Der Kleinfabrikant Otto Weidt (1883 bis 1947) betrieb zu Beginn der 1940er Jahre in Berlin-Mitte eine Besenmacherwerkstatt. Seine Belegschaft bestand überwiegend aus blinden und gehörlosen Juden, die er so vor Verfolgung und Deportation zu schützen versuchte. Weniger bekannt ist das frühere Leben Weidts: In der Kaiserzeit war er in der anarchistischen Arbeiterbewegung aktiv und wurde von der Politischen Polizei überwacht. Robert Kain nähert sich zunächst dem Anarchisten Weidt und zeichnet ein detailliertes Bild der anarchistischen Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die umfangreichsten Kapitel widmen sich natürlich detailliert dem aufopferungsvollen Einsatz von Otto Weidt für jüdische Mitmenschen und wie er sich dabei in einem weit verzweigten Hilfsnetzwerk für NS-Verfolgte bewegte. Ein biografischer Anhang gibt Auskunft über viele in der »Blindenwerkstatt Otto Weidt« einst Beschäftigten.
Katalog-Nummer: 45560
Berlin: Lukas-Verlag, 2017
Sprecher: Great, Ronny
Produktionsort: Berliner Blindenhörbücherei gemeinnützige GmbH