in puncto dzb lesen - 01 / 2020

01 2020

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

wie die Zeit vergeht. Nun ist es schon wieder fünf Jahre her, dass unser Kundenmagazin das erste Mal erschien. Ich kann mich noch gut erinnern, wie gespannt ich war, als das Magazin per Mail, in Brailleschrift und im DAISY-Format an die Leserinnen und Leser ging. Seitdem bringen wir in jeder Ausgabe einen bunten Mix an wichtigen Themen rund um unser Haus. Auch in Zukunft wollen wir Ihnen Geschichten erzählen über Menschen, die hier arbeiten, mit denen wir kooperieren, und vor allem für die wir täglich tätig sind. So stellen wir in dieser Ausgabe Johannes Fischer, einen Experten aus unserem Zentrum vor, der Internetseiten auf Barrierefreiheit prüft. Der Sprecher Günter Schoßböck lässt Sie einen vor kurzem eingelesenen Hörbuch-Krimi von Martin Suter entdecken. Im Interview lernen Sie Shugga Nashwan kennen, einen jungen Nutzer des dzb lesen, der als Judoka für die Paralympics in Tokio nominiert ist. Und der Direktor des Zentrums, Prof. Dr. Thomas Kahlisch, gibt Auskunft über die Höhepunkte im Jahr 2019, nicht ohne an die Herausforderungen zu denken, die 2020 anstehen.

Wir hoffen, Ihr Interesse für diese Ausgabe geweckt zu haben, wünschen Ihnen eine unterhaltsame Lektüre und freuen uns auf Ihr Feedback!

Herzliche Grüße und kommen Sie gut durch den Frühling!

Ihre Gabi Schulze
Redakteurin „in puncto dzb lesen“

Im Fokus

Kontrolle muss sein

Eine barrierefreie Internetseite oder App? Oftmals Fehlanzeige! Doch nachdem die EU zumindest öffentliche Stellen verpflichtet hat, Internetseiten und Apps barrierefrei zu gestalten, erlangt das Thema zwangsläufig nun doch größere Bedeutung. Und wie sieht es mit der Kontrolle aus? In Sachsen wurde eine Überwachungsstelle für Barrierefreiheit von Informationstechnik im dzb lesen eingerichtet. Ein Beitrag von Gabi Schulze.

Der Konferenzraum in der Gustav-Adolf-Straße 7 ist gut gefüllt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses treffen sich zu einer Informationsveranstaltung. Johannes Fischer, der seit 2013 im dzb lesen tätig ist, beginnt seinen Vortrag und bezieht auch gleich das Publikum mit ein. Es geht um Barrierefreiheit im Internet und um dessen Kontrolle, um die Prüfung von Internetseiten und Apps öffentlicher Institutionen auf Barrierefreiheit. Ein Thema, mit dem sich schon seit längerem einige der Anwesenden im Raum beschäftigen und das vor allem für behinderte Menschen eine große Rolle spielt. Seit 2016 gibt es zwar eine Richtlinie der EU dazu, deren Verwirklichung brauchte allerdings sehr viel Zeit.Erst mit der Umsetzung der Richtlinie 2016/2102 in nationales Recht werden öffentliche Institutionen nun auch in Deutschland verpflichtet, Internetseiten und Apps barrierefrei zu gestalten. Zur Kontrolle und Überwachung dieser Umsetzung wurde im Bund und den 16 Bundesländern je eine Stelle eingerichtet. Für das Land Sachsen arbeitet seit Oktober 2019 Johannes Fischer als Beauftragter. Er soll die Einhaltung dieser EU-Richtlinie stichprobenartig überprüfen und die öffentlichen Stellen in Sachen barrierefreie Gestaltung beraten.

Eine Stelle, die prüft und berät

Der junge Mann, der eigentlich Wirtschaftsingenieurwesen studierte und erst später zur Informatik kam, erläutert den Anwesenden kompetent die Aufgaben und Schnittstellen von Überwachungsstelle und Behörden bzw. öffentlichen Einrichtungen. Die Nutzer müssen nicht mehr allein Barrierefreiheit einfordern, erklärt er, es sei sehr hilfreich, dass es eine Stelle gibt, die sich für die Rechte der Betroffenen einsetzt. Er zeigt auf, wie seine Stichproben konkret aussehen können: „Ich prüfe beispielsweise, ob ein Nutzer tatsächlich sein ausgeliehenes Buch in der Stadtbibliothek barrierefrei verlängern kann, ob jemand den Standort des nächsten Altglas-Containers auf den entsprechenden Internetseiten barrierefrei herausfinden oder sich einfach nur über die Öffnungszeiten eines Museums informieren kann. Stelle ich Mängel in der Barrierefreiheit fest, werden sie der öffentlichen Stelle mit Lösungshinweisen zur Beseitigung mitgeteilt.“

Das heißt allerdings nicht, dass er selbst Beschwerden entgegen nimmt. Nutzer können Barrieren den entsprechenden öffentlichen Institutionen melden. Diese müssen das Problem beseitigen. Erfolgt dies nicht, können sie die Durchsetzungsstelle (meist der Landesbehindertenbeauftragte) kontaktieren. Alle öffentlichen Stellen müssen auf ihrer Internetseite in einer Erklärung entsprechende Kontaktdaten nennen.

„Ich kann das ja mal probieren“

Johannes Fischer referiert gelassen, mit einem leicht schmunzelnden Blick. Er erklärt, was Barrierefreiheit im Internet bedeutet und welche Kriterien auch das dzb lesen erfüllen sollte.

Dem 1,87 m großen jungen Mann mit zu einem Pferdeschwanz gebundenem Haar fällt es leicht, sein Publikum zu interessieren. 2011 ist er von Nürnberg nach Leipzig gekommen. Die neue Stadt hat sich eher zufällig ergeben, meint er, ihn zog es nach seinem Studium vor allem in eine neue Umgebung. Die sächsische Metropole gefällt ihm, vor allem wegen ihrer Weltoffenheit, des vielfältigen Kulturangebots und natürlich wegen des vielen Grüns und des Auwaldes. Seine Freizeit verbringt der 35-Jährige gern in der Natur, aber auch im Fitnessstudio. Sport brauche er zum Ausgleich zu seiner sitzenden Tätigkeit. Wenn er nicht am Rechner arbeitet, lernt er Polnisch und probiert beim veganen, möglichst zuckerfreien Kochen und Backen neue Dinge aus.

Als Johannes Fischer das Hörbuch-Download-Angebot für die dzb lesen-App aufbaute, wusste er noch nicht viel über barrierefreie Internetseiten. „Außer dass ich ein paar HTML-Kenntnisse zu Webseiten hatte, war für mich fast alles neu. Ich bin offen für Neues und dachte mir, ich kann das ja mal probieren“, verrät er. Er vertiefte sich in das Thema und begann ab 2016 im Team BIKOSAX, Internetseiten auf Barrierefreiheit zu prüfen. Diese Dienstleistung des dzb lesen unterstützt sächsische öffentliche Einrichtungen bei der Umsetzung von barrierefreien Internetseiten und Dokumenten.

Aller Anfang ist nicht so leicht

Bei seiner jetzigen Tätigkeit steht er noch am Anfang, hat aber schon viele Ideen, die er umsetzen möchte. Dazu braucht er natürlich den Kontakt und Austausch zu den Beauftragten der anderen Überwachungsstellen der Bundesländer. Gemeinsam sollen zum Beispiel Details für eine einheitliche Prüfung der barrierefreien Internetseiten erarbeitet werden. Johannes Fischer ist gerade dabei, eine Liste aller öffentlichen Institutionen zusammenzustellen. „Ich habe Kontakt aufgenommen zum Sächsischen Landesbeirat für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Die Verbände sollen mitbestimmen können, welche Institutionen auf die Einhaltung der Richtlinie vorrangig kontrolliert werden sollen“, erklärt der Beauftragte. „Eine weitere Herausforderung ist es für mich, über alle Barrierefreiheits-Standards gut informiert zu sein, um die Prüfungen und Schulungen kompetent ausführen zu können. Glücklicherweise bin ich hier nicht allein, sondern kann auf die Unterstützung des BIKOSAX-Teams im Haus, anderer Überwachungsstellen, Experten von Prüfstellen usw. zählen.“

Was er sich in Zukunft hinsichtlich digitaler Barrierefreiheit wünsche? Er schmunzelt und weiß, dass sich da bestimmt noch viel tun wird. Er wünsche sich, dass sich das Thema Barrierefreiheit in den Köpfen der Menschen festsetzt und auch die Vorteile gesehen werden. „Dann wird Barrierefreiheit gleich von Anfang an bedacht und realisiert, so dass der Nutzer oder eine kontrollierende Stelle nicht mehr um dieses Recht kämpfen muss.“

Eine Überwachungsstelle ist dann vielleicht auch überflüssig …?

Nachgefragt

Die DZB im Jahr 2019

2019 war ein ganz besonderes Jahr für das dzb lesen. Im Sommer lud – damals noch – die DZB gemeinsam mit dem DBSV zum Louis-Braille-Festival nach Leipzig ein, um mit 3000 Gästen aus ganz Deutschland den Erfinder der Brailleschrift und das 125-jährige Jubiläum der DZB zu feiern. Im November dann änderte die DZB ihren Namen. Seitdem heißt sie Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen. Prof. Dr. Thomas Kahlisch, Direktor des dzb lesen, über Höhepunkte 2019, bevorstehende Aufgaben und persönliche Wünsche.

Herr Prof. Dr. Kahlisch, gleich zu Beginn 2019 gab es gesetzliche Urheberrechtsänderungen zugunsten von Menschen mit Seh- und Lesebehinderungen in Deutschland, auf deren Basis ihr Haus als Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen arbeiten kann …

Ja, gleich zu Beginn des Jahres trat der neue §45 a–d in Kraft und ebnete uns den Weg, neben blinden und sehbehinderten Menschen zukünftig auch lesebehinderte Personen mit unseren Angeboten zu unterstützen. Wir sind als sogenannte befugte Stelle beim Deutschen Patent und Markenamt registriert und arbeiten im Rahmen von Medibus mit den anderen Bibliotheken für blinde, seh- und lesebehinderte Menschen zusammen. Der Gesamtvertrag zur Erhebung und Abrechnung der zu zahlenden Vergütungen wurde Ende des Jahres 2019 mit Medibus und den Vertretern der VG Wort unterzeichnet. Damit sind alle gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt und unser Haus kann als Zentrum für barrierefreies Lesen weiterentwickelt werden.

Gibt es noch andere Regelungen, die für ihr Zentrum wichtig sind?

Seit April letzten Jahres steht fest, dass Deutschland den European Accessability Act (Europäische Barrierefreiheits-Richtlinie) umzusetzen hat. Unter anderem ist in diesem Gesetz festgelegt, dass bis 2025 in Europa die Inhalte von E-Books und deren Vertriebswege barrierefrei zu gestalten sind. Mit dem bei uns im Haus entwickelten Prüfwerkzeug BACC bieten wir heute schon Verlagen Beratung und Unterstützung an, ihre E-Books zu testen und die Barrierefreiheit zu verbessern. In ersten Gesprächen mit VertreterInnen des Börsenvereins wurde vereinbart, dass wir gemeinsam unter dem Stichwort „Inklusives Publizieren“ an der Umsetzung des EAA arbeiten werden. Ein Thema, das uns sicher länger begleiten wird.

Nach den rechtlichen Grundlagen, nun zur alltäglichen Aufgabe des Zentrums, ihren Nutzerinnen und Nutzern ein vielfältiges Literaturangebot zum Ausleihen und Kaufen bereitzustellen: Wie haben Sie diese Aufgaben erfüllt?

Wir haben unseren Nutzerinnen und Nutzern auch 2019 vielfältige Leseangebote unterbreitet. Gleich zu Beginn des Jahres begannen wir mit der Produktion zwei neuer Hörzeitschriften. Wir haben ein neues Puzzle für Kinder auf den Markt gebracht, das zweite Buch der tastbaren Klapperlapapp-Reihe mit dem Titel „Fühl mal, ein Tier!“ und weitere Karten des Deutschlandatlasses wurden produziert, dessen letzte zwei Karten Anfang dieses Jahres angeboten werden können. Wir habenschöne neue taktile Grußkarten gestaltet. Nicht zu vergessen sind die rund 200 Braille- und 200 Hörbücher, die hergestellt wurden! Im April zum Welttag des Buches produzierten wir „Ich schenk dir eine Geschichte“ 2019 und verschenkten diese deutschlandweit an alle Blinden- und Sehbehindertenschulen. Auch letztes Jahr war die Nachfrage, besonders an der Großdruckausgabe, sehr groß.

Im Bibliotheksbereich können wir auf wachsende Nutzer- und Ausleihzahlen verweisen. Das liegt vor allem an unseren Download-Angeboten und dem guten Service, den wir unseren Leserinnen und Lesern bieten. Gleichzeitig sind uns die Aktivitäten des Bibliotheks- und Beratungsmobils, die Leseförderung an Schulen sowie die Initiative „Chance Inklusion“ für Öffentliche Bibliotheken dabei behilflich, neue Literaturfreunde zu finden.

Welche wichtigen Herausforderungen stehen 2020 an?

Auch im letzten Jahr verzeichneten wir eine anhaltend zunehmende Nachfrage an Dienstleistungen zur Erstellung barrierefreier digitaler Informations- und Kommunikationsangebote. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten und schulen Einrichtungen und Institutionen in Sachen barrierefreie digitale Dokumente und Internetseiten. Hier haben wir auch in diesem Jahr wieder viele Aufträge zu erfüllen. Entsprechend unseres erweiterten Nutzerkreises wollen wir auch lesebehinderten Menschen Literatur anbieten. In diesem Bereich beginnen wir erst ein Netzwerk in Sachsen und darüber hinaus aufzubauen und informieren uns darüber, welche Leseangebote für Menschen mit Legasthenie geeignet sind. Personen, die aufgrund von Erkrankungen oder Behinderungen ein Buch nicht halten oder umblättern können, gehören ebenfalls zu der von uns einbezogenen neuen Nutzergruppe. Für diese Literaturfreunde ist ein Sprachassistenzsystem sehr geeignet. Es spielt auf Kommando ein Buch ab oder durchblättert eine Zeitschrift. Unser Sprachsteuerprogramm Alexa werden wir 2020 weiterentwickeln und freuen uns über das große Interesse unserer Nutzerinnen und Nutzer daran.
Auch inklusiv gestaltete Produkte, wie beispielsweise taktile Kinderbücher, Kalender und Spiele treten in den Fokus unserer aktuellen Produktion. Wir sind gerade dabei, ein Angebot an Großdruckliteratur für junge Leser, aber auch für Erwachsene aufzubauen. Im Audio-Bereich setzen wir neben der Produktion unserer Hörbücher auch kommerzielle Hörbücher in barrierefrei gestaltete DAISY-Hörbücher um.

Welche persönlichen Wünsche haben Sie für 2020?

Persönlich wünsche ich mir, mehr Zeit für mich und meine Hobbys. Mehr Bewegung an frischer Luft, Sport und natürlich die Gitarre, die mich immer begleitet, wenn ich privat unterwegs bin.

Und wie immer am Ende die Frage: Welches tolle Buch haben Sie 2019 gelesen und möchten es gern weiterempfehlen?

Der Ernährungs-Kompass von Bas Kast (Hörbuch-Ausleihe 47273) hat mir gut gefallen. Endlich mal ein Buch, das keine Dogmen oder nutzlose Diäten verkündet und den Laien hinter die komplexe Thematik blicken lässt. An guten Vorsätzen mangelt es ja nicht, nun gilt es diese umzusetzen… (Kahlisch schmunzelt.)

Vielen Dank, Herr Prof. Dr. Kahlisch!

Zahlen und Fakten 2019

  • 183 Hörbücher wurden im dzb lesenaufgesprochen, davon 148 Romane, 10 Kinderbücher und 25 Sachbücher.
  • 60 kg Leim verbrauchte die Buchbinderei und 2.000 Bände wurden in Fadenheftung gebunden.
  • 2.098 Nutzerinnen und Nutzer laden sich Hörbücher herunter.
  • „Schwert und Krone – Zeit des Verrats“ von Sabine Ebert wurde als Hörbuch am meisten heruntergeladen. Als Hörfilm steht „Der Medicus“ auf Platz 1.
  • 75.600 Braille-Seiten wurden produziert. Das waren 430 Titel.
  • Rund 20 Fußballfelder voll mit Papier verarbeitete die Druckerei: Das sind ca. 143.000 m² und 21,36 Tonnen.
  • 43 Notenwerke wurden in Braillenoten übertragen.
  • Absolutes Verkaufshighlight ist im Sachbuch-Bereich „Das Lehrheft zum Erlernen der Kurzschrift“ von Hans Klemm.
  • „Der Club“ von Takis Würger, „Ab morgen wird alles anders“ von Anna Gavaldas und „Spuren der Vergangenheit“ von Andreas Kufsteiner sind die meist verkauften Romane 2019 in Brailleschrift.
  • Der Großdruck-Wandkalender belegt Platz 1 auf der Verkaufsliste, gefolgt vom Reliefkalender „Bienenfreunde“ und dem Großdruck-Tischkalender.
  • 126 kommerzielle Hörbücher wurden 2019 im Studio daisyfiziert.
  • Das Beratungs- und Bibliotheksmobil „Blickpunkt Auge“ hatte 73 Einsätze in 66 Ortschaften. Das Team führte 536 Beratungen durch.
  • 43,1 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer sind unter 60 Jahren.

Abgesagt

Leipziger Buchmesse findet nicht statt

Wegen der Ausbreitung des Corona-Virus und des damit verbundenen erhöhten Risikos der Gesundheitsgefährdung wurde die Leipziger Buchmesse am 3. März abgesagt. Auch das Lesefest „Leipzig liest“ findet nicht statt. Wir bedauern das sehr, finden aber die Entscheidung der Stadt Leipzig, des Gesundheitsamtes und der Messeverantwortlichen richtig.

Im Rahmen von „Leipzig liest“ lud das dzb lesen die Schriftstellerin Angelika Klüssendorf ein. Auch wenn wir die Lesung absagen mussten, wollen wir Ihnen hier ihren Roman „Jahre später“ vorstellen. Er ist der dritte Band einer Trilogie und soeben bei uns in Brailleschrift erschienen. Die anderen beiden Bücher haben wir ebenfalls produziert.

„Jahre später“ – Bilanz einer gescheiterten Ehe

Klüssendorfs „Jahre später“ ist der Roman einer Ehe, die zum Scheitern verurteilt ist. Das Warum herauszufinden – dazu lädt die Autorin ihre Leserinnen und Leser ein. Deshalb hält sie sich auch gar nicht lange dabei auf, zu erzählen, wie sich die beiden, April und Ludwig, kennenlernen. Der Heirat folgen die Geburt eines Kindes und der Einzug in eine Hamburger Villa. Ludwig, der Arzt und ein Erfolgsmensch ist, bietet April, die gerade ihren ersten Roman schreibt, auch eine finanzielle Grundlage.

Mit dem dritten Buch ihrer Romantrilogie setzt Angelika Klüssendorf die Geschichte um das Mädchen April fort. In „Das Mädchen“ und „April“ erzählt sie von den prekären sozialen Verhältnissen, aus denen April kommt – der Vater ein Alkoholiker, die Mutter gewalttätig. Sie wächst in einem DDR-Kinderheim auf, arbeitet später als Bürohilfskraft, bekommt ein Kind, beginnt zu schreiben und reist aus der DDR aus.

Als sie nach dem Mauerfall den Chirurgen Ludwig kennenlernt, ist sie eine zutiefst zerrissene und einsame Persönlichkeit, der es schwer fällt, Beziehungen einzugehen. Eine aber, die den Aufstieg von ganz Unten zu denen ganz Oben in der Gesellschaft geschafft hat.

So wie die Protagonistin autobiografische Züge der Autorin trägt, so kommt ihr Ehemann Ludwig einer realen Person sehr nahe: Frank Schirrmacher, mit dem die Autorin 15 Jahre verheiratet war. Klüssendorf fiktionalisiert beide Hauptfiguren.

Sie erzählt episodenhaft, in kurzen präzisen Sätzen und prägnanten Bildern, analysiert nüchtern die seelische Landschaft ihrer Protagonistin und erzeugt gerade dadurch bei Leserinnen und Lesern große Empathie für April, die unausweichlich dem Scheitern ihrer Ehe zusteuert. Am Ende wagt sie einen Neuanfang – als Schriftstellerin.

Kurz gemeldet

Über 10 Jahre Argon DAISY Edition

Der vierte Band der Barbarossa-Saga „Schwert und Krone – Herz aus Stein“ von Sabine Ebert und das Kinderbuch „Liliane Susewind – Ein Seehund taucht ab“ von Tanya Stewner waren die letzten DAISY-Hörbücher des Argon Verlages. Nach über 10 Jahren und über 500 erschienenen Titeln hat sich der Argon Verlag entschieden, von der DAISY-Produktion Abschied zu nehmen. Ab 2020 stellt der Verlag seine Produktion aufgrund der geringen Nachfrage nahezu vollständig auf das MP3-Format um. dzb lesen bedankt sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Argon Verlag und wünscht dem Berliner Verlag weiterhin viel Erfolg!

Neuer Standort für die SightCity jetzt mitten im Frankfurter Zentrum

Vom 27. bis 29. Mai öffnet die SightCity wieder ihre Türen. Diese sind 2020 ganz neue und befinden sich nicht mehr im Sheraton-Hotel. Die weltweit größte Hilfsmittelmesse für Sehbehinderte und Blinde zieht vom Flughafen ins Kap Europa, dem Kongresshaus der Messe Frankfurt in der Nähe des Hauptbahnhofs. Mit dem neuen Standort bietet die SightCity optimale Bedingungen für die Besucher – und das nur eine U-Bahn-Station oder 10 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Helle, großzügige und leicht begehbare Räume sorgen für einen entspannten Messebesuch. An drei Tagen können die Besucher bei kostenfreiem Eintritt verschiedene Hilfsmittel testen und Beratungsangebote kennenlernen. Unser Haus präsentiert sich mit seinen Produkten erstmals auf dieser Messe als dzb lesen.

„Ich schenk dir eine Geschichte“ 2020

Das diesjährige Buch für die deutschlandweite Kampagne zur Leseförderung heißt „Abenteuer in der Megaworld“ von Sven Gerhardt. dzb lesen wird das Kinderbuch in Brailleschrift, Großdruck und eBraille produzieren und es zum Welttag des Buches am 23. April an alle interessierten Blinden- und Sehbehindertenschulen verschenken. So können blinde und sehbehinderte Mädchen und Jungen gemeinsam mit sehenden Kindern an der Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“ für Kinder der 4. und 5. Klassen teilhaben. In der spannenden Geschichte geht es um Kinder, die in einem Freizeitpark einige Pannen und brenzlige Situationen erleben und diese nur gemeinsam meistern können.

Die Produktion des Buches und der kostenlose Versand an die Schulen ist ein Beitrag des dzb lesen zur Inklusion und Leseförderung blinder und sehbehinderter Kinder.

Top 5 der Hör- und Braillebücher 2019

Wir haben wieder einmal die Top 5 der ausgeliehenen Hör- und Braillebücher 2019 ermittelt.

Hörbücher: Auf Platz 1 liegt Sabine Eberts „Schwert und Krone. Zeit des Verrats“, gefolgt von Platz 2 „Becoming“ von Michelle Obama und Platz 3 Ruben Laurins historischem Roman „Die Kathedrale des Lichts“. Auf Platz 4 kommt Sebastian Fitzeks „Der Insasse“ und auf Platz 5 liegt Band 1 der Chile-Trilogie von Carla Federico „Im Land der Feuerblume“. Damit sindhistorische Romane eindeutig ganz vorn.

Braillebücher: Hier konnte das Reliefkinderbuch „Diego erzählt …“ die Spitze erobern. Ihm folgt das Sachbuch „Kurzschrift in Kürze“ von Hans Klemm. Platz 3 belegt das Reliefkinderbuch „Kleine Biene Nimmersatt“. Auf Platz 4 kommt „Herz auf Eis“ von Isabelle Autissier und Platz 5 „Die Salbenmacherin und die Hure“ von Silvia Stolzenburg.

Ein Blick hinter die Kulissen

Ehrenamtliche des Fördervereins und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des dzb lesen führten im letzten Jahr 741 Erwachsene und 905 Kinder durch das Haus. Insgesamt waren es 90 Führungen!
Wie sehen Bücher aus, die blinde Menschen lesen? Und wie entsteht ein Buch in Brailleschrift? Wie werden Hörbücher produziert? Und was ist ein Reliefbuch?
In einem geführten Rundgang erfahren Besucher des dzb lesen, meist zum ersten Mal, von den vielfältigen Produkten und Dienstleistungen, die hier für blinde, seh- und lesebehinderte Menschen hergestellt bzw. angeboten werden.

Auch zum Tag der offenen Tür können Interessierte hinter die Kulissen des dzb lesen schauen. Er findet in diesem Jahr am 5. September statt.

Hingehört

Mörderisch gut: Ein Sprecher und sein Hörbuch

Vor kurzem im dzb lesen als Hörbuch von Günter Schoßböck eingelesen: „Allmen und die Erotik“ von Martin Suter. Gabi Schulze interviewte den Hörbuchsprecher und erfuhr, was ihm an Suters Erzählweise gefällt, welche Bilder er beim Lesen des Krimis im Kopf hat und wie er diese mithilfe seiner Stimme wiedergibt.

In diesem Hörbuch, dem fünften Band der Allmen-Krimireihe, entführt uns der bekannte Schriftsteller Martin Suter an verschiedene Orte in Zürich, wo der Kunstkenner und Lebemann Allmen einer Sammlung kostbarer erotischer Meissener Porzellan-Figürchen aus dem Rokoko auf der Spur ist – und das nicht ganz freiwillig. Als er aus einer Vitrine der Literarischen Gesellschaft Sternwald ein Mini-Fabergé-Ei entwendet, wird sein Diebstahl von einem gewissen Krähenbühl gefilmt, womit dieser Allmen in der Hand hat.

Günter Schoßböck, der das Buch im Studio mit viel Witz und Humor las, hat vor allem Orte, wie die Bar, das Hotel und Allmens Villa als Bilder in seinem Kopf. „Zwischen den Zeilen erscheinen die Figuren ganz plastisch mit ihren Plänen und Absichten“, meint der Sprecher. „Suters Erzählkunst ist sehr subtil. Es ist nicht leicht zu beschreiben, warum das alles trotz der Sparsamkeit so lebendig wirkt. Vielleicht weil er dem Leser eine Menge Phantasie zutraut und ihn nicht erschlägt mit Kolorit und Drumherum.“ Der Sprecher schlüpft gekonnt in die Rolle des Erzählers, der warmherzig und schmunzelnd die amüsante Krimigeschichte wiedergibt. Dabei lässt er den schillernden Charakter des Lebemanns und gaunernden Gentlemans Allmen wunderbar zur Geltung kommen.

Im Interview erzählt Günter Schoßböck, was ihm an Allmen gefällt: „Der Stil, der Hang zur Großspurigkeit, gepaart mit zumeist edlen Motiven, aber auch ein Hauch von Fehlbarkeit. Eine sehr männliche Figur, aber von großer Verletzlichkeit. Diese Gegensätze, die ich gar nicht in den Begriffen männlich oder weiblich festgelegt finden will, das macht ihn aus.“

Allmen lebt gern auf großem Fuß und weiß, wie man mit unlauteren Mitteln zu Geld gelangt. Er und sein Diener Carlo, der ihm nicht nur die Schuhe putzt, lassen sich die „Wiederbeschaffung“ gestohlener Kunstschätze, die sie zuvor ergaunert haben, von ihren Auftraggebern gut bezahlen. Nun will Krähenbühl an den dubiosen Geschäften beteiligt werden und hat für die beiden Gentleman-Gauner auch schon das Kunstobjekt seiner Begierde: die erotischen Porzellanfigürchen auf dem Dachboden einer Lagerhalle.

Schoßböck gefällt „die Leichtigkeit, mit der Suter in einer einfachen, stilistisch sehr ausgefeilten Sprache erzählt“. Für das Einlesen humoristischer Bücher habe der Sprecher ein Vorbild aus seiner Jugend. „Ein Autor und Sprecher. Leider muss ich mich auf Erinnerungen berufen, denn es ist (fast) nichts archiviert worden. Der entsprechende Rundfunk hatte in den 80ern alles vernichtet, ein Drama! Ein Sprecher, der amüsant, mit leicht ironischer Distanz und mit ganz feinen Mitteln arbeitete.“

Für ihn bilde sich alles in der Stimme ab – Herkunft, Haltung und Absicht der Figuren, sagt Günter Schoßböck. „Ich stelle mir den Körper und die Situation vor, das allein verändert schon die Stimme, ganz ohne Stimmakrobatik. Jede Figur bekommt dazu noch eine kleine Eigenart, wie zum Beispiel ein bisschen Akzent, oder eine tiefere Lage, weil die Person als besonders groß und kräftig beschrieben wird, aber immer mit Vorsicht und nicht zu dick.“

Übrigens: Die stärksten Figuren in diesem Buch sind nicht Allmen oder Carlo, sondern die Frauen, meint der Hörbuchsprecher. Maria, die Freundin Carlos? Oder Jasmin, in die sich Allmen verliebt? Finden Sie es heraus! Lassen Sie sich mit dieser unterhaltsamen Krimilektüre, gelesen von Günter Schoßböck, auf ein neues Abenteuer des berühmt-berüchtigten Ermittlers Allmen ein!

Günter Schoßböck

Sein Schauspielstudium finanzierte sich Günter Schoßböck mit Sprechertätigkeit beim BR in München. Nach 25 Jahren Theaterengagements und daneben Film und Fernsehen kehrte er 2006 zum Mikrofon zurück. Seit 2009 ist er Hörbuchsprecher im dzb lesen und kann mit seiner Stimme viele Genres des Hörbuches abdecken. Hat u. a. Bücher von James Lee Burke, Charles Bukowski, Agatha Christie, Michel Houellebecq, Daniel Kehlmann, George R. R. Martin, Frank Schätzing eingelesen.

Martin Suter: Allmen und die Erotik (CD-DAISY 06:03 h, Ausleihe 47384)
Weitere Folgen der Allmen-Krimi-Reihe finden Sie in unserem Hörbuchkatalog auf www.dzblesen.de!

Aus dem Studio: Lieblingshörbücher2019

Im vergangenen Jahr wurden in unseren Studios 183 Bücher eingelesen. Hauptakteure dafür sind neben den Sprecherinnen und Sprechern vor allem die Aufnahmeleiter Wolfgang Raetsch und Krystian Furmanek. Sie sitzen vor großen Monitoren, betätigen viele Knöpfe und Regler und betreuen Sprecherinnen und Sprecher. Das heißt, sie achten während der Aufnahme auf korrekte Aussprache, korrigieren die Fehler und Versprecher und gestalten jedes Hörbuch so, dass daraus ein rundum gut klingendes Hörerlebnis wird.

Im Folgenden machen beide Aufnahmeleiter auf ihr Lieblingsbuch 2019 neugierig.

Ein kleines Kunstwerk

Hörbuchtipp von Wolfgang Raetsch

Es ist sicher eine der bekanntesten Weihnachtsgeschichten der Welt: Charles Dickens erzählt in ihr, wie der geizige, alte Geschäftsmann Ebenezer Scrooge eines Nachts in der Vorweihnachtszeit von seinem verstorbenen Freund und Teilhaber sowie von den drei Geistern der Weihnacht besucht wird. Dieser nächtliche Besuch verändert sein Leben komplett. Die Moral: Geld ist nicht alles im Leben – unser eigenes Glück beruht auf dem, was wir für das Glück der anderen tun.

Aber was macht diese kleine Hörbuchproduktion so ungewöhnlich? Es ist ein Text in einfacher Sprache und es ist spannend, wie hier unter Vermeidung von Fremdwörtern und komplizierten Satzkonstruktionen nicht nur der Inhalt, sondern auch der Zauber der ursprünglichen Erzählung weitgehend erhalten bleibt. In gewissem Sinne stellt sich also auch die Frage: Was ist wesentlich, was kann man streichen, abändern oder neu formulieren und doch den Geist der literarischen Vorlage erhalten? Wo sollen sich die im gedruckten Text enthaltenen Worterklärungen im Hörbuch finden?

Bei der Aufsprache des Buches stand vor dem Sprecher die Anforderung, klar zu sprechen, die Sinnbögen der Sätze genau zu treffen ohne didaktisch zu werden. Auch wenn Sie keine Texte in einfacher Sprache suchen - hören Sie sich dieses kleine Kunstwerk an und entscheiden Sie selbst, was für Sie wichtig ist - in Ihrem Leben und in einem Hörbuch.

Charles Dickens: Eine Weihnachtsgeschichte – Text in einfacher Sprache
CD DAISY (1:35 h), Ausleihe 95 886
Sprecher: Sven Mattke

Ein kontroverser Zündstoff

Hörbuchtipp von Krystian Furmanek

Mein Hörbuch, das ich empfehlen kann, heißt „Die Smartphone Epidemie“ von Manfred Spitzer. Ich habe im Dezember vergangenen Jahres angefangen, dieses Buch mit dem Sprecher Günter Schoßböck einzulesen. Es analysiert den Umgang des Menschen mit Smartphones und dessen physiognomischen und psychischen Auswirkungen. Das Smartphone verursacht nachweislich eine ganze Reihe gesundheitlicher Schäden, wie Kurzsichtigkeit, Depression, Aufmerksamkeitsstörungen, Schlafstörungen, Bewegungsmangel usw. Das Buch arbeitet nicht mit Verschwörungstheorien, sondern mit wissenschaftlichen Daten. Es geht dabei nicht darum, das Smartphone zu verbannen, sondern verantwortungsbewusst damit umzugehen und seine Risiken abzuschätzen. Die Ergebnisse dieser Analyse fordern ein Umdenken in der alltäglichen Nutzung dieser Geräte. Dieses Buch bietet kontroversen Zündstoff. Wir werden es voraussichtlich Mitte 2020 fertiggestellt haben.

Porträt

Ein Judoka auf dem Weg nach Tokio

„Judo ist mein Zugang zum Leben, obwohl oder gerade weil ich annähernd blind bin.“ Das schreibt Shugga Nashwan (22 Jahre) auf seiner Internetseite. Er ist Teil des deutschen paralympischen Judo-Teams und gewann 2017 Bronze bei den Europameisterschaften. Als Judoka geht es für ihn gerade „in die heiße Phase“, denn die Paralympics 2020 in Tokio sind sein größtes Ziel! Seit seiner Abiturzeit leiht er sich Bücher im dzb lesen aus, zunächst Braillebücher für den Deutsch-Leistungskurs, später wegen der leichteren Handhabung vor allem Hörbücher. Shugga Nashwan erzählt, wie er zum Judo kam, wie sein Training als Leistungssportler aussieht, wie er sportliche Niederlagen verkraftet und wie er Japan für sich entdeckt hat. Das Interview führte Gabi Schulze.

W ie bist du zum Judo gekommen?

Sport war immer ein wichtiger Teil meines Lebens und so habe ich vieles ausprobiert. Schon als Kind habe ich oft mit meinen kleineren Geschwistern gerangelt. Das hat schon früh mein Interesse am Kampfsport geweckt. Letztendlich bin ich durch meinen Freundeskreis zum Judo gekommen. Genauer, ich fand ein Mädchen toll und wollte mit ihr im Verein sein. Heute hat sie längst mit dem Judo aufgehört, doch durch sie habe ich meine neue Liebe kennengelernt…

Viele Sportarten müssen für blinde Menschen speziell moduliert werden. Beim Judo kann alles nach dem Setzen des Griffs regulär weiterlaufen. Judo stärkt außerdem die Fertigkeiten, die einem helfen, im Alltag zurechtzukommen. Dazu zähle ich: Körperbeherrschung und schnelle Reaktionsfähigkeit (einem Fahrradfahrer ausweichen), räumliche Vorstellungskraft und Fallen können (abschätzen, wie tief man von einer Stufe fällt und eventuell abrollen), Selbstbewusstsein und Präsenz (weg vom Bild des Hilflosen).

In Marburg hast du dein Abitur gemacht. Wie ging es dann beruflich weiter?

2017 habe ich meine erste Medaille bei den Männern, nämlich eine Bronzemedaille bei der EM, gewonnen. Das war der Moment, der mich das erste Mal von Tokio und den Paralympics 2020 träumen ließ. Seitdem bin ich von Japan und der japanischen Kultur fasziniert. Ich versuchte durch einen Freiwilligendienst nach Japan in die Hauptstadt des Judos, nach Tenri, zu kommen. Das klappte leider nicht und ich begann ein Germanistikstudium. Infolge dessen konnte ich Japan besuchen. Mein Traum, Japan zu bereisen, ging erstmals in Erfüllung.

Zurück in Deutschland zog ich nach Hannover an den Olympiastützpunkt und legte damit meinen Fokus komplett auf den Sport und auf das Ziel der Paralympics 2020. Damals war ich noch der einzige Blinde am Stützpunkt. 2019 begann ich als Stipendiat an der SRH the mobile university ein Fernstudium im Fachbereich Psychologie.

Was hast du in Japan gemacht?

Ich dachte mir, wenn ich wirklich bei den Paralympics in Japan kämpfen sollte, will ich auch das Land, die Menschen, die Kultur und die Sprache kennenlernen. Der Sprache habe ich mich an einer Universität in Tenri gewidmet. Meinen Unterhalt verdiente ich mir damit, den Professoren, die in Japan Deutsch lehrten, zu assistieren und Privatstunden zu geben, wobei mir mein Germanistikstudium hoch angerechnet wurde. Nebenbei habe ich immer wieder Vorträge zu verschiedenen Themen gehalten.

Um die Kultur und die Menschen kennenzulernen, lebte ich in japanischen Familien und war viel unterwegs, um möglichst viel zu sehen, wobei mir klar wurde, dass ein halbes Jahr viel zu wenig Zeit ist, um einen umfassenden Überblick zu bekommen.

Natürlich durfte das Judotraining nicht zu kurz kommen. Ich trainierte dort mit zwei amtierenden Weltmeistern sowie mit einem Olympiasieger. In dieser Zeit wurde mir klar, dass mein Studium in Richtung Psychologie gehen sollte.

Du kämpfst in der zweiten Bundesliga auch gegen sehende Judoka. Bist du da nicht im Nachteil, weil du nicht oder schlecht sehen kannst?

Natürlich bringt die Blindheit einige Einschränkungen mit sich, die man als sehender Judoka nicht zu bewältigen hat. Wenn ich meine Kämpfe gegen Sehende gewinne, gab es auch schon mal die Bemerkung: „Er hat ja ein besseres Körpergefühl!“ Sollte es ein Vorteil sein, nichts zu sehen, dann kann ein Sehender sich immer noch dafür entscheiden, mit geschlossenen Augen zu trainieren.

Im Wettkampf bin ich sehr auf meinen Trainer angewiesen. Er analysiert meine Gegner und liefert mir eine präzise Beschreibung. Auch kann ich die verbleibende Zeit während eines Kampfes nicht auf der Uhr ablesen. In der Zeit, in der noch kein Griff gesetzt ist, ist mein sehender Gegner im Vorteil. Sollte ich es schaffen, meinen Griff durchzusetzen, obwohl ich nur reagieren und adaptieren kann, dann ist der Kampf offen.

Meistens habe ich noch den Vorteil, dass ich unterschätzt werde. Da ich nun aber auch von renommierten Vereinen in der ersten Bundesliga angefragt werde, kennt man mich immer mehr.

Wie trainierst du, wenn du nicht siehst, was dir der Trainer zeigt?

Die Rolle eines Trainers im Para-Judo ist bedeutender als im regulären Judo. Oft lernen Sportler eine Technik, indem sie dem Trainer dabei zuschauen. Das ist praktisch, so kann man beinahe unendlich vielen Athleten gleichzeitig etwas Neues demonstrieren. Wenn die Athleten dies allerdings nicht sehen, wird es gleich schwerer. Zunächst muss der Trainer eine sehr bildliche Sprache besitzen, damit auch ohne die visuelle Untermalung klar wird, was passiert. Bei den Beschreibungen sollten Worte wie „hier“, „dort“ usw. vermieden werden. Oft stellt sich eine gemeinsame Sprache heraus und bleibt nur für die Betroffenen eindeutig. Der Trainer darf keine Hemmung haben, die Athleten zu verdrehen bis sie richtig stehen. Ein Bild der Technik kann auch entstehen, indem ich die Akteure anfasse. Da ich das allerdings nicht in einer dynamischen Bewegung tun kann, muss der Trainer oft die Technik an mir selber ausführen. Es ist dann meine Denkarbeit, mich in die Lage des Werfers aus der Perspektive des Geworfenen zu versetzen.

Wie schaffst Du es, Leistungssport und ein zeitintensives Fernstudium parallel zu meistern?

Den Leistungssport mit einem Fernstudium zu vereinen ist nicht leicht und ich habe großes Glück, dass die SRH eine ausgesprochen entgegenkommende Privathochschule ist. Mein Fokus verschiebt sich von Zeit zu Zeit. Wenn Wettkämpfe anstehen, liegt der Schwerpunkt natürlich auf dem Sport. Dies ist nur möglich, weil ich auch von unterwegs arbeiten kann und sehr flexibel in der Einteilung der Studieninhalte sowie in meinem Tagesplan bin. Im Gegenzug habe ich meine Universität beispielsweise bei den deutschen Hochschulmeisterschaften vertreten, wo ich als erster Blinder eine Medaille gewonnen habe. Dadurch bin ich für die Studenten-EM qualifiziert, bei der ich dann nicht nur Repräsentant meiner Hochschule, sondern ganz Deutschlands bin. Darüber freue ich mich besonders, da ich als Botschafter für Inklusion stehen kann.

Was würdest du als deine besondere Stärke bezeichnen, wo erkennst du Schwächen?

Eine meiner größten Schwächen ist auf jeden Fall mein fehlendes Zeitgefühl. Mein Zeitplan ist oft sehr vollgepackt und es ist wichtig, im Zeitrahmen zu bleiben, um alles unterzubringen. Das ist mir meist nur durch gute Planung und Struktur möglich. Zu meinen Stärken zähle ich vor allem meine Sensibilität und meine Kreativität. Eine meiner Stärken bringt auch eine meiner Schwächen mit sich: Ich glaube, ich hatte schon immer große Träume und oft auch gute Ideen, diese umzusetzen. Leider stelle ich dann sehr hohe Anforderungen an mich selbst. In dieser Hinsicht bin ich Perfektionist, und das führt dann schon mal zu Unzufriedenheit.

Derzeit prägt der Sport dein Leben entscheidend. Ändert sich das künftig? Wie sehen deine Zukunftswünsche aus?

Was die Zukunft bringt kann ich noch nicht sagen. Sport war schon immer ein großer Teil meines Lebens und wird es auch bleiben. Darüber hinaus ist natürlich Gesundheit unser höchstes Gut. Deshalb wird Sport auch immer auf meinem Tagesplan stehen. Ich sehe den Sport aber auch als Türöffner. Ich würde mir wünschen, dass ich darauf basierend andere mir persönlich wichtige Themen, z.B. kulturelle Herausforderungen, meistern kann. Ich bin durch den Sport schon oft an körperliche und seelische Grenzen gestoßen und konnte dadurch viele Erfahrungen mitnehmen, die ich irgendwann gerne schriftlich verarbeiten und teilen will. Außerdem möchte ich in Zukunft mein Psychologie-Studium mehr in den Fokus rücken.

Vielen Dank, Shugga, und wir drücken dir die Daumen für Tokio!

Gelesen und empfohlen

Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann…

„Dunkles Gold“ von Mirjam Pressler – empfohlen von Liane Völlger (Bibliothekarin)

„Dunkles Gold“ ist das letzte Jugendbuch der im Januar 2019 verstorbenen Schriftstellerin und erzählt in zwei Handlungssträngen die Geschichte um einen jüdischen Schatz aus dem Mittelalter.

Die 15-jährige Laura lebt in Erfurt. Ihre Mutter ist Wissenschaftlerin und Fachfrau für jüdische Geschichte und forscht über den 1998 bei Bauarbeiten gefundenen Schatz, den ein jüdischer Händler und Bankier wahrscheinlich 1349 vergraben hat und der heute in der Alten Synagoge ausgestellt wird. Laura denkt sich eine Graphic Novel zum Leben der damaligen Besitzer aus. Hilfe bekommt sie von Alexej, einem jüdischen Mitschüler. Beide verlieben sich. Rachel heißt die Protagonistin der zweiten Erzählebene. Sie ist die Tochter des jüdischen Händlers Kalman, der sein Hab und Gut im Keller seines Hauses vergräbt und mit seinen Kindern vor der Pest und den Judenpogromen nach Polen flieht.

„Dunkles Gold“ ist ein sorgfältig und emotional erzählter Roman, der viele Aspekte und Ereignisse der jüdischen Geschichte beleuchtet und die Themen Vergangenheit und Gegenwart, Judentum und Christentum, Antisemitismus und Toleranz, Abschied und Neuanfang reflektiert.

1 CD DAISY (9:30 h), Ausleihe 47321
Sprecherin: Anke Stoppa (dzb lesen)

Auszeit vom Alltag

„Die Alm“ von Martina Fischer – empfohlen von Caroline Schürer (Bibliothekarin)

Für Martina Fischer erfüllt sich in jedem Sommer ein Traum. Als Sennerin arbeitet sie auf verschiedenen Almen im Chiemgau. Dort entkommt sie ihrem hektischen Alltag, genießt unmittelbares Naturerleben und körperliches Tun.

Es ist ein sehr persönlicher Einblick, den uns die Autorin auf ihr Leben auf der Alm gewährt. In bildhafter Sprache erzählt sie von ihrem Tagesablauf, der ausgefüllt ist mit der harten Arbeit einer Sennerin: Sie melkt und versorgt die Tiere, stellt selbst Käse und Butter her, überprüft und repariert Zäune und pflegt die Almwiesen. Den langen Arbeitstag beendet sie gegen acht Uhr: "Dann setze ich mich mit einem Glas Wein vor die Hütte und schaue auf die Berge."

Das Buch versammelt eine Vielzahl an passenden Rezepten von der Alm, von Topfenstrudel bis Arnikatinktur, was die Lektüre zu einem informativen und inspirierenden Lesevergnügen macht.

Martina Fischer: Die Alm – ein Ort für die Seele
3 Bände, Kurzschrift, Ausleihe 18656

Technik getestet

Ein Retro Radio, das nicht von gestern ist

Ein Beitrag von Susanne Siems

Die Technikhelfer in unserem Alltag sind inzwischen oft unverzichtbar, mit ihrem auf praktische Bedienung ausgerichteten Design aber nicht immer schön anzusehen. Wer es im Wohnzimmer eher gemütlich mag, keinen großen Bildschirm an der Wand und mehrere schwarz oder metallig glänzende Kästen im Medienschrank haben will, für den ist vielleicht das heute hier vorgestellte Retro Radio Smart Speaker genau das Richtige.

Retro, das bedeutet die bewusste Nachahmung früherer Stilrichtungen. Damit ist in unserem Fall ein ca. 30x30x30 cm großer Kasten aus Holz gemeint. Mit den Drehknöpfen und kleinen Tasten an der Frontseite mutet er an wie ein Radio aus den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Doch verbirgt sich dahinter ein ausgesprochen modernes Multitalent.

Einige wichtige technische Daten

Neben einem herkömmlichen UKW-Empfänger ist da ein kompletter Windows 10-Rechner eingebaut. Natürlich ersetzt dieser Rechner nicht den leistungsstarken neuesten Windows-PC, schließlich muss die nötige Technik mit einem relativ kleinen Gehäuse ohne Lüftung auskommen. Aber dank vieler verschiedener Anschlussmöglichkeiten ergibt sich eine leistungsstarke Multimedia-Station. Für die, die es genau wissen möchten, seien hier ein paar Eckdaten des Rechners genannt: Das Retro Radio Smart Speaker enthält einen Vierkernprozessor mit nicht ganz 2 GHz Taktung, einen Arbeitsspeicher von 4 GByte und eine intern fest verlötete SSD-Speicherkarte von 64 GByte. Weitere Festplatten können wahlweise eingebaut oder extern angeschlossen werden. Es gibt USB-, HDMI- und natürlich auch Audio-Anschlüsse in mehrfacher Ausführung. Das Gerät verfügt über eine Bluetooth-Funktion. So ausgerüstet, ist es möglich, Zusatzgeräte wie Tastatur und Bildschirm anzuschließen, so dass man den verborgenen Windows-Rechner auch sehend bedienen kann. Natürlich ist es möglich, externe Lautsprecher anzuschließen. Der Internetzugang kann über WLAN oder ein LAN-Kabel gewählt werden. Radio, auch Internet-Radio, Podcast, DAISY-Hörbücher – alles kein Problem. Auch DVDs mit entsprechenden Zusatzgeräten sind möglich.

Speziell für blinde Menschen konzipiert

Etwas ganz Besonderes ist das Cryptronic-System im Dach des RetroRadios. Sie können mit einer eingebauten Software Chips, zum Beispiel in Form von Schlüsselanhängern, programmieren. Bei Auflage auf das Dach des Radios wird der gespeicherte Befehl ausgeführt. So ist es möglich, zum Beispiel verschiedene Radiosender ohne einen einzigen Tastendruck zu finden oder dzb lesen-Hörbücher zu starten.

Die Idee zum Retro Radio Smart Speaker hatten die Mitstreiter von Blindzeln (www.blindzeln.de). Das für mich besonders charmante an diesem Gerät – es ist von blinden Menschen speziell für die Bedürfnisse blinder Menschen konzipiert worden. Und es ist auch für Menschen nutzbar, die sich keinen PC zu Hause hinstellen möchten, die ihre Musik und Hörbücher aber einfach in einem Gerät ohne Touch-Gesten oder Tastaturen bedienen möchten. Die mitgelieferte Fernbedienung ist übersichtlich.

Das Gerät hat natürlich seinen Preis. 700 bis 800 Euro, je nach Ausstattung, muss man einplanen. Der Bezug erfolgt über die Plattform von www.blindzeln.de.

Weitere Informationen

Mein Kollege Ulrich Jander kann Ihnen aus eigener Anwendererfahrung sicherlich noch ganz viele interessante Tipps geben. Sie erreichen ihn unter 0341 7113 145. Die Louis-Mitarbeiter antworten natürlich auch gern auf Ihre Fragen per Mail. Schreiben Sie einfach eine Nachricht an louis@dzblesen.de.

Und wenn Sie mehr Informationen über das Internet recherchieren möchten, schicken Sie eine Mail an isa@blindzeln.org mit dem entsprechenden Recherchewunsch im Betreff in der Zeile, in dem Fall Retro Radio Smart Speaker. Sie bekommen entsprechende Links mit ganz vielen interessanten Informationen.

Viel Spaß beim Hören, ob nun Musik, Podcast oder Hörbuch!

Fragebogen

Sechs Fragen – sechs Antworten

Mitarbeiter, Partner, auch Freunde des dzb lesen antworten auf unsere Fragen. Diesmal: Isabell Eschenberg (Mediengestaltung)

Was ist Ihre Aufgabe im dzb lesen?

Ich kümmere mich zusammen mit einer weiteren Kollegin um die Mediengestaltung im dzb lesen. Das können sowohl Werbemittel sein als auch die Gestaltung der hauseigenen Produkte. Außerdem bin ich Verlagsherstellerin. Dazu gehört es, ein Produkt zu planen, zu kalkulieren und mit allen Produktionsabteilungen im Austausch zu sein.

Welche Arbeit haben Sie gerade auf dem Tisch?

Momentan arbeite ich an der Erstellung der Druckdateien für die Großdruck-Kalender 2021. Diese gehen dann noch in die Korrektur und können anschließend in unsere hauseigene Druckerei übergeben werden.

In meiner Freizeit beschäftige ich mich am liebsten mit …

Ich verbringe viel Zeit draußen mit meinem Hund. Am liebsten bei eher schlechtem Wetter, wenn man das Gefühl hat, es ist niemand sonst unterwegs. Außerdem lese ich sehr gern und seit neuestem versuche ich mich am Gemüseanbau im eigenen Garten.

Welche drei Dinge würden Sie auf eine Insel mitnehmen?

Wahrscheinlich wären das ein Schlafsack, etwas Proviant und die Familie wäre auch schön dabei zu haben.

Haben Sie ein Buch, das Sie empfehlen können?

Ich habe neulich „Das Leben ist eins der Härtesten“ von Giulia Becker gelesen. Schon ab Seite 1 wusste ich, dass ich dieses Buch sehr mögen würde. Das war dann auch so.

Ihr Lebensmotto?

Ein richtiges Lebensmotto habe ich nicht, aber grundsätzlich versuche ich die Dinge gelassen zu sehen.

Rätsel

Machen Sie mit und gewinnen Sie!

Wir wollen wissen: Wie heißt der fünfte Band der Allmen-Krimireihe von Martin Suter, der im dzb lesen von Günter Schoßböck eingelesen wurde?

Schicken Sie Ihre Antwort bis 3. Mai 2020 per E-Mail (presse@dzblesen.de) oder per Post an: dzb lesen, Kennwort: Rätsel „in puncto dzb lesen“, Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig

Das können Sie gewinnen: einen Taschenkalender in Kunstlederhülle in Brailleschrift oder Großdruck.

Mitarbeiter des dzb lesen können nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Auflösung aus 4/2019

Die richtige Antwort lautet: Das 125. Jubiläum.

Der glückliche Gewinner heißt: Willi Kürpick.Herzlichen Glückwunsch!

Sudawo – Such das Wort

Suchen Sie das Wort, das sich aus allen 9 Buchstaben bilden lässt.

Beispiel: HLNAAMDBE

Lösung: Abendmahl

  • MEIZREEON
  • DEBSANGUT
  • EINEVEDSF

Auflösung siehe unten.

Weitere Rätsel finden Sie in „Sudawo“ (1 Bd., Vollschrift, BN-Verkauf 8154, 1 Bd., Kurzschrift, BN-Verkauf 8155, je 12 Euro).

Impressum

Herausgeber, Herstellung, Vertrieb

Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen)
Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig
Tel.: 0341 7113-0, Fax: 0341 7113-125
E-Mail: info@dzblesen.de
www.dzblesen.de

Redaktion

Gabi Schulze
Tel.: 0341 7113-148, E-Mail: g.schulze@dzblesen.de

Abonnements, Anzeigen
Telefon: 0341 7113-120, E-Mail: abo@dzblesen.de

„in puncto dzb lesen“ wird im Format HTML per E-Mail viermal im Jahr kostenfrei versandt und online unter www.dzblesen.de veröffentlicht.

Kostenpflichtig erscheint die Zeitschrift wahlweise im Format DAISY als CD oder Download (dzb lesen-App und -Katalog) sowie in Blindenkurzschrift. Jahresbezugspreis: 9 €.

Das kostenpflichtige Abonnement gilt jeweils für ein Jahr ab Bezugsbeginn und verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens mit einer Frist von drei Monaten vor Ablauf des Bezugszeitraums gekündigt wird.

Es gelten unsere AGB. Die vollständigen AGB finden Sie im Internet unter www.dzblesen.de/agb, auf Wunsch senden wir Ihnen diese gern zu.

dzb lesen 2020

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Auflösung Sudawo

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