in puncto dzb lesen - 04 / 2025
Ausgabe 04 / 2025
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
wann haben Sie zuletzt ein Museum besucht? Vielleicht wäre das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund eine spannende Option für Sie? Planen Sie doch im kommenden Jahr einen Besuch. Mit dem im dzb lesen hergestellten und im Museum ausgelegten taktilen Museumsführer können Sie Ihre Tour viel entspannter starten und zahlreiche Tastobjekte entdecken. Mehr dazu im Folgenden!
Wenn Ihre Braillekoffer oder Hörbuch-CDs bei Ihnen eintreffen, können Sie sich sicher sein, dass unsere Versandmitarbeiterinnen diese mit größter Sorgfalt bearbeitet und zuverlässig versendet haben. Erfahren Sie in dieser Ausgabe mehr über ihre wertvolle Arbeit!
Während Sie sich auf diese Lieferungen freuen, lohnt sich hier auch ein Blick in die Vorschau der Zeitschrift „Literaturtreff“, die im nächsten Jahr wieder neue Romane in Fortsetzungen präsentiert — mit etwas Glück gewinnen Sie sogar ein Jahresabonnement.
Und falls Sie noch nach Geschenkideen suchen: In unserem Weihnachtsspecial finden Sie bestimmt Anregungen, die sich sowohl als Präsente eignen als auch auf Ihrem eigenen Wunschzettel stehen könnten.
Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des dzb lesen wünsche ich Ihnen eine schöne Adventszeit und ein erholsames Weihnachtsfest. Kommen Sie gut und vor allem gesund ins neue Jahr!
Ihre Gabi Schulze
Redakteurin „in puncto dzb lesen“
Im Fokus
Post- und Paketversand – zuverlässig und transportgerecht
Wissen Sie, was eine Banderoliermaschine ist? Banderolieren ist ein Begriff aus der Verpackungstechnik. Das Gerät fasst Produkte mit einer Banderole aus Papier zusammen, wie zum Beispiel auch die Braillezeitschriften im dzb lesen. Seit 2025 werden diese mit einer praktischen Papierbanderole umhüllt und nicht mehr – wie zuvor – in Kunststofffolie eingeschweißt. Diese umweltfreundliche Verpackungsart findet großen Anklang bei Abonnenten und Abonnentinnen. Sie ist viel leichter zu handhaben, ist kostensparender und reduziert vor allem den Plastikmüll. „Die Folie war nicht nur teuer, sondern auch wenig nachhaltig“, meint Ines Naß und erläutert den Arbeitsprozess. „Die Maschine führt ein Banderolierband, schneidet es auf die passende Länge der Zeitschrift zu und versiegelt die beiden Enden.“
Post und Pakete in besten Händen
Ines Naß koordiniert die Abläufe im Versand und arbeitet eng mit den verschiedenen Abteilungen des Hauses zusammen. Gemeinsam mit ihren drei Kolleginnen sorgt sie dafür, dass die Produkte fristgerecht und in höchster Qualität verpackt und versendet werden. „Wir verschicken alles, was im Haus produziert wird, darunter Hör- und Braillezeitschriften, Braille-, Hör- und Großdruckbücher sowie alle Verkaufs- und Auftragsprodukte. Zudem nehmen wir alle ausgeliehenen Braille-, Hör- und Großdruckbücher entgegen.“
Zweimal täglich hält das Postauto am dzb lesen. Früh am Morgen werden die Briefsendungen geliefert und abgeholt, einschließlich der CDs für die Hörbuchausleihe und zurzeit auch die Kalender, die in Briefumschlägen versendet werden. Im Laufe des Vormittags kommt der Paketdienst DHL. Er bringt die Koffer mit Braillebüchern und holt alle anderen Pakete ab, darunter Verkaufsprodukte sowie Auftragswaren für Institutionen, Museen und Vereine.
Bücherkoffer mit kuriosem Inhalt
Der Versandraum ist ein großer und – dank der vielen Fenster – lichtdurchfluteter Raum. An der Fensterfront steht ein imposanter Tisch von etwa drei Metern Länge und einem Meter Breite. Hier erfolgt die Kontrolle der zurückgesandten CDs und Bücher sowie das transportgerechte Verpacken der auszuliefernden Produkte. Wenn die Versandmitarbeiterinnen am Morgen die Postkisten entleeren, entnehmen sie die zurückgeschickten DAISY-CDs aus den Briefumschlägen. Die CDs werden mit einem Scanner zurückgebucht und anschließend von einer externen Firma entsorgt.
Neben dem großen Tisch stehen einige Kartons mit Briefumschlägen. „Seit letztem Jahr verschicken wir die CDs mit einem zusätzlichen Rücksendeumschlag, da es immer wieder Probleme mit dem Rückversand gab. Damit das Verpacken schneller geht, bereiten wir die Umschläge schon vor und legen jedem Briefumschlag einen Rücksendeumschlag bei“, erläutert Ines Naß, während sie Anatoli Krüger grüßt, der gerade einen weiteren Rollwagen mit Braillebüchern ins Magazin fährt. Zuvor packt er zusammen mit den Versandmitarbeiterinnen die Braillebücher aus den Koffern aus, prüft Bücher und Koffer auf Schäden und bucht sie dann zurück. Auf die Frage, ob sich denn außer den Büchern noch andere kuriose Sachen in die Koffer verirrt hätten, schmunzelt Ines Naß und meint: „Socken haben wir schon gefunden und – man glaubt es nicht – auch Unterwäsche.“ Anatoli Krüger ergänzt und ruft hinter seinem Rollwagen hervor: „Es war schon alles Mögliche in den Koffern drin: Bonbons, ein Briefmarkenalbum und sogar ein Blindenstock…“
Effiziente Verpackungslösungen: Vom A4-Kalender bis zum tastbaren Orientierungsplan
An den Wänden ragen Regale in die Höhe, die gut sortiert ein breites Sortiment an Verpackungsmaterialien bereithalten: Kartons von unterschiedlicher Größe, ganz kleine und auch speziell für den Versand von Kalendern geeignete Formate. Wenn es neue Produkte im Haus gibt, prüfen die Versandmitarbeiterinnen zunächst, ob passende Verpackungsmaterialien vorhanden sind oder ob sie neue bestellen müssen. Bei der Verpackung von Auftragsprodukten, wie z. B. großen tastbaren Orientierungsplänen, kommt es nicht nur auf Sorgfalt an, sondern auch auf Kreativität. Das heißt, auch der sperrigste Artikel muss stabil und sicher verpackt werden. „In diesem Fall müssen wir die Verpackungsmaterialien individuell anpassen und mögliche Transportrisiken beachten“, sagt Ines Naß. Egal ob groß und sperrig oder ganz klein – jedes Produkt sollte im einwandfreien Zustand und mit der gebotenen Qualität beim Kunden eintreffen. „Unser bisher kleinster Artikel ist das Kartenspiel ‚Six Dots‘. Dieses verschicken wir in kleinen Kartons, die eine Größe von 6,5 x 13 cm haben.“
Versandalltag im Wandel der Zeit
An einem Schreibtisch neben diesen Regalen verwaltet Ines Naß die Versandprodukte im digitalen System. Sie trägt Lieferscheine ins Postausgangsbuch ein und erstellt Adress-Aufkleber für DHL. Ihr gefällt die abwechslungsreiche Arbeit. Es macht ihr Freude, die passenden Verpackungsmaterialien zu finden und die Produkte transportsicher zu verpacken. „Obwohl es oftmals die gleichen Tätigkeiten sind, ist meine Arbeit jeden Tag anders. Wichtig sind mir auch meine Kolleginnen, mit denen ich im Versand zusammenarbeite“, meint Ines Naß. Seit 31 Jahren ist sie im dzb lesen tätig. Als sie hier begann, wurden noch Kassetten ausgeliehen. Die Aufgabe der Versandmitarbeiterinnen und -mitarbeiter bestand darin, die zurückgeschickten Kassetten wieder zurückzuspulen und defekte Exemplare zu reparieren. Ab 2009 verschickte man stattdessen nur noch CDs. Seit der Corona-Zeit erfolgt der Versand der CDs in Einmalumschlägen.
Obwohl sich die Formate und die Versandmethoden im Laufe der Jahre geändert haben, bleibt eine Sache gewiss: Auch in Zukunft wird es wichtig sein, dass alle Medien pünktlich und zuverlässig bei Kunden und Kundinnen ankommen.
Kurz gemeldet
„Achtsam morden“–Buchreihe im Abonnement
Seit November 2025 erscheint die fünfbändige Bestseller-Reihe „Achtsam morden“ von Karsten Dusse in Braillekurzschrift als Fortsetzungsroman. Woche für Woche können Sie die skurrile Welt um den Rechtsanwalt Björn Diemel entdecken. Ein Achtsamkeitsseminar soll sein chaotisches Leben wieder in die richtigen Bahnen leiten. Doch mittels Meditation entdeckt er eine ungeahnte Fähigkeit: Aus Versehen und mit erschreckender Gelassenheit eliminiert er einen Mafia-Boss. Es folgen eine Reihe weiterer Verbrechen, die der Anwalt unter Einhaltung der Achtsamkeitsregeln effizient und stressfrei ausführt.
Tauchen Sie ein in eine Welt, in der Meditation zur Mordwaffe wird, Selbstreflexion kriminelle Energie entfesselt und Achtsamkeit dem Verbrechen eine tödliche Präzision verleiht.
Format: Braillekurzschrift (gedruckt) und digital (Download der BRL-Datei)
Umfang: 36 Hefte
Preis: 48,60 Euro (gedruckt, Braille-Kurzschrift), 41,40 Euro (digital, BRL-Datei)
Kontakt: abo@dzblesen.de oder telefonisch 03417113-120
Bitte vergessen Sie nicht, das gewünschte Format anzugeben.
Timmendorfer Büchertage 2026
Die Literaturveranstaltung für blinde und sehbehinderte Bücherfans wirft ihre Schatten voraus. Im November sind die Büchertage für dieses Jahr gerade zu Ende gegangen, und schon steht der Termin für 2026 fest: Vom 8. bis 12. April sind alle Bücherfreunde ganz herzlich in das Aura-Hotel Timmendorfer Strand, die neue Veranstaltungsstätte für die Literaturtage, die bis 2024 in Boltenhagen als „Boltenhagener Bücherfrühling“ stattfanden, eingeladen. Zurzeit wird noch fleißig am Programm gebastelt. Soviel ist gewiss: Es haben schon einige namhafte Autorinnen und Autoren zugesagt: Volker Weidermann mit „Mann vom Meer“, Jan Koneffke mit „Im Schatten zweier Sommer“ und Judith Kuckart mit „Die Welt zwischen den Nachrichten“.
Freuen Sie sich auf interessante Lesungen, Gespräche und einen regen Gedankenaustausch. Weitere Informationen zu Programm und Preisen finden Sie laufend aktualisiert unter https://timmendorfer-büchertage.info/
Außer der Reihe: jede Menge aktuelle Braillebücher
Suchen Sie einen Roman in Brailleschrift, der in den letzten Jahren erschienen ist, dann stöbern Sie gern in unserer Sonderausgabe der „Bücherliste“, die wir allen Braillelesenden im April dieses Jahres zugeschickt haben. Dort finden Sie die Romane namhafter Autorinnen und Autoren wie beispielsweise Joël Dicker (Die Affäre Alaska Sanders), Jojo Moyes (Mein Leben in deinem), Judith Lennox (Meine ferne Schwester), Gabrielle Zevin (Morgen, morgen und wieder morgen), Eugen Ruge (Pompeji), Elisabeth Beer (Die Bücherjägerin).
Die Sonderausgabe ist auch auf unserer Internetseite www.dzblesen.de unter „News und Publikationen/Bücherliste“ zu finden. Auf Anfrage senden wir Ihnen eine kostenfreie, gedruckte Variante in Brailleschrift zu.
Interessierte melden sich bitte telefonisch unter 03417113-120 oder per E-Mail abo@dzblesen.de.
Umstellung auf Echtzeitüberweisung und Empfängerüberprüfung
Ab dem 05.10.2025 haben alle Banken auf Echtzeitüberweisung und Empfängerüberprüfung umgestellt. Dies bedeutet, dass bei jeder Überweisung die IBAN automatisch mit dem angegebenen Empfängernamen abgeglichen wird. Die IBAN und der Empfängername müssen übereinstimmen. Dementsprechend wurden unsere Rechnungen angepasst: Kunden können die folgenden Empfängernamen angeben: dzb lesen oder Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen.
Bei korrekter IBAN und einem dieser Namen wird die Überweisung erfolgreich ausgeführt. Bei Fehlermeldungen sollten Kunden ihre Angaben auf Tippfehler oder Leerzeichen überprüfen.
Nahaufnahme
Meeresbewohner zum Anfassen: ein taktiler Museumsführer
Sie gehört zu den Besucherlieblingen im MEERESMUSEUM und ist auch schon im Eingangsbereich zu entdecken: die Lederschildkröte Marlene. Vor 60 Jahren verschwamm sich das 450 Kilogramm schwere und über zwei Meter lange weibliche Tier aus tropischen und subtropischen Meeren in die Ostsee und ging dort den Fischern in der Prohner Wiek, nahe Stralsund, ins Netz. Die Lederschildkröte gibt es heute als lebensgroßes, detailgenaues, auf einem Ausstellungspodest freistehendes Modell zu sehen. Sie ist aber auch als Bronzeplastik in der gleichen Größe tastbar. „Bei Marlene kann man keine Beine mit Krallen ertasten, wie bei den Landschildkröten, sondern gewaltige Flossen. Die Hinterbeine sind auch viel kleiner“, erläutert Eva Klooth, Museumspädagogin im MEERESMUSEUM Stralsund und für barrierefreie Angebote im Museum verantwortlich.
Faszination Meer: Ein Museum für Alle
Die studierte Museologin für naturkundliche Museen arbeitet seit 25 Jahren im Deutschen Meeresmuseum Stralsund. Dort führt sie Kinder und Erwachsene durch das MEERESMUSEUM, initiiert unterrichtsbegleitende Veranstaltungen zu biologischen und umweltrelevanten Themen für Schulklassen und organisiert Exkursionen für den Jugendclub der Stiftung Deutsches Meeresmuseum. Während einer Auszeit bildete sie sich im Bereich Heilpädagogik weiter und arbeitete an einer Förderschule. Diese Erfahrungen kommen ihr jetzt bei Führungen für Menschen mit Behinderung sehr zugute. „Ich persönlich bin ein großer Fan der Idee, ein Museum für Alle zu schaffen“, sagt Eva Klooth. Es gab immer schon enge Kontakte zu lokalen Blinden- und Sehbehindertenverbänden, erzählt sie. Regelmäßig werden Führungen angefragt und während des Besuches können Braillebücher mit taktilen Abbildungen genutzt werden. „Mit dem großen Umbau des MEERESMUSEUMS haben wir den Grundgedanken eines Museums für alle aufgegriffen. Wir wollten Stationen schaffen, die alle nutzen können. Tast- und Hörstationen sind nicht nur für blinde Menschen wichtig, sondern können für alle zu einem musealen Erlebnis werden“, meint die Museumspädagogin.
Eine Museumtour mit tastbaren Ausstellungsobjekten
Eva Klooths Aufgabe war es, im Zuge der Neugestaltung des Hauses einen taktilen Museumsführer zu entwickeln. Es gelang ihr, den Förderverein Deutsches Meeresmuseum für die Finanzierung des Projekts zu gewinnen. Für die Herstellung beauftragte sie das Deutsche Zentrum für barrierefreies Lesen, das ihr durch Empfehlungen von Mitgliedern des regionalen Blinden- und Sehbehindertenverbands sowie von Privatpersonen ans Herz gelegt wurde.
Das Ergebnis ist ein Buch, das tastbare Abbildungen sowie Texte in Braille- und Großschrift enthält und wichtige Ausstellungsobjekte präsentiert. Hinter einem integrierten QR-Code auf der Titelseite liegt eine komplette Museumstour. Sie beginnt im Eingangsbereich in der Westhalle und führt durch die Ausstellung „Evolution“ im Erdgeschoss. Hier befinden sich die meisten Tastobjekte. Wer Ausstellungsobjekte in der 1. und 2. Etage erkunden möchte, kann die Tour auch erweitern. Die umfassenden Informationen, die der QR-Code bereitstellt, erläutern die Wegführung sowie weitere tastbare Objekte, die im Museumsführer nicht taktil dargestellt sind. Dazu gehören beispielsweise ein echter Walwirbel, ein Kunststoffmodell der Fettschicht eines Wals, das Präparat eines jungen Seehunds sowie ein stark vereinfachter Stammbaum der Meeressäugetiere mit 3D-Objekten als Relief.
Vom Brydewal bis zum Finnwalskelett
Der Museumsführer beginnt mit der taktilen Darstellung eines Teils der Außenansicht des MEERESMUSEUMS, das im ehemaligen Katharinenkloster in der Altstadt Stralsunds untergebracht ist. Er zeigt den Chor und die Westansicht der Katharinenhalle mit ihrem siebenteiligen Blendschmuck. Im Eingangsbereich begrüßt ein zehn Meter langer Brydewal seine Gäste. Er ist Teil eines inszenierten Sardinenschwarms und taucht dort gemeinsam mit Haien, Delfinen und Kaptölpeln auf. Die Installation erstreckt sich vom Erdgeschoss über drei Stockwerke bis zur Gewölbedecke der Kirchenhalle. Man kann im Erdgeschoss nur den Kopf des Brydewals ertasten, seine Kehlfalten an der Maulunterseite spüren und am Maul bis zum Auge nach oben fahren. Deshalb hat Eva Klooth das komplette Tier in den Museumsführer aufgenommen, sowie auch das Finnwalskelett, das als eines der ältesten Ausstellungs- und Sammlungsobjekte des Museums im Chor der Katharinenhalle schwebt. Das Tier strandete 1825 vor Rügen. Im Museumsführer kann man das Skelett ertasten und dieses mit dem eines Kalifornischen Seelöwen vergleichen. Während sich die Vorder- und Hintergliedmaßen des Seelöwen perfekt an das Leben im Wasser angepasst haben, sind bei Walen nur noch die Vordergliedmaßen sowie rudimentäre Reste des Beckengürtels zu finden.
Was sind Ammoniten?
Ein weiteres spannendes Highlight sind die Schnittdarstellungen der Kopffüßer, die im alltäglichen Sprachgebrauch oft als Tintenfische bezeichnet werden. Diese faszinierenden Wesen sind verwandt mit Muscheln und Schnecken und beherrschten über Millionen Jahre die Meere. Vor der Entstehung der Fische waren die Tintenfische die wahren Könige der Ozeane. “Sehr bekannt sind die Ammoniten. Für viele ist ein Ammonit gleich eine Schnecke, aber das stimmt nicht“, lacht Eva Klooth. „Während Schnecken sich mit ihrem Weichkörper bis in den letzten Winkel ihres Gehäuses zurückziehen können, bilden Ammoniten Kammern und leben ausschließlich in der zuletzt gebildeten der Wohnkammer.“ Eine weitere Gruppe der Kopffüßer, die im Museumsführer prominent präsentiert wird, sind die Belemniten. Diese langgestreckten Kreaturen besitzen ebenfalls gekammerte Innenskelette. Ihr markanter, spitzer Teil ist als Donnerkeil bekannt. Er kann im Museum als Tastobjekt erkundet werden und wird zudem ausführlich hinter dem QR-Code erläutert.
Wie der Korallenriffpfeiler ins Museum kam
Eva Klooth lädt die Besucher ein, eine Stele mit Muscheln zu entdecken, die beeindruckende 200 Millionen Jahre alt sind und die haptisch erforscht werden können. Sie empfiehlt auch, die unterschiedlichen Schnäbel verschiedener Vogelarten und zwei Bronze-Wale, Mutter mit Kalb, zu ertasten. An einer Hörstation am Korallenriffpfeiler erfahren die Gäste, was an einem Korallenriff passiert und wie der Pfeiler ins Museum gekommen ist. „Im Jahr 1980 haben wir mit dem Aufbau dieser Vitrine begonnen, die Korallen aus dem Roten Meer beherbergt“, erzählt die Museumspädagogin. „Die Vitrine gilt als eine der höchsten in einem europäischen Museum und heißt ‚Pfeiler‘, weil sie wie eine Säule im Meer aufragt und alle typischen Merkmale eines Korallenriffs hat.“
Auf die Frage nach ihrem Lieblingsort im Meeresmuseum zögert Eva Klooth und kann sich zunächst nicht entscheiden. Momentan besucht sie die lebenden Meeresschildkröten im Aquarium sehr gern. Sie ist aber auch begeistert vom Chor der Katharinenhalle mit seinem 15 Meter langen Skelett des Finnwals und erzählt sofort, warum dieses Skelett im Museum hängt und wie es dorthin gekommen ist. Wer das MEERESMUSEUM im ehemaligen Katharinenkloster besucht, kann diese Geschichte vielleicht direkt von ihr hören und sich von ihrer Leidenschaft für das Meer und dessen Tiere inspirieren lassen.
Interview: Einblicke in die barrierefreie Gestaltung des Museumsführers
Museumspädagogin Eva Klooth wandte sich mit ihrem Anliegen, einen tastbaren Museumsführer für das MEERESMUSEUM in Stralsund zu gestalten, an die Auftragsbearbeitung im dzb lesen. Sandra Kirsche nahm ihre Anfrage entgegen und wurde für sie zur zentralen Ansprechperson. Sie ist seit 2009 im dzb lesen tätig und bringt umfangreiche Erfahrungen in der barrierefreien Umsetzung taktiler Museumsführer mit. Ihre Expertise umfasst die Realisierung barrierefreier Kommunikations- und Produktlösungen für Museen, Behörden, Universitäten, Unternehmen und Privatpersonen. Über ihre Arbeit und die Herausforderungen sprach Gabi Schulze mit ihr.
Wie lief die Konzeptentwicklung ab? Welche Anforderungen hatte das MEERESMUSEUM an die Umsetzung?
Frau Klooth wandte sich zunächst mit einer Anfrage an uns, ein grobes Konzept zu erstellen und die Kosten zu kalkulieren. Wir haben die bestehende Reliefbroschüre des Museums als Basis genommen, um eine solide Grundlage für den neuen taktilen Führer zu schaffen. Wir klärten, wie viele Motive enthalten sein sollen und welchen Textumfang der Museumsführer umfassen und welches Material verwendet werden soll. Das Ziel war es, einen qualitativ hochwertigen Museumsführer zu entwickeln, der den Ansprüchen des MEERESMUSEUMS gerecht wird und gleichzeitig die Bedürfnisse der Besucher anspricht.
Wie lange dauerte die Umsetzung?
Ende 2023 erteilte uns das MEERESMUSEUM den Auftrag. Im April dieses Jahres – nach einer Pause – haben wir die finalen Daten erhalten und bis Ende 2025 soll die Fertigstellung des taktilen Museumsführers sein.
Welche Materialien kamen zum Einsatz?
Der Museumsführer wurde als Ringbroschur konzipiert. Die Seiten sind aus langlebigen Folien gefertigt und mit kontrastreichen farbigen Illustrationen sowie Text in Großdruck bedruckt. Über den bedruckten Seiten liegen tiefgezogene transparente Folienreliefs, die mit Brailleschrift versehen sind. Die gesamte Ringbroschur besteht aus Kunststofffolie, was mehrere Vorteile bietet: Das Material ist äußerst widerstandsfähig und gewährleistet, dass die Broschur auch bei häufigem Gebrauch in gutem Zustand bleibt. Die abwischbare Oberfläche erleichtert die Reinigung, wodurch die Broschur hygienisch bleibt und der Nutzungskomfort steigt.
Welche Herausforderungen gab es bei der Herstellung des Reliefführers?
Eine Herausforderung bei so einem Produkt ist immer das Format oder der Textumfang. Egal ob Hoch- oder Querformat – jedes Format hat spezifische Anforderungen an den Platz, der sowohl für die Abbildung des Motivs als auch für den begleitenden Text (in Großdruck und Braille) verwendet werden muss. Ein konkretes Beispiel ist der Ammonit, der nur im Hochformat dargestellt werden kann und zusätzlich mehr Text benötigt. Diese Anforderung führt zu einer Situation, die oft nicht einfach zu lösen ist. Daher ist ein kontinuierlicher Austausch mit dem Auftraggeber unerlässlich. Durch mehrere Tests erarbeiten wir gemeinsam optimale Lösungen. Dabei geht es darum, das finale Format sowie den Textinhalt auf die Tastbarkeit der Grafik abzustimmen. Es ist wichtig, dem Auftraggeber klar zu vermitteln, welche taktilen Umsetzungen möglich sind und welche nicht. Ich informiere ihn über verschiedene technische Optionen, um sicherzustellen, dass das Produkt so barrierefrei und benutzerfreundlich wie möglich gestaltet werden kann. Letztendlich liegt die Entscheidung darüber, wie das Projekt umgesetzt wird, beim Auftraggeber.
Vielen Dank für das Interview, Frau Kirsche!
Weihnachtsspecial
Geschenkideen zum Fest
Wenn Sie Ihrer Familie und Ihren Freunden eine Freude bereiten oder sich selbst etwas Gutes tun möchten, haben wir hier für Sie eine handverlesene Auswahl an Geschenkideen für das bevorstehende Weihnachtsfest!
Originelles Geschenk
Emojis kurz erklärt
Entdecken Sie die faszinierende Welt der Emojis! Diese kleinen Zeichen haben ihre ganz eigene Bedeutung, können jedoch fehlinterpretiert werden. Unsere drei Büchlein „Beliebte Emojis und ihre Bedeutung“, „Emojis und Sexting“ sowie „Emojis und Generation Z“ präsentieren eine handverlesene Auswahl an Emojis, jeweils mit 8 bis 10 ansprechenden Motiven pro Buch. Jedes Buch erklärt neben der taktilen Darstellung, wie Emojis aussehen und welche Botschaften sie vermitteln.
Ein transparenter Braillelack über den Motiven und Texten (Braille- und Schwarzschrift) macht die Emojis fühlbar. Die Abbildungen lassen sich als Karten herauslösen, die Rückseite bietet Platz für persönliche Notizen.
Ein originelles Geschenk für diejenigen, die die Welt der Emojis besser verstehen möchten.
Verkauf 12794/12795/12796, je Band 12 Euro (netto)
Lesespaß für Jung und Alt
Tierisch verflixte Zungenbrecher
Schildkröten erröten, wenn Kröten für sie auf Flöten tröten.
Dieses Bilderbuch präsentiert eine bunte Sammlung witziger Zungenbrecher, in denen Tiere die Hauptrolle spielen. Wer sich traut, diese lustigen Sprüche laut vorzulesen, wird schnell merken, wie die Zunge zum Verwirrspiel wird – ein echter Spaßfaktor, der zum Schmunzeln und Lachen einlädt!
Die Autorin hat die Zungenbrecher in Braille- als auch in Schwarzschrift umgesetzt und in großflächigen, taktilen Illustrationen zum Leben erweckt. Die Kinder haben nicht nur Spaß am Nachsprechen und Verhaspeln, sondern auch am Ertasten der Illustrationen. Ihre kleinen Hände können sieben verschiedene Tiere aus unterschiedlichen Materialien erfühlen: zum Beispiel das Federkleid des Truthuhns, das Fell des Murmeltiers und die Haut der Schlange.
Ein Bilderbuch voller lustiger Zungenbrecher, die das Zuhören und Sprechen spielerisch fördern!
Verkauf 12723, Preis 25 Euro (netto)
Kompakt und praktisch
Buchkalender in Großdruck
Mit diesem Buchkalender in Großdruck planen Sie Ihr Jahr klar und strukturiert. Woche für Woche können Sie wichtige Termine und Aufgaben, sowohl beruflich als auch privat, ganz entspannt organisieren. Auf den beidseitig bedruckten Kalenderseiten im A5-Hochformat (zwei Seiten pro Woche) erhalten Sie eine schnelle Terminübersicht. Der Buchkalender informiert in gut lesbarer Schrift (Text 27 pt, Überschrift 32 pt, Zahlengröße im Kalendarium 54 pt) über Feiertage, Ferientermine, Notrufe und andere Services.
Praktisches Design und Format machen den Buchkalender zu einem verlässlichen Begleiter für den Alltag – Woche für Woche, das ganze Jahr über.
Verkauf 12673, 14,90 Euro (netto)
Sachsen für alle Sinne
„Unterwegs in Sachsen“ – ein tastbarer Tourismusführer in fünf Teilen
Prächtige Schlösser und Parks, berühmte Städte wie Dresden, Leipzig und Meißen, dazu schöne Landschaften wie die Sächsische Schweiz, die Oberlausitz oder das Erzgebirge locken jedes Jahr viele Menschen nach Sachsen. Der fünfteilige taktile Tourismusführer macht mit diesen Regionen, Landschaften und Sehenswürdigkeiten im Freistaat bekannt. Erschienen sind bisher „Dresden, Sächsische Schweiz und Elbland“ (Teil 1) und „Oberlausitz und Zittauer Gebirge“ (Teil 2). Transparente Reliefs mit darunterliegenden Fotos laden ein, Sachsen hautnah zu erleben. Kurze Texte in Brailleschrift und Großdruck beschreiben die Sehenswürdigkeiten und Landschaften. Über QR-Codes können zusätzliche Audio-Informationen abgerufen werden.
Teil 1/Teil 2: Verkauf 12042/12043, je 29,90 Euro (netto)
Backrezepte: einfach und lecker
„Einfach backen“
Das Backbuch sammelt zehn Rezepte, die ohne großen Aufwand und mit wenigen Zutaten saftigen Kuchen, fluffige Muffins und knusprige Kekse versprechen. Das Buch besticht durch seine außergewöhnliche Handhabung. Eine Schablone, die leicht erhältliche Zutaten auflistet, wird in die rechten Buchseiten geschoben. In den Aussparungen erscheinen die benötigten Zutaten, darunter die dazugehörigen Mengenangaben. Auf den linken Seiten des Backbuches liest man in Schwarz- und Brailleschrift (letztere auf Folie geprägt), wie Kuchen und Kekse zubereitet werden.
Egal ob Sie schon lange backen oder erst damit angefangen haben, mit diesen Backrezepten kreieren sie im Handumdrehen leckere Bananen-Haferflocken-Kekse, Zwetschgen-Crumble, Bananenbrot, Zitronen-, Karotten-, und Apfelkuchen.
Ein Backbuch zur eigenen Inspiration oder als Geschenk für Freunde!
Ausleihe 21600, Verkauf 12292, 27 Euro (netto)
Schreiben Sie wieder einmal!
Neue Weihnachtsgrußkarten
Verbreiten Sie Weihnachtsfreude mit unseren liebevoll gestalteten neuen Klappkarten „Frohes Fest“, „Süßes Fest“ und „Leise rieselt der Schnee“ in Braille- und Schwarzschrift. Die taktilen, schlicht gestalteten Motive (Weihnachtskugel, Lebkuchenmann und Schneeflocke) sind mit feiner Brailleprägung versehen und bieten beim Berühren ein angenehmes Gefühl. Innen bleibt ausreichend Platz für persönliche Grüße. Die Karten werden einzeln mit Umschlägen geliefert.
Frohes Fest 13058, Süßes Fest 13061, Leise rieselt der Schnee 13063,
je Karte 3,50 (netto)
Wir beraten Sie gern und nehmen Ihre Bestellungen auch für Geschenkgutscheine telefonisch unter 0341 7113-119 oder per E-Mail verkauf@dzblesen.de entgegen.
Sollten Sie Interesse an Zeitschriften aus dem dzb lesen haben oder möchten Sie ein Abonnement verschenken, dann benachrichtigen Sie uns per Telefon 0341 7113-120 oder per E-Mail abo@dzblesen.de.
Interview
Zu Besuch in der Schweizerischen Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte (SBS) in Zürich
Ende Oktober 2025 besuchten Nina-Kathrin Behr (Leiterin Bibliothek) und Vanessa Klöthe (Bibliothekarin Braillebibliothek) aus dem dzb lesen die Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte (SBS) in Zürich. Der Besuch diente dem fachlichen Austausch und dem Kennenlernen der Arbeitsweisen und Angebote beider Einrichtungen. Er gab Einblicke in die jeweiligen Bibliothekskonzepte und intensivierte die Zusammenarbeit.
Wie war euer erster Eindruck von der SBS Zürich?
VK: Mir ist gleich der barrierefreie Eingang mit Aufzug aufgefallen, als ich angekommen bin. Die Räume des Hauses sind viel kleiner als bei uns. Da das Haus weniger Etagen hat und kleiner ist, werden die Räume optimiert genutzt und die Arbeitsabläufe sind so gestaltet, dass alles sehr effizient von statten geht.
NB: Das stimmt. Das ist mir auch aufgefallen. Da wir in der Woche die SBS besucht haben, in der die Veranstaltung „Zürich liest“ stattfand, bot die SBS eine Führung durch ihr Haus an. Wir haben daran teilgenommen und lernten so die SBS näher kennen: den Nutzerservice und den Versand, die auf der gleichen Etage liegen, das Studio, die Druckerei. Ganz oben befindet sich ein italienisches Restaurant mit Dachterrasse, wo man guten Kaffee bekommt. (lacht)
Welche Services aus der SBS Zürich würdet ihr am liebsten sofort in eurer eigenen Bibliothek umsetzen?
NB: Wir arbeiten im dzb lesen an einem besseren und vielfältigeren Angebot für Menschen mit Legasthenie. Die SBS ist da schon weiter. Sie hat eine Online-Bibliothek speziell für Kinder und Jugendliche mit Legasthenie, AD(H)S und anderen Lesebeeinträchtigungen, die sich Buchknacker nennt. Das ist für uns ein gutes Beispiel für ein nutzungsorientiertes Angebot, das wirklich sehr gut läuft und angenommen wird.
VK: Mir fielen die Audioplayer Vine C1 der Firma Solar Grove Solutions in der Ausleihe auf. Das sind kleine tragbare Geräte, die mit bis zu 10 Hörbüchern bespielt und an die Nutzer geschickt werden, die das Gerät dann wieder an die SBS zurücksenden. Nutzerinnen und Nutzer, die kein Smartphone besitzen, können so ihre Bücher hören.
Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede habt ihr zwischen beiden Einrichtungen entdeckt?
NB: Die SBS ist eine ähnlich strukturierte Einrichtung wie das dzb lesen mit den Produktionsbereichen Druckerei und Studio sowie dem Bibliotheksservice. Beide Einrichtungen produzieren Braille- und Hörbücher, Großdruckbücher, Noten sowie E-Books und verleihen diese Medien auch. Bei uns kommt noch die Herstellung von Reliefmedien für Verkauf und Ausleihe hinzu, dazu gehören Kalender, taktile Kinderbücher, geographische Karten und Grußkarten, bei der SBS der Verleih von taktilen Spielen und der große Bereich der Adaptionen von Lehrmitteln.
VK: Die SBS versteht sich vor allem als Bibliothek. Wir sind, wie der Name schon sagt, ein Zentrum, das sich breit aufgestellt hat und neben der Bibliothek noch viele andere Bereiche vereint, wie zum Beispiel Dienstleistungen in Sachen digitale Barrierefreiheit, die Technikberatung, deren Service sehr gern genutzt wird, und auch die Leseförderung an Schulen.
Welche persönliche Erkenntnis nehmt ihr aus diesem Austausch mit?
VK: Für mich war es eine angenehme und wirklich herzliche Begegnung mit Kolleginnen und Kollegen, deren Arbeit ich kennenlernen durfte. Es hat richtig Spaß gemacht, über deren Schulter zu sehen und zu erleben, an welchen Aufgaben sie arbeiten und vor welchen Herausforderungen sie täglich stehen. Es war ein offener und vertrauensvoller Austausch, der intensiviert und fortgesetzt werden sollte.
NB: Dem kann ich nur zustimmen. Mich hat beeindruckt, wie transparent und konstruktiv wir miteinander gesprochen haben. Die Kolleginnen und Kollegen aus der SBS haben uns viele Einblicke in ihre Arbeit gegeben. Es war schön zu merken, dass wir an ähnlichen Themen arbeiten und die gleichen Ziele verfolgen, auch wenn wir bestimmte Aufgaben unterschiedlich priorisieren.
Wie würdet ihr die SBS mit drei Adjektiven beschreiben?
VK: Sympathisch, kollegial und offen.
NB: Fokussiert, effizient, nutzungsorientiert.
Durchgeblättert
Literaturtreff 2026: Woche für Woche Lesevergnügen
Auch 2026 erscheinen wieder jede Menge Bücher im „Literaturtreff“ in Fortsetzungen. Deren Geschichten helfen uns gerade in diesen bewegten, unsicheren Zeiten zu Denkanstößen. Sie schärfen unsere Wahrnehmung, eröffnen neue Perspektiven und regen an, sich mit unbequemen Fragen zu beschäftigen.
So wie der Roman „Unser Ole“ von Katja Lange-Müller, ein Buch von zehn Büchern, die Sie 2026 im „Literaturtreff“ lesen können. Darin erzählt die Autorin lakonisch und mit feinem Sinn für Komik die Lebensgeschichten dreier Frauen, die sich um Ole, einen geistig behinderten jungen Mann kümmern. Sie legt die familiären Machtverhältnisse, fehlende Mutterliebe und soziale Einsamkeit der Figuren offen und schafft es, in diesem kleinen Universum stets auch die große Welt zu finden.
Ein Roman, der einen Diskurs über Doppelmoral in unserer Gesellschaft anstößt, ist „Kleine Dinge wie diese“ von Claire Keegan. Ein irischer Kohlenhändler im Irland von 1985 gerät in Gewissensnot, als er Missständen im Nonnen-Orden der katholischen Kirche auf die Spur kommt. Ihm stellt sich die Frage, das Leid der jungen Frauen hinter den Mauern des Klosters zu ignorieren – so wie es alle tun – oder sich gegen die Macht der Kirche aufzulehnen … Ein Roman, der unter die Haut geht!
Im Zentrum des Romans „Armes Ding“ von Matias Faldbakken steht eine weibliche Kasper Hauser-Figur, ein verwildertes Mädchen, das von einem Bauernjungen im Wald gefunden wird. Unter seiner Obhut wächst es schnell zu einer jungen Frau heran. Als die beiden aus dem Dorf in die Stadt fliehen, nimmt die Geschichte ihren tragischen Verlauf bis zu einem überraschenden Ende. Eine melancholische Fabel über Außenseiter – skurril und im Stil eines Märchens erzählt!
Können Sie ohne Bedauern einen ganzen Tag lang nichts tun? Oder tragen Sie ständig unsichtbare To-do-Listen mit sich herum? In „25 letzte Sommer“ von Stephan Schäfer reflektieren zwei Männer, die sich nicht kennen, über den Sinn des Lebens. Der eine ist ein Workaholic und Ich-Erzähler, der kaum zur Ruhe kommt, der andere ein Landwirt und Lebenskünstler. Auf dem Acker zwischen den Kartoffeln bringt der Landwirt dem Ich-Erzähler allmählich wieder bei, was er längst verlernt hat.
Einen Neuanfang wagt auch Elisabeth, die Protagonistin in Claire Beyers Roman „Regen“. Als ihr gesamtes Leben, einschließlich Haus, durch ein gewaltiges Unwetter buchstäblich den Bach hinunter geht, ergreift sie die Chance und flieht mit zwei gestohlenen Taschen voller Geld auf eine Alm. Die Autorin erzählt amüsant und witzig, wie Elisabeth ihre neu gewonnene Freiheit meistert und ihre Verfolger, die Besitzer der Taschen, auf Trab hält.
Identitätssuche, Selbstfindung und den Mut, eigene Grenzen zu überschreiten – das sind auch die Themen in Peter S. Beagles Roman „Ich fürchte, ihr habt Drachen“. Der Großmeister der Fantasyliteratur hat einen Fantasy-Roman mit Tiefgang geschrieben und präsentiert eine ergreifende und humorvolle Abenteuer- sowie Liebesgeschichte, die Klischees um Drachen und Drachenjäger auf die Schippe nimmt und dabei wunderbar unterhält.
Weniger abenteuerlich, eher recht alltäglich geht es in „Wasserballetttage“ von Julia Mattera zu. Oscar, ein ehemaliger Schwimmchampion, dessen Ehe gerade gescheitert ist, wird Fitness- und Schwimmtrainer in einem Seniorenheim. Die Story läuft, wie der Titel schon verrät, auf eine Wasserballett-Aufführung hinaus, die folgenreiche Entscheidungen für alle nach sich zieht.
Mit großer Herzenswärme und einem ernsten Blick auf das, was vom Leben bleibt, zeichnet der brasilianische Autor José Henrique Bortoluci das Porträt seines Vaters, der 50 Jahre als Fernfahrer auf den Straßen Brasiliens unterwegs war. „Was von meinem Vater bleibt“ ist ein berührendes Porträt, das zugleich als Sozialstudie und Geschichtsbuch seines Landes fungiert. Der Autor reflektiert über Fragen der Herkunft, seinen sozialen Aufstieg und thematisiert drängende Umweltprobleme wie die Abholzung des Regenwaldes.
Die nächsten beiden Romane sind durch und durch britisch und entführen uns auf charmante Weise nach Großbritannien. In „Tee auf Windsor Castle“ von Claire Parker treffen wir auf Kate und Betty, die sich in dem majestätischen Schloss bei einer Tasse Tee über ihre unterschiedlichen Lebenssituationen austauschen. Dabei eröffnen sich für beide ganz neue Sichtweisen. Eine wirklich königliche Begegnung!
Zum anderen präsentiert Nancy Mitford mit „Schöne Bescherung auf Compton Bobbin“ eine scharfsinnige Satire auf die britische Oberschicht der 1930er Jahre. Hier versammelt sich eine elegante Gesellschaft zur Weihnachtsfeier auf dem Land, doch die festliche Zusammenkunft entwickelt sich schnell zu einem Fiasko. Ein höllisch amüsanter Ausflug in die Welt der Reichen, der sowohl bissig als auch leicht schräg ist!
Jahresabonnement „Literaturtreff“ 2026: 69 Euro (gedruckt), 62,40 Euro (digital)
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Schreiben Sie uns, welcher Titel aus dem „Literaturtreff“ 2026 Sie besonders interessiert und warum. Schicken Sie diesen Titel unter dem Kennwort „Literaturtreff“ 2026 per Mail (presse@dzblesen.de) oder Post (Adresse siehe Impressum) bis spätestens 6. Februar 2026 an das dzb lesen. Aus den Einsendungen verlosen wir ein Jahresabonnement.
Gelesen und empfohlen
Wochenzeitung geht dunklen Kräften auf den Grund
„The Stranger Times“ : was, wenn die seltsamsten News die wirklich wahren wären“ von C. K. McDonnell
Ob ein von David Bowie besessener Klempner oder ein Wachsfiguren beißender Vampir – die Manchester Wochenzeitung „The Stranger Times“ kennt kaum eine Nachricht, die absurd genug wäre, sie nicht abzudrucken. Aus Verzweiflung bewirbt sich Hannah Willis bei dieser Zeitung für Unerklärliches und wird prompt eingestellt. Neben dem zu Wutanfällen neigenden Chefredakteur hat sie in ihrer ersten Woche auch mit einem mysteriösen Todesfall zu kämpfen, der nun nach tatsächlich investigativem Journalismus verlangt. Dabei stoßen die Mitarbeitenden der „The Stranger Times“ auf weitere unheimliche und diesmal furchtbar reale Vorgänge in ihrer Stadt…
McDonnells Roman zeichnet sich durch sehr humorvoll geschriebene Dialoge und Situationen aus, die durch detailliert umschriebene Charaktere zum Leben erweckt werden. Sei es der cholerische Chefredakteur Banecroft, der ein wandelndes Chaos auf zwei Beinen darstellt oder die Büroleiterin Grace, die ihm permanent Paroli bietet; bei den Handlungen und Beziehungen dieser Charaktere zueinander wird einem definitiv nicht langweilig. Auch die Geschichte des Buches überzeugt mit einer gruselig-mysteriösen Spannung und einer Handlung, die lange unvorhersehbar bleibt.
So ist „The Stranger Times“ perfekt für alle, die britischen Humor und mysteriöse Geschichten mögen.
CD-DAISY (12:32 h), Ausleihe 65352
Technik getestet
Die digitale E-Book-Ausleihe im dzb lesen
In der Politik ist es üblich, nach den ersten hundert Tagen eine Art Resümee über den Start der Arbeit, erste Erfolge, aber auch eventuelle Hürden zu ziehen. Warum sollen wir das hier nicht auch für unsere neu eingeführten digitalen Angebote tun?
Seit ich 1990 meine Arbeit begonnen habe, sehe ich Entwicklungen des Hauses immer sowohl aus der Mitarbeitersicht, als auch vom Standpunkt der Nutzenden. So will ich es auch beim heutigen Beitrag halten. Dabei ist natürlich eins vom anderen nicht wirklich zu trennen.
Neue digitale Angebote: Das ist die seit April bzw. Juni dieses Jahres mögliche Ausleihe von Braillebüchern im BRL-Format und barrierefreien E-Books. Ich bin als Anwenderin über beide Angebote sehr froh und dankbar, dass es noch zwei Möglichkeiten mehr gibt, an barrierefreie Literatur zu gelangen. Widmen wir uns in dieser Ausgabe der E-Book-Ausleihe.
Die Anmeldung und Freischaltung
Voraussetzung für eine Ausleihe – in jedem unserer Bibliotheksbereiche – ist eine Registrierung bzw. Anmeldung in unserer Bibliothek. Ich gehe hier davon aus, dass Sie bereits angemeldet sind und die E-Book-Ausleihe als zusätzliches Angebot nutzen möchten. (Zur Registrierung finden Sie ansonsten auch Informationen auf der Internetseite oder wir beraten Sie gern am Telefon.)
Sie benötigen für die Ausleihe Ihre E-Mail-Adresse und das dazugehörige Passwort. Falls Sie dieses noch nicht haben, melden Sie sich bitte in unserer Hörbücherei. Sie bekommen ein Passwort und werden für die Onleihe freigeschaltet.
Sind Sie bereits DAISY-Online-Nutzer, ist es wichtig zu überprüfen, ob Sie auch für den Bibliotheksbereich „E-Books“ freigeschaltet sind. Sie finden diese Angaben auf der Internetseite – wenn Sie sich eingeloggt haben – unter „Mein Konto/Einstellungen/persönliche Angaben/Bibliotheksbereiche“. Dort können Sie sich freischalten. Natürlich können Sie auch immer eine/n unserer Mitarbeitenden darum bitten.
E-Books herunterladen und abspielen
Keine Bedenken – dies alles müssen Sie nur einmalig tun. Von nun an können Sie viel unkomplizierter die Ausleihe nutzen. Wie für die anderen digitalen Angebote auch gibt es verschiedene Zugangswege. Sie können die E-Books herunterladen über die Internetseite (Windows), das Katalogprogramm Blibu (nur am Windows-PC) und die iOS_ bzw. Android-App dzb lesen. Zu den Abspielmöglichkeiten komme ich etwas später.
Menschen, die mit assistiven Hilfen, Sprachausgabe, Vergrößerer oder Screenreader arbeiten, möchte ich bei der Bedienung am PC unbedingt das Katalogprogramm Blibu empfehlen. Es ist komplett mit Tastatur bedienbar. Man hat alle seine Medien ziemlich kompakt und nach dem Download auch an einer Stelle im PC: Die Beschreibung der genauen Bedienung würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen. Sie können uns, das Team LOUIS des dzb lesen, aber jederzeit kontaktieren und wir erklären Ihnen im persönlichen Gespräch einzelne Schritte.
Zum Abspielen am PC empfehlen wir den EasyReader der Firma Dolphin, der insbesondere für Sehbehinderte viele Anzeigeoptionen bereithält. Wir haben den EasyReader auch schon hier im Magazin vorgestellt.
Auf dem PC, egal ob bei Ausleihe über die Internetseite oder das Katalogprogramm Blibu, wird der Titel immer auf den PC gespeichert. Nutzen Sie die dzb lesen-Internetseite für den Download, dann finden Sie das heruntergeladene Buch in Ihrem persönlichen Download-Ordner auf dem PC. Nutzen Sie das Katalogprogramm Blibu, wird ein Ordner „MEDIBUS-Programme“ angelegt, dort können Sie unter Blibu20_Leipzig\Download\E-Book das heruntergeladene Buch finden und in den EasyReader kopieren.
Der Download über die Internetseite erfolgt über den Katalog, den Sie unter der Rubrik Bibliothek auf unserer Internetseite finden. Die Bücher werden von dort im Downloadordner auf Ihrem PC geladen.
E-Books über die Apps lesen
Zum E-Book-Lesen bevorzugen würde ich immer die Apps. Wenn man in der App angemeldet ist, kann man nun zwischen einer ganzen Reihe von Katalogen wählen, Sie finden den Button für die Katalogauswahl Links oben in der Ecke. Es ist wichtig, dass Sie vor der Katalogrecherche, aber auch vor der Ansicht „Meine Medien“ den richtigen Katalog ausgewählt haben. Es passiert recht schnell, dass man sich noch im Hörbuch-Download befindet, obwohl man doch eigentlich ein E-Book gesucht hat.
Dann ist das Vorgehen ganz genau wie bei der Ausleihe von Hörbüchern. Sie wählen ein Buch aus dem Katalog aus, über das Aktionsmenü werden Sie zur „Ausleihe“ aufgefordert. Danach haben Sie auch beim E-Book zwei Möglichkeiten. Sie können das Buch abspielen oder laden. Aber auch beim Abspielen wird Ihnen angeboten, das Buch in einer App zu lesen, z. B. mit dem EasyReader, der Bücher-App iOS oder der Google-Bücher-App. Ehrlich gesagt bevorzuge ich das Lesen auf iOS in der Bücher-App, da die kostenfrei erhältlichen Sprachen beim EasyReader für iOS kein Genuss sind. Natürlich kann man sich das E-Book auch mit VoiceOver vorlesen lassen. Gut ist in jedem Fall die Funktionalität für Sehbehinderte. Zurückgeben können Sie das E-Book dann wieder über den bekannten Aktions-Button in „Meine Medien“.
Der Bestand an E-Books ist noch klein und mir persönlich fehlt auch noch die Sachliteratur. Wir hoffen aber, Ihnen recht bald ein breiteres Spektrum an E-Books zur Verfügung stellen zu können.
Wir beraten Sie gern, die Kolleginnen in der Hörbücherei zu inhaltlichen Fragen, das Team LOUIS zu technischen Fragen. Melden Sie sich per Mail mit Ihren Fragen, wir antworten gern – louis@dzblesen.de. Oder per Telefon unter 0341 7113-0.
Fragebogen
Sechs Fragen – sechs Antworten
Was ist Ihre Aufgabe im dzb lesen?
Als Studiotechniker kümmere ich mich in erster Linie um die Audiotechnik in unseren Aufnahmestudios und -kabinen. Ich bin aber auch Ansprechpartner für allgemeine Medientechnik. Beispielsweise betreue ich hybride Veranstaltungen. Teilweise bin ich außerdem als Aufnahmeleiter an der Produktion von Daisy-Büchern beteiligt.
Welche Arbeit haben Sie gerade auf dem Tisch?
Einmal im Monat wird die Zeitschrift „Sichtweisen“ als Hörbuch aufgenommen. Dann zählt eine schnelle und reibungslose Produktion. Ansonsten läuft aktuell eine große Technikinventur, bei der viele Dinge sortiert bzw. aussortiert werden.
In meiner Freizeit beschäftige ich mich am liebsten mit …
Ich habe das Gravel-Bike für mich entdeckt und bin derzeit viel damit unterwegs. Außerdem spiele ich in meiner Freizeit mehrere Instrumente und bin Teil einer kleinen Projektband. Ab und zu spiele ich ganz gern auch mal ein Computerspiel.
Welche drei Dinge würden Sie auf eine Insel mitnehmen?
Ein spannendes Buch, Badesachen und vermutlich Wanderschuhe, um die Insel zu erkunden.
Haben Sie ein Buch, das Sie empfehlen können?
Das letzte Buch, das mich beim Lesen sehr gepackt hat, war „Der Wüstenplanet“ von Frank Herbert. Am Anfang war der Roman etwas verwirrend, da für das Buch eigene Fachbegriffe geschaffen wurden. Aber mit der Zeit versinkt man in der Welt von Dune (englischer Titel, auch Titel des dazugehörigen Films) und des Wüstenplaneten Arrakis. Dort entfalten sich Intrigen und Machtkämpfe so fesselnd, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Ihr Lebensmotto?
Ich habe kein spezielles Lebensmotto, aber ich versuche im Alltag immer wieder darauf zu achten: Man sollte für Vieles im Leben dankbar sein und sich nicht immer nur über etwas beschweren.
Rätsel
Machen Sie mit und gewinnen Sie!
Wir wollen wissen: Wie heißt die Lederschildkröte im Deutschen Meeresmuseum Stralsund?
Schicken Sie Ihre Antwort bis zum 6. Februar 2026 per E-Mail (presse@dzblesen.de) oder per Post an: dzb lesen, Kennwort: Rätsel „in puncto dzb lesen“, Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig.
Das können Sie gewinnen: ein tastbares Emoji-Büchlein.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des dzb lesen können nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Auflösung aus 3/2025
Die richtige Antwort lautet: Naturwunder. Die glückliche Gewinnerin heißt: Bettina Hanke. Herzlichen Glückwunsch!
Auflösung Kalender-Quiz 3/2025
1a), 2c), 3a), 4b), 5b), 6c)
Die Gewinner sind: Henry Schenker, Norbert Lieb und Helma Gent. Herzlichen Glückwunsch!
Impressum
Herausgeber, Herstellung, Vertrieb
Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen)
Gustav-Adolf-Straße 7, 04105 Leipzig
Telefon: 0341 7113-0
info@dzblesen.de, www.dzblesen.de
Redaktion
Gabi Schulze
Telefon: 0341 7113-148
g.schulze@dzblesen.de
Abonnements, Anzeigen
Telefon: 0341 7113-120
abo@dzblesen.de
„in puncto dzb lesen“ erscheint viermal im Jahr kostenfrei per E-Mail, online unter www.dzblesen.de, im Format DAISY digital sowie in Braille-Kurzschrift digital. Kostenpflichtig erscheint die Zeitschrift im Format DAISY als CD sowie in Braille-Kurzschrift gedruckt. Das kostenpflichtige Abonnement gilt für ein Jahr ab Bezugsbeginn und kann anschließend jederzeit monatlich gekündigt werden. Es gelten die AGB des dzb lesen, die vollständig unter www.dzblesen.de/agb einsehbar sind. Auf Wunsch senden wir die AGB gern zu.
dzb lesen 2025
Danke Freunde!
dzb lesen wird unterstützt vom Förderverein „Freunde des barrierefreien Lesens e.V.“
Alle Infos: www.barrierefreies-lesen.de
Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft
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