in puncto dzb lesen - 01 / 2024

01 2024

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

was macht ein Filmproduzent im dzb lesen und was hat er mit dem Musikprojekt „Do it!“ zu tun? Hier erfahren Sie Interessantes über Musikerinnen und Musiker, die vor laufender Kamera zeigen, wie ein Instrument ohne Noten erlernt werden kann.
Musik fasziniert Thomas Zwerina ein Leben lang. Er spielt Klavier und Gitarre, erlernte vor seiner Erblindung das Orgelspiel. Aus der Musik zieht er seine Inspiration und Kraft für seine literarische Tätigkeit. Erleben Sie ihn zur Leipziger Buchmesse bei der Lesung seines Debütromans in unserem Haus und online.
Sie bestellen telefonisch einen Kalender, ein Buch oder abonnieren eine Zeitschrift im dzb lesen? Dann sind Ihnen ihre Stimmen sicher bekannt. Anja Kästner und Simone Winter erzählen Anekdoten aus ihrem Verkaufsalltag, welche Bücher sie mögen und welche am meisten bestellt werden.
Freuen Sie sich auch auf interessante Buchempfehlungen unserer Leserschaft und unseren Techniktest, der in dieser Ausgabe aus der Küche kommt. Ich hoffe, ich konnte Sie etwas neugierig machen und wünsche Ihnen nun eine unterhaltsame Lektüre.

Ihre Gabi Schulze
Redakteurin „in puncto dzb lesen“

Im Fokus

Filmaufnahmen für „Do it!“: Klappe, die erste!

Nein, im dzb lesen war kein Filmteam unterwegs, das einen Film namens „Do it!“ drehte. Gedreht wurde aber trotzdem – für das Musikprojekt „Do it!“. Darin geht es um barrierefreie Lernvideos für blinde und sehbehinderte Musikinteressierte. Wir wollten wissen, welche Fortschritte das vom Förderverein des dzb lesen initiierte Projekt gemacht hat. Ein Beitrag von Gabi Schulze

Anfang Oktober letzten Jahres fuhr ein Kleintransporter im Hof des dzb lesen vor. Kurze Zeit später entlud der Fahrer jede Menge Video- und Tontechnik, die er ins Haus schaffte. Tobias Berger, der Fahrer, ist Produzent von Image-, Musik-, Werbe- und Veranstaltungsvideos. Ihn gewannen die Organisatorinnen des Projektes „Do it!“ Diana Lorenz und Solveig-Marie Oma für die Aufnahmen von barrierefreien Lernvideos. Gitarre, Klavier, Bass, Schlagzeug sind die Instrumente zusätzlich auch Gesang, die in den Videos ohne Noten erlernt werden können. Musiker und Musikerinnen entwickelten dafür Konzepte, die sie gemeinsam mit dem Videoproduzenten umsetzten.
Tobias Berger arbeitet dabei als Kameramann, aber auch als Tontechniker, Regisseur und Souffleur. „Normalerweise wäre eine solch umfangreiche Produktion keine ‚One-Man-Show‘“, sagt Tobias Berger. „Doch ich hatte Lust, das Projekt umzusetzen und habe mich dadurch auf einige Kompromisse eingelassen.“ Insgesamt zwei Wochen dauerten die Aufnahmen für die Basiskurse. Gedreht wurde eine Woche im Oktober und eine im November, jeweils vier Lektionen am Tag.

Licht an, Ton ab!

Zunächst musste Tobias Berger den Raum mit kompletter Technik (Kameras, Beleuchtung, Tontechnik usw.) ausstatten. Allein der Raum war eine Herausforderung an den Produzenten, da er keine optimalen Voraussetzungen bot. Zum einen musste er wegen einer breiten Fensterfront abgedunkelt und dann mit vier Scheinwerfern beleuchtet werden. Zum anderen beanspruchten Videotechnik und Instrumente sehr viel Platz, so dass den Akteuren wenig Raum blieb. Tobias Berger achtete neben einer guten Ausleuchtung auch auf hohe Kontraste und wählte einen grauen Hintergrund, vor dem die Lehrenden in kontrastreicher Kleidung agierten. „Beim Drehen standen die Kameras an zwei festen Positionen und meine Hauptaufgabe bestand darin, gleichzeitig das Bild im Blick zu haben, den Ton auf den Ohren zu kontrollieren und dafür zu sorgen, dass technisch alles einwandfrei funktioniert“, erklärt Tobias Berger. Darüber hinaus las er die Konzepte der Musikerinnen und Musiker mit und unterbrach die Aufnahme, wenn etwas unklar war oder inhaltlich nicht funktionierte.

Höchste Konzentration bei den Aufnahmen

Thomas Kauba, Klavierlehrer, hat sich mit seinem Konzept sehr gut auf den Videodreh vorbereitet. Die Lektionen für den Basiskurs testete er zu Hause mit einem blinden Schüler. So sah er, wie gut seine Lehrmethode bei dem Schüler ankam und wo er noch Änderungen im Skript vornehmen musste. Trotzdem empfand er die Aufnahmen als sehr anstrengend. „Ich musste auf so vieles achten: den Ablauf selbst, auf das Sprechen, auf das In-die-Kamera-Schauen“, meint er. „Der Produzent war zum Glück sehr entspannt. Das hat mir viel geholfen. Großen Dank dafür.“  
Auch Teresa Maria Winkler, Sopranistin und Gesangspädagogin, hat in Vorbereitung auf die Aufnahmen einige Probestunden mit sehbehinderten Musikinteressierten durchgeführt. „Ich habe darauf geachtet, alle Informationen verständlich zu übermitteln und gleichzeitig gut gelaunt und aktiv zu sein“, sagt die Gesangslehrerin. „Die Aufnahmen erforderten hohe Konzentration und Präsenz. Es war sehr anstrengend neu anzufangen, wenn von der Regie die Information kam, dass etwas noch unklar war oder ich mich eben doch einmal versungen oder verspielt hatte.“
Die Musikerinnen und Musiker standen meist ohne viel Erfahrung sechs bis acht Stunden vor der Kamera. Tobias Berger motivierte sie, half ihnen sich richtig ins Bild zu setzen und verständlich zu sprechen. Schon im Vorfeld hat ihnen der erfahrene Produzent viele Hinweise zur Erstellung des Konzeptes gegeben, damit die Aufnahmen so effektiv wie möglich werden konnten. Auch direkt vor und während der Aufnahmen sind alle Akteure die einzelnen Lektionen gemeinsam durchgegangen. So konnte der Kameramann vor Ort festlegen, welche Einstellungen am besten passen: Was sieht der Zuschauer im Hintergrund? Kann die Kamera bewegt werden oder muss sie feststehen? Tobias Berger entschied sich aus Platzgründen, mit zwei feststehenden Kameras zu filmen. Ein Bild zeigt das Vollbild der Person, das andere eine Detailaufnahme während des Musizierens. Nach dem Videodreh schneidet der Produzent die Aufnahmen so, dass sie das Vollbild oder das Detail zeigen. Thomas Kauba sieht man dann zum Beispiel am Klavier sitzen oder die Kamera richtet sich auf seine Hände und zeigt, wie diese die Tasten spielen.

Ein etwas anderer Unterricht

Egal ob Gesang oder Klavier – das Wichtigste ist, dass der Unterricht für blinde und sehbehinderte Personen vor allem über das Tasten und Hören stattfindet. Thomas Kauba hat hier schon einige Erfahrungen gewonnen. „Bei sehenden Klavierschülern beginnen wir meist mit der Taste ‚C‘ auf dem Klavier, weil das der Ausgangspunkt der einfachsten Tonart C-Dur ist. Aber bei einer meiner Probe-Schülerinnen habe ich gelernt, dass die Taste ‚D‘ für blinde Menschen viel leichter zu finden ist, weil sie zwischen zwei schwarzen Tasten liegt. So habe ich das ‚D‘ zum Ausgangspunkt genommen, was die Treffsicherheit enorm erhöhte“, sagt er. Großen Wert legt er ebenso auf die Schulung des Gehörs und hat schon in der dritten Lektion eine Übung eingebaut, die es den Lernenden ermöglicht, kleine eigene Melodien zu spielen.
Bei Teresa Maria Winkler geht es in den ersten vier Stunden um Atmung, Tonproduktion und Artikulation. „Ich hoffe, dass ich hier alle Gesangsfreudigen abholen kann. Wer noch nie gesungen hat, wird vielleicht zum ersten Mal seine Atmung wahrnehmen und sich mit dem Instrument Stimme beschäftigen und auch spüren, wie einzelne Laute gebildet werden“, meint die Gesangspädagogin. Aus den Technikübungen hat sie Übungen zum Einsingen zusammengestellt, die zu Beginn einer jeden Gesangsstunde durchgeführt werden können. Eigentlich arbeitet die Sopranistin mit Noten. In diesem Unterricht vermittelt sie Songs nur durch Vor- und Nachsingen. Hierfür wählte sie leichte Stücke aus, die von vielen unterschiedlichen Stimmen gesungen werden können und verschiedene Genres abdecken.

Vom Basis- zum Aufbaukurs

Thomas Kauba und Teresa Maria Winkler sind sich einig: Im Online-Aufbaukurs, der im Herbst 2024 gedreht wird, soll es weniger Theorie und viel mehr Praxis geben. Beide legen dann ihren Schwerpunkt mehr auf das Musizieren. Im Vorfeld darauf möchten sie ihre Lektionen noch mehr proben. Das unterstreicht auch Produzent Tobias Berger. Er wünscht sich außerdem, dass die einzelnen Lektionen der verschiedenen Instrumente vom Aufbau und in ihrer Gestaltung insgesamt einheitlicher werden. Auch wird ein richtiges Studio angemietet, in dem keine Störgeräusche zu hören und die Lichtverhältnisse besser sind als im dzb lesen. Das wird die Dreharbeiten um einiges erleichtern. Im Laufe des Jahres treffen sich alle Akteure, um ihre Konzepte auszutauschen. Bis dahin können sie auch die Rückmeldungen der Basiskurse einfließen lassen, die im Frühjahr online gehen. Wir sind gespannt!

Kurz gemeldet

Leipziger Buchmesse: Das dzb lesen ist wieder dabei!

Die diesjährige Leipziger Buchmesse findet vom 21. bis zum 24. März 2024 statt. Das dzb lesen präsentiert sein Verlagsprogramm mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur in der Messehalle 3 am Stand C203. Hier erwartet das Zentrum viele interessierte Besucherinnen und Besucher. Sie sind herzlich eingeladen, den Stand des dzb lesen zu besuchen.

Kundenmagazin im DAISY-Format zum Download jetzt kostenlos

Seit Januar 2024 ist das Kundenmagazin „in puncto dzb lesen“ auch im Format DAISY zum Download kostenfrei. Somit sind alle Download-Varianten des Magazins (DAISY und Braille-Kurzschrift digital) für Sie ohne Kosten. Sie können sich die Zeitschrift im DAISY-Format ganz bequem über Ihre dzb lesen-App oder den Online-Katalog herunterladen. Dazu brauchen Sie ein persönliches Benutzerkonto. Das können Sie online unter www.dzblesen.de/anmeldung anlegen. Oder Sie senden uns eine E-Mail an anmeldung@dzblesen.de. Dann erhalten Sie Ihre Zugangsdaten. Mit diesen loggen Sie sich auf www.dzblesen.de unter „Mein Konto“ ein. Dort finden Sie dann die jeweils aktuelle Ausgabe zum Download.

Spielspaß: Lego® verkauft Braille-Steine-Set

Seit Anfang dieses Jahres sind die Lego® Braille-Steine auch auf dem deutschen Markt käuflich zu erwerben. Das Set enthält 287 Steine in fünf Farben: weiß, gelb, grün, rot und blau. Alle Steine sind vollständig kompatibel mit anderen Lego® Produkten. Die Noppen auf jedem Stein sind so angeordnet, dass sie den Zahlen und Buchstaben in Brailleschrift entsprechen, darunter befindet sich jeweils die gedruckte Version des Symbols oder Buchstabens. So können blinde, seh- und lesebehinderte Kinder gemeinsam mit sehenden die Braille-Steine entdecken und spielend die Brailleschrift erlernen. Inspiration und Anregungen in deutscher Sprache finden Familien auf der Internetseite von Lego® anhand von einigen Spielanleitungen.
Die Lego® Braille-Steine (89,99 Euro) werden ausschließlich und direkt über lego.com verkauft.
Das dzb lesen verleiht die Braille-Steine kostenfrei an ihre Nutzerinnen und Nutzer. Einrichtungen, an denen blinde oder sehbehinderte Kinder in der Brailleschrift unterrichtet werden, können die Sets auch kostenfrei im dzb lesen bestellen.
Weitere Infos unter www.dzblesen.de

Oh, happy day!

In diesem Jahr ist es wieder so weit: Am 7. September laden wir Sie zum Tag der offenen Tür im dzb lesen ein. Es erwartet Sie ein vielfältiges Programm mit Lesung, Vorträgen, einer Hilfsmittelausstellung, Mitmach-Aktionen und Live-Musik. Kommen Sie zu uns und erleben Sie hier in entspannter Atmosphäre gemeinsam mit anderen Menschen einen schönen Tag!
Nähere Informationen dazu gibt es in unserer nächsten Ausgabe und natürlich in unserem dzb lesen-Newsletter! Lassen Sie sich überraschen!

Interview

Das dzb lesen im Jahr 2023

Neue Service- und Produkt-Angebote, wie z. B. Zeitschriften in digitaler Brailleschrift, neue tastbare Bilderbücher und endlich wieder ein Tag der offenen Tür vor Ort – Prof. Dr. Thomas Kahlisch, Direktor des dzb lesen, hält Rückschau und blickt auf bevorstehende Aufgaben des Zentrums.

Herr Prof. Dr. Kahlisch, wenn Sie das vergangene Jahr passieren, v or welchen Herausforderungen stand das Zentrum im vergangenen Jahr?

Im letzten Jahr waren wir sehr erfolgreich. Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit haben wir uns personell verstärkt und auch in der Bibliothek haben wir eine neue Leiterin finden können. Über 50% unserer Hörbuchnutzerinnen und -nutzer leihen ihre Bücher digital aus. Die Anzahl der aktiven Nutzer ist gestiegen und die Nachfrage nach unseren Kinderbüchern wächst und das sich ständig erweiternde Angebot wird sehr gelobt. Erfolgreich sind wir auch mit unseren neuen Buchreihen für die Freunde der Braillelese-Angebote.

Wie ist der Stand der digitalen Braille-Ausleihe? Und wie weit ist die Katalogisierung im Medibus e.V.?

Das sogenannte Plattformprojekt von Medibus läuft noch bis 2025 und wir gehen davon aus, dass wir im kommenden Jahr dann E-Books und Braillewerke in digitaler Form zur Ausleihe anbieten können. Aktuell gibt es ja schon unsere Braillezeitschriften im digitalen Format, was schrittweise von den Leserinnen und Lesern angenommen wird. Wer lieber Braille liest, kann die Zeitschrift statt auf Papier auch als BRL-Datei auf der Braillezeile lesen.

Welche Aufgaben und Projekte stehen 2024 für das Zentrum an?

Wir arbeiten kontinuierlich an der Einführung unserer Produktionsabläufe für den Bereich E-Books im Format EPUB und nutzen dabei unsere erprobten technischen Abläufe, um Werke in Braillekurz- und -vollschrift anzubieten. Im Studio werden neben den Übernahmen der kommerziellen Werke zahlreiche Hörbuchaufsprachen vorgenommen und dabei bewusst auch die Nutzerschaft eingebunden, wenn es konkrete Wünsche für Produktionen gibt.

Worauf können sich die Nutzerinnen und Nutzer des dzb lesen 2024 freuen?

Im Frühjahr können Sie uns zur Leipziger Buchmesse besuchen. Im Mai sehen wir uns natürlich beim Louis-Braille-Festival in Stuttgart und später dann in Frankfurt am Main auf der SightCity. Ganz besonders freue ich mich, Ihnen mitteilen zu können, dass es am 7.9. wieder einen Tag der offenen Tür in unserem Haus gibt. Wir haben schon viele Ideen zur Gestaltung des Highlights. Und nicht zu vergessen, im Frühjahr wird es dann die ersten Videos des Projektes „Do it!“ geben, in denen sich Musikinteressierte darüber informieren können, wie sie ohne Noten Gitarre, Bass, Klavier oder Schlagzeug spielen und ihre Stimme für den Gesang schulen können.

Was gibt es Neues über die Zusammenarbeit mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels im Zusammenhang mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz?

Die Arbeitsgruppe Barrierefreiheit des Börsenvereins, in der wir Mitglied sind, ist sehr aktiv. Man merkt, dass die Verlage das Thema langsam ernst nehmen und wir als Partner der Buchbranche sehr gefragt sind.

Am Schluss wieder die obligatorische Frage: Welches tolle Buch haben Sie 2023 gelesen und möchten es gern weiterempfehlen?

Die Buchreihe um den Protagonisten Bernie Gunther des britischen Autors Philip Kerr hat es mir angetan. Es geht wieder einmal um die ereignisreichen Jahre 1920 bis 1950. Der Autor hat sehr gründlich Details recherchiert und verpackt viel Faktenwissen in spannende Kriminalgeschichten, die ein hohes Maß an geschichtlicher Aufarbeitung verdeutlichen.

Nahaufnahme

Ein etwas anderer Buchladen

Tag für Tag klingeln ihre Telefone. Anja Kästner und Simone Winter verkaufen per Telefon Bücher, Kalender, Zeitschriften und viele andere Produkte aus dem dzb lesen und beraten die Anrufenden. Über ihren Schreibtisch gehen Bestellungen und Rechnungen. Gabi Schulze hat den beiden über die Schulter geschaut.

Er ist nicht zu überhören. Laut rollt der Bücherwagen über den Gang der ersten Etage im Haus des dzb lesen. Auf ihm transportiert Anja Kästner neu produzierte tastbare Kinderbücher zu den Regalen des Verkaufsmagazins, um sie dort einzusortieren. Seit 2022 ist sie im Verkauf des dzb lesen tätig. Viele Kundinnen und Kunden hören ihre Stimme, wenn sie im dzb lesen ein Braillebuch, ein tastbares Kinderbuch, einen Kalender oder eine Grußkarte per Telefon kaufen. Dann nimmt Anja Kästner deren Bestellungen auf, berät sie, beantwortet Anfragen und nimmt Wünsche entgegen. „Manche wissen genau, was sie kaufen wollen. Andere wiederum berate ich zu unseren Produkten. Zum Beispiel suchte eine junge Frau ein tastbares Bilderbuch für ihr blindes Kind. Ich habe ihr einige vorgestellt, die tastbaren Illustrationen ausführlich beschrieben und erzählt, worum es in den Geschichten geht.“ Etwas anderes ist es, wenn jemand ein Buch zu einem bestimmten Thema wünscht: „Meine Freundin hat Geburtstag. Ihre nächste Reise soll in die Bretagne gehen. Welche Reiseführer gibt es?“ Oder ein Kunde kennt nur den Inhalt eines Buches, aber den Autor und Titel nicht. Dann filtert die 45-Jährige in ihrer Datenbank nach Themen und Schlagwörtern. Wenn sie nicht gleich fündig wird, stellt sie verschiedene Titel zu einer Liste zusammen und schickt diese an den Kunden oder die Kundin. „Die Arbeit lohnt sich. Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand dann kein Buch bei uns gefunden hat“, sagt sie und schmunzelt. Anja Kästner mag den direkten Kontakt zu den Menschen, sie liebt Bücher (vor allem zeitgenössische Literatur und Romanbiografien) und versucht für jeden Kunden/jede Kundin das passende Produkt zu finden.

Kundenservice per Telefon

Ihr Schreibtisch steht in einem großen hellen Zimmer, in dem lange rote Regale Bücher, Spiele, Atlanten, Kalender und Grußkarten präsentieren. Und trotzdem ist es kein herkömmlicher Buchladen, denn Menschen kommen selten hierher, um etwas vor Ort zu kaufen. Das Headset ist für Anja Kästner neben ihrem Rechner das wichtigste Arbeitsmittel. Wenn das Telefon nicht läutet, bearbeitet sie E-Mails, schreibt Rechnungen und macht die bestellten Produkte für den Versand fertig bzw. veranlasst deren Produktion, da reine Braillebücher erst auf Nachfrage produziert werden und nicht im Lager stehen.
Unterstützt wird sie von ihrer Kollegin Simone Winter, die die Zeitschriftenabonnements verwaltet. Diese nimmt Neuanmeldungen und Kündigungen per Telefon und E-Mail entgegen, gibt die Anzahl der Abonnements an die Produktion weiter, erstellt Adressen für den Versand der Zeitschriften und Rechnungen für die Abonnenten. Gern verschickt sie auch eine kostenlose Probe-Ausgabe an alle, die noch unentschlossen sind. „Seit Kurzem bieten wir auch eine digitale Variante der Zeitschriften in Braillekurzschrift an. Wer Interesse hat, kann eine kostenlose Probe-Ausgabe anfordern“, wirbt Simone Winter.

Mehr als nur Bücher verkaufen

Vor allem ältere Menschen, die viel Brailleschrift lesen, rufen an und bestellen Bücher, die sie in der „Bücherliste“ als Neuerscheinungen gefunden haben oder aufgrund von Buchempfehlungen gern kaufen möchten. Aber auch Lehrer und Lehrerinnen, die für ihren Unterricht Bücher bestellen, und Eltern, die tastbare Bilderbücher möchten, greifen zum Telefonhörer. „Neulich war eine ältere blinde Frau, die ihrer sehenden Enkelin Geschichten vorlesen wollte, ganz glücklich, als wir ihr einige Vorlesebücher und tastbare Bilderbücher empfehlen konnten“, sagt Anja Kästner und freut sich, dass sie der Kundin helfen konnte. Sie verrät, dass es manchmal auch vorkommt, dass jemand etwas kauft und dabei sein Herz ausschüttet oder einfach nur reden möchte. „Natürlich habe ich auch dafür ein Ohr“, meint sie. In Erinnerung bleibt ihr ein Telefonat, während dem sie im Hintergrund zunächst eine Kuckucksuhr, dann noch eine und dann weitere Glockenschläge hörte, die sich zu einem einzigarten Klangteppich ausbreiteten. Wie sich herausstellte, war die Kundin eine Uhrensammlerin. Es entspann sich noch während der Bestellung ein angenehmes Telefongespräch.
Neben Beratung und Verkauf am Telefon pflegt Anja Kästner auch den Webshop, arbeitet Neuerscheinungen ein und macht Fotos von dzb lesen-Produkten. Simone Winter nimmt alle Bestellungen, die über den Webshop kommen, auf. „Gerade im letzten Quartal eines Jahres haben wir immer viel zu tun. Dann bestellen die Kunden und Kundinnen ihre Kalender und das Weihnachtsgeschäft ist in vollem Gange. 20 Kalender am Tag, die allein über den Webshop gekauft werden, sind keine Seltenheit“, erzählt Simone Winter. Da klingelt auch schon das Telefon und sie ist mitten im Gespräch mit einem Kunden, während Anja Kästner gerade aus einer Kundenberatung kommt und den Telefonhörer auflegt.

Persönliche Favoriten und Bestseller

Welche persönlichen Favoriten empfehlen Sie immer wieder gern?
Simone Winter (SW): Das Bilderbuch „Zwei Ameisen auf Reisen“ von Verena Zimmermann ist mein Favorit. Das hat wunderbare tastbare Illustrationen und kurze Tiergedichte, die sich reimen. Auch stehen bei mir die Bilderbücher der „Klapperlapapp“-Reihe auf Platz eins.
Anja Kästner (AK): Bei mir ist es die Neuauflage des „Grüffelo“. Ein kleines, aber feines Produkt, das ich immer wieder gern empfehle, sind unsere sehr schönen taktilen Grußkarten. Ich mag sie gern, weil sie inklusiv, also für alle, sind. Selber habe ich schon einige verschenkt.

Was waren die absoluten Renner im Verkaufsjahr 2023?
AK: Das waren ganz klar „ABC – Ein tastbares Ausmal- und Bastelbuch“ und „Alex und Lilani entdecken die Welt der Buchstaben“, ein sehr hochwertiges und kostenintensives Buch, das vor allem von Schulen bestellt wurde. Den beiden Spitzenreitern folgt das inklusive Kartenspiel „Six dots“, das besonders in der Gunst junger Menschen steht.
SW: Außerdem gern gekauft werden unsere Ausmalbücher zu verschiedenen Themen: „Mein erster Rätselspaß“ für Kinder im Vorschul- und Erstlesealter und „Fühl mal, ein Tier!“ aus der „Klapperlapapp“-Reihe.

Und bei den Erwachsenen?
AK: Bei den Erwachsenen liegt der Fokus auf Kalendern und Krimis. Auch Kochbücher gehen gut, zum Beispiel werden das „Harry-Potter-Kochbuch“ und das „Brotbackbuch“ sehr gern gekauft.
SW: Im Bereich der Zeitschriften laufen die „Crime“, eine Zeitschrift über wahre Kriminalfälle im Hörformat sehr gut, in Brailleschrift sind es „Stern/Zeit-Braille“ und „Literaturtreff“.

Welches Buch würden Sie Ihrer Kollegin Simone Winter empfehlen?
AK: Ich lese gerade „Als ich ein kleiner Junge war“ von Erich Kästner. In dem Buch erzählt er seine Kindheitserlebnisse in Dresden. Mit feinsinnigem Humor werden lustige, aber auch nachdenkliche Anekdoten wieder lebendig. Man liest die Geschichten, die er eigentlich für Kinder geschrieben hat, auch als Erwachsener mit viel Spaß.

Welches Buch würden Sie Ihrer Kollegin Anja Kästner empfehlen?
SW: Ich empfehle Anja den Roman „Alle sieben Wellen“ von Daniel Glattauer. In dem Buch geht es um Emmi und Leo, die sich über das Schreiben von E-Mails nähergekommen sind und nun eine reale Begegnung planen.

Leipziger Buchmesse

Im Rahmen des Lesefests „Leipzig liest“ laden wir Sie zu einer Lesung sowohl vor Ort in unser Haus als auch online via Zoom ein. Thomas Zwerina liest am 21. März ab 19 Uhr aus seinem Debütroman „Eine Fingerkuppe Freiheit“. Der Autor schrieb eine Hommage an den Erfinder der Punktschrift, Louis Braille, in Form eines einfühlsamen Romans. Gabi Schulze hat es gelesen und stellt es vor.

Ich lese, ich schreibe, also bin ich

Über das Leben Louis Brailles, seine Sechs-Punkte-Schrift und die Widerstände, die seine Erfindung auslöste – darüber schreibt Thomas Zwerina in seinem stimmungsvollen Roman „Eine Fingerkuppe Freiheit“. Ihm gelingt es, auf gerade einmal 200 Seiten, Dichtung und Wahrheit ineinander zu verweben und uns auf diese Weise feinfühlig eine historische Persönlichkeit näherzubringen.

Coupvray in Frankreich, Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Roman eröffnet mit einer überaus heiteren Begebenheit und lässt uns sogleich in die Zeit eintauchen, in der Louis Braille ein Kind war. Auf einem Dorffest ringt der Abbé Pallye dem Dorfschullehrer Antoine Bécheret das Versprechen ab, den kleinen blinden Louis Braille in seine Klasse aufzunehmen. Er ist einer der ersten, der von der Vitalität, Klugheit und dem Talent des Jungen überzeugt ist. Für Louis Braille, dessen kindliche Lebenskraft und Fantasie über seine Blindheit triumphiert, war die Schrift der Sehenden nur eine „seelenlose Buchstabenkolonne“. Umso mehr löchert er seinen Lehrer mit Fragen: Wie kann es sein, dass das frische Heu wie ein Bonbon riecht? Der aufgeweckte Junge möchte nur eins: So wie andere Kinder lesen und schreiben lernen. Als ihn sein Vater in der Königlichen Blindenschule in Paris anmeldet und Louis ein halbes Jahr später mit gerade einmal 10 Jahren sein behütetes Elternhaus verlässt, ist er mit geistiger Stärke, Geschicklichkeit und Ausdauer gegen die Ungerechtigkeiten, Widrigkeiten und Strenge an der Schule gewappnet. Er macht schnell Fortschritte beim Lernen.

Aus der Perspektive eines allwissenden Erzählers erfährt der Leser von Louis Brailles Leben. Thomas Zwerina setzt verschiedene Lebensstationen Louis Brailles geschickt in Szene – und das wortwörtlich. Denn einzelne Episoden aus dem Leben Louis Brailles beschreiben fast chronologisch seine Kindheit, seinen Unfall in der Werkstatt seines Vaters, seine Erblindung, die Erfindung seiner Sechs-Punkte-Schrift und sein Ringen um deren Einsatz. Der Leser beobachtet das Geschehen, ihm begegnen wichtige Vertraute des Protagonisten. Neben dem Pfarrer, den Eltern und dem Dorfschullehrer ist das später vor allem der Direktor der Blindenschule Alexandre-René Pignier, der die Begabung seines Schülers erkennt. Zwar ließ er die lautbasierte 12-Punkte-Schrift eines Charles Barbiers, auch Nachtschrift genannt, an seiner Schule nicht zu, gewährte aber Louis Braille genügend Freiräume, diese weiterzuentwickeln. Der 13-jährige Junge ist fasziniert von Barbiers Nachtschrift und erkennt, dass seine Schrift nicht auf Lauten, sondern auf Buchstaben basieren und mit weniger Punkten entwickelt werden muss. Mit Louis Brailles Widersacher Pierre-Armand Dufau, dem Lehrer und späteren Direktor der Schule, gewinnt der Roman an Spannung und Konfliktpotential, denn dieser wehrt sich mit allen Mitteln gegen den Einsatz der Punktschrift Louis Brailles. Später, als Louis Braille selbst Lehrer an der Blindenschule ist, stehen sich beide feindselig gegenüber. Seine sechs erhabenen Punkte werden „zum Zankapfel zwischen Sehenden und Blinden“.

Thomas Zwerinas Roman lebt von vielen handlungsreichen Szenen, die in ihrer Gesamtheit ein spannendes Porträt einer historischen Persönlichkeit liefern. Der Autor weiß mit Sprache umzugehen und zeichnet stimmungsvolle sprachliche Bilder, verdichtet Realität und Fiktion atmosphärisch zu Szenen und Charakteren, die durch ihre Komik und Poesie an Tiefe gewinnen und zugleich eine wunderbare Leichtigkeit versprühen.

Dieser Roman ist ein literarisches Kleinod, feinfühlig und witzig erzählt!

Eine Fingerkuppe Freiheit: 2/3 Bände Kurzschrift/Vollschrift, Ausleihe 21007/ 21008

Interview: Thomas Zwerina über seinen Roman

Es gibt ja schon einige Bücher über Louis Braille und seine Erfindung. Warum sollten die Menschen gerade Ihr Buch lesen? Was ist das Besondere daran?

Ich glaube, die Liebe, die ich für meine Figuren und das Erzählen hege, ist darin durchgängig zu spüren. „Eine Fingerkuppe Freiheit“ erfüllt beides, spannende Unterhaltung und literarischen Anspruch. Leserinnen und Leser tauchen hautnah ins Geschehen ein. Sie schätzen die feine Charakterzeichnung der Figuren, die Leichtigkeit des Erzählens, den ironischen Unterton und die überraschenden Momente im Romanverlauf, etwa wenn ein Esel die Sonette eines William Shakespeare genüsslich verspeist.

Was für eine Person ist Louis Braille für Sie?

Für mich verkörpert Louis Braille bewundernswerte Eigenschaften, so z. B. Beharrlichkeit und Ausdauer. Er besaß einen ungemeinen Forscherdrang. Sein konsequentes Streben für eine Sache und seine Neugier für die Welt muss uns allen ein Vorbild sein.

In Ihrem Roman spiegeln Sie die Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts eindrucksvoll wider. Von der ersten Seite an taucht man ab in die Zeit, in der Louis Braille gelebt hat. Wie sahen Ihre Recherchen aus?

Der Roman ist ein Kunstwerk, eine Fiktion, ein literarisches Werk im historischen Mantel. Beim Schreiben stellt sich mir als Schriftsteller immer die Frage, wie eng ich die Wirklichkeit abbilden möchte, um meine Aussagen zu transportieren. Die Handlung und die handelnden Figuren sollen glaubwürdig erscheinen. Im Zuge meiner Recherchen habe ich auf verschiedene Biographien über Louis Braille zurückgegriffen, also Sachbücher, ebenso auf eine an der Uni Wien verfasste Diplomarbeit über meinen Protagonisten und das Blindenwesen in Europa. Hier habe ich Dinge erfahren, die mich haben staunen lassen. Um mich der Historie und dem ganzen Setting anzunähern, habe ich verschiedene literarische Werke aus Brailles Zeit studiert, um ein Gespür für das Alltagsleben in jener Zeit zu entwickeln.

Viele Personen in Ihrem Roman haben wirklich gelebt: Neben Louis Braille und seiner Familie, die Schulleiter in der Pariser Blindenschule und Charles Barbier, der Erfinder der Nachtschrift. Wie viel Fiktionales und zugleich Wahres stecken in Ihrem Roman?

Die historischen Überlieferungen bildeten für mich den Rahmen, das Setting, den Grundkonflikt. Der größte Teil des Romans ist reine Fiktion und somit erfunden. Wir wissen nicht, welche Worte sich Pierre-Armand Dufau und Louis Braille, z. B. im Eifer des Gefechts, an den Kopf geworfen haben. Das Werk spielt mit der Geschichte, seinen Figuren und deren Konflikten in der Weise, als das es eine schlüssige Story produziert, die die Leserinnen und Leser für das Thema begeistern kann. Viel schwieriger beim Schreiben ist das Verdichten von Ausgangsmaterial, das Weglassen von verschiedenen Details, um nicht zu langweilen.

Sie haben die Erzählperspektive eines allwissenden Erzählers gewählt. In verschiedenen Episoden erzählen Sie über Louis Brailles Leben. Warum wählten Sie diese Erzählweise in Episoden?

Die vorliegende Erzählweise hat sich für die Geschichte angeboten. Sie hat mir gewisse Spielräume eröffnet und auch den Ton, die Leichtigkeit des Romans, befördert. Die einzelnen Kapitel folgen in ihrem Aufbau dem Spannungsbogen, der bis zum Ende hin hochgefahren wird, um dann plötzlich abzufallen – recht klassisch, mit einer überraschenden Wendung. Ich wollte keine literarischen Experimente für „Eine Fingerkuppe Freiheit“ eingehen. Mein Ziel ist es, eine breite Schicht von Leserinnen und Lesern zu erreichen, indem ich einen konfliktträchtigen Stoff spannend erzähle. Wir müssen uns ja vor Augen führen, dass die meisten sehenden Menschen nur wenig bis gar nichts über Louis Braille und dessen Erfindung wissen. Und sind wir mal ganz ehrlich: Welcher blinde Mensch heute hat eine Vorstellung von den Qualen einer Reliefschrift?

Welcher Person in Ihrem Roman hätten Sie gern noch mehr Raum gegeben? Und warum?

Vielleicht Louis Brailles blindem Freund namens Pierre-François-Victor Foucault, der mit ihm zusammen den Raphigrafen erfunden hat, den Vorläufer für die mechanische Schreibmaschine.

Welche Episode, meinen Sie, ist Ihnen am besten gelungen und welche war für Sie schwierig zu schreiben?

Louis Brailles Erblindung literarisch umzusetzen, hat mich aus meiner eigenen Erfahrung heraus emotional stark gefordert, ebenso die Darstellung von Monique Braille, insbesondere ihres Schmerzes. Ich erinnere mich, wie ich nicht aufgehört habe, nach sprachlichen Bildern zu suchen. Kapitel Nr. 4 gehört sicherlich zu meinen Lieblingsepisoden. Die Atmosphäre, die Naturdarstellung, die Charaktere, einschließlich des Esels, finde ich immer noch bezaubernd, nicht zuletzt wegen der ausgefeilten Worte.

Ist der Roman Ihr erster? Und wie lange haben Sie an diesem Buch geschrieben?

„Eine Fingerkuppe Freiheit“ ist mein Debütroman. Die erste Fassung lag nach ungefähr 13 Monaten vor. Als ich 12 Wochen später erfahren habe, dass das Werk bei HarperCollins Germany veröffentlicht werden würde, habe ich mich dazu entschlossen, die letzten Striche für eine vorläufige Endfassung vorzunehmen, was noch einmal zwei Wochen in Anspruch nahm.

Über den Autor

Thomas Zwerina (58 Jahre) lebt in Mittelhessen. Er hat Anglistik und Germanist studiert und arbeitet als Gymnasiallehrer für Deutsch und Englisch. Schon seit geraumer Zeit ist er für die Stadt- und Schulmediothek an der Clemens-Brentano-Europaschule in Lollar/Staufenberg tätig. Neben der Literatur und dem Theater liebt er die Musik. Er spielt vor allem Klavier und Gitarre. Da er mit 13 Jahren nahezu vollständig erblindete, musste er seinen Orgelunterricht aufgeben. Heute ist er mit Evi Lerch musikalisch als Duo The Cellular Fools unterwegs. Literarisch hat ihn vor allem Shakespeare gefesselt, aber auch Alessandro Baricco. Er mag die Werke von Claire Keegan, Christine Wunnicke und Robert Seethaler.

Nachgefragt

Lieblingsbücher 2023

Welche Bücher lasen unsere Nutzerinnen und Nutzer im Jahr 2023? Wir haben nachgefragt. Drei Leserinnen empfehlen ihre Lieblingsbücher.

Jarka Kubsova: Bergland – Buchempfehlung von Lydia Sasnovskis

Ich verschlinge gerade "Bergland" von Jarka Kubsova und bin jetzt schon traurig darüber, dass ich damit bald fertig bin. Mich fasziniert und fesselt total, wie man aus relativ alltäglichen Lebens- und Familiengeschichten ein so präzises und spannendes Abbild unserer Gesellschaft über vier Generationen spinnen kann! Der Einfluss gesellschaftlicher und politischer Ereignisse wie Krieg und Faschismus in Deutschland und Italien, das Leben in der Stadt und auf dem Land, der immer bestehende menschliche Drang nach Wohlstand, Anerkennung und Glück – "das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite"…
Kubsova bringt all dies in einer absolut mitreißenden Familiengeschichte zusammen und zeigt Nöte, Sorgen und Verstrickungen der Landbevölkerung in Tirol. Gleichzeitig spart sie aber auch nicht an der scharfsinnigen Beschreibung heutiger Urlaubsgepflogenheiten und -ansprüche.
Ein wundervolles, anrührendes und bewegendes Buch – große Empfehlung!

2 Bände, Kurzschrift, Ausleihe 20198, Verkauf V011458
Großdruckbuch, 2 Bände, 392 Seiten, 17 Punkt, Ausleihe 363, Verkauf V011459

Caroline Wahl: 22 Bahnen – Buchempfehlung von Sabine Lohner

Tildas Tage sind strikt durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern – und an schlechten Tagen auch um die Mutter. Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst. Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Tilda bekommt eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt, und es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor taucht auf. Er schwimmt – genau wie sie – immer 22 Bahnen. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle.

In dieser Familiengeschichte stehen die beiden Schwestern Tilda und Ida im Mittelpunkt. Caroline Wahl erzählt aus der Sicht von Tilda. Berührend und eindrucksvoll vermittelt sie die Entwicklung beider und beschreibt ihre liebevolle Beziehung zueinander.
Für mich war der sehr moderne Schreibstil von Caroline Wahls Erstling mit oft sehr knappen Dialogen zunächst etwas ungewohnt. Ich mochte das offene Ende, das voller Möglichkeiten bleibt…

Mit nur knapp 200 Seiten ist das Buch ein dichter und intensiver Coming of Age-Roman. 3 Bände, Kurzschrift, Ausleihe 20964

Isabel Allende: Der japanische Liebhaber – Buchempfehlung von Sabine Meißner

Spannend bis zum Schluss, berührend, witzig und traurig zugleich – das ist Isabel Allendes Roman „Der japanische Liebhaber“. In diesem Buch treffen sich eine junge Frau und eine ältere Dame in einer Seniorenresidenz. Die junge Irina arbeitet für die fast 80-jährige, reiche und exzentrische Alma, die regelmäßig Briefe und Blumen bekommt. Aber von wem? Schritt für Schritt freunden sich die beiden an und Irina erfährt die lange Liebesgeschichte, die glückliche Momente, aber doch kein Happy End hat. Nicht nur private Geheimnisse werden offenbart, sondern auch ein Kapitel der US-Geschichte, von dem ich persönlich bislang nichts wusste: Wie die japanische Community in den USA lebte und welchen Schwierigkeiten sie als Nicht-Amerikaner ausgesetzt war.
Isabel Allende ist für ihre großartige Erzählweise von Familiengeschichten bekannt, die immer auch in einem gesellschaftlichen Rahmen geschildert werden. „Der japanische Liebhaber“ ist ein weiteres wunderbares Familienepos, das mich bis zum Ende fasziniert und begeistert hat!

CD-DAISY (10:11 h), Ausleihe 34939, 4 Bände, Kurzschrift, Ausleihe 17715

Vorgestellt

Medibus: Wer gehört dazu?

In dieser Ausgabe setzen wir die Reihe fort, in der wir Ihnen einige Bibliotheken vorstellen, die in der Arbeitsgemeinschaft Medibus vereint sind. Seit 2004 organisiert Medibus Bibliotheken und Produzenten im deutschsprachigen Raum, welche Medien für blinde, seh- und lesebehinderte Menschen herstellen. Neben der Koordination der Produktion seiner Mitglieder übernimmt der Verein auch beratende Funktionen. Vor allem aber stellt Medibus einen Zentralkatalog, der unter medibus.info abrufbar ist, zur Verfügung.

Berliner Blindenhörbücherei gemeinnützige GmbH

Die Gründung der Berliner Blindenhörbücherei gemeinnützige GmbH (kurz BHB) geht auf eine Initiative des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins gegr. 1874 e.V. (kurz ABSV) vom Mai 1957 zurück. Nachdem alle rechtlichen und organisatorischen Fragen geklärt waren, konnte die Berliner Hörbücherei für Zivil- und Kriegsblinde e.V. am 17. Dezember 1958 eröffnet werden. 2002 wurde die BHB in Berliner Blindenhörbücherei gemeinnützige GmbH umgewandelt. Die Gesellschafter der BHB sind der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin gegr. 1874 e.V. und das Blindenhilfswerk Berlin e.V.
Derzeit stehen ca. 27800 Hörbücher, die auch über die App und den Alexa-Skill „Lesezeit“ abrufbar sind, zur Verfügung. Da es nur ein Tonstudio gibt, ist die Anzahl der Produktionen nicht sehr hoch. Im letzten Jahr wurden 38 Hörbücher produziert und 41 kommerzielle Hörbücher daisyfiziert. Im Schnitt sind sieben Sprecherinnen und Sprecher im Studio tätig, die hauptberuflich Schauspielerinnen und Schauspieler sind. Zusätzlich werden noch Arbeiten an zwei weitere Sprecher vergeben, die ein eigenes Studio haben.
In der BHB arbeiten vier Personen, drei davon in Teilzeit. Sie sind nicht nur für die Hörerberatung und Ausleihe zuständig, sondern auch für die Einstellung neuer Bücher, die Datenbankpflege und vieles mehr. Geschäftsführer sind Wolfgang Malek, auch Geschäftsführer des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins gegr. 1874 e.V. und Carsten Zehe, auch Geschäftsführer des Blindenhilfswerkes Berlin e. V.

Wir haben Angela Schmielewski, Betriebsleiterin in der BHB, einige Fragen gestellt.

Was ist das Besondere an der Berliner Blindenhörbücherei?

Das Besondere sind wahrscheinlich unsere Hörfilme. Angefangen hat alles 1995. Unser erster Hörfilm auf Videokassette hieß „Tootsie“. Dann folgten in englischer Fassung „Bambi“, „Hear my Song“ und „Pretty Woman“. 2005 haben wir dann den ersten Hörfilm auf DVD, „Leoparden küsst man nicht“, aufgenommen. Da kaum noch jemand über einen Videorecorder verfügt, wurde der Verleih von Videokassetten 2021 eingestellt. Es gibt also nur noch DVDs mit Audiodeskription.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Mein Arbeitsalltag ist äußerst vielfältig. Als Betriebsleiterin habe ich neben verwaltungstechnischen Dingen auch die wunderbare Aufgabe, mich um die komplette Buchproduktion zu kümmern. Das heißt, ich wähle nicht nur das Buch und den passenden Sprecher bzw. die Sprecherin aus, sondern ich fertige auch das DAISY-Hörbuch an. Ebenso schreibe ich Beiträge für die Vereinsnachrichten des ABSV und den Radiosender „Ohrsicht-Radio“. Und manchmal helfe ich im Archiv aus.

Was ist Ihr Lieblingsplatz in der Bibliothek?

Mein Büro. Hier befindet sich auch die Technik für unser Tonstudio. So höre ich nebenbei schon das neueste Werk.

Welche spannenden Vorhaben gibt es in Zukunft in Ihrer Bibliothek?

Wir wollen unsere Website neu gestalten, damit sie etwas übersichtlicher wird und damit auch einfacher zu bedienen ist, und unser DVD-Angebot ausbauen.

Welches Buch gehört zu Ihren Favoriten im Jahr 2023?

Eigentlich sind es zwei Bücher. Das wäre „Fiese Friesen - Inselmorde zwischen Watt und Düne“ (Ausleihe 64245). Das sind an der Küste spielende Kurzkrimis mit trockenem Humor wie beispielsweise Peter Gerdes, Tatjana Kruse, Andreas Scheepker und Klaus-Peter Wolf und das Buch „Die Insel am Ende der Welt“ (Ausleihe 62807) von Christina Baker Kline. Hier geht es um eine junge Frau, die 1840 in London zu einer Haftstrafe in einer australischen Sträflingskolonie verurteilt wird.

Technik getestet

Was Blumenkohl und Hähnchen mit Barrierefreiheit zu tun haben

Ein Beitrag von Susanne Siems

An dieser Stelle berichten wir über technische Möglichkeiten, Hörbücher und andere Medien barrierefrei zu nutzen. Geistige Nahrung kann der Mensch aber nur zufrieden genießen, wenn auch für das leibliche Wohl gesorgt ist. Darum möchte ich mich heute einmal mit meinem Techniktipp in die Küche begeben. Kochfeld, Herd, Mikrowelle – diese Helfer sind nicht wegzudenken, will man warme Speisen zubereiten. Für viele blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen sind sie aber gar nicht oder nur schwer zu bedienen. Es gibt Firmen, die für viel Geld Haushaltsgeräte „nachrüsten“.

Ich habe da aber vor ein paar Wochen etwas Unkomplizierteres und am Ende auch Preiswerteres entdeckt. Eine Heißluftfritteuse frittiert Lebensmittel ohne oder mit nur sehr wenig Öl, eben mittels Heißluft. Aber nicht nur frittieren kann man damit. Im Grunde funktioniert das Gerät wie ein kleiner Backofen. Man kann jedes Zubehör, das man auch im Backofen benutzt, darin verwenden. Es gibt aber auch Zubehör, z. B. Auflaufformen zu kaufen. Mitgeliefert wird ein Korb. Natürlich muss man dabei beachten, dass die Fritteuse kleiner als der Backofen ist, man also entsprechend weniger darin zubereiten kann. Mein Gerät ist ca. 30x30x35 cm groß, der Korb hat einen Durchmesser von 25 cm.

Eine App für verschiedene Geräte

An der Frontseite befindet sich ein Touchdisplay, das sehr gut erkennbar ist, auch für sehbehinderte Menschen. Aber damit ist das Gerät natürlich nicht barrierefrei, schon gar nicht für blinde Menschen. Die Barrierefreiheit kommt über eine App. Man kann die Fritteuse über WLAN mit einem Smartphone oder Tablet verbinden und über die App NutriU steuern. Da diese App für iOS und Android verfügbar und mit VoiceOver bzw. TalkBack gut bedienbar ist, können auch blinde Menschen die Fritteuse sehr gut benutzen. Man kann vom Handy aus die Einstellungen am Gerät vornehmen und das Gerät auch von der App aus starten. Für kreative Köche gibt es die Möglichkeit, für selbstausgedachte Gerichte manuell Zeit und Temperatur einzugeben. In der App selbst gibt es aber auch ganz viele leckere Rezepte. Schön ist, dass dort gleich die Einstellungen stehen und man in der Schritt-zu-Schritt-Anleitung für die Rezepte am Ende nur noch auf „Verbindung starten“ gehen muss.
Die App NutriU ist für verschiedene Geräte, allerdings einer Firma, programmiert, z. B. Küchenmaschinen, Entsafter, Pastamaker. Man kann sein Gerät suchen und es gezielt verbinden. In den Rezepten bekommt man dann sogar angezeigt, ob das Rezept besonders gut für das eigene Gerät geeignet ist.

Das Passende für einen Ein-bis-Zwei-Personenhaushalt

Es gibt auch die Möglichkeit, die Fritteuse mit Spracheingabe über Alexa zu steuern. Das habe ich selbst nicht getestet, mir aber sagen lassen, dass die Sprachbefehle noch nicht so ausgebaut sind, man wohl nicht viel mehr als starten und stoppen kann.
Ich bin wirklich richtig begeistert, auch weil die Zubereitung der Speisen sehr einfach und schnell ist. Gerade das Richtige für einen Ein-bis-Zwei-Personenhaushalt, in dem beide wenig Zeit haben, aber sich gesund ernähren möchten. Gelungen ist mir schon der frittierte Blumenkohl, Hähnchenbrustfilet und überbackener Chicorée.
Vielleicht probieren Sie es einmal aus? Sie können sich ja erst einmal die App anschauen. Es gibt sicherlich eine Menge ähnlicher Geräte, die auch preiswerter sind, auf dem Markt. Allerdings rate ich immer dazu, vor dem Kauf die Barrierefreiheit der zugehörigen App zu testen.
Für weitere Fragen zu diesem Thema, aber vor allem zu den technischen Angeboten aus dem dzb lesen, steht Ihnen das Team LOUIS jederzeit gern zur Verfügung (louis@dzblesen.de).

Fragebogen

Sechs Fragen – sechs Antworten

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter antworten auf unsere Fragen. Diesmal: Kerstin Küchler (Förderverein des dzb lesen)

Was ist Ihre Aufgabe im dzb lesen?

Ich koordiniere die Arbeit des Fördervereins „Freunde des barrierefreien Lesens e.V.“ und bin dort u.a. für das Fundraising zuständig.

Welche Arbeit haben Sie gerade auf dem Tisch?

Gerade sitze ich an einem Förderantrag zum Ausbau unserer Braillekurse. Wir stecken zudem bereits in den Vorbereitungen zur diesjährigen „Radio dzb lesen“ und natürlich bereiten wir uns auf den baldigen Online-Start unseres Musikprojekts „Do it!“ vor.

In meiner Freizeit beschäftige ich mich am liebsten mit …

Ich gehe sehr gern in Museen. Nicht nur in die großen Häuser, manchmal findet man durch Zufall kleine Sammlungen zu ausgefallenen Themen. Wenn ich an einen neuen Ort komme, schaue ich immer, ob es dort ein interessantes Museum gibt.

Welche drei Dinge würden Sie auf eine Insel mitnehmen?

Eine Packung Buntstifte, Papier und einen Spitzer.

Haben Sie ein Buch, das Sie empfehlen können?

Gerade lese ich „Vatermal“ von Necati Öziri. Das Buch steht übrigens auch auf unserer aktuellen Titelliste unter https://buch-patenschaft.de.

Ihr Lebensmotto?

Im Zweifelsfall ist das Glas immer halb voll!

Rätsel

Machen Sie mit und gewinnen Sie!

Wir wollen wissen: Wie heißt der Autor des Buches „Eine Fingerkuppe Freiheit“?

Schicken Sie Ihre Antwort bis zum 3. Mai 2024 per E-Mail (presse@dzblesen.de) oder per Post an: dzb lesen, Kennwort: Rätsel „in puncto dzb lesen“, Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig.

Das können Sie gewinnen: Ein inklusives Kartenspiel „Six Dots“ plus eine CD (mp3-Format) „Wie sterben geht“ – der aktuelle Krimi von Andreas Pflüger!

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des dzb lesen können nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Auflösung aus 4/2023

Die richtige Antwort lautet: „Das Geständnis“ von Brigitte Reimann

Der glückliche Gewinner heißt: Bodo Rinas. Herzlichen Glückwunsch!

Gewinner „Literaturtreff“-Abonnement 2024

Lydia Sasnovskis hat ein kostenfreies Jahresabonnement des „Literaturtreffs“ gewonnen.

Impressum

Herausgeber, Herstellung, Vertrieb

Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen)
Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig
Telefon: 0341 7113-0
info@dzblesen.de, www.dzblesen.de

Redaktion

Gabi Schulze
Telefon: 0341 7113-148
g.schulze@dzblesen.de

Abonnements, Anzeigen

Telefon: 0341 7113-120
abo@dzblesen.de

„in puncto dzb lesen“ erscheint viermal im Jahr kostenfrei im Format HTML per E-Mail, online unter www.dzblesen.de, im Format DAISY zum Download in dzb lesen-App und -Katalog sowie in Braille-Kurzschrift digital. Kostenpflichtig erscheint die Zeitschrift wahlweise im Format DAISY als CD (Jahresbezugspreis 11,00 €) sowie in Braille-Kurzschrift gedruckt (11,00 €). Das kostenpflichtige Abonnement gilt jeweils für ein Jahr ab Bezugsbeginn und verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens mit einer Frist von drei Monaten vor Ablauf des Bezugszeitraums gekündigt wird. Es gelten die AGB des dzb lesen, die vollständig unter www.dzblesen.de/agb einsehbar sind. Auf Wunsch senden wir die AGB gern zu.

dzb lesen 2024

Danke Freunde!

dzb lesen wird unterstützt vom Förderverein „Freunde des barrierefreien Lesens e.V.“
Alle Infos: www.barrierefreies-lesen.de
Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE14 3702 0500 0001 8325 01
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