Kategorie: Sachliteratur /Biografien, Autobiografien/Einzelbiografien
Der Münchner Schriftsteller und Privatgelehrte Norbert Stern (1881 bis 1964) wurde am 21. Juni 1942 aus seiner Wohnung in der Kunigundenstraße in das Barackenlager Knorrstraße und von dort als Jude in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Er hatte Philosophie studiert, in Bern promoviert, war Generalsekretär des Reichsverbands der Deutschen Moden-Industrie gewesen. Als deutscher Soldat des Ersten Weltkriegs war Stern für die Deportation nach Theresienstadt »privilegiert«. Er hat seine Erfahrung in einem Tagebuch dokumentiert, das, obwohl nur in einem Fragment überliefert, eine einzigartige Quelle zur deutsch-jüdischen Geschichte ist. Stern selbst war eine besondere Persönlichkeit. Er war blind, aber er »sah« deshalb wohl mehr als andere. Seine Aufzeichnungen aus Theresienstadt geben ein Bild der inneren Widersprüche der jüdischen Zwangsgemeinschaft des Ghettos, das seinesgleichen nicht kennt. Um die Gegensätze zwischen böhmischen und deutschen Juden auszugleichen, lernte der über 60-Jährige im Ghetto Tschechisch. Stern überlebte und kehrte im Juni 1945 nach München zurück, wo er im jüdischen Altersheim in der Kaulbachstraße lebte.
Katalog-Nummer: 59701
Leipzig: Hentrich und Hentrich Verlag Berlin, 2017
Sprecher: Bega, Matthias
Produktionsort: Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen)
Spieldauer: 1 Stunden, 26 Minuten
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