist eine
bemerkenswerte, handfeste, manchmal auch harte Geschichte über das
Erwachsenwerden und eine ungewöhnliche Emanzipationsgeschichte in
der Tradition des Reise- und Abenteuerromans.
Die Geschichte einer spektakulären
Flucht beschreibt auch Massimo Carlotto in "Der Flüchtling" (Tropen-Verlag,
2010) - es ist seine eigene. Packender hätte er sie gar nicht erfinden
können.
20. Januar 1976: Die 25-jährige Studentin Margherita
Magello wird in ihrem Zimmer in Padua mit 59 Messerstichen ermordet.
Massimo Carlotto, 19 Jahre, Student und Mitglied der linksradikalen
Bewegung entdeckt das Opfer und geht zur Polizei, um den Vorfall
zu melden. Er wird festgenommen und wegen Einbruchs angeklagt. Es
beginnt ein beispielloser Schauprozess.
Nach wechselhaften Untersuchungen wird
er 1978 wegen Mangels an Beweisen freigesprochen, im Revisionsprozess
des Jahres darauf jedoch zu 18 Jahren Haft verurteilt. Nach drei
Jahren Haft flieht er in den Untergrund, lebt mit Verbrechern und
Verfolgten, zunächst in Paris, später in Mexiko. Als ihn die dortigen
Behörden 1985 zurück in seine Heimat schicken, formiert sich eine
internationale Gruppe von privaten Unterstützern und Menschenrechtlern,
die 1989 die Wiederaufnahme seines Verfahrens erreichen. Elf Prozesse
mit 86 Richtern und 50 Gutachtern steht Carlotto durch - und ist
am Ende sterbenskrank. Schließlich wird er 1993 vom italienischen
Staatspräsidenten Scalfaro begnadigt. Nach seiner Freilassung 1993
beginnt Carlotto sein zweites Leben: Er wird Krimi-Autor und ist
damit sehr erfolgreich.
Leichteren Stoff liefert Kate Pullingers
Roman "Eine Liebe in Luxor" (Bloomsbury, 2011): Als die englische
Lady Duff Gordon 1862von ihrem Arzt nach Ägypten geschickt wird,
um dort im trockenen, warmen Klima ihre Tuberkulose auszuheilen,
bedeutet das auch für ihr Dienstmädchen Sally ein Exil auf unbestimmte
Zeit. So begeben sich die beiden, schwankend zwischen Staunen und
Angst vor der exotischen Fremde, gemeinsam auf eine Flussfahrt den
Nil hinauf. Begleitet werden sie von Omar, einem erfinderischen
Dragomanen und begnadeten Koch. Als Lady Duff Gordon in Luxor ihr
Korsett gegen Männerkleider eintauscht, Arabisch lernt und zu wöchentlichen
Salons einlädt, beginnt auch Sally, eine ungeahnte Freiheit zu genießen. Doch
diese Freiheit hat ihre Grenzen. Kate Pullingers beschreibt in ihrem
Roman den erstaunlichen Wandel der beiden Frauen, die sich von den
Zwängen ihrer Herkunft befreien. Der Roman beruht auf der wahren
Begebenheit der Lucie Duff Gordon, deren "Letters from Egypt" bereits
1865 erschienen.
Von der brütenden Glut Luxors begeben
wir uns dann in die Hitze Sardiniens. Michela Murgia, bekannt durch
ihren Roman "Accabadora", durchstreift in "Elf Wege über eine Insel"
ihre Heimatinsel. Auf Sardinien gibt es Höhlen, in denen Hexen wohnen,
es gibt Tote durch den Biss von Vampirfrauen und geheime Wasser,
in denen der sich spiegelnde Mond die Zukunft und ihre Täuschungen
enthüllt … Doch führen Michela Murgias elf Berichte nicht nur durch
die Geschichte und die Natur Sardiniens, sondern sie erzählt auch
von Mode, Musik, Malerei und Literatur, sodass dieses Büchlein durchaus
Reiseführerqualitäten besitzt.
David Foenkinos schildert in "Größter
anzunehmender Glücksfall" (Deutscher Taschenbuch-Verlag, 2009) die
Geschichte eines Ehepaares: Jean-Jacques und Claire sind seit acht
Jahren verheiratet, und zwischen der sonntäglichen Lammkeule bei
Claires Eltern auf dem Land und dem zukunftspessimistischen Chinesischunterricht
für die sechsjährige Tochter Louise spulen sie monoton und routiniert
ihr Ehe- und Liebesleben ab. Aus Neid auf seinen Kollegen Édouard, der
sich nach seiner Scheidung zu einem rasanten Casanova entwickelt
hat, beginnt Jean-Jacques eine Affäre mit der attraktiven Arbeitskollegin
Sonia. Doch bald verlässt er Sonia wieder. Claire, die sich nicht
lange von der neuen Liebeslust ihres Mannes täuschen lässt, engagiert ihrerseits
den schüchternen Russen Igor zunächst als Detektiv und dann als
Liebhaber. Bei einer gemeinsamen Reise nach Berlin erkennt Claire,
dass sie ihr größtes Glück gerade aufgegeben hat ... Voller Anspielungen
auf Filme wie "Der Himmel über Berlin" und "Jules und Jim" erzählt
David Foenkinos in ironischer und bisweilen skurriler Manier, aber
auch mit melancholischen Untertönen die Geschichte einer großen
Liebe.
Eine gescheiterte Ehe ist der Ausgangspunkt
für die Erlebnisse, die Sue Hubbell in ihrem Buch "Ein Jahr in den
Ozark Mountains" (SchirmerGraf, 2007) beschreibt, einem Jahrbuch
der besonderen Art, das mit dem Frühling beginnt und endet. Hubbell,
ehemals Bibliothekarin in Toronto, wurde nach ihrer Scheidung zur
Bienenzüchterin auf einer einsam gelegenen Farm im nördlichen Missouri.
In einem ganz eigentümlichen, ruhig gelassenen Stil und mit feinem Humor
berichtet sie über ihre Beobachtungen von Insekten, Bienen, Vögeln,
Pflanzen und auch von den Menschen ihrer Umgebung. Mit diesem persönlichen,
gleichzeitig so universellen Buch gelingt es ihr, uns für Dinge
in der Natur zu faszinieren, die zuvor der Wahrnehmung verschlossen
blieben.
Im Jahr 1872 schrieb der irische Schriftsteller Joseph
Sheridan Le Fanu eine düstere Novelle, die nicht nur eine der bedeutendsten
Vampirgeschichten überhaupt wurde, sondern auch einen der ersten
weiblichen Blutsauger der Literaturgeschichte präsentierte. In "Carmilla,
die Vampirin" (Diogenes-Verlag, 2011) bewohnt die hübsche Laura
mit ihrem Vater und wenigen Bediensteten ein prunkvolles, aber abgelegenes Schloss
in der idyllischen Steiermark. Das Leben ist beschaulich - bis eines
Nachts eine wundersame junge Frau ins Leben der Schlossbewohner
tritt. Niemand weiß, wer die schöne Carmilla ist; sie selbst muss
sich auf Geheiß ihrer Mutter in Schweigen hüllen. Schnell wächst
zwischen den jungen Frauen eine tiefe Freundschaft, deren wahre
Natur jedoch vorerst im Verborgenen bleibt. Erst als Laura von einer
mysteriösen Mattigkeit heimgesucht und von Tag zu Tag schwächer
wird, sucht ihr Vater verzweifelt nach den Gründen - und kommt ungewollt
der dunklen Vergangenheit Carmillas auf die Spur. Ein echter Vampirroman
voll Spannung, böser Träume und süßer Hingabe!
Auch in "Pestmarie" (Fischer-Schatzinsel,
2011) von Sylvia Görnert-Stuckmann treffen wir eine weibliche Hauptperson.
Die Handlung führt nach Schwaben zur Zeit der Bauernkriege. "Pestmarie,
Hexenkind, Teufelsbalg" - das sind die Worte, die Marie hinterhergezischt
werden, wenn sie in den Gassen von Rottweil unterwegs ist. Mit ihren
feuerroten Haaren und den katzengrünen Augen gilt sie ohnehin als
Ausgeburt des Teufels. Und als sie auch noch die Pest verschont,
muss sie mit dem Teufel im Bunde sein … die 14-Jährige muss aus
ihrer Heimatstadt Rottweil vor den Hexenjägern fliehen und wird die
Magd einer Marketenderin. Doch auch hier ist sie nicht sicher, denn
ihre Dienstherrin verfolgt ganz bestimmte Absichten …. Der gründlich
recherchierte und hervorragend erzählte Roman beschreibt nicht nur
die Welt des 16. Jahrhunderts sondern ist auch ein Entwicklungsroman.
Mit diesem gleichzeitig für jugendliche
und erwachsene Leser geeigneten Roman wollen wir den "Literaturtreff"-Jahrgang
2013 beschließen.
"Literaturtreff"- eine Empfehlung
für alle Freunde der schönen Literatur!
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MDR auf dem Weg zur Barrierefreiheit
Treffen von Senderverantwortlichen
und Spitzenvertretern der Blinden- Sehbehinderten- und Gehörlosenverbände
in Leipzig - Stufenplan soll Behinderten teilhabe erleichtern
Der MDR wird
in seinen Fernsehprogrammen und in seinen Internetangeboten die
Nutzungsbarrieren für Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen deutlich
reduzieren. In Leipzig trafen am 4. Oktober 2012 Spitzenvertreter
von Blinden-, Sehbehinderten- und Gehörlosenverbänden, der Deutschen
Zentralbücherei für Blinde, des Antidiskriminierungsbüros in Leipzig
sowie Regierungsbeauftragte aus Mitteldeutschland, mit MDR-Verantwortlichen
zusammen, um sich über die nächsten Schritte auf dem Weg zur Barrierefreiheit
im Fernsehen und im Netz auszutauschen. Fazit: Es ist einiges erreicht,
vieles auf den Weg gebracht und manches noch zu tun.
Das Treffen in Leipzig fand vor dem
Hintergrund statt, dass nach dem neuen Rundfunkbeitragsstaatsvertrag
zum nächsten Jahresbeginn künftig auch Menschen mit Behinderungen
zur Zahlung von Rundfunkbeiträgen herangezogen werden, die davon
bisher befreit waren. Dies betrifft blinde und sehbehinderte Menschen,
Hörgeschädigte und schwerbehinderte Menschen. Sie müssen künftig
einen ermäßigten Beitrag in Höhe von einem Drittel des Rundfunkbeitrags entrichten.
Nach wie vor gibt es unter bestimmten Voraussetzungen auch die Möglichkeit
der Befreiung von der Zahlungspflicht. Das betrifft etwa taubblinde
Menschen und Empfänger von Blindenhilfe oder Empfänger von Arbeitslosengeld
II, Sozialhilfe, Grundsicherung oder BAföG (detaillierte Informationen
dazu gibt es im Internet unter www.rundfunkbeitrag.de).
Die von der Gesellschaft getragene
Finanzierung garantiere, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk
allen Bürgern frei von wirtschaftlichen und politischen Einflüssen
Angebote unterbreiten kann, sagte MDR-Intendantin Karola Wille zur Eröffnung
der Leipziger Begegnung. Wille: "Wir sind für alle da und deshalb
wollen wir auch allen Gruppen ein Angebot machen, das informiert, berät,
bildet und unterhält. Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen
ist uns wichtig, deshalb wollen wir nicht nur punktuelle Aktionen zum
Abbau von Barrieren sondern ein umfassendes Angebot, das möglichst
alle nutzen können."
In den nächsten drei Jahren sollen
Barrieren für seh- und hörbehinderte Menschen in einem Stufenplan
Schritt für Schritt schwinden. Am Ende dieses Jahres werden etwa
30 Prozent der MDR-Fernsehsendungen für Gehörlose und Hörbehinderte
untertitelt sein. Bis 2015 soll dieser Anteil auf mindestens 75
Prozent steigen, kündigte der MDR an. Dies gilt dann schon 2014
für alle Erstsendungen, auch die regionalen Informationsprogramme,
in der Hauptsendezeit am späten Nachmittag und am Abend. Für 2015
plant der MDR mit einer lückenlosen Untertitelung aller Sendungen
von 11 bis 22 Uhr. Hinzu kommt eine Verdoppelung der Herstellung
von Hörfilmfassungen und Sendungen mit Audiodeskription aus dem
Bestand des MDR. Das Regionalmagazin "MDR um 11" (ab 8. Oktober
als Nachfolger von "MDR um 12") wird vom 2. Januar 2013 an im Live-Stream
im Internet und zeitversetzt in der MDR-Mediathek mit Gebärdensprache
angeboten. Ohnehin werden künftig alle bei Erstausstrahlung untertitelten
Sendungen auch bei Nachnutzungen in der Mediathek mit Untertiteln angeboten.
Die Untertitel sollen zu einem späteren Zeitpunkt auch über mobile
Ausspielungen sowie in den Mediatheken des hybriden Fernsehens (HbbTV)
nutzbar sein.
Einige Beiträge des MDR im ARD-Gemeinschaftsprogramm
"Das Erste" werden heute schon mit Live-Untertiteln versehen (zum
Beispiel "Brisant", "Feste der Volksmusik" und das Kulturmagazin
"ttt - titel thesen temperamente"). Für Filme und Serien werden
die Untertitel vorproduziert ("Tatort", "Polizeiruf 110", "In aller
Freundschaft", Dienstag-Hauptabendserien, Mittwochsfilm). Vom 1.
März 2013 an wird der MDR ausschließlich untertitelte Sendungen
ins Gemeinschaftsprogramm "Das Erste" einbringen. Ebenfalls schon
vom nächsten Jahresbeginn an wird der MDR die Dienstagabendserien
sowie seine Tierdokumentationen im "Ersten" in einer Hörfunkfassung
anbieten. Bei "Tatort", "Polizeiruf 110" und Mittwochsfilmen des
MDR für das ARD-Gemeinschaftsprogramm gibt es diesen Service für
Sehbehinderte schon seit 2009.
Die anwesenden Vertreter der Behindertenverbände
aus Mitteldeutschland sowie die Beauftragten der Länder für die
Belange von Menschen mit Behinderungen würdigten ausdrücklich den
Stufenplan des MDR auf dem Weg zur Barrierefreiheit, forderten ihrerseits aber
noch weiter gehende Schritte. So sollen ihrer Meinung nach Menschen
mit Behinderung häufiger und selbstverständlicher von den Medien
und damit von der Gesellschaft wahrgenommen werden. MDRIntendantin
Karola Wille griff diese Anregung auf und verwies auf die in diesem
Jahr eingeführten Programm-Schwerpunktsetzungen durch spezielle
Thementage im MDR. Dieses Instrument könne sie sich gut vorstellen,
um die Anliegen von Menschen mit Behinderung auffällig einem großen
Publikum bekannt zu machen.
Bemängelt wurde aus der Runde der Verbände und
Institutionen, dass unter den 43 Mitgliedern des MDR-Rundfunkrates
keine Vertreter der Menschen mit Behinderung seien. So forderte der
Behindertenbeauftragte der Landesregierung Sachsen-Anhalt, Adrian
Maerevoet, im Einklang mit mehreren Vertretern der Behindertenverbände:
"Auch der MDR-Rundfunkrat sollte in seiner weiteren Begleitung der
Angebote des MDR die Perspektive von Menschen mit Behinderungen
stärker berücksichtigen. Dazu wäre es hilfreich, wenn der Gesetzgeber
einen festen Sitz für Menschen mit Behinderungen in diesem Gremium
vorsehen würde."
Ein weiterer Vorschlag galt der Zusammensetzung
der Redaktionsteams, die sich mit dem Abbau von Barrieren beschäftigen.
Die Einbeziehung von Betroffenen könne hier Fehler vermeiden helfen,
die Nicht-Behinderte nur schwer vorhersehen können, argumentierte
beispielsweise der Direktor der Deutschen Zentralbücherei für Blinde
zu Leipzig, Dr. Thomas Kahlisch. Den Wunsch, das Gespräch zwischen
behinderten Menschen und Senderverantwortlichen zu verstetigen,
hat die MDR-Intendantin aufgegriffen und eine Einladung zu einem
jährlichen Gedankenaustausch ausgesprochen. Das Treffen von dieser
Woche sah sie als Beginn eines kontinuierlichen Dialogs: "Auf einige
Ihrer Fragen haben wir noch keine Antworten und werden sie mit den
Programmverantwortlichen diskutieren. Aber sicher ist: Wir brauchen
Ihren Rat bei der Lösung der Probleme. Unser dauerhaftes Gesprächsangebot
steht."
[Quelle: Presseinformation des mdr vom 8.10.12]
Zurück in die Zukunft
Die Uhren dürfen bei E-Books
nicht 50 Jahre zurückgedreht werden. Deutscher Bibliotheksverband
fordert Gleichstellung von E-Books und gedruckten Büchern.
Der Deutsche
Bibliotheksverband e.V. (dbv) begrüßt die zunehmende Verbreitung
von E-Books in Öffentlichen Bibliotheken als sinnvolle Erweiterung
zu klassisch gedruckten Büchern. Mehr als 500 Bibliotheken - das
entspricht 25 % der hauptamtlich geleiteten Öffentlichen Bibliotheken
in Deutschland - verleihen E-Books an Ihre Kunden. Mit zunehmender
Sorge beobachtet der Bibliotheksverband jedoch, dass Verlage verstärkt
versuchen, Bibliotheken aus dem Markt der elektronischen Bücher
auszuschließen, indem sie entweder gar keine Angebote an Bibliotheken
machen oder Preise verlangen, die jene für das gedruckte Buch um
ein Vielfaches übersteigen.
"Bibliotheken waren schon immer Vorreiter, wenn
es darum ging, neue Medien zu nutzen und sie einer breiten Öffentlichkeit
zur Verfügung zu stellen", erklärte Monika Ziller, Vorsitzende des
Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv) anlässlich der Vorstellung
des "Berichts zur Lage der Bibliotheken 2012" am heutigen Tag [19.10.12].
"Menschen mit ganz unterschiedlichen Lesegewohnheiten kommen in
Bibliotheken. Manche lesen lieber in gedruckten Büchern, andere
bevorzugen die elektronische Version. Hier gibt es keine Konkurrenz.
Die unterschiedlichen Medienformen ergänzen sich vielmehr."
Einige Verlage sehen jedoch ihren Absatz
beim Verkauf von E-Books an Endkunden als dramatisch gefährdet,
wenn Bibliotheken durch Verleih dem regulären Vertrieb weiterhin
Konkurrenz machten. Diese These von Bibliotheken als den Totengräbern
der Verlage ist so alt wie die Bibliotheksausleihe und die damaligen
Volksbüchereien. Bereits als die Bibliotheken im 19. Jahrhundert
ihre traditionelle Rolle als Exklusivinstitution von Fürsten oder
Wissenschaftlern aufgegeben haben, um in Form von Volksbüchereien
auch andere Bevölkerungsgruppen zu versorgen, gab es Proteste des Buchhandels.
Schon damals gab es die Auffassung, der Absatz im Buchhandel sei
dramatisch gefährdet, wenn Bibliotheken den Zugang zu Büchern allen
Menschen "gratis" anbieten würden. 1965 fand der Gesetzgeber in
diesem Streit eine salomonische Lösung, die bei gedruckten Büchern
unverändert bis zum heutigen Tag Bestand hat: Bibliotheken dürfen
jedes beliebige gedruckte Buch zum regulären Ladenpreis kaufen und
an alle Bürgerinnen und Bürger ausleihen. Der angenommene geringere
Umsatz durch die "bibliothekarische Konkurrenz" wird als "Bibliothekstantieme"
pauschal über eine Verwertungsgesellschaft vom Bund und den Bundesländern
entschädigt. Damit kann bei gedruckten Büchern kein Verlag mehr
verhindern, dass seine Publikationen allen Bevölkerungsschichten
zur Information zur Verfügung stehen. 1965 war man sich der demokratiesichernden
Funktion eines offenen, unabhängigen und leicht zugänglichen Informationssystems
für die Bevölkerung qua Bibliotheken vielleicht bewusster als heute.
Der dbv setzt sich dafür ein, dieses
beiderseitige Erfolgsmodell auch auf E-Books zu übertragen und somit
zu verhindern, dass bei E-Books die Uhren um 50 Jahre zurückgedreht
werden. Wie bei gedruckten Büchern sollten Bibliotheken jedes E-Book
zu Endkundenpreisen im regulären Handel erwerben können und es dann
auch verleihen dürfen. Selbstverständlich müssen Bibliotheken dabei
sicherstellen, dass nie mehr digitale Exemplare gleichzeitig genutzt
werden, als Einzellizenzen erworben wurden. Die Bindung der legalen
Kopien an erworbene Lizenzen ist im Softwarebereich ja längst gängige
Praxis. Um den Bedenken der Verleger entgegenzukommen, kann sich
der dbv eine E-Buch-Tantieme vorstellen, durch welche vermutete
Umsatzeinbrüche bei Verlagen ausgeglichen werden könnten.
Leider sieht sich der Börsenverein
des Deutschen Buchhandels im Moment außerstande, Vorschläge wie
diesen zu diskutieren. Es spricht daher einiges dafür, dass die
fraktionsübergreifende Forderung der Enquete-Kommission des Deutschen
Bundestages "Internet und digitale Gesellschaft", Bibliotheken müssten
jedes elektronisch erscheinende Buch "analog dem gedruckten Buch"
erwerben und anbieten können, doch wieder erst gesetzgeberisch durchgesetzt werden
muss.
"Wir erwarten vom Gesetzgeber die Gleichstellung
von E-Books mit gedruckten Büchern in allen Bereichen", so Ziller
weiter. "Es kann nicht angehen, dass Verlage beim unabhängigen Bestandsaufbau
einer Bibliothek indirekt mitbestimmen. In den USA werden unsere
Befürchtungen gerade wahr: Dort verkaufen drei große Verlage keine
Lizenzen mehr an Bibliotheken. Die 169 Millionen Nutzer haben folglich
keinen öffentlichen Zugang mehr zu diesen Publikationen."
Dr. Frank Simon-Ritz, Direktor der
Universitätsbibliothek der Bauhausuniversität Weimar und Vorstandsmitglied
im dbv, ergänzt: "Buchhandel, Verlage und Bibliotheken haben - bei
allen Differenzen im Detail - seit vielen Jahrzehnten kooperiert,
damit Bücher allen Menschen zugänglich sind. Es ist sehr bedauerlich,
wenn die Verlage nun bei elektronischen Büchern diesen Konsens einseitig
aufkündigen. Der Bibliotheksverband wird sich weiterhin dafür einzusetzen, dass
die Position der Bibliotheken in der digitalen Welt gestärkt wird.
Sie brauchen Zugang zu elektronischen Medien, um ihren Bildungsauftrag
erfüllen zu können und dürfen deshalb nicht von diesem neuen Marktsegment
abgeschnitten werden."
Bibliotheken sind Orte, an denen breiter
Zugang zu publizierter Information für Alle eröffnet wird. Viel
umfassender als im Handel mit aktuellen Titeln dienen Bibliotheken
der Gesellschaft als strukturiertes Gedächtnis, denn sie verfügen auch
über Bestände, die sonst gar nicht oder nur antiquarisch zu kaufen
sind.
Daher fordert der Deutsche Bibliotheksverband e.V.
Bund und Länder auf, eindeutige und einschlägige Regelungen für
faire Lizenzvergabemodelle und eine entsprechende Aktualisierung des
Urheberrechts vorzunehmen und so für Rechtssicherheit zu sorgen.
Der Deutsche Bibliotheksverband
e.V. (dbv)
Im Deutschen Bibliotheksverband
e.V. (dbv) sind ca. 2.100 Bibliotheken aller Sparten und Größenklassen
Deutschlands zusammengeschlossen. Der gemeinnützige Verein dient
seit mehr als 60 Jahren der Förderung des Bibliothekswesens und
der Kooperation aller Bibliotheken. Sein Anliegen ist es, die Wirkung
der Bibliotheken in Kultur und Bildung sichtbar zu machen und ihre
Rolle in der Gesellschaft zu stärken. Zu den Aufgaben des dbv gehören
auch die Förderung des Buches und des Lesens als unentbehrliche
Grundlage für Wissenschaft und Information sowie die Förderung des
Einsatzes zeitgemäßerInformationstechnologien.
Kontakt: Deutscher Bibliotheksverband
e.V.
Barbara Schleihagen, Geschäftsführerin,
Tel.: 0 30/644 98 99 12
E-Mail: dbv@bibliotheksverband.de,
http://www.bibliotheksverband.de,
http://www.bibliotheksportal.de
[Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Bibliotheksverbandes
vom 19.10.2012]
Literarisches Leben
Der nachfolgende Text stammt
aus dem Newsletter des Börsenvereins vom 9. August. Die darin vorgestellten
Webseiten wurden vom Betreuer der Rubrik LOUIS, Herrn Ulrich Jander, einem
Grobtest hinsichtlich ihrer Barrierefreiheit unterzogen. Zum Einsatz
kam der Screenreader JAWS 10, um auch Nutzer älterer Versionen einzubeziehen
(aktuell ist Version 13). Herr Jander beschränkte sich auf die Handhabbarkeit
der Eingangsseite und wählte dort ein oder zwei Links als Testbeispiele
aus. Die Ergebnisse seiner Tests finden Sie am Ende der den jeweiligen
Link betreffenden Textpassage. Vielen Dank an Herrn Jander!
Hörbuchportale
Hier hört der Fan
Sie sind leidenschaftliche
Hörbuchhörer, schaffen ein Pensum von bis zu 20 Titeln im Monat und
bilden sich dazu ihre dezidierte Meinung, die sie auf ihren Seiten
online stellen. Hörbuch-Blog-Betreiber sind meist recht fleißig.
Doch warum nehmen sie die Arbeit auf
sich, wenn sie doch, wie in den meisten Fällen, keine Einnahmen
damit erzielen? Der Wunsch, den Überblick über all die selbstgehörten
Hörbücher zu behalten und der Impuls, anderen mit den eigenen Rezensionen
Orientierung zu geben - das, so sagen die Blogger, motiviere sie
zu ihrer "Öffentlichkeitsarbeit". Wie viele von ihnen sich im Netz
tummeln, lässt sich kaum schätzen. Boersenblatt.net stellt einige
dieser Blogs vor. Sie kennen weitere gut gemachte, unabhängige Hörbuch-Blogs
und finden sie hier nicht wieder? Die Redaktion freut sich, wenn
Sie die folgende Liste mit Ihren Hinweisen ergänzen.
www.hoerbuch-blog.com
Zu Sebastian Püschels Überraschung
war die prägnante Domain "hoerbuch-blog" noch zu haben, und so griff
er zu und entwickelte 2010 unter dieser Adresse einen der wenigen
unabhängigen, privaten Hörbuch-Blogs mit monatlichen Neuvorstellungen
und Rezensionen. Ursprünglich wollte er den Überblick über all das behalten,
was er schon gehört hat. So begann er vor zwei Jahren, seine Titel
online zu archivieren. Mittlerweile hat Püschel fast 200 Titel rezensiert,
der Schwerpunkt liegt auf Belletristik (hier vor allem Krimis) und
Sachbüchern. Die Auswahl entspricht seinen eigenen Hörvorlieben.
Wenn es die Zeit erlaubt, schreibt Püschel auch Artikel zu Hörbuchthemen
und führt Autoreninterviews. Hoerbuch-blog.com hat, so schätzt Püschel,
bis zu 1000 Zugriffe im Monat - Tendenz steigend.
- Ulrich Janders Kurztest: Die Seite lässt sich mit dem genannten Screenreader sehr gut bedienen, sie ist gut strukturiert, auch in Überschriften eingeteilt, so dass man mit "H" von Überschrift zu Überschrift springen kann. Einen Link zu Ken Folletts "Sturz der Titanen" habe ich ausprobiert, auch das funktioniert sehr gut, ein Audiofile als Beispiel konnte dort problemlos abgespielt werden.
http://hoerspiel-freunde.de/
und www.hergehoert.de
Krimis, Grusel, Mysterie - das sind
die Genres, die Ronny Dohmen mag. Seit acht Jahren betreiben er
und sein Freund Patrick Holtheuer das Forum http://hoerspielforum-freunde.de.
Hier tauschen sich Hörbuchfans, Regisseure und Autoren aus, Hörbuchverlage
stellen ihre Programme vor, registrierte Fans schreiben Rezensionen;
im Forum geht es vorwiegend um Krimis, deshalb gibt es dort auch
einen speziellen John-Sinclair-Bereich. Der Blog zählt derzeit mehr
als 2700 Mitglieder. Um seine eigenen, recht ausführlichen Rezensionen
systematisch sammeln zu können, rief Ronny Dohmen vor zweieinhalb
Jahren seinen Blog www.hergehoert.de als reine Informationsseite
ins Leben. Derzeit schreibt er fünf Empfehlungen im Monat, aber
wenn der derzeitige berufliche Stress nachlässt, sollen es 20 und
mehr werden. Durchschnittlich 7500 Zugriffe auf seine Rezensionsseite
zählt er pro Monat.
- Ulrich Janders Kurztest zu hoerspiel-freunde: Die Seite ist zwar bedienbar, aber nicht so aussagekräftig, wie das erste Beispiel, denn hier finden sich immer wieder Links, die textlich keinen aussagekräftigen Namen haben. Damit weiß ich als blinder Nutzer nicht, was sich dahinter verbirgt, daher an solcher Stelle immer sehr vorsichtig sein, lieber nicht aktivieren. Auf der Seite soll man sich ja registrieren; die Erläuterungen dazu kann man problemlos aufrufen und durchlesen, die Registrierung selbst scheint mit einer Ausnahme auch gut handhabbar zu sein, denn die einzelnen Eingabefelder kann man gut auffinden und ausfüllen, aber die Sicherheitsabfrage bekommt man selbst nicht in den Griff, denn man soll auf ein Bild klicken und daraus Zeichen in ein Feld abschreiben; das wird als blinder Nutzer allein ohne sehende Hilfe nie gelingen. Ich denke, mit Einschränkungen ist die Seite nutzbar.
- Ulrich Janders Kurztest zu hergehoert: Die Startseite ist gut aufgebaut, auch in Überschriften. An einer Stelle wollte ich Ken Folletts "Tore der Welt" anklicken, das stand als Link so da und wurde mir angesagt, jedoch landete ich auf einem Hörspiel des WDR. Ich habe dort einmal den Link "Hörspiele" aktiviert, das funktionierte gut. Ich suchte mir dort den Titel "Mord in Serie: Wolfsnacht" und bekam dann auf der aktivierten Seite umfangreiche Informationen. Am Ende dieser Informationen befand sich ein Link, der jedoch in der Aussage keinen Rückschluss zulässt, was dann tatsächlich geschieht und wohin dieser führt. Ob und wie ich das Hörspiel bestellen könnte, konnte ich in der Kürze der Testzeit nicht ausmachen. M. E. ist die Seite mit Einschränkung nutzbar.
http://gelderblom-arthur.de
Vorwiegend Thriller und Krimis rezensiert
Myriam Gelderblom auf ihrem "Hexenritt-Blog", der seit Juni vergangenen
Jahres aktiv ist. Sie habe, sagt Gelderblom, selbst so viel von
Hörbuchrezensionen profitiert, dass sie auch etwas von ihrem Wissen
an die Hörbuchgemeinde zurückgeben wollte. Die Internetadresse http://gelderblom-arthur.de
nennt den Namen ihres Mannes, Autor des Krimis "Hexenritt", für den
die Seite mit markantem Logo und Informationen zum Buch wirbt. Seit
Bestehen hat Gelderblom mehr als 100 Rezensionen gepostet, ein Zehntel
davon bezieht sich auf gedruckte Bücher, der Rest auf Hörbücher.
Die Rezensionen sind locker-subjektiv formuliert und enden mit einer
Punktezahl auf der Skala von eins bis zehn. Die Anzahl der Zugriffe
auf ihre Seite beziffert Gelderblom auf 22.000 pro Monat. Sie veröffentlicht
ihre Rezensionslinks auch bei Twitter und Facebook - ein Grund für
die hohe Reichweite der Zugriffe. Der "Hexenritt-Blog" ist an das
Audible-Rezensionsprogramm angeschlossen.
- Ulrich Janders Kurztest: Die Seite ist gut nutzbar, ist strukturiert, auch mit Überschriften, die man mit "H" gut anspringen kann. Die Seite scheint sich zwar immer wieder einmal in kurzen Abständen zu verändern, denn die Braillezeile arbeitet flackernd, aber trotzdem kommt man auf der Seite gut zurecht. Links kann man auswählen und aktivieren. Dies habe ich testweise mit "Schließe deine Augen" von John Veron getan. Auf der neu aufgebauten Seite konnte ich umfangreiche Beschreibungen und Einschätzungen lesen und auch eine kurze Hörprobe abrufen. Die Seite ist gut bedienbar.
www.hoerspatz.de
Viele Hörbuchfans suchen offenbar lieber
den Dialog über Twitter und Co., anstatt sich direkt auf den Hörbuchblogs
zu äußern. Die Blog-Seitenbetreiber wünschen sich jedenfalls mehrheitlich,
dass die Kommentarfunktion ihrer Seiten stärker genutzt wird. Stephanie
Pelzer-Bartosch jedenfalls verzichtet auf die Kontaktfunktion. Ihre
Html-basierte Seite "Hörspatz" kann wie ein Archiv genutzt werden.
Sie enthält rund 720 ausführliche Rezensionen, vorwiegend zu Krimis
und Science Fiction. Die stattliche Zahl erklärt sich dadurch, dass
es die Seite schon seit 2005 gibt. Viele der Rezensionen finden
sich auch auf Foren wie "Hörspieltalk" und "Hörgruselspiele". Pro
Monat wird ihre Seite 30.000 mal angeklickt, berichtet die Betreiberin.
Um den Kontakt zu ihren Lesern zu halten, hat Pelzer-Bartosch schon
zweimal mit Unterstützung von Hörbuchverlagen ein Gewinnspiel auf
ihrer Seite veranstaltet.
- Ulrich Janders Kurztest: Die Internetseite ist relativ übersichtlich, gerade deshalb sehr gut nutzbar, auch wenn sie über keine Überschriften verfügt. Jedoch ist die Seite in drei Rahmen aufgeteilt, die mit "M" angesprungen werden können. Ich habe den Link "Aktuelles" ausprobiert, der gut funktionierte, auch diese Seite war sehr übersichtlich. Der Bereich "Aktuelles" begann zwar mit Links, die immer mit dem Wort "Bilder" begannen, da war nicht schlüssig, was sich dahinter verbirgt, jedoch anschließend gab es dann eine ganze Reihe von Hörbüchern, aus denen man auswählen konnte. Ich habe es dort mit "Mein Tag" von Ralf Jordan versucht. Die daraufhin aktivierte Seite war auch sehr gut zugänglich und enthielt zum Buchtitel viele Informationen, u.a. auch einen Link zum Verlag mit weiteren Informationen. Mit kleinen Einschränkungen ist die Seite sehr gut nutzbar.
http://hoerbuchforum.wordpress.com
Im Hörbuchblog "Quodlibet" von Ute
Distel findet man auch Titel, die nicht dem Mainstream folgen. Mit
ihren Rezensionen deckt sie eine beachtliche Bandbreite der Belletristik
ab - von Krimis über historische Romane bis zu literarischen Klassikern.
Auch Sach- und Jugendbücher finden Eingang in Distels Archiv. Nur
Fantasy findet man hier eher selten. Die passionierte Hörbuchhörerin
hat seit 2001 mehr als 910 Rezensionen geschrieben. Seit 2010 sind
sie auf ihrem Blog zu finden. Ihre Rezensionen enden stets mit einer
Bewertung von einem bis zu fünf Sternen. Wie der "Hexenritt-Blog"
ist "Quodlibet" an das Audible-Rezensionsprogramm angeschlossen und
entsprechend mit Audible verlinkt. Seit 2010 verzeichnet Diestel
23.000 Zugriffe auf ihre Seite. Ihrem Blog folgen 34 User - über Twitter
und Facebook pflegt sie weitaus mehr Kontakte.
- Ulrich Janders Kurztest: Auch diese Seite funktioniert recht gut, enthält Überschriften und bereits auf der Eingangsseite eine ganze Reihe von Hörbüchern mit Inhalt. Getestet habe ich dort einmal den Titel von Christiane Rösinger "Liebe ist oft überbewertet"; unkompliziert kann man sich eine Hörprobe aktivieren, die Autorin liest live, und man kann auch per Link zur Bestellung bzw. zum Download des Hörbuches gehen; auch die Informationen zum Buchtitel sind umfangreich. Man kommt mit der Seite gut zurecht, ich kann sie als sehr gut einschätzen.
www.der-hoer-buch-blog.de
"Gnadenlos ohne Rücksicht auf Verlag
oder Autor" rezensiere sie in ihrem Blog, sagt Susanne Remm. Sie
legt großen Wert darauf, sich nicht von anderen beeinflussen zu
lassen. Derzeit sind Krimi, Horror und Jugendbücher ihre bevorzugten
Genres - was man an der Tag-Cloud ihrer Startseite gut nachvollziehen
kann. Der Name "Hoer-buch-blog" täuscht ein wenig, denn Remm, die
als Rezensionsleserin und -hörerin für Audbible aktiv ist, stellt
darin auch Buchrezensionen online. Ihren Blog, den Remm auch über
Twitter und Facebook bekannt macht, gibt es seit Dezember 2010;
mehr als 90 Buch- und Hörbuchrezensionen sind dort inzwischen chronologisch
- eben in Blog-Form - aufgelistet. Pro Monat kommen zwei bis fünf
Rezensionen dazu. Unter diversen Schlagworten von "Zombie" bis "leichte
Frauenliteratur" lassen sich alle Titel recherchieren.
- Ulrich Janders Kurztest: Diese Internetseite ist bedienbar, bietet aber nur zwei Überschriften. Auch mit Hilfe von Rahmen mit "M" kommt man nicht sehr viel weiter. Man kann aber mit "L" von Liste zu Liste springen, denn auf dieser Seite sind die meisten Links in einzelnen Listen zusammengefasst. Dennoch finde ich hier die Bedienung leider etwas umständlich. Es gibt auf der Internetseite einen Bereich mit Textlinks, so wird er zumindest bezeichnet. In dieser Liste habe ich für den Test den Link "Daves Welt" ausprobiert. Dort hat man dann die verschiedensten Angebote zu Hörbüchern und Hörspielen. Auf der ursprünglich getesteten Internetseite selbst schien mir es weniger um ein umfangreiches Hörbuchangebot zu gehen, eher um die Weiterleitung auf andere Seiten, die dann entsprechende Angebote bringen. Die Seite ist bedienbar, allerdings nicht so ganz komfortabel, da kaum Überschriften vorhanden sind, Rahmen nicht sinnvoll genutzt werden können und außer mit Links per Tabtaste nur mit Listen gearbeitet werden kann. Oder man geht die Internetseite, was immer möglich ist, mit den Pfeiltasten Zeile für Zeile durch, jedoch ist das der langwierigste und sehr zeitaufreibende Arbeitsweg.
[Quelle: Boersenblatt Newsletter vom 09.08.2012; http://www.boersenblatt.net/544752/?t=newsletter]
Die Kramkiste
Unsere Bibliothekare stellen
jeweils einen Punktschrift- und einen Hörbuchtitel vor, die sich schon
länger im Bestand unserer Bibliothek befinden.
Brendan Behan: "Der Spanner"
Anatoli Krüger
[Punktschriftbibliothek]
Brendan Behan
(1923 - 1964) veröffentlichte unter einem Pseudonym 1953 eine Kriminalparodie
in Fortsetzungen in einer irischen Tageszeitung. Erst nach seinem
Tod wurde das entdeckt und der Text erstmals als Buch herausgegeben.
Der deutsche Titel ist etwas irreführend,
denn der Spanner hat nichts mit einem Voyeur zu tun. Im Original
heißt er "The Scarperer", das ist jemand, der andere verduften oder
abhauen lässt. Und damit beschäftigt sich der Spanner: für gute
Bezahlung Ausbrüche aus Gefängnissen organisieren. So auch hier.
In einem Dubliner Gefängnis sitzt der englische Gangster Tommy, er
soll demnächst nach England überstellt werden, wo ihn mindestens
lebenslänglich, wenn nicht die Todesstrafe erwartet. Also beauftragt er
den Spanner, ihn herauszuholen. Aus scheinbaren Kleinigkeiten entwickelt
der einen weitgespannten Plan. Sehr eindrücklich wird hier das Obdachlosen-
und Kneipenmilieu von Dublin geschildert, und auch der damalige
Gefängnisalltag.
Der Ausbruch gelingt. Doch nun treten
Komplikationen auf - von wegen Ganovenehre -, einer versucht den
anderen hereinzulegen. Der Spanner hat einen Klienten in Frankreich,
der von der französischen Polizei gehetzt wird. Und der besitzt
zufällig eine große Ähnlichkeit mit Tommy. Weil dieser französische
Gangster mehr Geld bietet, beschließt der Spanner, Tommy dafür zu verwenden,
die französische Polizei auf eine falsche Fährte zu setzen. Alles
scheint aufzugehen, doch der Zufall, in Gestalt einer älteren Dame von
der "Gesellschaft zum Schutz des Pferdes", mischt sich auf groteske
Weise dazwischen.
Übrigens wurde dieses Buch von keinem
Geringeren als Heinrich Böll übersetzt.
Brendan Behan führte ein unstetes Leben. Schon
mit 14 Jahren trat er in die I.R.A. (Irisch Republikanische Armee)
ein und 1939 wurde er zu drei Jahren Jugendhaft verurteilt, weil
er sich an einem Sprengstoffattentat der I.R.A. in Liverpool beteiligte.
Es folgten weitere Gefängnisaufenthalte. Diese Zeit hat er in seiner
Autobiographie "Borstal Boy" beschrieben.
Ab 1951 war er freischaffender Schriftsteller,
vor allem Dramatiker. In seinen Stücken setzte er sich gegen die
Todesstrafe ein und distanzierte sich von der terroristischen Praxis
der I.R.A. Er war ein ungebärdig-streitlustiger, respektloser Geist.
Dabei pendelte er zwischen Irland und Frankreich hin und her, war
in den Dubliner Kneipen ebenso zu Hause, wie in Pariser Absteigen.
Brendan Behan: "Der Spanner" (2 Bände,
kh., BNA 4778). In der Hörbücherei kann man von Brendan Behan "Der
Spanner" (H003298) und "Borstal Boy" (H006878) ausleihen.
Klaus Mann: "Mephisto"
Jörg Klemm
[Hörbücherei]
Die nachfolgend
besprochene Ausgabe stammt aus dem Jahr 1956 und erschien im Aufbau-Verlag
zu Berlin.
Alles beginnt mit einem schwelgerisch
geschilderten Fest, der Geburtstagsfeier des deutschen Ministerpräsidenten,
hier "der Dicke" genannt, namenlos bleibend im gesamten Roman (außer in
gelegentlichen Einlassungen seiner ihn "Männe" nennenden Geliebten).
Dem geschichtsbewanderten Leser ist dieser "Dicke" sehr wohl als
Fliegergeneral Herrmann Göring bekannt. Gastgeber des Fests ist
der Protagonist des Romans, Hendrik Höfgen, Intendant der Deutschen
Staatstheater.
Nach dem Feuerwerk von Romanbeginn
liest man die Geschichte des begabten, noch wenig bekannten Schauspielers,
der sich vom Hamburger Theater über ein Gastspiel in Wien den Erfolg
im Berlin der späten zwanziger Jahre erarbeitet, um sein anfängliches
Kokettieren mit der neuen Macht im Staate zu zementieren und am
Ende des Romans, nach dem Über-Bord-Werfen vieler Ideale - an deren
Echtheit uns Klaus Mann jedoch stets zweifeln lässt! - ebenjener
Intendant der Deutschen Staatstheater zu sein. Auf seinem Weg nach
oben verliebt, verlobt, verheiratet er sich mit einer Intellektuellentochter,
die wir unschwer als Abbild Erika Manns identifizieren, tändelt
herum mit linken Kulturkreisen und wird am Ende doch eine wichtige
Stütze, eines der Aushängeschilder des Dritten Reiches sein.
Klaus Mann brachte das Buch 1936, er
selbst damals bereits im Exil, auf das Ansinnen eines Kollegen heraus.
Interessanter- und verwirrenderweise bezeichnete er es selbst keineswegs als
Schlüsselroman, was jedoch schwer vermittelbar ist. Zu eindeutig
sind die Ähnlichkeiten zwischen Hendrik Höfgen und Gustaf Gründgens,
zwischen Barbara Bruckner und Erika Mann, zwischen Nicoletta von
Niebuhr und Pamela Wedekind; selbst die Dunkle Venus, mit der Höfgen
seine ungewöhnlichen Sexpraktiken ausübt, ist eine reale Künstlerin
jener Tage.
Klaus Mann untertitelt sein Werk "Roman
einer Karriere", und wahrlich, ein solcher ist es! Sehr genau, präzise
bis zur Erbarmungslosigkeit beobachtete Klaus Mann die ihn inspirierenden Persönlichkeiten
und schrieb diese Beobachtungen unglaublich packend nieder. Abgesehen vom
riesigen Lesevergnügen und dem Philosophieren über die Flexibilität
des menschlichen Charakters, der Freude am Erforschen der Abgründe
in den großen Rollen von Höfgen-Gründgens, ob Mephisto oder Hamlet,
macht es gewaltigen Spaß, nach der Lektüre Querverweisen zu folgen
und die Lebensgeschichten der einzelnen Romanvorbilder - und natürlich
die von Klaus Mann - zu studieren. Und doch: das allerwichtigste
ist hier das Lesevergnügen! Den Mephisto kann man immer wieder genießen,
und stets aufs Neue wird man sich an den grünen Stiefeln von Nicoletta
von Niebuhr ergötzen. Doch mögen auch schon Dutzende Kritiker über "Mephisto"
geschrieben haben: die beste PR für "Mephisto" war wohl doch das
von Gründgens' Adoptivsohn erwirkte Erscheinungsverbot des Romans
in der Bundesrepublik. Das Buch wurde als Schulstoff im Literaturunterricht
der DDR von ostdeutschen Abiturienten Jahre eher gelesen als von
der westdeutschen Leserschaft (die sich das Buch selbstverständlich
aus der DDR beschaffte). Offiziell erschien der "Mephisto" in der
Bundesrepublik erst 1981 bei Rowohlt. Was würde Klaus Mann dazu
geschrieben haben?
Und nun: genug geschrieben, jetzt heißt
es ZUHÖREN!
Und wer nun das Buch hören möchte:
Ausleihnummer: H000137. Die Sprecherin ist Christine Nitsche-Geithner.
Umfang gut 12 Stunden. Wer das Buch sofort haben möchte, bitte vermerken. Wir
werden dann eine Sofortbrennung auslösen, wenn der Titel nicht am
Lager ist. In Punktschrift ist der Roman ebenfalls erhältlich: 3
Bde., kzp.98, BNA 1611 bzw. 53,70 EUR, BNV 4535
Weitere Titel von Klaus Mann
im Hörbuchbestand
- "Abenteuer des Brautpaars", H014547
- "Flucht in den Norden", H009489
- "Letztes Gespräch", H006767
- "Symphonie Pathétique", H009668
- "Treffpunkt im Unendlichen", H018053
- "Der Vulkan", H003465
- "Der Wendepunkt", H004096
LOUIS
Betreuer dieser Rubrik ist Herr
Ulrich Jander (Tel.: 0341 7113-145, Fax: 0341 7113-125, E-Mail:
Ulrich.Jander@dzb.de). Detaillierte Ausführungen zu den Themen können
direkt bei ihm abgerufen werden. Selbstverständlich erhalten Sie
auch Antwort auf Fragen, die uns in Blindenschrift, auf Kassette
oder in Schwarzschrift erreichen. Mehr zu LOUIS gibt es im Internet unter
www.dzb.de/louis.
EasyTBS
Wiederkehrende Textbausteine
in ein Schriftstück einfügen
Ulrich Jander
Sicher fast
jeder Computernutzer stand schon einmal vor der Frage, ob es nicht
eine einfache Möglichkeit gibt, immer wiederkehrende Textteile,
wie z. B. den Absenderbereich in einem Schriftstück, aus einer Liste
aufrufen und in das neue Dokument einfügen zu können. Im Textverarbeitungsprogramm
Word von Microsoft gibt es hierfür den Bereich der Vorlagen, der
jedoch für den blinden oder sehbehinderten Anwender kaum oder nur
bedingt nutzbar ist. Die Alternative besteht in einem kleinen Windows-Programm
mit dem Namen EasyTBS, es ist nur ca. 30 KB groß und von dem blinden
Hobbyprogrammierer Wolfram Floßdorf aus Köln entwickelt worden.
Sie können es als kostenlose Software (Freeware) aus dem Internet herunterladen
unter:
http://www.softcologne.de/winprogs/winprogs.htm.
Wolfram Floßdorf freut sich natürlich
als Freizeitprogrammierer auch über eine kleine Spende, da vor allem
die barrierefreien Windows-Programme, die mit Sprachausgabe und Braillezeile
gut funktionieren, in der Entwicklung zeitintensiv sind. Auf der
genannten Internetseite wird eine ganze Reihe an verschiedenen Programmen
angeboten; auf der Hauptseite gibt es auch einen Link zu Spielen
für Blinde mit einer Braillezeile.
Das Programm EasyTBS besteht nur aus
einer kleinen Datei, die nicht einmal installiert werden muss. Der
Entwickler, Herr Floßdorf, schreibt auf seiner Internetseite folgendes:
Zitatbeginn:
"Dies ist ein sehr bequemes und einfaches
Programm, mit dem man in jede beliebige Windows-Anwendung einmal
erstellte Textbausteine (TBS) einfügt.
Hierzu erstellt man einfach im zugehörigen
Ordner, wo EasyTBS.exe liegt, eine Datei namens EasyTBS.txt. Diese
muss mit einem beliebigen Standard-Editor erstellt werden (z.B.
der Editor im Zubehör von Programme im Startbereich).Jeder TBS beginnt
mit den drei Großbuchstaben TBS, gefolgt von einem Doppelpunkt und
unmittelbar dahinter der Name, den man diesem TBS geben möchte.
Auf die Folgezeile oder Folgezeilen
schreibt man nun den kompletten TBS mit oder ohne Enter, mit oder
ohne Leerzeilen.
Einen neuen TBS beginnt man wiederum
auf einer neuen Textzeile nach obigem System. Zur besseren Lesbarkeit
empfehle ich eine Leerzeile vor der Zeile, die mit TBS beginnt.
Zwei Dinge sind noch zu
tun:
- Bitte eine Verknüpfung zum Desktop erstellen
- dieser Verknüpfung einen beliebigen Hotkey (eine Tastenkombination) zuordnen. Ich nehme hier immer STRG-Alt+T.
Steht man in DATAWORD, oder
Word oder in Outlook in einer zu schreibenden Mail oder in einer
anderen Anwendung, die Texte aufnehmen kann, drückt man STRG-ALT-T,
wählt im Listenfeld den TBS aus und drückt Enter. Der TBS steht
nun in der aktuellen Anwendung und EasyTBS ist geschlossen. Möchte
man keinen TBS auswählen, drückt man ESCAPE.
Ich denke noch simpler und effektiver
geht's kaum noch.
EasyTBS läuft unter XP und Windows
7. Ob es auf älteren Betriebssystemen auch läuft, weiß ich nicht.
Wichtig ist aber folgender Hinweis:
Damit EasyTBS läuft, muss das Programm .NET Framework v4 auf dem
System installiert sein!"
Zitatende.
Beide Programme, sowohl
die EasyTBS-Datei als auch das Framework-Programm, welches jedoch
ca. 49 MB groß ist, kann ich Ihnen zur Verfügung stellen und zuschicken.
Wenn Sie möchten, füge ich eine Beispieldatei von EasyTBS.txt hinzu,
an deren Inhalt Sie eindeutig ablesen können, wie Ihre konkrete
Textdatei mit den Textbausteinen aussehen sollte. Der hier zitierte Text
aus dem Internet erscheint auch, wenn man die EasyTBS.exe aufruft
und noch keine EasyTBS.txt existiert.Mit EasyTBS ist es tatsächlich
sehr einfach, Textbausteine einmalig zu erstellen, die man immer wieder
benötigt, diese auszuwählen und in ein Dokument oder in eine E-Mail
einzufügen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit dem
Programm EasyTBS. Für Fragen oder Hinweise stehe ich Ihnen gern
in der DZB in Leipzig zur Verfügung.
Die Weiterentwicklung des DAB/UKW-Radios NOXON dRadio 110
Ulrich Jander
In der letzten
Ausgabe der DZB-Nachrichten berichtete ich ausführlich über das
obige Radio. Die Herstellerfirma Terratec hat softwareseitig einiges
getan; sie entwickelte das Betriebssystem des Radios weiter und
vervollständigte die akustische Senderliste, die man am Radio vom angesteckten
USB-Speicherstick abrufen kann. Die gegenwärtig letzte Aktualisierung
ist vom 26.09.2012.
Die Weiterentwicklung des Betriebssystems (Firmware)
merkt der Nutzer in erster Linie im Menü im Bereich Konfiguration.
Der Wecker kann jetzt auch so eingestellt werden, dass er sich entweder
mit einem Signalton oder mit dem zuvor eingestellten Radioprogramm,
entweder digital über DAB oder über UKW, meldet. Es ist denkbar,
dass die Firma Terratec auch noch andere Kleinigkeiten im Betriebssystem
verbessert hat, was mir aber bisher nicht aufgefallen ist.
Bezüglich der Sprachdateien auf dem
Stick ist es entschieden umfangreicher geworden, es sind jetzt ca.
600 Sprachdateien verfügbar, zuvor waren es etwas mehr als 300.
In erster Linie sind jetzt DAB-Radiostationen der einzelnen Bundesländer
hinzugekommen, vor allem die ARD-Sender, wie z. B. SWR, MDR, RBB
oder NDR. So müsste jetzt im DAB-Bereich die akustische Ansage der
Radiostation in den meisten Fällen funktionieren, wenn Sie zuerst
das große Drehrad an der Vorderseite hineindrücken und dann entweder
langsam nach links oder rechts drehen. Wenn Sie die ausgewählte
und angesagte Radiostation hören möchten, drücken Sie wieder das
große Drehrad hinein.
Die aktuellen Dateien können Sie von
der Internetseite www.terratec.de unter Auswahl des Radiotyps im
Downloadbereich herunterladen. Auf Grund des teilweise grafischen
Aufbaus der Internetseite bei Terratec kann die Auswahl des Radiotyps
und das Auffinden des richtigen Links zum Herunterladen etwas schwierig
sein. Sowohl die Firmware-Datei als auch das Sprachpaket bekommen
Sie als zip-Dateien, die Sie auf Ihrem Rechner zuerst auspacken
und dann auf Ihren Speicherstick kopieren müssen. Die ausgepackten
Sprachdateien liegen im Ordner "dRadio100", der als solcher mit
seinem gesamten Inhalt auf den Stick kopiert wird. Die Firmware
ist nach dem Auspacken eine Datei, die in das Hauptverzeichnis des
Speichersticks zu kopieren ist. Wenn Sie den Speicherstick mit der Firmware
an das Radio anstecken, so muss zuvor das Gerät völlig vom Strom
getrennt sein. Nach dem Anstecken des Sticks schalten Sie das dRadio
in der Weise ein, dass Sie zuerst die Scantaste, Oberseite auf der
zweiten Reihe die ganz linke Taste, betätigen, gedrückt halten und dazu
auf der Rückseite den Kippschalter zum Einschalten des Radios bedienen.
Diesen Aktualisierungsvorgang sollten Sie mit sehender Hilfe durchführen,
da lediglich auf dem Display der Arbeitsweg dargestellt und dort
mit dem Wort "done" das Ende der Aktualisierung angezeigt wird.
Anschließend kann das Radio ausgeschaltet, der Speicherstick entfernt
und dann das Gerät wieder eingeschaltet werden. Auch wenn die aktuellen
Sprachdateien auf den Speicherstick kopiert sind, dann müssen Sie
vor dem Anstecken des Sticks an das Radio dieses zuerst völlig vom
Strom trennen, dann den Stick anstecken, den Stecker wieder in die
Steckdose einführen und dann zuletzt das Radio einschalten. Nach
einer kurzen Pause muss das Radio zuerst akustisch das Wort "ein"
wiedergeben, bevor ein Radiosender ertönt. Damit wissen Sie, dass
das Radio die Sprachdateien erkennt und sowohl die DAB-Sender als
auch die Menüeinträge angesagt werden.
Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen die
Dateien zur Verfügung stellen. Da schon allein die Sprachdateien
einen Gesamtumfang von über 15 MB aufweisen, kann ich Ihnen diese
per Mail leider nicht übersenden. Sie müssten mir bitte ein Speichermedium,
Stick oder Speicherkarte, zuschicken, worauf ich alle Dateien kopiere
und Ihnen dann den Speicher zurückschicke.
Das NOXON dRadio 110 von Terratec ist
kein Spezialgerät, sondern ein handelsübliches Digitalradio, welches
dort im Fachhandel angeboten wird, wo Geräte der Firma Terratec
vertrieben werden. Jedoch Anfragen und Kaufbestellungen können auch
direkt gestellt und abgegeben werden bei der Firma Terratec unter
Telefon (02157) 8179-14 (Montag bis Freitag, 10-13 und 14-18 Uhr)
sowie per E-Mail unter briefkasten@terratec.de. Sie sollten unbedingt
bei der Bestellung darauf hinweisen, dass Sie das Radiogerät mit
Speicherstick und den dortigen Sprachdateien beziehen wollen, wenn
Ihnen dies wichtig ist.
Viel Freude mit dem aktuellen NOXON-Radio dRadio
110. Für Fragen oder Hinweise erreichen Sie mich gern in der DZB
in Leipzig.
Info-Service
Schließzeiten zum Jahreswechsel
Jana Waldt
Alle Jahre wieder
…
An dieser Stelle möchten wir unsere
Bibliotheksnutzer daran erinnern, dass die DZB vom 27. Dezember
2012 bis einschließlich 1. Januar 2013 geschlossen bleibt. Am 20.12.
können letztmalig Ihre Bestellungen bearbeitet werden. Wenn Sie
also zwischen den Feiertagen nicht auf Hör- oder Punktschriftbücher
verzichten und eine größere Lieferung erhalten möchten, teilen Sie
uns dies bitte bis spätestens 12. Dezember mit.
Sollten Sie konkrete Weihnachtsliteratur-Wünsche
haben, können Sie uns diese gern ab sofort mitteilen. Erinnern möchten
wir an dieser Stelle außerdem, dass alle Hörer, die ständig mehr
als 3 Hörbücher im Umlauf haben, wie jedes Jahr automatisch zusätzliche
Titel erhalten werden. Informieren Sie uns bitte rechtzeitig, falls
Sie dies nicht wünschen.
Lesevergnügen für junge Bücherwürmer
Christiane Felsmann
Mit dem Leipziger
Lesekompass gibt es eine attraktive Buchauswahl für Kinder und Jugendliche.
Seit diesem Jahr werden von der Stiftung Lesen und der Leipziger
Buchmesse aus den 8.000 Neuerscheinungen des Bereiches 30 Titel ausgewählt
und prämiert. Im Mittelpunkt stehen jeweils zehn Bücher, Hörbücher
oder auch DVDs für Kinder von zwei bis sechs Jahren, Kinder von sechs
bis zehn Jahren und die jungen Leser im Alter zwischen zehn und
14 Jahren. Es sind allesamt Bücher, die Lesespaß mit einem lesefördernden
Ansatz verbinden. Der Bezug zu den Lesewelten der Kinder und das
Aufgreifen aktueller Trends macht es Eltern, Erziehern, Lehrern und
den jungen Lesern selbst einfacher, diese Titel auszuwählen.
Wir bieten nun einen Großteil der im
Schwarzdruck erhältlichen Lesekompass-Werke im handlichen A4-Format
mit Ringbindung in Voll- und Kurzschrift. Umfangreichere Bücher
werden im DAISY-Format aufgesprochen. Ganz neu ist die Möglichkeit,
jeden der Braille-Titel zusätzlich auch in elektronischer Form als
eBraille auf CD-ROM zu erwerben. Hier erhält der Leser die Brailledaten
mit HTML-Struktur, das Inhaltsverzeichnis ist dabei mit den entsprechenden
Überschriften verlinkt. So ist das Lesen an der Braillezeile einfach
und unkompliziert.
Die Aufstellung der einzelnen Bücher
finden Sie ausführlich in der aktuellen Bücherliste.
Aus der Bibliothek
Dank einer Kooperation
mit der Estnischen Blindenhörbücherei in Tallinn ist es uns ab sofort möglich,
eine Auswahl russischsprachiger DAISY-Titel in der Hörbuchausleihe
anzubieten. Sie finden diese rund 100 Bücher im Online-Katalog in
der Kategorie Fremdsprachige Literatur. Gern geben wir Ihnen auch
persönlich Auskunft oder stellen Ihnen eine Liste der Titel zusammen.
Auszeichnung für den Relief-Wandkalender 2013 der DZB
Heidrun Güntzel
Am 17.August
2012 erhielten wir die Nachricht, dass die Auszeichnungen "gregor
international calendar award 2013" für Verlagskalender entschieden
sind. Und ein fettgedruckter Satz: "Sie sind unter den Preisträgern
- herzlichen Glückwunsch" strahlte uns entgegen.
Die Prämierung nahm der Graphische
Klub Stuttgart e. V. und seine Partner, das Ministerium für Finanzen
und Wirtschaft Baden-Württemberg und der Verband Druck- und Medien
in Baden-Württemberg vor. 858 Kalender wurden von den Verlagen in
unterschiedlichsten Kategorien wie "Dekorative Kunst/Design" oder "Städte/
Architektur" oder "Kinder" eingereicht.Der Wandreliefkalender der
DZB für das Jahr 2013 lässt sich schlecht in eine der vorgegebenen
Kategorien stecken. Im weitestgehenden Sinne ein "Natur"-Kalender,
aber weder fotografiert noch gemalt, stattdessen mit einer taktilen Folie
über dem farbigen Monatsmotiv, sowohl der Botanik, als auch der
Zoologie, als auch der Geologie zuzuordnen.
Nun erhielt also unser Kalender eine
Silbermedaille. Unser Prachtstück ist auf der Frankfurter Buchmesse,
den Stuttgarter Buchwochen, bei der Kalender-Ausstellung in Karlsruhe
und natürlich auch auf der Leipziger Buchmesse zu sehen.
Aber Sie können sich den prämierten
Kalender natürlich auch selbst ansehen:
Relief-Wandkalender 2013 "Natur
be-greifen"
Format 26,5 x 33,5 cm
Ringblock mit Aufhängung
19,90 €
BNV 7114
Blinde und sehbehinderte Kinder brauchen mehr Fachpädagogen
Anlässlich des
"Internationalen Tags des weißen Stockes" der Vereinten Nationen
am 15. Oktober schlugen drei Selbsthilfeorganisationen Alarm: Nach
ihren Schätzungen fehlen in Deutschland 400 Blinden- und Sehbehindertenlehrer.
So müssen blinde Kinder von Lehrern unterrichtet werden, die keine
Blindenschrift können, und sehbehinderte von solchen, die sich mit
Sehschärfe, Gesichtsfeld und Blendempfindlichkeit kaum auskennen.
Nur fünf Hochschulen vermitteln hierzulande das
nötige Fachwissen, um Schülern mit Seheinschränkung alles beizubringen,
was ihre sehenden Altersgenossen auch erfahren. Doch die wenigen
Sonderpädagogen, die jedes Jahr ihren Abschluss machen, reichen
bei weitem nicht aus, um die freien Stellen zu besetzen.
Verschärft wird das Problem dadurch,
dass sich Deutschland durch die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention
verpflichtet hat, für die Inklusion behinderter Menschen auch in
der Beschulung zu sorgen. Das bedeutet, dass in Zukunft noch mehr
Blinden- und Sehbehindertenpädagogen gebraucht werden als heute.
[Quelle: DBSV-direkt]
Blindenfußball
Vier Jahre nach
dem ersten Titelgewinn im Jahr 2008 ging der Meisterpokal der Blindenfußball-Bundesliga
erstmals wieder nach Marburg. Stuttgart musste sich nach drei Meisterschaften in
den Jahren 2009 bis 2011 mit dem zweiten Platz zufrieden geben.
Die Deutsche Blindenfußball-Bundesliga
wird seit 2008 gemeinsam von der Sepp-Herberger-Stiftung, dem Deutschen
Behindertensportverband und dem DBSV ausgerichtet. Rund 10.000 Zuschauer
verfolgten die sechs Spieltage der fünften Saison. Drei Termine
für das kommende Jahr stehen bereits fest: am 15. Juni in Regensburg,
am 24. August in Soest und das Finale am 14. September auf dem Schlossplatz
in Stuttgart.
[Quelle: DBSV-direkt]
Der Deutsche Hörfilmpreis
Die begehrte
Auszeichnung geht in die 11. Runde und wird im Frühjahr 2013 vom
Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV) im Atrium
der Deutschen Bank, Unter den Linden, verliehen.
Bis zum 15. November 2012 können besonders gelungene
Hörfilm-Produktionen sowie Initiativen und Projekte, die auf besondere
Weise zur Verbreitung und Weiterentwicklung des Hörfilms beigetragen
haben, beim DBSV eingereicht werden.
Weitere Informationen gibt es unter:
www.deutscher-hoerfilmpreis.de
Blindengerechten Audioguides gehört die Zukunft
Audioguides
sind aus Museen nicht mehr wegzudenken. Was liegt näher, als die
beliebten Geräte so auszustatten, dass auch Besucher mit Seheinschränkung
etwas davon haben?
Auf einer zusätzlichen Tonspur können
problemlos die nötigen Informationen vermittelt werden, die blinde
und sehbehinderte Menschen benötigen - welche Frisur trägt die Frau
auf dem Bild, welche Abmessungen hat das Kunstwerk? Auch Informationen
zur Orientierung im Museumsgebäude sind eine wertvolle Unterstützung.Die
Koordinierungsstelle Tourismus im Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)
hat deshalb am 12. Oktober im Rahmen der Woche des Sehens auf einer
Fachtagung in Mainz Empfehlungen zur barrierefreien Gestaltung von
Audio- und Multimediaguides verabschiedet.
Hersteller und Kuratoren erhalten damit
eine umfassende Grundlage für ihre Arbeit - und können neue Zielgruppen
erschließen. Denn laut Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO würden
1,2 Mio. blinde und sehbehinderte Menschen in Deutschland von entsprechend
ausgestatteten Geräten profitieren. Übrigens erleichtert eine sehbehindertengerechte
Gestaltung auch dem wachsenden Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung
den Museumsbesuch.
Entwurf des Empfehlungskataloges unter: www.barrierefreie-audioguides.dbsv.org
[Quelle: DBSV-direkt]
BAGSO
Ursula Lehr erneut zur Vorsitzenden
der BAGSO gewählt
Bonn, 24.10.2012:
Mit überwältigender Mehrheit wählten die Delegierten der Bundesarbeitsgemeinschaft
der Senioren-Organisationen (BAGSO) die Alternswissenschaftlerin
und ehemalige Bundesministerin Prof. Dr. Ursula Lehr für weitere
drei Jahre zu ihrer Vorsitzenden. "Ich möchte weiter dazu beitragen,
dass sich ein realistisches und differenziertes Altersbild durchsetzt,
außerdem möchte ich Menschen dazu ermutigen, sich zu engagieren,
aber auch dafür Sorge tragen, dass sich die Rahmenbedingungen für
das freiwillige Tätigsein älterer Menschen verbessern. Und nicht
zuletzt liegen mir die Themen ‚Wohnen im Alter' und ‚Pflege' am Herzen",
so Ursula Lehr.
Unter dem 1989 gegründeten Dachverband haben
sich 111 Verbände zusammengeschlossen, um gemeinsam die Interessen
älterer Menschen gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
zu vertreten. Alle drei Jahre veranstaltet die BAGSO den Deutschen
Seniorentag.
Als stellvertretende Vorsitzende wurden
Karl Michael Griffig, Kolpingwerk Deutschland, und Ruth Brand, SPD
AG 60plus, gewählt.
Weiter wurden in den BAGSO-Vorstand
gewählt: Dr. Erika Neubauer, Evangelisches Seniorenwerk; Katrin
Markus, Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von
Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei Behinderung (BIVA);
Friederike de Haas, Senioren-Union der CDU Deutschlands; Jobst Heberlein, Bundesarbeitsgemeinschaft
der Landesseniorenvertretungen.
[Quelle: Pressemitteilung 18/2012]
Es weihnachtet schon …
Weihnachtliche Empfehlungen
Christiane Felsmann
Heute Mittag
reichte mir ein Kollege - der meine Vorliebe für Süßes kennt - eine
knisternde Tüte entgegen. Printen mit Schokoladenüberzug, wie sich
herausstellte. Eigentlich lehne ich ja Weihnachtsgebäck bis zum
Beginn der Adventszeit ab. Doch der kleine Hunger und die Versuchung waren
zu groß. Und ich muss gestehen: Es hat wunderbar geschmeckt! Nun
ist es so, wenn es schmeckt, ist die Weihnachtszeit nicht weit hin! Um
auch Ihnen die Tage bis zum Fest zu versüßen oder Ihnen bei der
Wahl des einen oder anderen Geschenkes behilflich zu sein, finden
Sie im Folgenden eine Auswahl verschiedener weihnachtlicher Angebote.
Die Kinderbuchreihe "Mini-Pocket" und die handlichen Titel aus dem Leipziger
Lesekompass werden hier nicht gesondert aufgeführt, eignen sich
aber bestens als Präsent für die kleinen Leseratten. Selbstverständlich
ist auch das gesamte Repertoire der Kalender für das neue Jahr eine
Empfehlung für den Gabentisch.
Feuersee, Hermann: "Der kleine
kulinarische Adventsbegleiter"
Hermann Feuersee weiht in diesem vergnüglichen
Adventsbegleiter in 24 kulinarischen Kapiteln in die verschwiegenen
Geheimnisse der Advents- und Weihnachtsküche ein, verrät originelle
Varianten von Fasan und Ente, Karpfen und Zander, erzählt von einem
vergessenen Rezept für wirklich gute Trinkschokolade und lässt den
Leser auch bei dem Versuch, Anisplätzchen selbst zu machen, nicht
allein.
- 2 Bde., Kurzschrift, 22,50 €, BNV 6006
- 2 Bde., Vollschrift, 22,50 €, BNV 6005
Guter, August: "Festlich kochen
und backen für Advent und Weihnachten"
Die Küche der Advents- und Weihnachtszeit
ist geprägt von Backvergnügen im Familien- und Freundeskreis sowie
von festlichen Menüs. Dieses Buch spiegelt den ganzen Reiz der Weihnachtsküche
wider.
- 2 Bde., Kurzschrift, 22,50 €, BNV 6559
"Weihnachtsgeschichten für
Millionen"
Er ist das Urgestein der deutschen
Fernsehunterhaltung und einer der beliebtesten ZDF-Moderatoren:
Dieter Thomas Heck. Seine Aufgabe sieht er darin, Menschen zu unterhalten
und Freude zu bereiten. Genau das will er auch mit seinem Weihnachts-Lesebuch
- unterhaltsame und besinnliche Momente schenken. Die von ihm ausgewählten
Weihnachtsgeschichten für Millionen lassen uns Stress und Hektik
für eine Weile vergessen: Sie erzählen vom Zauber der Weihnacht
und stimmen uns ein auf das schönste Fest des Jahres. Mit Geschichten
von Hans Christian Andersen, Hans Fallada, Karl Haiding, Agnes Harder,
Selma Lagerlöf, Theodor Storm, Horst Weimann u.a.
- 2 Bde., Kurzschrift, 22,50 €, BNV 6056
- 2 Bde., Vollschrift, 22,50 €, BNV 6055
"Der silberne Krug und andere
Erzählungen zur Weihnacht"
Inhalt: Erzählungen von Luise Rinser,
Truman Capote, Francois Mauriac, Hermann Bang, Philipp Wiebe, Heinz
Liepmann, Marcel Pobé, Josef Reding, Christel Eckern, Kurtmartin
Magiera, Ruth Schaumann, Roman Brandstaetter.
- 2 Bde., Kurzschrift, 22,50 €, BNV 3428
- 2 Bde., Vollschrift, 22,50 €, BNV 3429
Weihnachtskarten
- Herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße - Reh unter Tannen am verschneiten Berghang - mit CD, 5,50 € (BNV 2940)
SONDERAKTION - Karten mit farbigen
Reliefs mit Umschlag und Einlegeblatt, 1,00 €
- Frohes neues Jahr - Glücksschwein und Hufeisen (BNV 2610)
- Frohe Weihnacht - Tannenzweig mit Glöckchen (BNV 2611)
- Frohe Weihnacht und ein gutes neues Jahr -Tannenzweig mit Kerze (BNV 2612)
- Liebe Grüße vom Nikolaus - Gefüllter Stiefel (BNV 2938)
Karten mit transparenten Reliefs
mit Umschlag und Einlegeblatt, 2,00 €
- Ein gesegnetes Fest - Maria mit Krippe und Schaf (BNV 4687)
- Frohes Fest - Rentierschlitten mit Weihnachtsmann (BNV 3773)
- Frohe Weihnachten -Kirche im Schnee (BNV 4486)
- Frohe Weihnachten - Weihnachtsmann (BNV 6652)
- Frohe Weihnachten - Weihnachtliche Motive (BNV 4888)
- Herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße - Schneemann (BNV 6645)
- Herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße - Strohstern am Tannenzweig (BNV 6646)
- Herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße - geschmückter Weihnachtsbaum (BNV 6647)
- Gesegnete Weihnachten - Gesteck mit zwei Kerzen (BNV 6648)
- Gesegnete Weihnachten - Winterlandschaft mit Kirche und Tannenbaum (BNV 6649)
"Ein Herz für Tiere"
Diese Zeitschrift für Tierfreunde ist
eines von insgesamt 12 Abonnements der DZB. Europas größte Tierzeitschrift
überzeugt mit hoher Sachkompetenz und macht Lust auf Tiere. Es gibt aktuelle
News aus der Tierwelt, aus Heimtierforschung, Wissenschaft und Tiermedizin.
Sie finden hier praktische Tipps zu Umgang, Haltung, Erziehung,
zur Gesundheit und Pflege der beliebtesten Hausgenossen. Es schließen
sich Reisetipps, Ausflüge in Zoos und Wildparks an. Reportagen entführen
zudem in die heimische und exotische Tierwelt und berichten über
Menschen, die sich für Tiere und Umwelt engagieren.
"Ein Herz für Tiere" erscheint monatlich
und kostet im Jahresabonnement 36,00 Euro.
Wie wäre es also, mal Freude für ein
ganzes Jahr zu verschenken?
Gern beraten wir Sie auf
der Suche nach dem richtigen Geschenk! Oder Sie überlassen dem Beschenkten
die Wahl und entscheiden sich für einen Gutschein unseres Hauses.
Sie können uns wie immer unter der
Rufnummer 0341 7113-119 erreichen oder Sie schreiben uns eine Mail
an verkauf@dzb.de.
Ihnen und Ihren Lieben schon jetzt
eine frohe Weihnachtszeit und friedliches Fest!
Impressum
Herausgeber, Herstellung, Vertrieb
Deutsche Zentralbücherei
für Blinde zu Leipzig (DZB)
Staatsbetrieb des Freistaates Sachsen
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Postfach 10 02 45, 04002 Leipzig
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Fax: 0341 7113-125
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Redaktion
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»DZB-Nachrichten« erscheint
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Kostenlose Beilage: »Leipziger Bücherliste«.
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es nicht spätestens bis zum 30. September gekündigt wird. Bei Bestellung
im laufenden Kalenderjahr erfolgt die Preisberechnung anteilig.
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